Karneval tabufrei? Wie sind eure persönlichen Erfahrungen?

Wie haltet ihr es mit Flirten, Knutschen und Co.?

Um mal direkt darauf einzugehen ...
Ich hätte Zeit 😆.

Dann musst Du aber mindestens eine Clown Nase aufsetzen ....also ist ja sonst keine Karnevals Knutscherei.

Vorweg bin ich kein Karnevalist, ist mir zu wenig Heavy Metal
Aber im ernst, wer Feiern möchte und dieses ganze mag dem gönn ich das auch. Einzigst ab einer frühen Uhrzeit sollten alle Kinder und Jugentlichen aus diesen " Spielen" herausgehalten werden.

Ich tauche an diesen Tagen soweit unter, wie es nur geht. Ich hasse Besoffene, ich finde die Musik abscheulich, die Kostüme überwiegend peinlich und habe absolut keinen Ehrgeiz, mich mit Grethi und Plethi zu vergeschwistern, oder gar mit Fremden zu knutschen. Da gehe ich lieber das ganze Jahr über mit Szene-Outfit in meine Szene-Clubs, da können sich die Leute wenigstens benehmen. Und schön warm ist es da auch.

Gut finde ich den politischen Karneval.

Samstag bin ich auf einer Milonga und ich hoffe sehr, dass dort keine Narren aufschlagen, die einem ihren "Humor" auf Auge und Ohr drücken wollen.

Ich habe mich 2006 mal an Weiberfastnacht als Fahrerin zur Verfügung gestellt. Wir sind um 8:30 morgens im früh am Dom gestartet und von dort aus dann zum Heumarkt. Anfangs war die Stimmung noch gut aber mit steigendem Alkoholpegel kippte die Stimmung in passiv/aggressiv und völlig albern und abstrus und es war stocknüchtern kaum noch auszuhalten.
Zum Schluss versuchte ich einen damaligen Freund der sich wirklich extrem abgeschossen hatte, irgendwie durch die Menschenmassen zu lotsen, besagter Freund stolperte jedoch, fiel auf mich drauf und ich wiederum in einen Haufen Scherben. Ich hatte zum Glück einen langen, dicken Daunenmantel an, so gab es keine Schnittverletzungen sondern ich war nur grün und blau vom Sturz.

Weiberfastnacht 2007 hatten die damals 18 jährige Cousine meiner Schwägerin dabei. Wir hatten ihr vorher noch eingetrichtert sie solle von niemandem Getränke annehmen. Letzten Endes hatte sie im Trubel doch von irgendwelchen Typen was getrunken. Ihr wurde auf einmal schlecht und schwindelig und sie kippte um. Die Sanitäter meinten später, dass es mit großer Sicherheit KO Tropfen waren. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn sie mit den Typen alleine gewesen wäre.

Das waren zwei negativ Beispiele aber ich habe auch viele tolle Karneval ohne Vorkommnisse gefeiert.

Sobald die Kussfreiheit vom Prinzenpaar eröffnet wurde, darf quasi jeder jeden küssen, nicht mehr und nicht weniger. Aber wie gesagt, ich habe noch keine exzessiven Vorfälle erlebt oder davon gehört. Die Leute haben einfach Spaß, tanzen, lachen und vergessen für ein paar Stunden den Alltag. Und was ich noch so toll finde, ich treffe dort jedes Jahr Leute, die ich sonst das ganze Jahr nicht sehe.

Mein lustigstes Faschingserlebnis ist über 15 Jahre her.
Ich hatte damals über eine andere Plattform eine echte Elite-Partnerin kennengelernt und für unser 3. Date hatten wir beschlossen, in eine Disco zur Faschingsparty zu gehen.
Ich in meinem Pharao-Outfit, was damals aufgrund der gerade stattfindenden Tutanchamun-Sonderausstellung in Frankfurt voll der Renner war, sie in einem dazu passenden Outfit.
Ich hab damals im Kostüm-Wettbewerb der Disco den ersten Preis abgeräumt (eine 3-Liter-Flasche Asbach ).
Die Art, wie der Pharao insbesondere bei den Frauen ankam hat die Elite-Partnerin ziemlich überrascht und irritiert zugleich.
Sowas hatte sie noch nie erlebt ( ich allerdings auch nicht, hab ich aber nicht zugegeben).
War ein Hammer-Abend, an den ich gern zurück denke.

Ein Bunker! Ich brauche einen Bunker!

Nee, Scherz... So etwas habe ich noch nie erlebt, wahrscheinlich gilt das nur für Köln. Hier in Frankfurt muss man extra auf Faschingsveranstaltungen gehen, wenn man eskalieren will.

Ich wohne im tiefsten Osten und wir feiern Karneval eben anders als in Köln und den ganzen Hochburgen.

Jetzt fällt mir gerade ein Groschen.
Ich hab mich vor paar Jahren mal überreden lassen mit zum Straßenkarneval nach Köln zu kommen. War ekelhaft überfüllt auf den Straßen und ich hab gerade versucht mich durch die Menschenmassen zu quetschen um zu meinen Freunden durchzudringen. Da stellte sich so ein super penetranter Typ in meinen Weg und wollte mich partout nicht vorbeilassen, bevor ich ihm nen Kuss gebe. Hätte dem fast eine geknallt!
Ich wusste ja nicht dass es da diese "Kussfreiheit" gibt.
Echt gruselig

@******ck2
Gib uns den Jack Sparrow!

