Nun werte Gemeinde,
auch wenn mir die Diskussion mittlerweile
zu eingeengt für einen Beitrag bezüglich der
Ausgangsfrage erscheint, ich liefere trotzdem:
Ich kann mich an keinen "Betrug" im Sinne der
Definition im Diskussionsverlauf in meinen
Beziehungen erinnern, so etwas gab es nie und
es wird auch mit großer Wahrscheinlichkeit nicht
geschehen.
Warum?
Eine Ursache mag in meinem extravaganten
Lebensentwurf liegen: Ehe und Familie war
nie eine Option und beim präferierten Geschlecht
meines "Beziehungsmenschen" (BM)
war/bin ich flexibel.
Entsprechend dieser Originalitäten traf ich
auch auf verhaltensoriginelle Menschen,
nichtsdestotrotz waren die resultierenden
Beziehungen mehrheitlich genauso verbindlich
wie die der auf konservativeren Grundlagen
interagierenden Paare.
Weiterhin habe ich es nie geschafft, eine so
klar definierte Wunschvorstellung von "Beziehung"
zu entwickeln wie einige hier im Threat.
Meine/unsere/die Sexualität spielte in allen
Beziehungen unterschiedliche Rollen, mal war
sie beziehungsstiftend, mal eher nebensächlich.
Aber immer war sie ein wesentliches Thema
in der BinnenKommunikation, es gab niemals
Sprachlosigkeit, zumindest in den Beziehungen
zu CIS/Trans-Frauen.
Mit CIS-Männern habe ich es zwar (leider)
immer nur bis zur Fickbeziehung gebracht,
aber es war auffällig, daß die Kommunikation
deutlich komplizierter war,
es mehr sprachlose/weiße Flecken gab.
Meine Beziehungen waren und sind immer
sexuell offen, es gab einfach nie Grund für Lügen,
daher war Betrug und Fremdgehen nicht nötig.
Es gab FremdSex, aus welchem sogar eine neue
Beziehung resultierte, doch das konnte nur
geschehen, weil unsere Beziehungsgrundlage
instabil geworden war, wir hatten einfach fertig...
Doch die Beteiligten waren sozusagen life dabei,
stets im Bilde, es gab keine Geheimnisse,
es gab nie Wissenslücken über
die aktuellen Befindlichkeiten des Anderen,
alles lief eins zu eins ab.
Natürlich resultierten daraus Verletzungen,
es gab schmerzhafte Eifersucht, Verluste,
Ängste und Versuche, es zu dritt zu stemmen.
Alles war experimentell und letztendlich konnte sich
keine Partei völlig über die tradierte "Moral" erheben,
Polyamorie ist extrem kompliziert...
Mit den meisten meiner BM pflege
ich nach wie vor gute Kontakte,
mit meinem letzten BM lebe ich noch zusammen,
mein aktueller BM bildet im Rahmen einer LAT
die dritte Partei im Bunde, endlich funktioniert das
mal, halbwegs*zwinker...
Fazit:
MÖGLICHERWEISE agieren weiblich gelesene Partner
doch etwas anders als CIS-Männer; allerdings hatte
ich mit denen ja auch nie eine verbindliche
Beziehung, daher fehlt es mir an spezieller Erfahrung.
Aber davon abgesehen: es geht auch ohne
Betrug/Fremdgehen...wirklich*lächel!
Glück auf!
Sophya Z.Zoe la louve