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Selbstüberlassung: Wie legt man Grenzen sinnvoll fest?

****_62 Mann
316 Beiträge
Themenersteller 
Selbstüberlassung: Wie legt man Grenzen sinnvoll fest?
Vor kurzem ließen eine gute alte Freundin (im Text unter dem Pseudonym Petra) und ich unser gemeinsames Leben (wir lernten uns vor etwa 35 Jahren an einem Kölner Outdoor-Swingertreff kennen) Revue passieren und kamen dabei u. A. auf das Thema Humiliation.

Beide kennen wir die Spielart nur aus privaten Partykreisen im Rahmen der Selbstüberlassung. Wissen aber nicht wie es in Clubs gehandhabt wird.

Petra als – wir nennen es bewusst – Gebende/eine der Gebenden, ich als einer der Nehmenden.

Doch zum besseren Verständnis vorab unsere individuelle Definition zu Humiliation:
Eine oder mehrere Frauen (oder auch ein Männer) stellt/stellen seinen/ihre Körper allen Anwesenden zur freien Verfügung. Die/Der Gebende kann, aber muss nicht, dabei fixiert sein. Ggfs. auch nur zwischendurch oder durch Muskelkraft. Toys können, müssen aber nicht zum Einsatz kommen. Alle Wünsche der Nehmenden werden ohne Wenn und Aber befriedigt, bzw. können ausgelebt werden.
Ausgeschlossen werden vorab 'nur' ganz besondere Spielarten wie z. B. Anal, selten auh Vaginalfist (wenn sie/er dazu auch im normalen Spiel nicht in der Lage ist), Kaviar, zum Übergeben zwingen oder 'harte' BDSM-Praktiken.

Aus unserer Sicht ist ein für die Gebende(n) befriedigendes Hum nur möglich wenn sie alle Anwesenden vorher direkt oder zumindest indirekt über vertrauenswürdige Dritte kennt/kennen, und dadurch komplett loslassen kann/können.
Das heißt nicht dass sie 'geschont' wird/werden, aber zufällige und eigentlich unbeabsichtigte Verletzungen durch Leute deren Sexualität eher durch Pornos als reale Erfahrungen geprägt ist, sind so schon mal ausgeschlossen.
Zudem weiß bei Privatpartys zumindest ein Teil der anwesenden Nehmenden wo die individuellen Grenzen, aber auch die speziellen Vorlieben der Gebenden liegen.

Aber bei dem was dann wirklich statt findet, was tatsächlich umgesetzt werden sollte, da sind Petra und ich uns uneinig.

Sie – nicht Bi – hat dann z. B. kein Problem damit auch Frauen ihre Wünsche zu erfüllen, oder eine bestimmte für sie schmerzhafte Spielart zuzulassen, was sie im normalen Spiel nicht tun würde.
Ich hingegen bin der Meinung, dass man als Nehmender, wenn man weiß oder bei der Session erkennt, dass die Gebende etwas absolut nicht mag, selbiges auch nicht einfordert.

Z. B. haben Petra und ich sowohl aktiv wie passiv keine Probleme mit Spielen rund um Natursekt.
Allerdings nehme ich mich auch bei Hum sofort zurück wenn eine Gebende die Aufnahme von Natursekt zwar nicht verweigert, aber klar erkennbar mit absolut Null Begeisterung an Spielart und Situation agiert. Damit also nur ihre verabredete 'Verpflichtung' erfüllt.
Ich meine: Da hatte sie über einen längeren Zeitraum hinweg ihren Flow, schwebte vielleicht schon irgendwo auf *wolke7* und fragte sich dabei ob die Frau die da unten so schön und hart getriezt wird wirklich sie selber ist, und genau dieser Flow wird dann auf diese Art ge- oder sogar zerstört.

Petra hingegen hält das für vollkommen OK, weil es halt irgendwie auch ein Stück weit Sinn der Spielart ist.

Was meint ihr? Soll, kann und darf man bei Selbstüberlassung wirklich alles einfordern?
Oder ist es nicht auch Aufgabe der Nehmenden individuelle Grenzen, selbst wenn sie nicht abgesprochen sind, zu erkennen und trotz der Spielart zu beherzigen?

Wir sind auf eure Sichtweisen gespannt. *g*  
*****oyo Paar
1.838 Beiträge
Ich finde das jeder Standpunkt berechtigt ist.
Petra nutzt dieses Spiel um Grenzen zu testen, ggf. zu überschreiten.
Du bleibst innerhalb deiner Grenzen in deinem persönlichen „Wohlfühlbereich“.

