@*********otion
Danke für deine erneute umfassende Antwort.
Nun erst ist mir klar geworden wie unterschiedlich unsere Erfahrungswerte in Hinblick auf diese Spielart sind. Gemeint sind Background, Locations, Gründe.
Zitat von *********otion:
„Ich denke nicht, daß das vergleichbar mit Euren schlechtsn Erfahrungen ist.
Nun. Es handelt sich ja da 'nur' um EINE - allerdings EXTREM schlechte - Cluberfahrung einer sehr guten Freundin. Da ich allerdings damals mit ihr und Petra, zwischen unseren Wohnungen wechselnd, nahezu ständig zusammenlebte, und sie danach keine Clubs mehr betreten wollte, habe ich das Zeit meines Lebens, Anfang nur aus diesem, später auch aus andern Gründen nie getan.
Meine Sexualität spielte sich - neben der 'freien Wildbahn' - nur in privaten Partykreisen, und später Freundinnen zu denen dann auch Freunde/gute Bekannte aus der BDSM-Szene kamen, ab.
Der erste Kreis entstand aus Zufallsbekanntschaften von den vier damals im Raum Köln bekannten Outdoor-Swingertreffs, wo sich zunehmend teils übergriffige Spanner einfanden, die so ziemlich allen auf den Keks gingen. Wir 'sammelten' also Gleichgesinnte, und über Telefonketten wurden Treffen an ständig wechselnden Orten vereinbart, die so kurzfristig nicht über 'Happy Weekend' oder Flüsterpropaganda vorab allgemein bekannt werden konnten. Aus diesem ersten - nicht 'handverlesenen' - entstand der...
Zweite Kölner Kreis: Wir begannen Partys in zumeist Ferienwohnungen/-häusern zu organisieren, zu denen nur Swinger die uns oder engeren Freunden, als sowohl in ihrer Sexualität, als auch in ihrer Persönlichkeit besonders Positiv aufgefallen waren, eingeladen wurden. Da die Mitglieder in ihrer Sexualität sehr unterschiedlich gepolt waren fanden damals auch Mottopartys statt. In diesem Kreis verblieb ich etwa 4,5 Jahre ehe ich in eine zwar offene, aber letztlich Stino-Beziehung wechselte. Zudem wurde ich damals immer öfter zu teils langen Auslandseinsätzen befohlen. Petra und besagte Freundin organisierten die Treffen dieses Kreises aber noch eine ganze Weile weiter.
Jahre später bauten Lisa und ich ähnliche Kreise hier im Münsterland (wegen ihrer Erkrankung und unserer damit verbundenen geänderten Fokussierungen nicht mehr existent) und im Allgäu auf. Wenn ich mich dort aufhalte nehme ich auch heute noch an den Treffen teil. Lässt sich auch kaum verhindern da diese oft in meinem Haus (5 Schlafzimmer, 2 Bäder + GT, blicksichere große Terrasse rund um den Pool, nicht perfekt, aber ganz gut ausgestattetes Spielzimmer) stattfinden. Mottopartys finden wegen der geänderten Zusammensetzung und sexueller Orientierung des Kreises aber nur noch in Hinsicht NS und Fisting statt. WoP und Selbstüberlassung nicht mehr.
Entsprechend verfügen zwei vertrauenswürdige Mitglieder dieses Kreises und befreundete BDSMler über die Schlüssel.
Zitat von *********otion:
„Das Szenario setzt irgendwo eine gewisse Härte im Umgang
Klar
Zitat von *********otion:
„und wenig verbale Kommunikation im Verlauf voraus, denn sonst kommt die Stimmung nicht in Fahrt..
Dass ich das anders sehe und erlebte geht aus meinen bisherigen Texten ja hervor. Aber Sinn des Threads ist ja keinesfalls eine allgemeine Einigkeit herzustellen, sondern 'nur' verschiedene Sichtweisen zu erfahren.
@**du
Auch an dich vielen Dank dass du dich hier so umfassend einbringst.
„Lange habe ich mich schwer getan mit den Begriffen Gebende, Nehmende
Petra und ich haben vor Erstellung des Threads auch längere Zeit überlegt welcher Begriff am besten passt.
Sub schon mal nicht denn es reichen z. B. eine Vorliebe für Rough Sex und/oder ein gewisses Maß an Spermageilheit um seinen Körper für diese Spielart zur Verfügung zu stellen. Es ist also nicht jede(r) Gebende gleichzeitig auch im Bereich BDSM unterwegs.
