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Wann habt ihr eure BDSM Neigungen entdeckt?

****100 Mann
3.442 Beiträge
Die dominante Seite von mir schon mit Anfang 20J, dass mich auch die devote Rolle sehr kickt ungefähr vor 15 Jahren, als ich mal eine Switcher-Lady kennengelernt....seither genieße ich beide Rollen - auch als Switcher *zwinker*
***_E Frau
1.059 Beiträge
Ich wusste schon früh dass ich auf Wehrlosigkeit und Überwältigungsszenarien stehe, so mit 15/16 herum bekam das ganze dann der wirklich miesen dokus auf rtl 2 einen Namen und ich wusste dass es das ist was ich will und brauche. Mit so 18 habe ich zunächst als Switch meine ersten Schritte gemacht und auch die ein oder andere Fetisch Party besucht.
Mittlerweile lebe ich es als Teil meines Beziehungsmodells dauerhaft aus und nicht mehr als ausschließliche sexuelle Spielart und bin sehr angekommen in meiner Position als Sub meines Herren
*******heCH Mann
2.272 Beiträge
Viel zu früh. *grins*
Ich glaube, da hätte ich BDSM noch nicht mal buchstabieren können, sofern damals diese Abkürzung schon für den heute bekannten "Tatbestand" genutzt worden wäre. Allerdings habe ich dann erst mit der Pubertät langsam begonnen zu verstehen ...
Erinnerungen an devote Gedanken im sexuellen Kontext, gehen bei mir zu sehr sehr frühen Teenager Jahren zurück. Es ging bei mir immer darum unterwürfig zu sein, manchmal zu dienen, ausgeliefert zu sein. Es gab auch schon das tiefe Verlangen nach einem starken Mann der all das macht und sich trotzdem schützend vor mich stellt. Von dem nie eine Gefahr ausgeht, außer die die ich will und brauche. Einen deutlichen Maso Anteil sehe ich bei mir auch.

Weder meine devote, noch meine Maso Seite konnte ich bisher so ausleben bzw. kennenlernen wie ich es mir wünschen würde.
****on Mann
16.230 Beiträge
Es ist so spannend, Eure Beiträge zu lesen! Wie früh diese Vorliebe schon spürbar war. Ich war auch sexueller Frühentwickler, doch hatte ich Dutzende andere Phantasien, aber keine Richtung BDSM.

Nach meiner Ehe vor 15 Jahren haben mich zu meiner Überraschung alle Frauen, die ich dann kennenlernte, dazu gedrängt, dass ich die dominante Seite des BDSM lernte. Und ich war ein neugieriger Schüler - bis ich ohne Vorwarnung merkte, dass mich insbesondere Sadismus extrem geil machte. Dann führte ich eine vierjährige, schöne SM-Beziehung.

Einige Jahre danach fand ich heraus, dass ich bereits lebenslang ein kollektives Täterselbstbild in mir herumtrug: Ich als Mann trage das Erbe von Männern in mir, die in Generationen vor mir Frauen misshandelt, unterdrückt, gedrängt und vergewaltigt haben. Dies ließ mich Frauen gegenüber stets ein unbewusstes Schuldgefühl haben, weshalb ich besonders zurückhaltend und vermeintlich wiedergutmachend war. Was meine Geilheit dämpfte.

Die Entdeckung des SM-Sadismus, so stellte ich weiter fest, war (in meinen Augen) erwünschtes Täterverhalten, und damit meine Schuld von mir nehmend. Ohne Schuldgefühl konnte ich endlich frei heraus geil und leidenschaftlich sein - genau das war mein SM-Benefit!

Nachdem mir dies klar war, konnte ich meinen geerbten Täterkomplex mithilfe einer Familienaufstellung auflösen. Nun konnte ich auch ohne SM leidenschaftlich sein, ich war so erleichtert! In der Folge verlor ich jedes Interesse an SM, vermisste es nun gar nicht mehr, denn ich "brauchte" es nicht mehr für mein persönliches Thema.

