Ich bemerke bei mir, dass ich immer dann für mich ein komisches und abtörnendes Gefühl bekomme, wenn der Altersunterschied in Richtung einer ganzen Generation geht, also vereinfacht gesagt "könnte meine Mutter oder Tochter sein".
Ich fand auch in meinen Zwanzigern ältere Frauen gut, aber eher nur ein wenig, und auch 10-15 Jahre wären für mich bei gegenseitiger Anziehung und Passung noch gut gewesen, aber ab 20-25 wäre bei mir eine Grenze gewesen, wohl schlicht deshalb, weil meine Mutter 24 Jahre älter als ich ist und immer eine jung und gut aussehende Frau war. Wenn meine Partnerin also so alt wie meine Mutter ausgesehen hätte und gewesen wäre, wäre für mich im Kopf eine Klappe zugegangen.
Und ähnlich ist das jetzt mit dem Altersunterschied nach unten. Ich komme mit 15 Jahren gut klar, wenn es eine Passung gibt, also Gesprächsinhalte, Humor, Musikgeschmack usw.. Auch gemeinsam "szenig" sein, also gothic-fetisch, erzeugt bei mir das subjektive Gefühl, "aus einer Generation" zu sein, auch wenn 15 Jahre Altersunterschied vorliegen. Aber wenn ich über 20 Jahre denke und dann eine jung aussehende und sich verhaltende Frau mit Mainstream-Geschmack? Das würde mir zu sehr zeigen, dass sie eine Generation jünger ist als ich, und ich würde mich mit ihr alt und falsch fühlen.
Das beides ist aber natürlich total subjektiv. Mir ist klar, dass andere Menschen diese innere Sperre nicht haben. Und mir ist auch klar, dass sich das ändern kann, so wie es sich bei mir ja auch geändert hat, dass ich erst auf etwas ältere und jetzt auf etwas jüngere stehe.