Karneval tabufrei? Wie sind eure persönlichen Erfahrungen?

Nicht auf dem Dorf, da kennt jeder jeden - null anonym. Und an Karneval (und der Kirmes) sind plötzlich Dinge erlaubt, die im restlichen Leben zu Tod- und Mordschlag führen würden. Wenn Hilde auf der Prunksitzung und dem Biertisch von irgendwem besoffen hergenommen wird, isses Party - an einem Dienstag im Auto von Seppl nicht. Das meine ich ...

Das Konzept dieses "Frohsinns" auf Knopfdruck, die unerträgliche Musik und die teilweise bis zur Besinnungslosigkeit Berauschten die glauben das man an Fasching alles darf... stoßen mich ab.

Ich war vor Ewigkeiten hier am Niederrhein iin einem Chor, Kirchenchor, der aber auch gerne feierte, viel unternommen hat. Karneval gemeinsam zum Zug, und dann ... es wurden viele kleine Gruppen gebildet, die Kostüme und kleine Sketchen Auftritte ausgearbeitet hatten, jede
gruppe geheimnisvoll für sich und an Karneval haben wir uns eiinen tollen Abend damit geliefert.

Ansonsten, heutzutage hast du an allen Wochenenden in vielen Städten an Karneval halb oder besinnungslos Betrunkene, zugedröhnte Menschen auf der Straße, das muß ich nicht an speziellen Tagen auch noch feiern und mich dem aussetzen

Leev Marie et bützje jehört wie et Strüssje zum Fasching.

Ich bleibe leider schweren Herzens dieses Jahr aus.

Wünsche euch aber allen einen schönen Wieverfastelovend.

Wir sind Sylvester meist irgendwo, wo nicht geböllert wird (wg. der Hunde) und VOR Mitternacht im Bett. Wir haben noch nie ein Oktoberfest besucht und legen keinen Wert auf Geburtstags- oder sonstige Terminrituale. Wir entscheiden immer den Einzelfall und der kann alles sein oder nichts. Sind wir bisher gut mit gefahren. Bizzarstes Erlebnis haben wir gerade gestern diskutiert: Sylvesternacht in der Oase, reges Treiben im Obergeschoss und um Punkt 12 verschwinden alle nach unten zum Countdown. Coitus interuptus wg. Jahreswechsel auf die Minute.

Karneval hat eine Tradition, und wer sich dieser nicht verbunden fühlt und nur einen Anlass für Exzess vorschieben will, passt nicht so gut zu uns.

Ta Taaaaa
Hier bin ich .. euer Opfer.

Ich gehe ab heute Abend (Nachtumzug) zur Strassenfastnacht.
Dafür bin ich aus meinem Keller gekommen, in dem ich ohne Lachen das ganze Jahr über sitze.
Alle Farben des Malkastens in meinem Gesicht.
Mit irgendwelchen abstrusen Dingen bis zur Unkenntlichkeit verkleidet.
Meine Hose ist ohne Reißverschluss, geht nach der "Bock zu F...n "Frage halt schneller.
Und wahrscheinlich bis Fastnachtsdienstag im Dauersuff.
Und alkoholisiert ist Konsens ein Wort das eh nicht aussprechbar ist, also ohne Wert.
Schlagertexte kann ich sowieso alle auswendig.

Echt jetzt?
Ich kann und werde alle bisher genannten Gründe contra Fastnacht nicht entkräften wollen, weil sie auch zutreffend sind.
Auch.
Doch ist es wirklich nicht möglich, in Erwägung zu ziehen, das es feiernde Fastnachter gibt, die einfach nur fröhlich und mit Spaß an und für diese Tage ihre Zeit verbringen.
Wenn ich Auswüchse suchen will, werde ich sie auch finden.
Doch die kann ich auch im Sportverein (Unzucht mit Minderjährigen), dem Kirchenchor (ausserehelicher
GV) usw. finden, wenn ich denn will ... und das zu jeder Jahreszeit.

Bitte nicht gleich vorverurteilen, nur weil an solchen Tagen Menschen austicken, die nur ein Ventil dafür suchen. Es sind auch die unterwegs, die versuchen anderen ein wenig Spaß zu bringen (Fastnachtsvereinsmitglieder, Büttenredner, Gardemädchen, Fastnachtswagenbauer). Und es sind die unterwegs, die gerne sich solchen Spaß gerne antun lassen.
Sehr viele ohne Alkohol, sehr viele ohne über Regeln sich hinwegsetzend, viele sich des Konsens im zwischenmenschlichen Verhalten bewusst zu sein.

Tabufreies Fastnacht darf es nicht geben. Punkt. Undiskutierbar.

Aber auch wenn man Fastnacht nicht mag, anderen die Freude daran einfach mal lassen, darob den Kopf schütteln und auf Aschermittwoch warten.
Der kommt auf alle Fälle.