Das war mein Weg ins Abenteuer BDSM und wieder zurück. *g*
****el Mann
1.237 Beiträge
Zitat von ****on:

Nachdem mir dies klar war, konnte ich meinen geerbten Täterkomplex mithilfe einer Familienaufstellung auflösen. Nun konnte ich auch ohne SM leidenschaftlich sein, ich war so erleichtert! In der Folge verlor ich jedes Interesse an SM, vermisste es nun gar nicht mehr, denn ich "brauchte" es nicht mehr für mein persönliches Thema.

Puh.
Ganz offen: Das ist ein in meinen Augen sehr, sehr schwieriger Beitrag.
Ganz wichtig vorab: Ich will keine Deiner Erfahrungen in Abrede stellen oder auch nur relativieren. Ebenso wenig will ich spekulieren, was eine "Familienaufstellung" als Methode mit diesem Thema zu tun haben könnte und wie ich genberell die Idee eines "kollektiven Täter-Selbstbildes" finde.

Aber auch, wenn ich all das lasse: Dein Beitrag pathologisiert. BDSM-Lust entsteht in dieser Sichtweise aus irgendwelchen persönlichen Defiziten. Bei Dir aus dem Täter-Selbstbild, bei "Shades of Grey" aus der Unfähigkeit, zu lieben, bei Freud aus Abwertung der Mutter ... die Liste ist lang. Und sie ist nicht haltbar.
Sexuelle Neigungen entstehen, das war hier schon oft Thema und Beispiel, ungeklärt, aber früh. Sie sind NICHT pathologisch, keine Frage von Schuld.

Noch einmal: Wenn etwas für Dich funktioniert und Du Dich jetzt gut damit fühlst und vor allem besser als voher: wunderbar. Aber an alle anderen, die dies hier vielleicht lesen und sich fragen, was denn wohl mit ihnen los ist: Wer gerne Frauen haut, ist weder pervers noch ein böser Mensch noch etwas schuld. Er ist vielleicht sogar Feminist. Nicht deswegen natürlich. Aber eben auch nicht trotzdem. Man muß und kann Sadismus nicht "heilen", ebenso wenig wie man Homosexualität "gesundbeten" oder Transidentität "behandeln" kann.
(Und ja, ich weiß, dass Neigung, Identität und Orientierung nicht dasselbe sind. Sie ähneln sich aber in Schuldlosigkeit und Stabilität.)
****on Mann
16.230 Beiträge
Zitat von ****el:
Das ist ein in meinen Augen sehr, sehr schwieriger Beitrag.
[...]
Dein Beitrag pathologisiert. BDSM-Lust entsteht in dieser Sichtweise aus irgendwelchen persönlichen Defiziten.

Es tut mir ehrlich leid, wenn mein Beitrag schwierig ist, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich habe auf die Eingangsfrage des Threads geantwortet, wie ich meine BDSM-Neigung entdeckt habe. Meinen durchaus besonderen Weg skizziert.

Ich habe allerdings, wenn ich den Beitrag nochmal gegenlese, ausschließlich von meinem eigenen, persönlichen Erleben gesprochen, das wie jedes Erleben grundsätzlich subjektiv ist. Pathologisieren würde ich, wenn ich behaupten würde, dass auch andere BDSMler meinen Hintergrund haben. Sowas würde mir im Traum nicht einfallen.
********lara Frau
6.496 Beiträge
Zitat von ****el:
Sexuelle Neigungen entstehen, das war hier schon oft Thema und Beispiel, ungeklärt, aber früh. Sie sind NICHT pathologisch, keine Frage von Schuld.