'Opfer' fiel uns noch ein, gefiel uns aber von der Grundaussage her nicht.
Wir sind aber für weitere, ggfs. bessere Begriffe offen
„Zu Deiner Grundfrage: Ich bin da im Kern bei Petra.
Nee. Alles gut
„Anders rum sollen die Nehmenden wohl eine möglichst grosse Gestaltungfreiheit haben. Das würde sich mit Deiner Haltung auch „beissen“.
Das ist absolut klar. Ich verlange ja auch nichts von anderen Nehmenden, sondern handele individuell nach meinem Empfinden.
„Mit Unangenehmem müssen sie rechnen. Dass das Spiel anspruchsvoll ist und seine Tücken hat, soll ihnen bewusst sein. Deine Haltung geht dahin, diese Regel (die Du zwar auch als wichtig anerkennst) abzuschwächen, indem Du auf die Gebenden Rücksicht nimmst, was ich durchaus auch iwie toll finde.
Nicht unwichtig erscheint mir: Die Nehmenden nennen ihre Wünsche zu Beginn nicht. Folglich werden diese nicht besprochen.
Meine Haltung beruht nicht unbedingt auf 'Gnade' oder ähnlichem, sondern vielmehr darauf, dass ich es sehr Schade finde wenn eine Gebende ihren Flow verliert.
Intern können die Nehmenden durchaus ihr Vorgehen vorab abstimmen. Woraus sich auch sehr lustige Situationen ergeben können. Petra und ich haben uns vorhin nochmals Schlapp gelacht als wir - inspiriert durch deinen Text - an eine bestimmte Session denken mussten:
Zwei Freundinnen - beide nicht Bi - dafür aber immer an Sex mit mindestens zwei Männern für jede interessiert hatten sich als Gebende zur Verfügung gestellt.
Zuerst wurden sie aufgefordert sich gegenseitig zum Fist und auf Anal vorzubereiten. Dann eine ganze Weile nur zu rein lesbischen Pflichterfüllungen gezwungen. Als sie das perfide Spiel erkannten mussten sie selbst Lachen und kommentierten es entsprechend (Zitat: Gibt es keine Schwänze hier?), erfüllten aber brav und vor sich hin fluchend ihre verabredete Pflicht. Erst nach etwa 30 Minuten bekamen sie dann das was sie sich eigentlich von Beginn an erwartet hatten.
„Und jede Humiliation kann bestimmt leicht in etwas gar nicht mehr Stimmiges kippen.
In dem Rahmen und Umfeld in dem wir es lebten nicht.
„Ob es ein safeword geben soll, dürfte wie vieles eine Frage der Absprache sein. Falls es ausgeschlossen ist, müssen sich gerade die Gebenden der Konsequenzen bewusst sein.Es ist natürlich legitim, gemeinsam Regeln abzuändern, weitere Regeln oder Ausnahmen zu definieren. Da Ausschlüsse eingesetzt werden und diese vermutlich erweiterbar sind, sehe ich persönlich da nicht unbedingt einen Bedarf.
Auch ein Safeword oder bei Knebelung Notzeichen, wie z. B. überkreuzte Finger, war in dem von uns gelebten Rahmen nicht nötig. Jeder achtete auf jeden und wenn wer im Eifer deutlich zu weit ging wurde er durch andere Nehmende gebremst. Was allerdings bei erstmals Gebenden üblich ist, war ein verabredeter Zeitraum, nach dessen Ablauf sie gefragt wurde ob sie noch weitermachen kann und will.
„SSC bedeutet u.a.: Jede(r) Eingeladene hat die freie Wahl, am Spiel teilzunehmen und eine der beiden Rollen einzunehmen. Aber auch, aus dem Spiel jederzeit auszusteigen. Ungeeignete oder zweifelhafte Teilnehmen-Wollende können abgelehnt werden.
Und erneut der Hinweis auf 'unseren' Rahmen, die bereits im Vorfeld sorgfältig ausgesuchten Teilnehmer.
Wir können uns an keine Situation erinnern wo eine Gebende abgebrochen hätte. Auch dann nicht wenn für sie unangenehme Dinge, wie eben im Eingangstext beschrieben, die Aufnahme von Natursekt, eingefordert wurden.
Wohl auch eine Sache des Stolzes und des Durchhaltewillens der Gebenden.
Aber natürlich kam es vor dass eine Gebende, ähnlich wie nach einer harten BDSM-Session, danach wirklich aus Notwendigkeit heraus 'aufgefangen' werden musste. Aber auch sonst gab es immer ein entsprechendes 'Nachspiel'.