Pornokonsum besser als Sex?

Die Dosis macht das Gift.
Einigen wir uns im ersten Schritt darauf, dass ein übermäßiger Konsum zu Sucht führen kann.
Wenn wir uns im zweiten Schritt darauf einigen können, dass Sucht eine Krankheit ist, kommen wir dem Kern entscheidend näher.
Jetzt kommen wir zu Punkt drei. Als Folge einer Suchterkrankung kann es durchaus zu Potenzstörungen kommen.

Gerade die Sexualität ist sehr empfänglich für Kopplungs- und Prägungsmechanismen.
Ein ganzer Bereich im BDSM zielt darauf ab die Sexualität zu konditionieren.

Wenn dann noch Bindungsstörungen, Ängste oder soziale Isolation dazu kommen, wird es richtig heftig.

Grundsätzlich stimme ich dem zu, dass von ab und zu Pornos schauen oder Autoerotik die Potenz nicht leidet.

Wenn man die Stimmulanz steigern muss, sollte man sein Verhalten ehrlich reflektieren.

Laut Ärztezeitung
"Es besteht kein Zweifel, dass Pornos die Art und Weise beeinflussen, wie wir Sex sehen“, so der Forscher. Viele Männer hätten angegeben, derzeit extremere Pornos als früher anzuschauen, um überhaupt noch erregt zu werden. 90 Prozent der Teilnehmer spulten vor, um die am stärksten erregenden Szenen früher zu sehen. Ärzte, die Männer mit Erektionsproblemen behandelten, sollten daher nachfragen, ob ihre Patienten viele Pornofilme konsumierten, rät de Win. Es gab zunächst keine Aussagen darüber, ob umgekehrt Erektionsstörungen auch zu häufigeren Pornokonsum führen.

Es gibt mehrere Studien, die zu ähnlichen Ergebnissen kommen“, sagte Tabea Freitag aus Hannover, die die Fachstelle Mediensucht „return“ gegründet hat. So legen auch die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse einer Auswertung von Infos auf einer Social-News-Plattform nahe, dass junge Männer mit Potenzproblemen diese häufig auf einen übermäßigen Pornokonsum und exzessive Masturbation zurückführen. „Impotenz in der Partnerschaft durch regelmäßigen Pornokonsum ist ein häufiges Problem“, so die Psychotherapeutin.

Tabea Freitag verweist noch auf eine andere negative Folge: „Gewalt und Erniedrigung ist zum normalen Bestandteil der Mainstream-Pornografie geworden. Vor allem jüngere Männer erwarten zunehmend von ihren Partnerinnen, schmerzhafte Praktiken mitzumachen.“
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Erektionsstoerungen-als-Folge-von-Porno-Konsum-411426.html

Im Forum menshelp.co berichten Männer über ihre Erfahrungen mit überhöhtem Pornokonsum und regelmäßigem Masturbieren während dem Porno gucken.
No Fap, no Porn half ganz vielen, ihr dürft dort gerne mal nachlesen. Man(n) stumpft ab wenn im Porno hübsche geil aussehende Frauen zu sehen sind die immer wollen und Sexpraktiken gezeigt werden, die die wenigsten Frauen mögen. Sicher gibt es Ausnahmen, siehe diverse Gruppen und Foren hier im Joyclub. Nicht jede Frau lässt sich ins Gesicht oder auf die Zunge spritzen und tut dann so als wäre es so lecker und sie möchte das unbedingt genau so haben.
Durch häufiges Masturbieren stumpft der Penis ab, d.h. er wird weniger empfindlich.
Das mag gut sein für Männer die das Problem haben zu früh zu kommen, aber man stumpft immer stärker ab und hat dann Mühe bei einer ganz normalen Frau und Berührung eine Erektion zu bekommen und der Sex gefällt nicht, weil im Porno ganz andere Praktiken gezeigt werden. Die Erwartungen ändern sich.
Man kann die Leidensgeschichte einiger Männer lesen.
Ich empfehle das Thema nicht zu verniedlichen sondern erst zu nehmen. Ob betroffene Männer handeln hängt vom Leidensdruck ab und von der Bereitschaft etwas ändern zu wollen.
Es gibt mehrere Challenges, 30 Tage, 60 Tage, 90 Tage.