Beides in Ordnung und ich würde es nicht gegeneinander ausspielen.
Moyo
*********otion Frau
1.533 Beiträge
Ich bin da Deiner Meinung, ein Gespür für den Gebenden sollte unbedingt da sein und die Nehmenden sollten auf seine Reaktionen achten. Meine Erfahrungen zeigen aber das das nur wenige können und tun, darum mag ich selbst mich auf solche Szenarien nicht einlassen.
*********eams Mann
296 Beiträge
Ich habe an solch einer Gruppe nie teilgenommen. Aber nicht nur beim Lesen des Threads kommt mir das alles sehr kompliziert und "gefährlich" vor.

Es ist schon eine Herausforderung, gegenüber einer Person die man sehr gut kennt, zu jedem Zeitpunkt genau die Grenzen zu respektieren, die genau in diesem Moment von dieser Person gefühlt werden und auf deren Beachtung sie aus ihrem aktuellen Befinden heraus hofft.

Deshalb glaube ich, dass, wie ja auch im Text schon erwähnt, so etwas für alle Beteiligten nur wirklich gut und erfüllend sein kann, wenn man sich und die Grenzen sehr gut kennt.
Zitat von ****_62:
Was meint ihr? Soll, kann und darf man bei Selbstüberlassung wirklich alles einfordern?
Oder ist es nicht auch Aufgabe der Nehmenden individuelle Grenzen, selbst wenn sie nicht abgesprochen sind, zu erkennen und trotz der Spielart zu beherzigen?

Wir sind auf eure Sichtweisen gespannt. *g*

Theoretisch können wir tausende Wege und Ideen konstruieren.
Ihr müsst doch ins kalte Wasser mit viel Vertrauen in den Partner. Ihr werdet von Moment zu Moment getragen werden und punktuell intuitiv wissen was der Moment von euch/ vom Einzelnen verlangt.
Grob absprechen, Ecken abstecken, ansonsten blind rein ins Erfahren. Nach der Erfahrung werdet ihr "schlauer" sein.
****_62 Mann
316 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank an alle die sich bislang konstruktiv hier eingebracht haben *g*

@*****oyo
Zitat von *****oyo:
Beides in Ordnung und ich würde es nicht gegeneinander ausspielen.
Falls der Eindruck entstanden sein sollte dass Petra und ich uns deswegen streiten oder auch nur verschärft diskutieren. Dem ist nicht so. Wir kennen uns viel zu lange und zu gut, als dass wir unsere Meinungen nicht gegenseitig akzeptieren könnten.
Uns geht es tatsächlich 'nur' um die Sichtweisen anderer Joyler.

@*********otion
Zitat von *********otion:
Meine Erfahrungen zeigen aber das das nur wenige können und tun
Es stimmt Traurig dass du hier schlechte Erfahrungen machen musstest. Darf man Fragen ob das in einem Club, in einem privaten Partykreis oder in einem sehr kleinen Rahmen mit Personen denen du eigentlich vertrautest geschah? Bei der Frage geht es nicht um Details, sondern tatsächlich nur um den Rahmen/die Ausgangssituation.

@*********eams
Zitat von *********eams:
Aber nicht nur beim Lesen des Threads kommt mir das alles sehr kompliziert und "gefährlich" vor.
Wie so oft ein klares Jain *zwinker*
Wie im Text erwähnt kennen und leben bzw. lebten wir diese Spielart nur in privaten Partykreisen. Und in diese kommt nur rein wer an anderer Stelle schon vorhandene Ethik etc. bewiesen hat. Aber auch Neuaufnahmen werden sicher nicht ihren ersten Kontakt mit dem Kreis haben, wenn das anstehende Treffen unter ganz speziellen Oberbegriffen, wie z. B. Wahrheit oder - dann im Wortsinn - Pflicht, NS, Fisting oder eben Selbstüberlassung erfolgt.
Partyspiele gibt es viele, und selbst innerhalb eines solchen Kreises ist nicht jeder für alles zu haben und bleibt dann halt dem einen oder anderen Treffen fern.
Das schlimmste was passieren kann ist, dass sich z. B. jemand voller Vorfreude einen großen Dildo greift und dabei vergisst dass die Gebende dafür noch nicht vorbereitet bzw. bereit ist. Dann reicht schon ein mahnendes Kopfschütteln eines/einer der Anwesenden und er legt das Ding wieder weg und verschiebt die Erfüllung seines Kicks auf einen späteren Zeitpunkt.
Ganz anders kann das - zumindest nach unserer Einschätzung - in Clubs laufen, bei Partys wo die Nehmenden nicht Handverlesen sind, sondern eine Menge Kohle für den Eintritt hingeblättert haben. Ob die sich dann so schnell 'bremsen' lassen sei dahingestellt. Daher auch meine Frage an @*********otion
Zitat von *********eams:
Deshalb glaube ich, dass, wie ja auch im Text schon erwähnt, so etwas für alle Beteiligten nur wirklich gut und erfüllend sein kann, wenn man sich und die Grenzen sehr gut kennt.
Wir und alle Gebenden die wir kennen ebenso.
Unsere Eingangsfrage bezieht sich ja auch nicht auf tatsächliche gegen die Spielregeln verstoßende Grenzüberschreitungen, sondern allein darauf, ob die Nehmenden ihre 'Rechte' auch dann noch in Anspruch nehmen sollten wenn sie erkennen dass die Gebende bestimmte 'Spielarten' nur aus einem Pflichtbewusstsein heraus mitmacht.
Petra und ich haben früher - gemeinsam oder getrennt - bei verschiedenen Treffen an insgesamt sicherlich 35 - 40 solcher Mottopartys teilgenommen. Andere aus unserem Bekannten- und Freundeskreis an weiteren. Und nie gab es Ärger wegen Regelverstößen oder komplett - also auch im Rahmen der Spielart - unerwünschten Übergriffigkeiten.

