Hypersexualität, was sind eure Erfahrungen?

Sie schreibt; in jüngeren Jahren hatte ich zeitweise auch derartige Gefühle, allerdings weder mit einer Diagnose, noch gefühlt nymphomanisch.

Heute habe ich rückblickend das Gefühl, dass es daran lag, dass ich in jüngeren Jahren nie eine vollständige Befriedigung von Körper Geist und Seele erfahren konnte.

Durch eine Art von Kontrollzwang, den ich vor 8 Jahren therapieren lassen habe, kann ich nun Kontrollverlust zulassen und zerre in Zeiten, wo Sex einfach strukturell nicht möglich ist, davon.

Früher stand bei mir Quantität vorn. Für den damaligen Zeitraum habe ich keinen Qualitätsverlust gespürt, da ich es nicht anders kannte und konnte.
Mit meinem damals vermeintlich beschränktem sexuellen Horizont hätte ich andere sexuelle Formen gar nicht zugelassen.

Also zuerst möchte ich anmerken, dass ich mit dem Begriff "nymphoman" - auf Grund seiner historischen Herkunft und Bedeutung - ein deutliches Problem habe und mir wünschte, dass er aus unserem Wortschatz verschwindet.


https://de.wikipedia.org/wiki/Nymphomanie

Und dann bin ich mittlerweile insgesamt sehr vorsichtig wenn es um weibliche Sexualität geht, auch dann, wenn die wissenschaftliche Community hier Kategorisierungen vornehmen möchte.

Ich selbst habe eine sehr hohe Libido. Schon immer. Ich habe Masturbation sehr, sehr früh in meinem Menschenleben - ganz ohne Anleitung oder Begrifflichkeiten dafür - entdeckt und fortan für mich einfach erlebt, dass mir sexuelle Befriedigung recht wichtig ist. Später wurde mir dann transportiert, dass ich mich damit offenbar "anders" verhalte, als andere Frauen. In meiner Jugend habe ich mich diesbezüglich eigentlich sehr im Mittelfeld mit meiner Peergroup empfunden - diese bestand überwiegend aus Jungs.

Ich habe mich zeitweise als "hypersexuell" beschrieben (undiagnostiziert, ich hatte nie Leidensdruck und sah daher nie eine Notwendigkeit, überhaupt jemanden dazu zu befragen), sehe das aber heute mehr und mehr anders: Ich bin heute der Meinung, dass Menschen einfach unterschiedliche Bedürfnisse und Ausprägungen derselben haben. Durch das Nicht-Zugestehen von selbstbestimmter Sexualität für Frauen ist meiner Ansicht nach lediglich die Zuschreibung (oder sagen wir gleich Bewertung) von weiblicher Sexualität in einer Schieflage. Ein Mann, der den gleichen Sextrieb hat wie ich, ist "normal".

Ich denke also, dass ich mit meiner Sexualität ganz normal bin .... nur halt auf einer Skala ein bisschen weiter in der Ecke "mehr" als andere Menschen.

Ich vermute mal das du nie eine Befriedigung erfahren hast die sehr nachhaltig gewirkt hat in dem du total tiefenentspannt und satt warst, ohne das alte rein- raus Spiel. So etwas ist möglich im BDSM und für mich die höchste Form der Befriedigung, die auch bis ins hohe Alter machbar ist. Bei mir und einigen Frauen entsteht das durch sehr leidenschaftliches Züchtigen und/oder auch andere Arten der Schmerzzuführung. Und das schöne dabei ist das wir beide danach diese tiefe nachhaltige Befriedigung erfahren.
Heißt nun nicht das du dir umgehend eine Tracht Prügel abholst, weil es muss ja bei dir nicht so sein. Aber vielleicht solltest du mal ausloten ob bei dir noch irgendwas sein könnte was du anderes brauchst. Leider kann sowas so tief verankert sein das man es erst weiß wenn man das bekommen hat. Gruß Jörn

P.S. Eine Buchempfehlung wie man u.a. so etwas auslotet hier: "Die Kunst der weiblichen Unterwerfung"

Ich möchte @*****ven recht geben, würde das ein Mann schreiben, würde vermutlich nicht gesagt werden, sie hätte wohl noch keine richtige Befriedigung erlebt.


@****_ni es kommt drauf an, in wie weit es meinen Alltag und mein Leben beeinflusst und beeinträchtigt und darunter leidet. 2-4 am Tag ist auch schon ein Zeitfresser, an dem sich viele Dinge angepasst werden müssen und es ist auch nicht jedem körperlich gegeben, dies auf längere Sicht durchzuhalten (männliche Seite).

Wenn etwas immer größeren Bereich meines Alltags und meinem Leben einnimmt, dann schaue ich mittlerweile genauer hin, ob es das ist was ich will, oder ob es mich nicht einfach vereinnahmt.

Ich würde mich ansatzweise als asexuell bezeichnen, da ich äusserst wenig bis gar kein Interesse mehr am klassischen Penetrations Sex mehr habe.
Ebenso ist mein Verlangen nach einem Orgasmus sehr begrenzt.

