„Ich habe jetzt überhaupt nicht verstanden, ob jetzt mal ein wirklich ausführliches Gespräch stattgefunden hat.
Überhaupt scheinen viele (nicht nur meiner) Fragen nicht beantwortet worden zu sein.
Beispiele:
1) Thema Versagensangst:
Daher meine Frage: Ist Euer Liebesspiel so gestaltet, dass nur ein koitaler (gemeinsamer) Höhepunkt "wertvoll" ist. Welche Rolle spielen Fellatio und Cunninlingus sowie manueller Sex beim Erzielen eines Orgasmus? Oder ist das nur Vorspiel? Onaniert ihr voreinander, miteinander und gegenseitig? Oder ist das pervers? Oder "kein richtiger Sex".
2) Frage: Weiß Dein Partner, dass Dir sein Pornokonsum bekannt ist?
Nach diesem Austausch hier habe ich beschlossen zunächst kein weiteren Gesprächsversuch mit meinem Mann anzugehen. Ich habe das Thema ihm gegenüber so groß gemacht das er dafür erstmal nicht so zugänglich ist, ich denke er würde direkt wieder genervt reagieren. Ich habe mich mit sexuellen Bedürfnissen ihm gegenüber erstmal zurück gezogen, dafür zeige ich mehr Aufmerksamkeit in anderen Bereichen.ich höre besser zu wenn er über andere Themen redet als die, die mich eigentlich am meisten beschäftigen und zeige Interesse daran. (Ich arbeite daran ihm nicht zu zeigen das in mir eigentlich ein Gefühl von Ärgernis aufsteigt, darüber das er sich aus meiner Sichtweise gedanklich mit allem anderen beschäftigt als mit unserer sexuellen Situation). Ich zeige ihm das ich ihn als Mensch schätze, nicht nur als Lustobjekt. Es gibt schon Momente wo er es geil findet wenn er meint das ich nur sein "bestes Stück" will oder wenn ich manches deutlich ausspreche, aber das hat von meiner Seite wohl so überhand genommen das es zwischenzeitlich auch mal abstoßend auf ihn wirkt. Das verstehe ich wahrscheinlich weil ich solche Situationen auch aus meiner vorherigen Beziehung kenne (nur eben andersrum und nicht so langwierig), dadurch kann dann echte Nähe auch verloren gehen. Deshalb möchte ich diese erst wieder aufbauen, bevor ich in ein Gespräch gehe bzw. ihm berichte das ich nachgedacht habe und ihn verstehe. Ich benötige so oder so ein bisschen Zeit um ihn wirklich echt zu verstehen, bzw das neu gewonnene Verständnis auch gefühlsmäßig zu verinnerlichen. Wenn wir vorher reden endet das Gespräch nur wieder da wo es sonst zuende war.
Du verwendest den Begriff vorziehen, dies kann ich sehr sehr gut nachempfinden. Für mich fühlt es sich auch immer noch so an als wenn er die Befriedigung mittels Pornokonsum, der Befriedigung durch Sex mit mir vorzieht. Er gab mir gegenüber jedoch an das es so nicht ist, auch wenn er mir nicht erklären konnte, wie es sonst ist. Da ich mich nur als Ersatzbefriedigung für den mangelnden Sex selbst befriedige, fällt es mir noch schwerer das eine von dem anderen zu trennen und nicht persönlich zu nehmen.
Mein Orgasmus ist irgendwie an seinen geknüpft, wenn ich merke das er kommt, unabhängig ob nach kurzer oder langer Zeit, dann macht mich das so an das ich auch komme. Ich brauche eine Art Gewissheit das es ihm Spaß macht, muss fühlen das seine Seele bei mir ist und mich von innen heraus will. Mein Ende ist an seine Begierde geknüpft. Aufgrund unserer Situation rede ich mir wenn wir Sex haben teilweise selbst ein das er mich will und das er es nicht nur mit zuliebe macht und eigentlich lieber alleine befriedigen würde, denn aufgrund meiner Gedanken darüber fühlt es sich für mich so an als wäre es so das er eigentlich kein Bock auf mich hat. Und ich will ihn ja nicht zum Sex drängen, wenn ich es auch irgendwie doch immer machen muss um überhaupt welchen zu haben.
Das viele Fragen offen geblieben sind, war nicht meine Absicht. Ich hatte vor hier alles zu beantworten, damit sich ein möglichst passendes Bild für unsere Situation gemacht werden kann, und dann darüber eben auch möglichst hilfreiche Antworten zu bekommen. Der Kommentarverlauf ist so groß, dass ich da gar nicht hinterher kommen würde. Außerdem habe ich schon ganz neue lohnenswerte Denkansätze.
Unser Sex ist, wenn er stattfindet sehr befriedigend für mich und mein Mann sagt das es für ihn auch so ist. Hier eine genaue Beschreibung dazu abzugeben, trägt der Lösung nicht bei. Abfragen zu Änderungswünschen habe ich meinem Mann mehr als genug gestellt, seine Aussage hierzu ist das alles okay ist, er will nix zusätzliches oder anderes und wir sollten von ihm aus auch öfter Sex haben.
Mein Mann weiß das mir sein Konsum bekannt ist, ja. Ich habe ihm gesagt das ich an sich kein Problem damit habe, solange er das nicht vorzieht. Das ich die Häufigkeit zwischen Sex und Pornos vergleiche und es daran ausmache. Es verletzt mich halt das zwischen uns nichts läuft, er dazu keine Lust oder zu müde dazu ist, für diese andere Möglichkeit aber noch genug Lust da ist. Es wäre mir sogar lieber, wenn er bei mir "kurz mal einen wegstecken würde" anstelle dessen, seine Reaktion darauf war eher ungläubigkeit, er wollte das dann in zukunft so umsetzen, hat er aber nicht. Und schon bin ich wieder in meine verletzten Gefühle geraten, von denen ich weg wollte. Ich muss mir irgendwie einreden das das eine nix mit dem anderen zu tun hat, dass wird eine ganze Weile dauern, wenn das überhaupt geht, so ganz euphorisch bin ich da heute doch nicht mehr, aber ich bleibe dran. Ich meine manche Trennen Sex und Liebe, da kann ich für mich auch nicht nachempfinden das man den Sex ohne Gefühle überhaupt genießen kann, dafür benötige ich zumindest eine Art Verliebtheit. Anstelle dessen würde ich die Selbstbefriedigung vorziehen. Mein Mann liebt mich aber, daran habe ich keine Zweifel.