„Die Verlustangst BEGINNT bei der Mutter, die ihr eigenes Kind nicht loslassen will. Welche Ehefrau kann denn der eigenen Mutter das Wasser reichen? Man muss seine Mutter immer mit in Betracht ziehen, weil die UNBEWUSSTHEIT dafür sorgt, dass das Gewissen gut und intakt und nicht gestört wird. Ich könnte nicht mit jemandem zusammenleben, der nicht Herr seiner eigenen Gedanken und Gefühlen ist. Dafür verschenke ich dann auch mein Handy ... .
Was du beschreibst, sind Urängste. Da gibt es verschiedene Stufen, je nachdem, wann in der Kindheit sie geschürt wurden. Die Angst, nicht geliebt zu werden, weil von den Eltern nicht geliebt worden ist wohl die bekannteste davon.
Das sind dann jene Ängste, die gerne unbewusst ablaufen. Dass man unbewusst immer den Haken sucht, dass die andere Person eine:n ja vielleicht doch nicht lieben würde, obwohl sie es tut. Weil das Unterbewusstsein darauf "trainiert" wurde, dass es nicht stimmt, wenn eine Person behauptet, dass sie eine:n lieben würde.
Du meinst, du könntest mit so jemandem nicht zusammen leben? Nun, vielleicht hast du es in deinem Leben bereits und nur nichts davon gemerkt.
Denn Unbewusstes kompensieren Menschen auch häufig unbewusst. Bei Menschen, die zu wenig Liebe erhielten in der Kindheit, wird dann z.B. gerne beobachtet, dass sie sich gerne mit Haustieren umgeben. Kann schon reichen, denn so ein Hund zeigt immer Freude, wenn er das Herrchen/Frauchen sieht, das ist ein wichtiger Anker, der bereits genügen kann. Und dann eben nicht beim Partner kleben bleibt.
Es gibt noch haufenweise weitere Strategien, ist jetzt nur eine davon, die ich hier als Beispiel mal rausgezogen habe.
Defizite können auch Vorteile haben. So vertrete ich den Standpunkt, dass Messies, die gerne an Dingen festhalten, dies genauso gerne dann auch bei Menschen tun. Sprich, haben sie mal jemanden gefunden, werden sie an ihm ebenfalls festhalten, so lange es nur irgend geht.
Wenn man das weiß, kann das auch ein wichtiger Baustein sein, eine eigene Verlustangst in den Griff zu kriegen. Wenn man eh weiß, dass das Gegenüber noch nie selbst jemanden verlassen hat, braucht man sich keine Gedanken darüber mehr machen, ob er es dieses Mal tut. Weil man mit dem Hirn klar sagen kann, der (die) macht so etwas nicht. Ist nicht sein (ihr) Naturell.