Umgekehrt gibt es jedoch gewisse Dinge, die ich als Kombination oder einzeln jeden Tag will und auch brauche, zB NS, Rimming, Blasen, Anspritzen. Es gibt mir die für mich benötigte Tiefe der Intimität und befriedigt meine Seele und meinen Kopf in einer Art, wie es ein eigener körperlicher Orgasmus nicht in der Lage ist.

Ich habe immer Interesse an sex.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Spruch " und ich kann immer" von seitens der Herren

Leider kann ich nicht immer

Ich habe diese Erfahrung vor ca. 30 Jahren mit einer ebenfalls monogamen Frau gemacht und habe es zu Anfang auch als eine positive Erfahrung gesehen. Wir haben uns im Sommer Samstags auf einer Party kennengelernt und uns für Sonntag an einem Baggersee zum Baden verabredet. Schon hier konnte sie nicht die Finger von mir lassen, sie hatte auch nicht die geringsten Hemmungen, sich vor allen Leuten, wild küssend, auf mich zu legen, uim meinen natürlich längst steifgewordenen Schwanz zu spüren. Einerseits habe ich es genossen, fühlte mich aber auch gleichzeitig natürlich auch beobachtet. Wir fuhren dann auch schnell zu mir nach Hause und sind förmlich übereinander hergefallen. Das zog sich vom frühen Abend bis in den frühen Morgen, ich hatte noch nie eine Frau erlebt, die dermaßen unersättlich war und einen Höhepunkt nach dem anderen bekommen konnte. Ich habe mich auch Montags morgens tatsächlich krankgemeldet, ich war vollkommen ausgelaugt, zumal es da auch noch sehr heiß war. Ich hielt es in der Kennenlern-Phase noch für normal, da ist der Sex nun mal besonders aufregend. Wir konnten uns nur am Wochenende sehen, und das wiederholte sich jedesmal. An eine "normale" Beziehung, wo man auch mal ausgeht, war überhaupt nicht zu denken, Sex war ihr Lebensmittelpunkt. Das hat dann auch meinen Alltag so beeinflußt, daß ich die Notbremse ziehen mußte.

Ja ich hatte vor gut 20 Jahren mal das " Glück" eine Frau kennengelernt zu haben die ständig Sex einforderte.
Sie war um 15 Jahre älter als ich, sehr attraktiv, immer gut gekleidet und sehr charmant, mir als Mann schmeichelte das ungemein. Jedoch war das "Glück" mehr Plage als Vergnügen. Kein Restaurantbesuch ohne vorher einen Parkplatz anfahren zu müssen um zu schauen ob "ER" eh noch passt, kein Kino/Theaterbesuch ohne dem selben Theater wie beim Restaurantbesuch. Jedes WE damit verplant irgendwelche Clubs oder einschlägige Parkplätze/FKK Bereiche oder frivole Bars zu besuchen. Irgendwann war die Lust und Vorfreude auf Gemeinsamkeiten verflogen weil es immer auf Sex hinauslaufen sollte. Für mich als Mann war der Reiz weg weil die ständige Bereitschaft Sex haben zu können oder machen zu müssen, anstrengend uns stupid war, ich als Mann brauch das Gefühl des Jägers der sein Opfer "erlegt", ich brauche das Gefühl des erfolgreichen Jägers, auch wenn ich weiß dass sie (Frau Lunelle) sowieso diese Nacht mir gehört.
Eine Frau die ständig Sex braucht und rücksichtslos einfordert ist für mich seit damals ein Graus!

Du arrangierst dich mit 4-5 mal pro Woche? Wow, ich lese das und mir kommen die Tränen. Ich arrangiere mich mit deutlich weniger. Unser letztes Mal ist schon wieder 2 Wochen her. An Sex denke ich mehrfach pro Tag aber ich habe schon vor langem resigniert und frage ihn nicht mehr. Bevor ich ihn kennengelernt habe, haben mir mit meinem Ex Partner auch 4x im Jahr gereicht. Vielleicht kann man ja mit seiner eigenen Libido dahin zurück und ist nicht ständig gefrustet - ich les mal weiter mit, wie das andere sehen

Wollte ich grad schreiben.

Dieses satt werden, das Du beschreibst, ist auch ohne BDSM oder Schmerz möglich. Das ist nur als Ergänzung gemeint.

Sexuelle Nicht-Passung ist einfach ein Problem. Wenn ein Teil eine deutlich höhere Libido oder ein deutlich höheres Bedürfnis nach Abwechslung hat, als der andere Teil, dann fängt es immer über kurz oder lang an zu spießen (bei sexuell ausschließlichen Beziehungen schon überhaupt). Daher halte ich es für wirklich (von vielen, in meiner Sicht unterschätzt) wichtig, die sexuelle Passung beim eingehen einer Beziehung zu prüfen. Ansonsten ist später unter Umständen das Leiden groß.