@*********istan
Zitat von *********istan:
ansonsten blind rein ins Erfahren.
Das haben Petra und ich nur ein Mal miterlebt, allerdings nicht als Gebende oder Nehmende, da wir grade mit jeweils anderen Partnern in braven 2ern zu Gange waren. Die Situation habe ich in einem anderen Thread mal beschrieben:
Meine erste Erfahrung mit Humiliation machte ich Jahre später in einem privaten Party Kreis dessen Treffen zwei Freundinnen und ich organisierten. An diesem Tag gab es durch die Verkettung einiger nicht zu beeinflussender Umstände einen derben HÜ. Ein kleiner war ja immer gewollt aber an diesem Tag passte es einfach nicht. Bis eine der anwesenden eine vermutlich schon länger gehegte Fantasie in die Realität umsetzte und sich zur freien Verfügung stellte. Ich machte zwar nicht mit aber meine Freundin und ich beobachteten während des eigenen Sexelns durchaus interessiert wie sie anfangs noch vorsichtig, später mit immer weniger Rücksicht immer wieder in neue Positionen gezwungen, dabei manchmal auch per Muskelkraft fixiert und immer wieder auf verschiedene Arten teils brutal penetriert wurde. Nach meiner Erinnerung waren mehrere Kehlenficks bis zum Würgen dabei und einige verbale Herabwürdigungen, die aber eher dem Anfeuern als der Demütigung dienten. Gespuckt wurde nicht, Natursekt floss nicht. Alle Beteiligten, insbesondere auch sie, hatten richtig Spaß und kurz drauf gründete sie mit ihrem Partner einen eigenen HÜ-Partykreis der bis heute existiert.
Anmerkung: Hü-Partys sind natürlich nicht grundsätzlich mit Humiliation gleichzusetzen, sondern werden zumeist aus ganz anderen Gründen organisiert.

Das liebe @*********istan war allerdings eine aus dem Zufall entstandene Situation in dem die Gebende spontan agierte. Zudem waren kein Fisting, keine Toys, keine leichteren BDSM-Techniken im Spiel.
Ob sie das getan hätte wenn sie nicht alle Anwesenden schon vorher gekannt hätte sei dahingestellt.

Zitat von *********istan:
ansonsten blind rein ins Erfahren.
Ansonsten halte ich deinen Tipp - Sorry - für wenig hilfreich.
*********otion Frau
1.533 Beiträge
Zitat von ****_62:
Es stimmt Traurig dass du hier schlechte Erfahrungen machen musstest. Darf man Fragen ob das in einem Club, in einem privaten Partykreis oder in einem sehr kleinen Rahmen mit Personen denen du eigentlich vertrautest geschah? Bei der Frage geht es nicht um Details, sondern tatsächlich nur um den Rahmen/die Ausgangssituation.

Das war unterschiedlich.

Die schlimmste derartige Erfahrung war wirklich im ganz kleinen Kreis, da wurde ich dann an einem Punkt auch zur Furie und habe den Nehmenden ziemlich überfahren und im Zuge dessen meinen damaligen Dom und ihn regelrecht "entmannt". Der Typ war so dermassen dämlich daß er nicht merkte daß DT nicht mit dem durchstoßen der Gaumenplatte beginnt und sämtliche hinweise auf seinen Fehler oder Korrekturversiche mit grobem zurückzwingen in die Vorherige Position zu nichte machte.

Ich habe derartige Erfahrungen aber auch schon im Club gemacht, da hatte ich gottlob einen Begleiter dabei der sehr deutlich dazwischen gegangen ist.