Danke. Wenn ich mit jemandem über meine Rape Fantasien redete, war die erste Frage, ob mein Vater in meiner Kindheit übergriffig war.
War er nicht. Nicht in diesem Sinne. Er versohlte mir zur Strafe den Hintern, weil er es nicht anders kannte und mit seinem Latein am Ende war. Dafür bin ich jetzt absolut allergisch gg Hinternversohlen. Aber er ist nicht schuld oder Auslöser für mein Kopfkino und die Neigungen, die ich mehr oder weniger auslebe.
Ich leide nicht unter meinen Neigungen, sondern genieße sie.
****an Frau
33 Beiträge
Schon ziemlich früh, das Ganze wirklich „begriffen" jedoch erst mit ca. 14 Jahren und mich bereits in diesem frühen Alter auch schon aktiv damit auseinandergesetzt. Ausgelebt ab ca. 18, mit Anfang- Mitte 20 jedoch dann auch intensiv. Wollte in dieser Zeit das Thema immer mal wieder von mir wegdrängen. Nun mit Ende 20 weiß ich jedoch, dass es einfach zu mir gehört und „normale" sexuelle Praktiken mir einfach herzlich wenig bringen. Und ich bin glücklich damit. Es ist einfach ein ziemlich befreiendes Gefühl zu wissen wer man ist und was man möchte! *g* *top*
*******gut Mann
62 Beiträge
Bei mir war es eindeutig 1992..

Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich bei der Bundeswehr einen langweiligen Wachdienst hatte, und im Stern einen Bericht, zum damals absolut skandalösen japanischen Film Tokio Dekadenz gelesen habe. Ich habe dann über die Nacht verteilt, wohl locker 10x die Seite mit dem Bild der auf einem Bett fixierten Hauptdarstellerin aufgeschlagen, und war vollkommen fasziniert! Ab da war es um mich geschehen! *zwinker*

Natürlich führte am kommenden Wochenende der erste Weg in die "Schmuddelecke" der lokalen Videothek um den Film auszuleihen! O-Text auf der VHS Hülle: "Luxus-Callgirl das sich auf sadomasochistische Kunden spezialisiert hat, und ihren Körper an reiche Geschäftsmänner verkauft, die ihre perversen Phantasien an ihr ausleben"

Was will man mehr!? *traenenlach*
****me Paar
26 Beiträge
Sie war schon immer in mir und entdeckt hatte ich es durch einen Freund meiner Schwester. Da war ich gerade mal 13 Jahre alt. Dann habe ich mich immer, wenn meine 6 Geschwister nicht im Hause waren, auf den Dachboden geschlichen wo meine schönen Utensilien standen, ein Paar Seile hatte ich dort zwischen den ganzen anderen Gerümpel versteckt.
Dann kam eine Zeit wo ich es versteckt hatte. 13 Jahre lang und heute (be)treibe ich es mit meinen jetzigen Partner und Ehemann voll und ganz! Aber nicht als Sub oder Dom, sondern als gleichberechtigte Partner, einfach nur zum Anheizen und um den Kopf abzuschalten.
**********tlich Mann
453 Beiträge
Ich war mir als Teenager bewusst, was ich mag und was mich interessiert, auch noch einige Zeit bevor das ganze einen Namen hatte. Es war eine profane Filmszene und das was ich dabei dachte - und damit war es um mich geschehen. Nach ersten Erfahrungen, einer lange Vanilla Beziehung und deren Ende ging es wieder zurück in die Szene in der ich heute doch ziemlich zu Hause bin. Heute möchte ich Sexualität ohne BDSM nicht mehr ausleben - wie so viele.

Klar, jeder von uns lebt in einer Gesellschaft, in der das immer noch negativ besetzt ist und es sich selbst zuzugestehen ist nicht leicht. Aber letztlich dürfte es Gemeingut sein, dass BDSM eine Neigung und Leidenschaft ist und im Einverständnis beider nur eine Form der Sexualität. Dass psychische Dispositionen eine Rolle spielen mag man nicht ignorieren können, aber letztlich ist das auch nur ein Aspekt. Man kann auch als Opfer bestimmter Handlungen eine erfüllte Sexualität haben und ebenso zum BDSM einen Bezug haben, ohne entsprechende Erfahrungen. Letztlich zählt aber immer, dass man mit dem was man tut und lebt glücklich ist. Nicht umsonst wurden ICD10 und DSM IV angepasst, auch weil man heute weiß, dass manches eben Neigung ist, und nicht pathologischer Faktor.
*****usB Mann
3.862 Beiträge
Im Grunde hab ich schon mit 15 meine ureigene Freude am Sex überwiegend in der aktiven, gestaltenden Rolle gefunden. Nach ca. 10 Jahren, in denen ich gemerkt hab, dass " sich führen lassen " so gar nicht mein Ding ist, hab ich beschlossen mich umfassend mit dem ganzen Spektrum D/S zu beschäftigen, mit Höhen und Tiefen im Zwischenmenschlichen, wie das halt so ist.

