Pornokonsum besser als Sex?

Habe letztens einen Podcast gehört, wo es unter anderem über Responsive vs. Spontaneous desire ging. Spontaneous wärst dann du in dem Fall - du hast "spontan" Lust auf Sex. Wobei Responsive dein Partner sein könnte, heißt er braucht erst Vorspiel/Zärtlichkeit bis er wirklich Lust auf Sex bekommt?

Bei meiner Ex und mir war das genauso. Ich habe ihr mal so als Lösungsversuch die Challenge gegeben Sex zu initiieren. Sie hat es 2 Monate nicht geschafft oder vergessen. Es war auch schwierig mit ihr, denn wenn man sich beschwert empfindet sie es dann natürlich als Druck, der sie erst recht abtörnt, und das verstand ich auch und versuchte das so gut es ging zu vermeiden.

Der Lösungsvorschlag im Podcast war, dass man Routinen einführt die Zärtlichkeit beinhalten. Z.B. Kuscheln und Schmusen vorm Schlafengehen. Und dann sollte es hin und wieder Klick bei deinem Partner machen.
Wenn du Englisch gut verstehst auf Spotify: Armchair Expert - Vanessa Marin (sex therapist)

Dieses Problem haben viel mehr Paare, als man erahnen kann...

Ohne jetzt alle Antworten gelesen zu haben, mal eine ganz nüchterne und sachliche Antwort:


Wenn man einmal auf Masturbation in Verbindung mit Pornokonsum konditioniert ist, dann auf jeden Fall.


Der Vergleich hinkt halt auf allen Vieren!
1. Du bist nur Eine, in Pornos kann man Viele und immer Neue haben.
2. In Pornos kann man beliebigen Kriterien per Casting selektiert die Schönsten haben.
3. Man muss sich im Porno auch nicht selbst einbringen.
4. Beim Masturbieren reicht die Bewegung einer Hand, beim Sex muss der Mann den ganzen Körper bewegen.
5. Die Hand kann man nach Belieben eng und locker stellen.
6. Vorübergehender Erektionsverlust ist auch kein Problem.
7. Timing kann man auch nach Belieben selbst festlegen.
... und so ließe sich das nach Belieben fortsetzen.

Ist übrigens kein rein männliches Problem. Gibt auch Frauen, die vergleichbar fehlkonditioniert sind.

Zu Deutsch: Wenn jemand sich einmal auf Pornos konditioniert hat und das als die sexuelle Erfüllung seiner Träume akzeptiert hat, dann kann dagegen ein realer Partner nur noch schwer "konkurrieren".

Da kannst du dir auch den Mund fusselig reden.
Solange er nicht verstanden und akzeptiert hat, dass er damit ein Fall für den Sexualtherapeuten ist, solange stößt du da auf taube Ohren.

@*****ppe
Das was Du über deinen Mann berichtest, erinnert mich sehr stark an meine Exfrau. Körperliche Nähe, Zuneigung, Zärtlichkeiten, Berührungen, Sex oder auch Kommunikation darüber ist nicht ihr Ding. Ich habe echt alles versucht, über viele Jahre, keine Chance. Wie Du es beschreibst war es bei mir auch, da wird abgewiegelt, abgekanzelt, bestritten, vermeintlich Zufriedenheit suggeriert, hingehalten, ausgewichen. Unterm Strich, es hat sich gar nichts getan. Der einzige Unterschied zu deinem Mann ist, dass sie glaube ich keine Pornos geschaut hat.
Da ich kein Psychologe bin, ist das jetzt auch nur meine Laienmeinung. Ich glaube meine Ex hat das Asperger-Syndrom. Ich habe da einiges recherchiert und wenn es tatsächlich so ist, dann würde es sehr vieles erklären. Bei Männer ist es sogar leichter erkennbar und meist stärker ausgeprägt wie bei Frauen. Die Wahrheit bei Asperger ist halt, dass es keine Krankheit ist und somit nicht geheilt werden kann. Diese Menschen funktionieren schlicht und ergreifend anders. Leben in einer etwas anderen Welt mit eigenen Regeln. Die haben einfach einen anderen Blickwinkel, verarbeiten Dinge anderst, haben andere Ansprüche und andere Nöte. Da ist jeder auch etwas verschieden. Es hat eine ganze Palette an Ausprägungen, mal sind sie schwächer, mal sind sie stärker. Für viele ist Nähe ein Problem. Einigen fällt es schwer bei Gesprächen dem Gegenüber in die Augen zu schauen. Meist haben sie ein überragendes Zahlenverständnis oder ein fotografisches Gedächtnis. Da gibts so viele Merkmal und nicht alle müssen zutreffen oder bei jedem gleich sein. Das ist eine sehr individuelle Geschichte. Es ist auch vererbbar. Nicht umsonst kann eine Diagnose nur ein Psychologe treffen.
Das einzige was man machen kann ist, das man sich psychologische Hilfe holt, den der Asperger weiß gar nicht das er Asperger hat. Und erst wenn er das verstanden und akzeptiert hat, kann man miteinander an Lösungen arbeiten. Meine Ex hat sich dagegen gesträubt und das war für mich dann das Zeichen die Trennung anzugehen.
Also zweifle nicht an Dir, du bist gut, du bist super, nur dein Mann man kann das nicht erkennen und hat auch nicht das verlangen.