Manche Menschen sind einfach Arschlöcher die sich überhaupt nicht dafür interessieren wie es dem Gebenden mit dem was passiert geht. Hatte erst neulich wieder einen Fall, da hat ein von mir klar und deutlich Abgewiesener, dem ich gesagt habe daß ich definitiv keinerlei Sexuelle Interaktion mit ihm wünsche, dann meinen Dom angeschrieben und versucht über den doch noch ins Spiel zu kommen. Wohl in der Hoffnung daß der meine Abneigung gegen ihn entweder nicht kennt oder es ihm egal ist. Gottlob funktioniert das bei uns so nicht.

Bei den meisten ist es aber denke ich nicht so, die kommenentweder in einen Rausch der den Verstand ausschaltet oder es mangelt einfach an der nötigen Emoathie.
Männer im "Fickmodus" werden nach meiner Erfahrung leider sehr oft völlig betriebsblind und nehmen Signale der Frau garnicht mehr wirklich wahr. Ich unterstelle da nicht mal Egoismus oder böse Absicht, ich hatte da sogar schon Fälle die sich danach mit hochrotem Kopf 1000x entschuldigt haben, wirklich nette Kerle.

Auch wenn ich Roughplay liebe, auf derartiges lasse ich mich nur noch ein wenn ich einen Partner an der Seite habe der erwiesener maßen auch in Aktion den Überblick behält und der sehr genau aufpasst.

Wirklich safe spielen kann man so eigentlich nur im engen Bekanntenkreis, in dem man die Reaktionen, die Vorlieben und die NoGos des Anderen wirklich kennt und weiß, daß man sich gegenseitig lesen kann.
****_62 Mann
316 Beiträge
Themenersteller 
@*********otion

Die Vielzahl deiner negativen Erlebnisse finde ich erschreckend. *schock*

Zitat von *********otion:
Bei den meisten ist es aber denke ich nicht so, die kommenentweder in einen Rausch der den Verstand ausschaltet oder es mangelt einfach an der nötigen Emoathie.
Männer im "Fickmodus" werden nach meiner Erfahrung leider sehr oft völlig betriebsblind und nehmen Signale der Frau garnicht mehr wirklich wahr. Ich unterstelle da nicht mal Egoismus oder böse Absicht, ich hatte da sogar schon Fälle die sich danach mit hochrotem Kopf 1000x entschuldigt haben, wirklich nette Kerle.
Meine unqualifizierte Vermutung dazu. In Pornos werden diverse Spielarten gezeigt. Von Profis ausgeführt. Dort finden sich weder Empathie noch Einfühlungsvermögen noch Rücksicht noch Akzeptanz der Körpersprache, weil schlicht für die 'Darbietung' unnötig. Beim realen Sex schaltet dann auch so manches nette Hirn in den viel zu oft gesehenen Porno Modus und wundert sich später über sich selbst.
Zitat von *********otion:
Manche Menschen sind einfach Arschlöcher die sich überhaupt nicht dafür interessieren wie es dem Gebenden mit dem was passiert geht.
Aber natürlich gibt es auch Egomanen denen das Wohlergehen der Partnerin so oder so Wumpe ist.

Zitat von *********otion:
meinen damaligen Dom
Die Absprachen/das (Er)Leben innerhalb von Dom/Dev-Beziehungen sind so individuell und vielfältig wie das Leben. Meine Frau Lisa hatte vor mir zwei Dom/Dev Beziehungen die sie für 'Echt' hielt. Auch Petra und andere Freundinnen lebten oder leben in solchen Beziehungen.
Nach vielen Gesprächen mit ihnen, aber auch durchs Filmen (mit ihrer Kamera) für eine nicht devote aber Schmerzgeil/Maso veranlagte Freundin die sich ausschließlich mit sadistisch veranlagten Spielpartnern, die teils Null Dom-Gehabe an den Tag leg(t)en, traf - aber auch über BDSM-Treffen in 3er oder 4er Konstellation, bin ich zu der festen Überzeugung gelangt dass nicht jeder der gerne Dominanz ausübt auch tatsächlich einen guten Dom abgibt.
Ich selbst gebe und nehme gerne bis zu einer gewissen Grenze Lustschmerz, sehe mich aber deswegen nicht in der Rolle eines Dom oder eines Subs.
Wie Lisa und ich diese Vorliebe auslebten kannst du gerne hier nachlesen:
Der Kolumbianer Tag 2 – Das Dienstmädchen
Am Text arbeitete Lisa noch beim gesamten Tag 1 der weitestgehend ein reales MFM-Treffen beschreibt und bei Tag 2 bis zu dem Punkt wo sie unter der Maske verschwindet selber mit. Wegen ihrer Erkrankung lag die Story dann ewig auf Eis, bis ich vor kurzem begann sie aus anderer Sicht weiterzuschreiben. Alles beschriebene sind reale Erlebnisse mit Lisa, die allerdings zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt fanden.
Interessant fand ich beim erneuten Lesen vor allem, was sie damals -vor- der Entscheidung zur Selbstüberlassung empfand, welche Gedanken sie sich machte.
Da Petra derzeit bei mir wohnt gibt es im Thread bislang nur zwei Teile. Aber wenn sie sich mit ihrem Männe wieder vertragen hat und wieder zu ihm zieht werde ich weitere Teile einstellen.