SM im puren, harten Sinne, war und wird nie mein Ding sein. Ein wenig sicherlich, ab und an ,-)
****el Mann
1.237 Beiträge
Zitat von *****usB:
Im Grunde hab ich schon mit 15 meine ureigene Freude am Sex überwiegend in der aktiven, gestaltenden Rolle gefunden.

… was so ja für Dich erfreulich ist, mit BDSM aber erst mal nur homöopathisch zu tun hat … wer die Initiative übernimmt, ist ja noch lange nicht dominant, ebenso wenig wie passiv gleich submissiv wäre. Nicht dasselbe Spiel, nicht mal derselbe Sport.
********lara Frau
6.496 Beiträge
Und? So hat er eben seine Neigung entdeckt. Man kann auch über die Homöopathie zum Proteinshake gelangen.
****el Mann
1.237 Beiträge
Zitat von ********lara:
Und? So hat er eben seine Neigung entdeckt. Man kann auch über die Homöopathie zum Proteinshake gelangen.

Möglich, auch wenn beides Unsinn ist. Der sei aber vergönnt.

Hier geht es aber um die Entdeckung des eigenen BDSM, jedoch im Beitrag nicht erkennbar um die entsprechende Neigung. Wenn jemand in einem Forum über Segelboote über Surfboards schreibt, muss dass ja auch nicht falsch sein. Passt nur eben nicht.
********lara Frau
6.496 Beiträge
@****el
Deine Maßstäbe, was BDSM ist, sind deine Maßtäbe.
****el Mann
1.237 Beiträge
Zitat von ********lara:
@****el
Deine Maßstäbe, was BDSM ist, sind deine Maßtäbe.

Natürlich! Aber dass „Aktivität“ und „Dominanz“ nicht dasselbe sind, ist schon weitesgehender Konsens, oder?
********lara Frau
6.496 Beiträge
Dasselbe nicht, aber Aktivität kann ein Zeichen für Dominanz sein. Mal abgesehen davon, dass wir uns hier über eine Wegbeschreibung zum BDSM unterhalten.
****el Mann
1.237 Beiträge
Eben: Kann. Nicht mehr. Und mehr lese ich da bisher nicht, vor allem nicht bei der Darstellung des weiteren Wegs.
********lara Frau
6.496 Beiträge
Vlt äußert sich @*****usB ja noch genauer.
Ein "echter Dom" kann sich selbst verteidigen oder hat es gar nicht nötig ...🤣
Aber ich sage jetzt Gute Nacht.
*****usB Mann
3.862 Beiträge
Wüsst jetzt ehrlich gesagt nicht was ich dazu genauer noch äussern sollte..
*****usB Mann
3.862 Beiträge
@****el: Ich frag mich grad woher jemand, der mich nicht kennt, ganz offensichtlich nicht zwischen meinen paar Zeilen lesen und verstehen kann was gemeint ist, sich meint aus dem Fenster lehnen zu können, um seine hier unangebrachten, realitätsfernen Theorien raus zu posauen.

In diesem Thread gehts um die Be- oder Umschreibung wie manche(r) in das ganze Thema reingewachsen ist. Mehr nicht.

Und BDSM ist nicht schwarz oder weiss, hat sehr viele schöne Graustufen für die von uns, die nicht mit Scheuklappen rumlaufen.
********lara Frau
6.496 Beiträge
Zitat von *****usB:
Und BDSM ist nicht schwarz oder weiss, hat sehr viele schöne Graustufen für die von uns, die nicht mit Scheuklappen rumlaufen.

Ich behaupte sogar, BDSM ist bunt!
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