Doch, problemlos - wer ein echter Fastnachter ist und der Tradition verbunden, hat unseren vollen Respekt. Wie jeder Mensch mit einem ernsthaften Interesse. Wir sind es halt nicht. Empfehlenswert in diesem Zusammenhang übrigens die Doku über 200 Jahre Karneval in Köln im WDR! Da hab ich die Tage gelernt, warum Karneval überhaupt Karneval heisst, was der Fastelovend ist und warum es rote und blaue Funken gibt.

Der Karneval und ich - wir haben uns irgendwie auseinander gelebt...🙄

Ich würde gerne eine alemannische Fastnacht miterleben, mit diesen Holzmasken und den Ritualen.
Vielleicht finde ich jemanden der mir das zeigt

Ein Freund von mir ist mit einer Mexicanerin zusammen.
Hat zwar nichts mit Fasching zu tun aber sie wollen mich mal zum "Tag der Toten" (los dias de los muertos) mitnehmen.
Das würde mich freuen, finde das interessant.

Naja, da hätte ich auch noch ein paar Wünsche in der Karibik - aber Thema war ja wohl eher die regionalen tabufreien Auswüchse.

Das Problem, das gemeint ist, ist vermutlich die sprichwörtliche "Narrenfreiheit", die von manchen Mitmenschen als Feigenblatt für übergriffiges Verhalten missbraucht wird. Das betrifft aber nicht unbedingt die traditionellen Karnevalisten, sondern die Opportunisten, die sich nicht nur alkoholbedingt entfesselt fühlen.

Gut, ich brauche keine vorgegebenen Tsge um mal zu feiern und gute Laune zu haben, mir muss einfach danach sein.
Meine Freizeittätigkeiten richten sich auch nicht immer primär auf sexuelle Ziele.
Wenn Spannung und gegenseitige Anziehung aufkommt dann wird das passieren, egal wo.

Ich hab das auch schon anders herum erlebt, dass es "Damen" gibt, die sich an Karneval zu laufen lassen um sich dann auf recht übergriffige Art durch die Party zu fummeln.
So rum ist nur das Gejammer nicht so groß, weil es für Männer als Kompliment zu gelten hat, mal von einer (betrunkenen) Frau angegrapscht zu werden.

Haben allerdings bisher wenige bis keine Männer kennengelernt, die sich deshalb sexuell belästigt gefüht oder gar eine Anzeige erwirkt hätten.

Ich mag den Karneval tierisch, da viele Menschen zusammen kommen und Feiern. Jedoch von Freiwild bin und war ich noch nie ein großer Freund.

Ja die Menschen sind Lockerer und Toleranter unterwegs, jedoch sollte man die Manieren ned zuhause lassen.

Auch wenn et Bützje zum Fasching gehört, ist es immer noch eine 2 Seitige Geschichte und nicht Einseitig.

Narrenfreiheit bezieht sich denke ich eher auf das Feiern von früh bis spät über mehrerer Tage, da man dies "Normaler" Weise nicht tun würde. Gibt aber niemanden das Recht seine Touchflossen überall abzulegen.

Ein Mann wird vielleicht keine Anzeige einreichen, aber ganz gewiss die Dame auf die Schranken weisen(verbal natürlich)

Da bin ich ganz sicher ...

Ja ned jeder Mann schon klar, entschuldige.

Aber die die es ned wollen schon.

Es wurde sicher alles schon gesagt…
Nur noch nicht von jedem😈

Also, auch mein Senf dazu.


Ich habe ein Faschingstrauma.

Bei uns im Ort war es nicht unüblich, dass an Fasching alles wild durcheinander knutscht und sicher auch mehr. Danach immer die gleichen Dramen. Streit, Ärger und Schlägereien. Unser Ort war/ist sehr konservativ und es wird sehr geschaut was wer mit wem treibt🧐…bzw. trieb.
Für mich, als Jugendlicher, war Fasching immer eine durch Doppelmoral geschwängerte Veranstaltung.
Dazu noch diese schreckliche Musik.

Also… Fasching bitte ohne mich.
Und wer mich anpackt oder busselt , weil ja gerade alles erlaubt ist…

Früher als Single ja, ist aber wirklich schon ewig her. Das letzte Mal mit 19 Jahren. Bevor ich Mutter wurde, war ich dann an Karneval auch regelmäßig unterwegs aber schon mit meinem jetzigen Mann zusammen und außer ein bisschen flirten lief nie mehr.

Seit ich Kinder habe feiere ich Karneval kaum noch. Heute war ich als (Mama)Taxifahrerin "verkleidet" und entsprechend nüchtern unterwegs. Also keine Eskapaden. Was andere machen ist mir egal, sind ja alles erwachsene Menschen.

Gerade eben in ARD ein 'Umfrageergebnis': 75% der Befragten lehnen Fasching ab. Leider wurde nicht nachgefragt, wieviele der verbleibenden 25% auch tabufrei unterwegs sind.

@****ia wer genau wurde befragt? Bundesweit?

Nur aus reiner Neugierde. Die Zahl schockiert mich gerade bisschen.