Zitat von *********otion:
Auch wenn ich Roughplay liebe, auf derartiges lasse ich mich nur noch ein wenn ich einen Partner an der Seite habe der erwiesener maßen auch in Aktion den Überblick behält und der sehr genau aufpasst.
Zitat von *********otion:
Wirklich safe spielen kann man so eigentlich nur im engen Bekanntenkreis, in dem man die Reaktionen, die Vorlieben und die NoGos des Anderen wirklich kennt und weiß, daß man sich gegenseitig lesen kann.
*spitze*

Zitat von *********otion:
Ich habe derartige Erfahrungen aber auch schon im Club gemacht, da hatte ich gottlob einen Begleiter dabei der sehr deutlich dazwischen gegangen ist.

Da nimmst du mir/uns jetzt wirklich eine Illusion.
Petra, eine weitere Freundin und ich gründeten damals den ersten privaten Kreis weil es neben dem 'Traumland' in für uns ohne größeren Aufwand erreichbarer Nähe nur zwei Clubs gab. In einem davon entging unsere Freundin, die frohgemut hineinmarschierte nur knapp einer Gruppenvergewaltigung, wurde nur durch andere Gäste davor bewahrt. Dieser Club wurde kurz darauf wegen ständiger Schlägereien und sexueller Übergriffe dicht gemacht. Sie hat danach nie wieder einen Club betreten.
Das sowas, wenn auch wahrscheinlich in nicht ganz so extremer Form, 35 Jahre später in der heutigen Clubszene noch möglich ist hätte ich nicht gedacht.

Danke dir für deine ausführliche Antwort. *g*
*********otion Frau
1.533 Beiträge
Zitat von ****_62:
Die Vielzahl deiner negativen Erlebnisse finde ich erschreckend. *schock*


Ich denke wenn man berücksichtigt, daß meine Erfahrungen aus 35 Jahren mit vielen ziemlich schrägen Konstellationen und vielen extremen Dingen stammen ist das garnicht mal so gravierend, die schönen überwiegen bei weitem 😊

In den Anfängen war wohl der Mangel an Lebenserfahrung mein größtes Problem.


Meine unqualifizierte Vermutung dazu. In Pornos werden diverse Spielarten gezeigt. Von Profis ausgeführt. Dort finden sich weder Empathie noch Einfühlungsvermögen noch Rücksicht noch Akzeptanz der Körpersprache, weil schlicht für die 'Darbietung' unnötig. Beim realen Sex schaltet dann auch so manches nette Hirn in den viel zu oft gesehenen Porno Modus und wundert sich später über sich selbst.

Nein das denke ich nicht, das hat mit Pornofantasien garnicht so viel zu tun.
Ich erlebe es ja bei Drehs und Shootings immer wieder, daß ein Großteil der Männer eben nicht multitaskingfähig ist, vornallem nichtbmehr wenn eine gewisse Menge Blut im unteren Bereich gefordert wird 😉. Da setzen bei Ficken einfach annähernd alle anderen Funktionen aus. Bei vielen männlichen Models gehen Porno und PornArt daher erst vernünftig wenn sie so viel Erfahrung haben, daß Posing und Mimik nicht mehr bewusst gesteuert werden müssen sondern unterbewusst ablaufen. Da ist einfach die Konzentrationsfähigkeit gestört.

Das sowas, wenn auch wahrscheinlich in ganz so extremer Form, 35 Jahre später in der heutigen Clubszene noch möglich ist hätte ich nicht gedacht.

Ich denke nicht, daß das vergleichbar mit Euren schlechtsn Erfahrungen ist. Auch hier wieder eher Kommunikationsproblem als böse Absicht.

Das Szenario setzt irgendwo eine gewisse Härte im Umgang und wenig verbale Kommunikation im Verlauf voraus, denn sonst kommt die Stimmung nicht in Fahrt..

Mein Mann der mich 25 Jahre kennt weiß wann ich aus Lust stöhne und was sich in der Tonlage verändert wenn es schmerz ist, er weiß woran er erkennt, daß ich nicht mehr Herr meiner Sinne sondern in einem Rauschzustand bin und merkt in Videoszenen sofort wo ein Orgasmus echt war und wo nicht.
Wo aber soll jemand der mich nur flüchtig kennt, von ein oder zwei Treffen oder evtl. nur einem kurzen Smaltalk an der Bar dieses Wissen nehmen? In Aktion stöhne und schreie ich, wimmere ich... da geht vieles unter. Wenn er hinter mir kniet sieht er auch keine Mimik.
Ich selbst tu mich z.T hart zu kommunizieren, weil ich gerade nen Schwanz im Mund hab, ausser Atem bin oder ähnliches. Und schon passiert es, ich versuche etwas klar zu maxhen, das wird nicht bdmerkt oder missverstanden und schon eskaliert es. Evtl. bekomme ich Dinge auch erst mit wenn es zu spät ist.

