„
Für die reale Suche nach einer Partner/-in sagen daher die Suchverhalten in Online-Portalen erstmal nichts aus. Der vereinfachte Filter nach Optik, bzw. Größe und Gehalt sowie Bildung, dient der Handhabung der Überflutung mit Profilen. Im realen Leben nehmen wir unbewusst schon eine Vorselektion vor in den sozialen Kreisen in denen wir uns bewegen und dort nach passenden Partner/-innen suchen, z.B. dem Sportverein, Freundes- & Bekanntenkreis, etc.
Sehe ich auch so. Online-Portale stellen sozusagen ideale Auswahlsituationen dar. Eine anonyme Versuchsperson wählt aus einer unendliche Menge an Elementen. Die Bedürfnisse der Versuchsperson lassen sich hier weitgehend ungefiltert in ihrer Ursprungsform beobachten. In der realen Welt des Sportvereins wirken diese Kräfte noch immer. Sie werden allerdings verzerrt. Denn dort ist der Menschen der Beobachtung seiner Sportkameraden und deren Urteil über sein Verhalten ausgesetzt. Insofern beschreibt mein Modell eine Tendenz. Aber es bleibt eben ein Modell. Ohne Anspruch auf allumfassende Beschreibung der Wirklichkeit. Ohne verallgemeinernde Modelle wäre Wissenschaft gar nicht denkbar. Es darf nur das Bewusstsein nicht verloren gehen, dass ein Teil der Wahrheit als vernachlässigbar abgeschnitten wird.
„
Zudem ist auch nicht bekannt, ob in der Umfrage für den Verzerrungseffekt korrigiert wurde, dass Männer gerne ihr Sexualpartnerinnen überschätzen und Frauen unterschätzen. (...)
Es steht in der Studie nämlich auch, dass im Median die Sexualpartner bei 4-8 lagen, bei Frauen und Männern,
Der stark abweichende Median ist ein Hinweis darauf, dass der von dir angesprochene Verzerrungseffekt in der Studie tatsächlich auftritt. Deswegen betrachte ich die Geschlechter unabhängig voneinander. Es geht mir vornehmlich um die Verteilung der sexuellen Begegnungen auf die Gesamtheit der Männer.
„
Warum sie so viele Sexualpartnerinnen hatten wird überhaupt nicht erforscht. Es wurde keinerlei kausaler Zusammenhang untersucht. Es können auch einfach nur Männer sein, die ein Vermögen für die Dienstleistungen von Prostituierten ausgegeben haben.
Das hat sich die Studie, wie du selbst geschrieben hast, auch nicht zur Aufgabe gemacht.
Es bleiben die nackten Zahlen. Wenn 100 Männer - den Median frech als Durchschnitt angesetzt - je 5 sexuelle Begegnungen haben, sind das insgesamt 500 sexuelle Begegnungen, die überhaupt stattfinden. Wenn aber von diesen 100 Männern 5 Männer schon 250 sexuelle Begegnungen abschöpfen (5 Männer mal 50 sexuelle Begegnungen), verbleiben für die übrigen 95 Männer im Schnitt je 2,6 sexuelle Begegnungen (250 sexuelle Begegnungen durch 95 Männer). Und da habe ich noch gar nicht mit eingerechnet, dass die zweiten 5 Prozent und auch das zweite Zehntel der Männer noch überproportional an sexuellen Begegnungen partizipieren dürften. Da wird dann deutlich, dass für den Durchschnittsmann kaum mehr was übrig bleibt. Auch aktuelle Untersuchungen, die belegen, dass fast ein Drittel der Männer in den USA gar kein Sex hat, werden dann schnell nachvollziehbar.
Ich empfinde, dass diese Erkenntnis erstmal eine Erleichterung für Männer in sich trägt: Will ich mit einer Frau ins Bett. Sie aber nicht mit mir. Dann hat das nichts damit zu tun, dass ich weniger attraktiv als diese Frau bin. Sondern einfach damit, dass sie auf die 5 Prozent Top-Männchen schielt. Bin ich im Ranking von 1 bis 10 eine 7 und sie eine 5 habe ich eine gute Chance dennoch abgewiesen zu werden. Auch wenn ich deutlich attraktiver bin. Diese Erkenntnis erleichtert zunächst einmal den Umgang mit einer Abfuhr. Das eigene Selbstvertrauen muss nicht wirklich Schaden nehmen, wenn man nicht zu den Top 5 gehört. Wer tut das schon? Vielmehr kann Mann aufhören sich selbst zu optimieren, um in ihren Auggen attraktiv zu werden. Das wird er zumeist nie erreichen. Oder es über das Gesetz der großen Zahlen zu versuchen. Stattdessen kann er seine Zeit und Energie darauf verwenden, sich zu überlegen, welche Wege es noch zum Sex geben könnte. Ich finde die daraus resultierende Gelassenheit ist ein erstrebenswerter Gemütszustand.
Welche Wege das sind? Im Grunde ist es nur ein Weg. Das zweite große Lockmittel: Companionship. Oder etwas verkürzt ausgedrückt: Geld. Wer mir jetzt entgegenhält, das habe ich in meinem Ausgangspost schon ausgeschlossen. Wegen ohnehin stattfindender staatlich organisierter Umverteilung und so. Der hat natürlich Recht. Jedenfalls in großen Teilen. Es bleiben einige Schlupflöcher:
• wiederkehrende Beziehungsanbahnung mit Abbruch vor Eheschließung oder Vaterschaft
• Suche unter alleinerziehenden Müttern ohne eigene Vaterschaft und ohne Eheschließung
• Pay Sex
• Sextourismus
Bleibt noch ein Ausblick. Sexpuppen haben mittlerweile ein erstaunliche Maß an optischer Realitätsnähe erreicht. Die Fortschritte in der Entwicklung menschlicher Roboter sind noch viel erstaunlicher. Und was die Kommunikation betrifft. Die KI überholt sie im Moment alle. Es gibt mittlerweile um die zehn Companies in den USA, die dabei sind die Errungenschaften aus allen drei Gebieten zusammenschrauben. In prognostiziere in 10 bis 20 Jahren warten da ein Sturm auf uns, gegen den der Pillenknick ein laues Lüftchen war.