Unbewusst . . .
@ Ab wann entscheidet man sich dazu außerhalb der Beziehung nach Sex zu suchen und wie lange dauert dieser Weg?
. . . ich glaube, vieles findet zuerst unbewusst statt, zum Beispiel die blinden Flecken (Eltern betrügen einander und verheimlichen das vor den Kindern, aber die spüren das ‚irgendwo‘).
Und dann wächst ‚man‘ in diese ‚Alternative‘ zur Monogamie/Treue hinein . . . zuerst unreflektiert und je älter Du wirst, desto mehr reflektierst Du (vielleicht) und übernimmst Verantwortung für Dein Handeln bis hin zu ‚vorher das Thema ansprechen‘.
@ Wie geht man mit seinem Gewissen um oder verblasst das?
Deshalb: Vielleicht sogar umgekehrt . . . erst isses vielleicht gar nicht da ? Und dann wird es stärker ?
Dazu können noch viele andere Faktoren kommen . . . und hier spreche ich nur aus eigener Erfahrung jetzt . . .
Bedürfnisse . . . wir sahen uns in der Distanzbeziehung nur am Wochenende und sie hatte auch unter der Woche Lust ? Interessanter Weise spürte ich keinerlei Eifersucht. Sie nahm mir ja nichts weg . . . im Gegenteil.
In einer Ehe kam und kam kein Kind, begleitend dazu der Spruch meiner damaligen Frau bei Gelegenheiten
‚im Zweifel werden die Kinder morganatisch gezeugt‘ . . . und dann traf ich die zukünftige Mutter meiner Tochter . . . Boom Bang . . .
Durchs Yoga, Tantra, Spiritualität . . . kam ich mehr zu: Laissez-faire . . . es laufen lassen . . . im Hier und Jetzt leben . . . Tant qu’on laisse faire la nature („Man lasse die Natur machen“) . . . der Natur ihren Lauf lassen. Und nicht - bevor sie auf seinen Schwanz steigt - sagen, ‚einen Augenblick, ich muss das erst noch mit meinem Mann klären‘. . . wie ich’s hier dargelegt habe
Was tun bei Betrug/Fremdgehen des Partners/der Partnerin?
Zu Zeiten war (und bin) ich gleichzeitig mit mehreren Frauen parallel intim. In den Zwanzigern/Dreissigern habe ich mir null Gedanken dazu gemacht. Dann kam Yoga. Hab’ mich ‚locker’ gemacht. Erst im Groben, dann im Feinen. Körperlich, geistig, seelisch. In den Vierzigern kam ich mit meinem Gewissen überein, dass ich es sage, wenn ich gefragt werde. Ab den Fünfzigern hielt ich DAS dann schon für eine Lüge (nicht ausgesprochene aber notwendig zu kommunizierende Wahrheit) und da ich das nicht will, spreche meine bevorzugte Lebensart an, sobald sich etwas Näheres ergibt.
Die Gründe - heute - warum ich ‚
ausbreche‘ . . . ich bevorzuge (das für mich neutral besetzte Wort) ‚
fremdgehen‘ (siehe auch beispielsweise die Gruppen
Lust auf fremde Haut Sexpositiv Polyamory Wifesharing ) . . .
Gelegenheit. Kuschelbedürfnis. Hautkontakt. Lust auf fremde Haut. Als Grundbedürfnisse nach Abraham Maslow wie Essen, Trinken, Schlafen . . . ohne die der Mensch eingeht, wie eine Pflanze, die zu wenig gegossen wird.
Und ich rede hier von Grundbedürfnissen, nicht von mangelhafter Triebsteuerung, wie es von manchen interpretiert wird.
Warum entscheidet man sich also ?
Bedürfnisse sind für mich der grundsätzliche Auslöser. Und selten isses so (in meiner Coachingpraxis), dass die in der Paarbeziehung (auf Dauer) gleich verteilt sind.
Idealerweise redet man zuvor über die unerfüllten Bedürfnisse in der einen oder anderen Form, bzw. sendet Signale, die dann mehr oder weniger verstanden werden . . .
Am Ende bleiben eben die unerfüllten Bedürfnisse. Die Gründe ? Fängt an mit plötzlicher Impotenz und reicht bis hin zu sowas wie entwickelter Asexualität . . .
Oder. Positiv formuliert: Mehr Bedürfnis. Bedürfnis nach Mehr.
Für wichtig empfinde ich für mich, dass ich irgendwann die damit zusammenhängenden (gesellschaftlich/sozialisiert) Tabus in Frage gestellt (und dann als überflüssig und unnötig empfunden habe) und parallel an meiner offenen Kommunikation gearbeitet habe.
Zunehmend lebte es sich für mich freier . . . freigeistiger.
Spannend in dem Zusammenhang finde ich ein Buch, über das ich grade gestolpert bin:
Die Kunst der Freude - Goliarda Sapienza