Pornokonsum besser als Sex? Hm, man kann es wie so vieles wohl nicht ganz verallgemeinern.
Ja, es stimmt: Pornos können süchtig machen und außerdem zu diversen physischen Dysfunktionen beitragen (Erektionsprobleme wurden schon genannt). Andererseits hat Sexualität auch bei vielen Menschen die Eigenschaft, sich zu regenerieren - heißt: Zunächst mag sich eine (Über)sättigung einstellen, die bei weiterer Stimulanzsuche zum suchtverstärkenden Gewöhnungseffekt führen kann (volksmündlich "Abstumpfen"), allerdings kann man sich u. U. auch wieder resensibilisieren und die Erregung wird wieder genau so gut möglich wie vorher oder aber, die Sexualität schläft irgendwann nahezu ein bzw kann nur noch von bestimmten (Porno)-Triggern erregt werden usw...
Was im Bsp der TE auffällt ist auch das leugnende Verhalten ihres Mannes - wirkt auf mich schon bissl abhängig.

Manche Männer leiden tatsächlich unter Pornografiesucht - sagt die Wissenschaft - manche / einige.

Zusammen einen Porno anschauen hat noch nie geschadet, oder?

Ich würde das mal reduziert zusammenfassen zu "Auch bei Männern findet Sex im Kopf statt".
Ansonsten könnte Selbstbefriedigung auch einfach bequemer sein, weil a) es geht schneller b) verfolgt seine Interessen und c) muss sich nicht nach der Partnerin richten.
Männer leiden zudem auch durchaus unter hohem Erwartungs- und Erfolgsdruck. In vielerlei Hinsicht. Dann erneut zu "performen" ist für manche u.U. zuviel.

Das mit den schmerzhaften Praktiken kann ich nicht beurteilen aber die BDSM-Szene ist zumindest hier gefühlt auch weit verbreitet. Gerade bei Frauen sehe ich es ja bestimmt bei jeder zweiten oder dritten.

@*****ppe

Blöde Situation für euch beide und das müsst ihr wohl aus der Welt schaffen.
Die Kommunikation ist hierbei natürlich heikel.

Daher trotzdem versuchen immer ruhig zu bleiben und nicht abwertend zu diskutieren.

Versuche dich trotzdem auch in seine Situation hineinzuversetzen und das er sich womöglich unter Druck gesetzt fühlt und auch seine "Männlichkeit" angezweifelt wird.

Da es dir aufgrund seines mangelnden Begehrens selbst nicht gut geht, denke ich das du in der Lage bist nachzuvollziehen, das es ihm wahrscheinlich auch nicht gut geht. Ein besseres Verständnis kann in solchen heiklen Themen hilfreich sein.

Ob du dich trennst, oder an einer gemeinsamen Lösung, usw arbeiten möchtest, solltest du selbst rausfinden, da dir niemand diese Entscheidung abnehmen kann.

Zu den möglichen Gründen (Reihenfolge beliebig!):
1.) Ungesunder Pornokonsum (= da gibt es eine hilfreiche Paar-/Sex-Therapeutin auf Youtube)
2.) Er leidet unter falschen Erwartungshaltungen (seinen Eigenen/oder auch deinen?)
3.) Er leidet unter hohem Stress (beruflich, usw)
4.) Es liegt vielleicht ein medizinisches Problem vor, vielleicht auch mental gekoppelt
5.) Es liegt ein tiefergreifendes sexuelles Problem vor
6.) Der Sex langweilt ihn und er möchte aber nicht deine Gefühle verletzen, oder traut sich nicht es zu thematisieren
7.) Vielleicht findet er dich nicht mehr attraktiv
8.) Vielleicht hat er eine Affäre

Bitte nicht in den falschen Hals kriegen, aber das sind ganz nüchtern runtergeschriebene mögliche Ursachen und damit habe ich mich auf deinen Eingangspost bezogen.

Wünsche viel Erfolg bei der Problemlösung!

Hallo,

erstmal tut mir das echt leid zu hören!Es ist etwas verkehrte Welt für mich, da ich dieses verhalten eher von meiner Frau gewohnt bin. ALltag mit Kind etc. Nein der Pornokosnum ist auf keinen Fall besser als Sex, da es eine falsche Welt wiederspiegelt ohne die Intimität von einer anderen Person. Also ein reiner Akt der Selbstliebe oder Befriedigung von Bedürfnissen, die der Partner besser erfüllen könnte.