Als ich vor mehr als 20 Jahren nach NRW gezogen bin und von einer Bekannten an Altweiber nach Düsseldorf geschleppt worden bin, bin ich traumatisiert. 🙈
Ich wurde in ein Pelzkostüm gesteckt, ich glaube, ich war ein Tiger und sind dann durch die Düsseldorfer Altstadt.
Es war ein Erlebnis, ja, definitiv.
Seitdem versuche ich solche Veranstaltungen zu meiden. Ist nicht meins. Ich freue mich für jeden, der diese 5. Jahreszeit gerne feiert. Und die Auswahl an Berliner ist Mega 😁

Die jecken Tage beginnen stets am 11.11. des Jahres. Ab dann feiern Jecken in ihren Vereinen Karneval.

Der Straßenkarneval ist lediglich der Höhepunkt davon.

Es ist wie das Oktoberfest zu einem heillosen Besäufnis mutiert, drumherum die Kommerzmaschinerie (der echte Jeck fertig sein Kostüm selbst und kauft keinen überteuerten Chinaschrott).

Saufen im Exzess, Kotzen als Gipfel der Festivitäten und ficken ohne jegliche Kontrolle dazu die mutwillige Zerstörung fremden Eigentums.

Sorry aber das muss ich mal so sagen- es ist schon vor rund 10 Jahren abstoßend gewesen.

Getrunken wurde schon immer, wir wissen alle um die enthemmende Wirkung von Alkohol aber DAS was in der Kölner Innenstadt von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch abgeht ist pure Enthemmung.

Ich komm aus ner Karnevalistenfamilie, war im Verein, Funkemarieche, hab das quasi mit der Muttermilch eingesogen, bin aber komplett raus bei diesen Entgleisungen.

Genau! An Karneval ist alles erlaubt und am Ende wird der Nubbes ja verbrannt so als Sinnbild für alle "Sünden" die man verzapft hat. Heißt; alles wieder auf Null.

Nicht für mich .
Freifahrtschein gibt es für mich nie , ohne Absprache.

Es wird immer welche geben, die beim Karneval oder Fasching hemmungslos sind. Aber die wirklich „wilden“ Zeiten sind schon lange vorbei. HIV, Corona und all die anderen „Mitbringsel“ haben den Spass verdorben.

Ich bin in der alemannischen Fasnet großgeworden, war aber nie aktiv.
In Köln bin ich als Vorsitzende mit meinem Verein beim Schul und Veedelszöch dabei gewesen. Als die Kamelle alle waren, habe ich Bützje verteilt - vor allem an die hübschen, jungen Polizisten.
Bei einem anderen Verein habe ich als Königin den Kamellewagen am Veedelszoch gesteuert - weil ich kein/kaum Alkohol trinke.
Und genau das ist es, warum man irgendwann nicht mehr dazugehört. Die gute Laune steckt an, man tanzt und schunkelt und lacht - aber wenn die anderen anfangen zu lallen, sind auch die Witze nicht mehr witzig.

Ich habe mir etliche Kostüme selbergemacht, habe Mut zur Hässlichkeit, geh als Clown oder Delphin. War mehrfach in der Lachenden Kölnarena. Das kollektive Tanzen, Singen und Schunkeln hat etwas mitreißendes, man ist wie in einer Parallelwelt.
Die Sessionseröffnung habe ich auch mal mitgemacht. Es ist lustig, auf den Bänken zu tanzen, aber wie gesagt - ich verliere immer den Anschluss, weil ich nicht trinke.

Dieses Jahr macht es mich einfach nicht an, außerdem muss ich eh arbeiten.

Quasi das Härteste seit Erfindung des organisierten Erbrechens!

P.S.: Dieses Jahr könnte ich mir sogar das Schminken sparen - mein Knöchel ist grün und blau infolge eines kleinen Unfalls. Ich könnte als Martinshorn gehen...🤣

@*******elle
Karneval müsste das doch Jeck Sparrow sein?

Ich bin Single, von daher geh ich da ganz entspannt dran..

Wundern sich ja immer noch einige, warum so Sachen wir in Köln passieren. Ichnich. Tät ich aus einem anderen Land hierher kommen, würd ich mich genauso benehmen wie die. Integration halt.

Für alle, die Karneval hassen:

https://www.der-postillon.com/2015/02/norddeutschland-akzeptiert-karneval-als.html?m=1

bin ich mit dem Karneval als Tradition groß geworden.
Als erwachsene in der Diaspora in Berlin habe ich das Geschehen ignoriert.

Seit ich älter geworden bin und im eher Spaß-befreiten Südwesten lebe, setze ich mich wieder mehr mit meinem Wurzeln und denen des Karnevals auseinander - durch gelegentliche Besuche in aber auch durch Karneval im TV (sozusagen ungefährdet gegen Übergriffe).
Karneval ist für mich erlaubte Kritik an gesellschaftlichen Missständen und der Obrigkeit in politischen Büttenreden oder den grossartigen Mottowagen von Tilly in Düsseldorf.
Die und das können die behalten, die viel! Alkohol brauchen, um vermeintlich locker zu sein.

Ich vermute (und habe es auch gesehen) bei diesen Exzessen eher Menschen aus anderen Teilen der Republik, die glauben, Karneval gibt ihnen eine probate Ausrede, um mal so richtig die rauszulassen, die sie sich sonst nicht trauen zu sein.

In diesem Sinne:

Das



Oder auch die jährliche Ausstrahlung von « Pink Punk Pantheon » sind für mich gelungene moderne Umsetzungen von dem, was Karneval ursprünglich bedeutet.

Zum austesten meiner! Grenzen habe ich auch nie den Karneval gebraucht.