Ich muss sagen, dass ich das hier ähnlich sehe wie @*********Seil
Der Pornokonsum scheint ja hier nicht daran zu liegen, dass der Mann zu wenig oder unpassenden Sex bekommt, sondern genau, es scheint eine Konditionierung auf Pornos vorzuliegen, sodass eben nur noch diese als befriedigend empfunden werden, realer Sex aber nicht.
Und wenn dieser Umstand kein Leid erzeugt, wird der Mann ja auch nichts ändern wollen, also auch keine Sexualtherapie machen. Aus dem, was die TE erzählt, wirkt es so, als ob er den Sex mit ihr nur für sie machen würde, und eben nicht, weil er selbst von der Pornosucht loskommen und wieder echten Sex genießen können will. Das genügt aber eben nicht.
(Ist ja wie bei einer Alkoholsucht. Warum sollte man aufhören, wenn einem das Trinken viel besser gefällt als zB nüchtern Sport zu treiben? Da würde man auch immer mal wieder für den Partner kleine Versuche machen, aber am Ende ist der Alkholiker eben wieder an der Flasche. Nur, wenn er merkt, dass sein Leben deutlich schlechter ist durch den Alkohol, also Beziehung weg, starke gesundheitliche Probleme usw., ist der Leidensdruck meist erst stark genug, einen Entzug zu machen.)

Aber lecken könnte er sie ja schon. Das kannst du ihm ja vorschlagen, dass ihr euch gegenseitig nur mit dem Mund verwöhnt.

Ich denke das Problem ist auch, das er beim Sex zu lange brauchen würde, um zu kommen und das schafft er dann nicht Ausdauer mäßig.

Mein Ex hat, bevor er mich traf, noch nie eine Frau gehabt und täglich sich mit Pornos befriedigt. Er hatte beim Sex auch nicht soviel Ausdauer, aber er kam auch schnell.

Liebe TE
Vorweg, ändern kann man sich immer nur selber, willst du ihn ändern, und er sieht keine Notwendigkeit darin, wirst du über kurz oder lang verzweifeln! Da ich dich/euch leider absolut nicht kenne, kann ich nur an deine Kreativität appelieren, damit sind Frauen ja bekanntlich mehr gesegnet, als wir Männer.
Jedoch weiß ich aus Erfahrung, dass es vor dem allerletzten Schritt, noch wesentlich mehr Möglichkeiten gibt! Alle Ideen, welche mit Gesprächen zu tun haben, solltest aber vorerst wieder in die Schublade stecken.
Grundsätzlich gehe in deinen Überlegungen von dem Gedanken aus, dass es für ihn eine bessere Alternative sein muss, als seine liebgewonnenen Gewohnheiten! Klingt vorerst nach der sprichwörtlichen Quadratur des Kreises, aber es ist möglich, und vielleicht können ja hier ein paar Joyler mit eigenen Erfahrungen aushelfen? Bestimmt hat sich der oder die eine oder andere schon mal in einer "eingeschlafenen Beziehung" in neuem Gesicht gezeigt, oder anderweitig interessant gemacht.....!
Hilfreich können auch Fragen sein, wie: Wie kann ich seine Neugier aufstacheln? Wie reagiert er, wenn du dich mal "rar" machst, öfter alleine fortgehst?
Viel Spaß dabei, und gutes Gelingen!

Jedenfalls halte ich den Mann für sehr verunsichert. Ansonsten würde er ja nicht das Smartphone seiner Frau checken und eifersüchtig werden. Ich konnte nicht alle Beiträge lesen und frage deswegen ob er gesundheitliche Probleme oder gar Potenzprobleme hat und den Besuch beim Arzt ablehnt, bzw. sich schämt oder einfach Angst davor hat. Das würde m.M.n das ruppige in seinen Antworten erklären.

g/w

ist es kreativität oder womöglich der wille, sich zu bewegen, um etwas zu bewirken?

Es ist nicht nur das.
Weil du einmal die Parallelen zur Alkoholsucht erwähnst:
Eric Berne beschreibt in seinem psychologischen Standard-Werk "Spiele der Erwachsenen - Psychologie der menschlichen Beziehungen", dass gerade solche Abhängigkeiten ofmals den Abhängigen in eine sehr komfortable Position bringen, weil der Partner in einer Art Co-Abhängigkeit gefangen ist.
Gerade in so einer Beziehung bewahrt der Porno-Konsum ein gewisses Maß an sexueller Autonomie und bringt den Partner (also die TE) in die Position der Bittstellerin (so wie der leidtragende Partner des Alkoholikers zm Bittsteller wird um das Treiben zu beenden).