Ich leide da seit drei Jahren selbst drunter, weil ich gerne Sex habe und das einfach nicht vorkommt. Ich meine 15 Mal in den letzten drei Jahren ist jetzt nicht so viel in meinen Augen. Ich habe es am Anfang mit Verständnis probiert, was jedoch nur den Effekt hatte, dass sie noch mehr den Finger in die Wunde gedrückt hat. Ich liebe meine Frau und meine Familie sehr allerdings fehlt mir das ausgelassene Sexleben extrem. Ich kann dir da leider keinen Tipp geben, weil ich selber keine Lösung dafür habe. Ich hoffe nur, dass da nochmal die Einsicht deines Mannes kommt. Fas man sich in einer Beziehung nicht selbst befriedigen muss und dass die Zweisamkeit das schönste daran ist. geht ja nicht nur um das rein raus.

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Arev87
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21.02.24 12:32
Laut Ärztezeitung
"Es besteht kein Zweifel, dass Pornos die Art und Weise beeinflussen, wie wir Sex sehen“, so der Forscher.
Seh ich als Mann genauso

Auf der anderen Seite wird behauptet das Gewalt-Video keine Einfluss hätten = halte ich für totalen Schwachsinn!!!!!!!!!!!

@*****ppe Ich habe schlechte Nachrichten für dich. Er hat keine Lust auf Sex mit dir. So ein meidendes Verhalten kenne ich eigentlich nur dann, wenn einem die Person nicht gefällt. Alles Gute.

Letzteres behauptet auch niemand. Es kommt vielmehr darauf an, wie oft wir sowas machen und was wir dabei machen. Filme mit Gewalt schaut man ja üblicherweise nicht täglich und man wichst auch nicht dazu. Bei Pornos ist das aber bei vielen Männern der Fall, und dadurch entsteht Sucht und auch eine Veränderung der Sexualität durch Konditionierung.

Naja, also ohne jetzt zu weit ins OT abdriften zu wollen, würde ich schon Parallelen sehen besonders im Suchtpotential, welche sich vlt auch hier mal lohnen, näher zu betrachten: Das Ding mit dem Belohnungseffekt.
Beim Gewaltvideospiel ist das die dazugewonnene Punktezahl, beim Porno wird User durch die Selbstbefriedigung belohnt, in beiden Fällen kann aber halt dieser Mechanismus bei Wiederholung usw zur Konditionierung führen.

Zu Pornografie:
Die Dosis das Gift. Und das Problem ist sicherlich das Internet.
Früher, als man alle 3 Monate ein Hochglanzheftchen gekauft hat, oder später 1x Monat ein VHS-Video aus der Videothek, war das sicherlich alles kein Problem.

Naja... die vergiftend konditionierende Dosis liegt nicht allein in der quantitativen Konsumhäufigkeit, sondern auch in der qualitativen Belohnungsstärke beim Konsum. Überspitzt plakativ formuliert: 1x Monstercock-Gangbang schauen kann süchtiger machen, als 5 Softpornos am Nachmittag (wenn Belohnungssystem entsprechend getriggert wird).

Ich weiß nicht ob es schon angesprochen wurde, ich habe nicht jede Antwort gelesen. Einem Bekannten von mir geht es ähnlich. Err kann seit der Geburt ihres Kindeg nicht mehr mit seiner Frau schlafen. Sie hatte eine extrem schwierige Geburt die fast 20 Stunden dauerte. Er fühlt sich jetzt schuldig und denkt nur wegen dem Sex musste musste seine Frau so leiden . Obwohl er heute keine Kinder mehr Zeugen kann hat er immer noch die Bilder der Geburt im Kopf

@****mi Das ist ja ein besonderer Fall, in dem ich auf jeden Fall eine Therapie empfehlen würde.

Ja, Pornos gucken ist besser als Sex !

Zu Pornokosum zählt sich Onanie.

In der Schule als Pubertierende wurde uns von Fachlehrkräften erzählt: "Vom Wichsen wachsen einem Haare zwischen den Fingern!"

Von den anwesenden Jungs war keiner dabei, der nicht auf seine Griffel geschaut hat ...

Natürlich geht beides Hand in Hand! 😜
Entscheidend ist doch aber, dass es um ein Vielfaches besser ist, als nicht einvernehmlicher Sex!!! Ich finde also nichts verwerfliches dabei und die Haare zwischen meinen Fingern rasiere ich einfach ab, wenn ich einmal den Schaum angerührt habe.

Und ich dachte immer man wird blind davon und das Cola den Magen auffrisst..