Ein Aufpasser kann da Abhilfe schaffen, ein Partner der einen wirklich kennt und Reaktionen bzw. Verhak
ltens-/Tonveränderungen deuten kann. Er kann eingreifen und lenken ehe etwas eskaliert.

Ein Grund warum ich nicht mehr ohne einen Partner auf Roughplayveranstaltungen gehe oder wenn ich alleine bin nicht in der Gruppe sondern nur mit 1 oder 2 mir gut bekannten Männern aktiv bin. Das hat nichts mit den bösen Männern vor denen ich Angst hätte zu tun sondern mit der Erkenntnis, daß ich nicht transportieren kann was ich kommunizieren will.

Da sind wir wieder beim EP:
Trifft ein Mensch der der Auffasung des TE ist als Gebender auf einen der der Auffasung seiner Bekannten ist als Nehmenden wird es schwierig obwohl jeder dwnkt es richtig zu sehen sowas wird aber im Vorfeld oft nicht angesprochen
**du Mann
1.106 Beiträge
Hallo Albu

Lange habe ich mich schwer getan mit den Begriffen Gebende, Nehmende und ein Stück weit auch Selbstüberlassung. *g* Die Begriffe könnten auch anders verstanden werden. Ich meine, jetzt zu checken, was Du wie meinst. Du erahnst: ich kenne mich mit Humiliation nicht aus, wäre dabei selbst sehr vorsichtig.

Zu Deiner Grundfrage: Ich bin da im Kern bei Petra. Die wichtigste Regel bei dieser Spielart dürfte sein, dass die Gebenden halt jeden Wunsch der Nehmenden im Lauf des Spiels erfüllen müssen. Dies müssen sie verstehen und damit einverstanden sein. Mit Unangenehmem müssen sie rechnen. Dass das Spiel anspruchsvoll ist und seine Tücken hat, soll ihnen bewusst sein. Deine Haltung geht dahin, diese Regel (die Du zwar auch als wichtig anerkennst) abzuschwächen, indem Du auf die Gebenden Rücksicht nimmst, was ich durchaus auch iwie toll finde.
Nicht unwichtig erscheint mir: Die Nehmenden nennen ihre Wünsche zu Beginn nicht. Folglich werden diese nicht besprochen.
Anders rum sollen die Nehmenden wohl eine möglichst grosse Gestaltungfreiheit haben. Das würde sich mit Deiner Haltung auch „beissen“.

Es spielt für mich hinein: Es ist eine Humiliation, es geht um Selbstüberlassung. Bei jeder Humiliation dürfte schwierig sein, ob sie denn nun konkret passt. Und jede Humiliation kann bestimmt leicht in etwas gar nicht mehr Stimmiges kippen.

No-Go’s und absolute Grenzen sollen die Gebenden, die ja erfahren sind, bei den Ausschlüssen angeben. Gibt es dazu keine Einigung unter den Teilnehmenden, kann erst mal nicht gespielt werden.

Ob es ein safeword geben soll, dürfte wie vieles eine Frage der Absprache sein. Falls es ausgeschlossen ist, müssen sich gerade die Gebenden der Konsequenzen bewusst sein.

Es ist natürlich legitim, gemeinsam Regeln abzuändern, weitere Regeln oder Ausnahmen zu definieren. Da Ausschlüsse eingesetzt werden und diese vermutlich erweiterbar sind, sehe ich persönlich da nicht unbedingt einen Bedarf.

Ganz alles geht trotzdem nicht. Zum einen gibt es eben die Ausschlüsse, zum anderen sollte SSC gelten – soweit dies nicht schon durch die Ausschlüsse genügend sichergestellt ist. Weiter dürfte z.B. auch sein, dass ein Nehmender, der z.B. rein inhaltlich so gar nicht hinein passt, nicht mehr eingeladen wird.
SSC bedeutet u.a.: Jede(r) Eingeladene hat die freie Wahl, am Spiel teilzunehmen und eine der beiden Rollen einzunehmen. Aber auch, aus dem Spiel jederzeit auszusteigen. Ungeeignete oder zweifelhafte Teilnehmen-Wollende können abgelehnt werden.

Lg Pidu
****_62 Mann
316 Beiträge
Themenersteller 
@*********otion
Danke für deine erneute umfassende Antwort. *g*
Nun erst ist mir klar geworden wie unterschiedlich unsere Erfahrungswerte in Hinblick auf diese Spielart sind. Gemeint sind Background, Locations, Gründe.

