Ich bin in der Hinsicht ein ziemlicher Glückspilz, glaube ich:
Es gibt kein Defizit-Gefühl, das mich von irgend etwas wegführen würde. Es gibt auch kein grüneres Gras jenseits des Zaunes. Ich mag auch die Kombination von Routine und gemeinsamer Entwicklung dort, wo man vor Anker liegt.
Aber ich entdecke einfach gern. All die Details, die bei jedem Menschen anders sind: Geräusche, Bewegungsarten, Geruch. Die Knöpfe neu zu suchen und zu finden, dabei immer auch bei den eigenen Knöpfen etwas dazulernen. Geist und Körper zusammenzubringen. Was überhaupt nicht spirituell gemeint ist: ich muss eine Frau spannend finden (und werde da zunehmend anspruchsvoll), damit sie mich auch erotisch reizt. Und zu erleben, wie eine Frau mit großem Herzen und großem Hirn so ist, wenn der Körper ganz nach vorn kommt, ist ein besonderer Moment, finde ich, wenn mögliche Dominanz ins Spiel kommt, noch mehr.
Die Kehrseite ist, dass Affären/Nebenbegegnungen/Drittküssen für mich keinen dauerhaften Rhythmus haben dürfen. Entweder sind sie zeitlich begrenzt (aus lyrischen Gründen finde ich ein Jahr und einen Tag schön), oder sie können (teilweise, sehr viel) länger dauern, weil man sich z.B. wegen großer Entfernung selten sieht. Wenn beide sich auch im sonstigen Leben verändern und entwickeln, läßt sich so über viele Jahre jedes Mal etwas Neues entdecken.