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Das andere Lebensmodelle aber nicht ausschließen, das da auch betrogen und hintergangen wird, ist Fakt.
Eigentlich unlogisch, wenn man eine Form gewählt hat, die Sex mit Fremden eben im EInverständnis miteinander möglich macht. Aber auch da gibt es Absprachen und Regeln denen vorher zugestimmt wurde und die dann auch nicht eingehalten wurden.
Keine Lebensform kann ausschließen, das es nicht zum Betrug kommt.
Wer die Einstellung vertritt, das er/sie alleine bestimmt, was gelebt wird, wird ihn wohl auch nichts davon abhalten.
WiB
Das kann man nicht dick genug herausstreichen in dieser verfahrenen Diskussion voller abstruser Biologismen.
Es geht um das Hintergehen von Partnern, nicht um den Wunsch mit mehr als einer Person Sex zu haben. Ich wurde auch in einer Art offenen Beziehung mit klaren Absprachen hintergangen. Ich selbst habe in einer ursprünglich monogamen Beziehung hintergangen.
In beiden Fällen wurde mit dysfunktionalen Strategien in komplexen, über die Zeit gewachsenen Beziehungen agiert. Man konnte oder wollte nicht sagen, was man eigentlich braucht, man hatte Angst vor Konfrontation und Konflikt, man hat verdrängt und sich auch selbst betrogen - und man hat sich letztlich über den Partner hinweggesetzt.
Ich weiß, dass hier einige ein Problem mit dem Begriff "Verantwortung" haben, wenn es um die anderen in einer Beziehung geht. Aber es ist mMn der bessere, konstruktivere Begriff als "Schuld". Also, als Betrüger habe ich die Verantwortung dafür, meinen Partner verletzt und entmündigt zu haben. Das ist einfach ein klar umrissenes Ereignis und in seiner Konsequenz eben enorm schwerwiegend.
Die Verantwortung meines Partners, für die Entwicklung der Beziehung, in der es zum Betrug kam, ist viel diffuser und kann in unterschiedlichen Beziehungen ganz anders aussehen. In der Regel wird es um Dinge wie, "sich aus den Augen verlieren" gehen, nehme ich an.
Der springende Punkt ist, nur wenn beide (oder alle) Partner ihre Verantwortung anerkennen, kann an einer Fortführung oder Erneuerung der Beziehung weitergearbeitet werden. Die Initiative muss in meinen Augen immer vom Betrüger ausgehen, aufgrund der massiven Konsequenzen seiner Verantwortungslosigkeit. Aber Einseitigkeit wird erfolglos bleiben. Auch wenn der Betrüger selbst sagt, meine Schuld, mein Fehler, ich muss mich ändern, ich werde mich ändern - kommt da nichts vom Partner zurück (schon wieder diese Verantwortung) wird das mMn scheitern. Wenn einer auf sich allein gestellt ist, hat das auch wenig mit partnerschaftlicher Beziehung zu tun.
Wenn es hingegen keine Initiative vom Betrüger gibt oder der Betrogene keine Verantwortung (nämlich für Arbeit an der Beziehung!) bei sich sieht, wird es natürlich keine sinnvolle Fortführung der Beziehung geben.