Zitat von *********otion:
Ich denke nicht, daß das vergleichbar mit Euren schlechtsn Erfahrungen ist.
Nun. Es handelt sich ja da 'nur' um EINE - allerdings EXTREM schlechte - Cluberfahrung einer sehr guten Freundin. Da ich allerdings damals mit ihr und Petra, zwischen unseren Wohnungen wechselnd, nahezu ständig zusammenlebte, und sie danach keine Clubs mehr betreten wollte, habe ich das Zeit meines Lebens, Anfang nur aus diesem, später auch aus andern Gründen nie getan.
Meine Sexualität spielte sich - neben der 'freien Wildbahn' - nur in privaten Partykreisen, und später Freundinnen zu denen dann auch Freunde/gute Bekannte aus der BDSM-Szene kamen, ab.
Der erste Kreis entstand aus Zufallsbekanntschaften von den vier damals im Raum Köln bekannten Outdoor-Swingertreffs, wo sich zunehmend teils übergriffige Spanner einfanden, die so ziemlich allen auf den Keks gingen. Wir 'sammelten' also Gleichgesinnte, und über Telefonketten wurden Treffen an ständig wechselnden Orten vereinbart, die so kurzfristig nicht über 'Happy Weekend' oder Flüsterpropaganda vorab allgemein bekannt werden konnten. Aus diesem ersten - nicht 'handverlesenen' - entstand der...
Zweite Kölner Kreis: Wir begannen Partys in zumeist Ferienwohnungen/-häusern zu organisieren, zu denen nur Swinger die uns oder engeren Freunden, als sowohl in ihrer Sexualität, als auch in ihrer Persönlichkeit besonders Positiv aufgefallen waren, eingeladen wurden. Da die Mitglieder in ihrer Sexualität sehr unterschiedlich gepolt waren fanden damals auch Mottopartys statt. In diesem Kreis verblieb ich etwa 4,5 Jahre ehe ich in eine zwar offene, aber letztlich Stino-Beziehung wechselte. Zudem wurde ich damals immer öfter zu teils langen Auslandseinsätzen befohlen. Petra und besagte Freundin organisierten die Treffen dieses Kreises aber noch eine ganze Weile weiter.
Jahre später bauten Lisa und ich ähnliche Kreise hier im Münsterland (wegen ihrer Erkrankung und unserer damit verbundenen geänderten Fokussierungen nicht mehr existent) und im Allgäu auf. Wenn ich mich dort aufhalte nehme ich auch heute noch an den Treffen teil. Lässt sich auch kaum verhindern da diese oft in meinem Haus (5 Schlafzimmer, 2 Bäder + GT, blicksichere große Terrasse rund um den Pool, nicht perfekt, aber ganz gut ausgestattetes Spielzimmer) stattfinden. Mottopartys finden wegen der geänderten Zusammensetzung und sexueller Orientierung des Kreises aber nur noch in Hinsicht NS und Fisting statt. WoP und Selbstüberlassung nicht mehr.
Entsprechend verfügen zwei vertrauenswürdige Mitglieder dieses Kreises und befreundete BDSMler über die Schlüssel.

Zitat von *********otion:
Das Szenario setzt irgendwo eine gewisse Härte im Umgang
Klar *zwinker*

Zitat von *********otion:
und wenig verbale Kommunikation im Verlauf voraus, denn sonst kommt die Stimmung nicht in Fahrt..
Dass ich das anders sehe und erlebte geht aus meinen bisherigen Texten ja hervor. Aber Sinn des Threads ist ja keinesfalls eine allgemeine Einigkeit herzustellen, sondern 'nur' verschiedene Sichtweisen zu erfahren. *g*


@**du
Auch an dich vielen Dank dass du dich hier so umfassend einbringst. *g*

Zitat von **du:
Lange habe ich mich schwer getan mit den Begriffen Gebende, Nehmende
Petra und ich haben vor Erstellung des Threads auch längere Zeit überlegt welcher Begriff am besten passt.
Sub schon mal nicht denn es reichen z. B. eine Vorliebe für Rough Sex und/oder ein gewisses Maß an Spermageilheit um seinen Körper für diese Spielart zur Verfügung zu stellen. Es ist also nicht jede(r) Gebende gleichzeitig auch im Bereich BDSM unterwegs.
'Opfer' fiel uns noch ein, gefiel uns aber von der Grundaussage her nicht.
Wir sind aber für weitere, ggfs. bessere Begriffe offen *g*

Zitat von **du:
Zu Deiner Grundfrage: Ich bin da im Kern bei Petra.
*flenn* Nee. Alles gut *zwinker*

Zitat von **du:
Anders rum sollen die Nehmenden wohl eine möglichst grosse Gestaltungfreiheit haben. Das würde sich mit Deiner Haltung auch „beissen“.
Das ist absolut klar. Ich verlange ja auch nichts von anderen Nehmenden, sondern handele individuell nach meinem Empfinden.