Da braucht es einen sehr erfahrenen und geschickten Therapeuten (und natürlich auch den nötigen Leidensdruck), um da wieder raus zu kommen.

Wir beide lieben uns und ficken fast täglich. Pornos brauchen wir nicht unbedingt, aber zum Anstimmen oder heiss machen sind bestimmte Pornos gut geeignet, vor allem, wenn sie etwas auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten sind. Das geile Rammeln und Blasen ist nicht so unser Ding. Doch beim Zusehen streicheln oder auch schon mal wichsen, anblasen und lecken bringen uns in Stimmung und dann können wir auch abschalten, um sich auf uns zu konzentrieren und die Stimmung bis zum Finale auszukosten.

Wie schaut es denn mit der Möglichkeit zu einer Paartherapie aus?
(Haben jetzt nicht alles gelesen, falls das schon vorgeschlagen wurde)

Die Frage kann sich nicht auf uns beziehen! Wir machen täglich und sehr erfolgreich "Paartherapie"!

Korrekt, die Frage ist nicht auf euch bezogen.

@*********her92 Eine Paartherapie macht dann Sinn, wenn beide klar in der Beziehung bleiben wollen, aber unzufrieden über diese sind und nicht gut über diese Unzufriedenheit kommunizieren können.

Wenn der Wunsch nach einer Paartherapie aber nur von einem Partner ausgeht und der andere sich "mitschleifen" lässt, ist das herausgeworfenes Geld. Aber ja, nachfragen sollte sie.

Ganz blöd gefragt, passt ihr vielleicht "mechanisch" nicht zusammen? Hat er in dir vielleicht nicht so viel Gefühl, ist es ihm nicht eng genug? Habt ihr mal andere Stellungen ausprobiert damit es intensiver ist?

Ich möchte mal einen medizinischen Aspekt einbringen, den ich leider selbst in einer ähnlichen Situation hatte.
Nach ca. 3 Jahren ohne feste Beziehung lernte ich eine neue Partnerin kennen und wir hatten guten Sex miteinander. Leider hatte ich nach wenigen Wochen einen starken Libidoverlust, der zu genau den beschriebenen Verhaltensweisen führte. Sex fand nur statt wenn die Partnerin drängte. Der Libidoverlust führte zu Erektionsstörungen und die Situation spitzte sich zu.
Nach weiteren Wochen ließ ich die Situation medizinisch klären und es stellte sich heraus, dass die Prolaktin-Werte massiv erhöht waren, was bei Männern genau diesen Libidoverlust auslöst. Nach umfangreicher Diagnostik war ein sog. Hypophyenadenom/Prolaktinom ursächlich hierfür erkannt. Dieses wird nun medikamentös erfolgreich behandelt, bildete sich zurück und die Prolaktinwerte fiel auf Normalwerte zurück.
In der Folge kehrte die Libido wieder zurück, gelegentliche Erektionsstörungen werden mit Sildenafil behandelt.
Vielleicht kann ich dir damit einen weiteren Aspekt geben.

Auch ein guter Grund. Aber ich denke nicht das du da auf pornos ausgewichen bist, oder? Aber finde den Gedanken, den du mit uns teilst trotzdem nicht uninteressant.
Aus irgendeinem Grund findet er Sex mit seiner Partnerin nicht erfüllend und weicht lieber auf andere Dinge aus

Diese abfällige Art über "Mauerblümchen" herzuziehen. Nett. Dabei haben die, die du so betitelst, vermutlich mehr Sex, als du.

Fand ich auch nicht gut, da gebe ich dir recht ausnahmsweise!

"Mauerblümchen", sind die Frauen, denen man es nicht ansieht, wie sexy Sie doch seinen können. Dahinter steckt meinst eine hocherotische Frau

War er bei der Geburt dabei und hat dadurch ein Trauma und kann dich nicht mehr erotisch finden dadurch jetzt?

Wäre es nicht zielführender für Alle, Beiträge erstmal zu lesen, dann drüber nachzudenken und erst wenn man sie verstanden hat zu antworten?

Ich sage so, wie es ist: wenn viele Männer einer Frau sagen, wie attraktiv sie ist, aber der eigene Mann stößt sie zurück und lässt sie sexuell am langen Arm verhungern, ist das mißachtend und hat nichts mehr mit Partnerschaft und Liebe zu tun. Mein Ex-Mann hatte auch immer weniger sexuelles Interesse und ich fand, dass ich mein Leben nicht damit vergeuden will, meine Lust mit jemanden ab und zu mal auszuleben, dem es sonst wenig interessiert.
Auch die Öffnung der Ehe will er nicht. Ich sag klipp und klar: Trennung.