Finde ich hier unpassend…

Ich hatte vor ein paar Jahren eine Freundin hier im Joy, die hat sich selbst als nymphoman bezeichnet. Sie wollte immer und sie konnte immer. Und wenn wir zusammen waren, haben wir das beide reichlich ausgenutzt. Unsere Nächte waren von Sex geprägt bis in die Morgenstunden. Sie liebte ihre multiplen Orgasmen und konnte sich da ganz reinfallen lassen. Es war herrlich und auch für mich sehr befriedigend.

Da wir 500 km entfernt voneinander wohnten, haben wir uns nur ca. einmal im Monat gesehen. So konnte ich mich nach unseren Treffen wieder gut erholen. Und sie traf in der Zeit ihre anderen 5 Lover. Zudem war sie verheiratet und hatte auch zuhause noch häufig Sex.

Es war eine schöne Zeit, an die ich noch heute gern zurückdenke.

Ich bin gerade in der gleichen Situation , und habe darüber mit den Arzt geredet , angeblich soll es da was geben , er muss sich schalau machen

Ich finde es für mich manchmal echt belastend, dass ich viel Sex will oder brauche.
Ständig "sexualisiert" durch den Tag zu gehen ( trotz regelmäßiger SB ), kann auch anstrengend sein.
Es kann auch zu Handlungen oder Situationen führen, die manchmal ziemlich unvernünftig sind.

Zumindest hatte ich zum Glück in Partnerschaften Männer zu haben die einigermaßen auf dem gleichen Level waren.
Jetzt als Single ist es schwieriger regelmäßig Sex zu bekommen - noch dazu wenn man trotz seiner Unersättlichkeit, wählerisch ist und auch verwöhnt durch die guten Erfahrungen.

Ich hatte mal in jungen Jahren während meiner Militärzeit so eine Freundin.
Wenn ich immer nur am Wochenende raus kam, dann war 3x täglich hammergeil.
Feiertage wie Weihnachten oder Ostern waren auch noch OK.
Aber irgendwann hatten wir mal für 2 Wochen Urlaub das Wochenendhäuschen meiner Eltern und da muss ich ehrlich sagen, gegen Ende der zweiten Woche bin ich echt auf dem Zahnfleisch gekrochen.
Ich war ja damals eher so nach dem Motto drauf: "Alles was nicht tötet, das härtet ab!"
Aber 14 Tage 3x täglich war ech zu viel des Guten!
Das hat dann auch irgendwie nicht mehr lang gehalten, weil außer Sex war da keine Zeit für Gemeinsamkeiten.

Meine spätere Ehefrau war zwar nicht hypersexuell, aber leicht zu verführen... was auch zu gelegentlichen hypersexuellen Phasen geführt hat.

In allen Fällen ist mir aufgefallen, dass so viel Sex echt nicht gesund ist.
Nicht für mich, weil es mich total abstumpft und mir ist auch aufgefallen, dass die natürliche Scheidenflora einer Frau nicht dafür ausgelegt ist, derartig mit Sperma übersättigt zu werden.

Vor Jahren sah ich mal im Fernsehen eine Paar- und Sexual-Beraterin, die meinte, der Idealfall sei es, wenn der Mann immer einmal mehr will als die Frau, alles Andere macht die Lust des Mannes auf Dauer tot ... und zur Not müsse sich die Frau eben ein bisschen zurücknehmen.
Da ist meiner Erfahrung nach was wahres dran.

@*********Seil ,

kannst du bitte Details/Näheres zu deiner Beobachtung nachreichen, daß " die natürliche Scheidenflora einer Frau nicht dafür ausgelegt ist, derartig mit Sperma übersättigt zu werden."?

Ich könnte mir vorstellen, daß wenn frau einfach liegenbleibt, irgendwann mal sozusagen scherzeshalber wg. Überfüllung geschlossen ist, aber so richtig vorstellen kann ich mir das nicht. Daher meine Nachfrage.

Fängt halt trotz einwandfreie Hygiene nach ein paar Tagen an zu müffeln, weil das Sperma durch die Scheidenflora nur unzureichend abgebaut/ausgespült wird.
Das ist wahrscheinlich das Ergebnis von Zersetzungsprozessen die insgesamt nicht gut für die Schleimhaut sind und wenn man's ignoriert, dann wird's entzündlich/wund.
Ist jetzt so meine Interpretation von Beobachtungen, ohne dass da ein Laborbefund dahinter steckt.

@*********Seil

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Sperma unzureichend abgebaut wird.
Das fließt wieder raus.
Wenn das gesundes Sperma ist, stört es auch nicht die Scheidenflora.

Wahrscheinlich würde jeder Gyn.der das hier lies sich totlachen

ich habe mal kurz gegoogelt:

Sperma ist alkalisch und kann deshalb den pH-Wert der Scheide beeinflussen. Wenn du ungeschützten Geschlechtsverkehr habst, verschiebt dies kurzzeitig den pH-Wert deiner Scheide, und dies kann eine Reizung oder Entzündung nach sich ziehen.

...dann fließt es nur zu einem Teil wieder raus, das hat nämlich von Natur aus eine andere Aufgabe!


Nicht nur wegen des alkalischen Milieu, sondern auch, weil gesunde Spermien nicht nur Eizellen penetrieren.
Das bitzelt nicht umsonst auf der Zunge.