Zitat von **du:
Mit Unangenehmem müssen sie rechnen. Dass das Spiel anspruchsvoll ist und seine Tücken hat, soll ihnen bewusst sein. Deine Haltung geht dahin, diese Regel (die Du zwar auch als wichtig anerkennst) abzuschwächen, indem Du auf die Gebenden Rücksicht nimmst, was ich durchaus auch iwie toll finde.
Nicht unwichtig erscheint mir: Die Nehmenden nennen ihre Wünsche zu Beginn nicht. Folglich werden diese nicht besprochen.
Meine Haltung beruht nicht unbedingt auf 'Gnade' oder ähnlichem, sondern vielmehr darauf, dass ich es sehr Schade finde wenn eine Gebende ihren Flow verliert.

Intern können die Nehmenden durchaus ihr Vorgehen vorab abstimmen. Woraus sich auch sehr lustige Situationen ergeben können. Petra und ich haben uns vorhin nochmals Schlapp gelacht als wir - inspiriert durch deinen Text - an eine bestimmte Session denken mussten:
Zwei Freundinnen - beide nicht Bi - dafür aber immer an Sex mit mindestens zwei Männern für jede interessiert hatten sich als Gebende zur Verfügung gestellt.
Zuerst wurden sie aufgefordert sich gegenseitig zum Fist und auf Anal vorzubereiten. Dann eine ganze Weile nur zu rein lesbischen Pflichterfüllungen gezwungen. Als sie das perfide Spiel erkannten mussten sie selbst Lachen und kommentierten es entsprechend (Zitat: Gibt es keine Schwänze hier?), erfüllten aber brav und vor sich hin fluchend ihre verabredete Pflicht. Erst nach etwa 30 Minuten bekamen sie dann das was sie sich eigentlich von Beginn an erwartet hatten. *lach*

Zitat von **du:
Und jede Humiliation kann bestimmt leicht in etwas gar nicht mehr Stimmiges kippen.
In dem Rahmen und Umfeld in dem wir es lebten nicht.

Zitat von **du:
Ob es ein safeword geben soll, dürfte wie vieles eine Frage der Absprache sein. Falls es ausgeschlossen ist, müssen sich gerade die Gebenden der Konsequenzen bewusst sein.Es ist natürlich legitim, gemeinsam Regeln abzuändern, weitere Regeln oder Ausnahmen zu definieren. Da Ausschlüsse eingesetzt werden und diese vermutlich erweiterbar sind, sehe ich persönlich da nicht unbedingt einen Bedarf.
Auch ein Safeword oder bei Knebelung Notzeichen, wie z. B. überkreuzte Finger, war in dem von uns gelebten Rahmen nicht nötig. Jeder achtete auf jeden und wenn wer im Eifer deutlich zu weit ging wurde er durch andere Nehmende gebremst. Was allerdings bei erstmals Gebenden üblich ist, war ein verabredeter Zeitraum, nach dessen Ablauf sie gefragt wurde ob sie noch weitermachen kann und will.

Zitat von **du:
SSC bedeutet u.a.: Jede(r) Eingeladene hat die freie Wahl, am Spiel teilzunehmen und eine der beiden Rollen einzunehmen. Aber auch, aus dem Spiel jederzeit auszusteigen. Ungeeignete oder zweifelhafte Teilnehmen-Wollende können abgelehnt werden.
Und erneut der Hinweis auf 'unseren' Rahmen, die bereits im Vorfeld sorgfältig ausgesuchten Teilnehmer.
Wir können uns an keine Situation erinnern wo eine Gebende abgebrochen hätte. Auch dann nicht wenn für sie unangenehme Dinge, wie eben im Eingangstext beschrieben, die Aufnahme von Natursekt, eingefordert wurden.
Wohl auch eine Sache des Stolzes und des Durchhaltewillens der Gebenden.
Aber natürlich kam es vor dass eine Gebende, ähnlich wie nach einer harten BDSM-Session, danach wirklich aus Notwendigkeit heraus 'aufgefangen' werden musste. Aber auch sonst gab es immer ein entsprechendes 'Nachspiel'.
*********otion Frau
1.533 Beiträge
Zitat von ****_62:
Dass ich das anders sehe und erlebte geht aus meinen bisherigen Texten ja hervor. Aber Sinn des Threads ist ja keinesfalls eine allgemeine Einigkeit herzustellen, sondern 'nur' verschiedene Sichtweisen zu erfahren. *g*


Ich rede hier nicht von Absprachen im Vorfeld sondern von Diskutierereien im Verlauf.
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