Wie reagieren cis Männer auf euer Transsein?

Hallo ihr Lieben,

wir möchten euch für diesen Austausch um eine Sache bitten: Sprecht betroffenen Personen nicht ihre Empfindungen ab.

Wenn, wie in diesem spezifischen Thread, trans Menschen etwas als transfeindlich wahrnehmen, ist es weder konstruktiv noch wertschätzend, wenn cis Personen das als "überempfindlich" oder ähnliches abtun.

Bitte hört auf Betroffene (und das gilt allgemein für den Umgang mit marginalisierten Personengruppen) und reflektiert anhand deren Feedbacks eure eigenen Aussagen und Denkweisen.

Man kann noch so viel Kontakt zu Personengruppe XY haben, man wird dennoch nie zu 100% wissen können, wie es sich anfühlt, tatsächlich Teil dieser Gruppe zu sein und als solcher den eigenen Alltag zu navigieren.

Wir freuen uns auf einen empathischen und wertschätzenden Austausch

Liebe Grüße
Hanni161
JOY-Team

Na ja. Ich bin eine cis Frau, fühle mich damit in solchen Themen nicht abgewertet und beschäftige mich gerade so viel mit dem Thema, dass es mich nicht überfordert.

Natürlich weiß jede cis Person, dass sie, insbesondere noch als Weiße*r, zu den privilegierten auf der Welt zählt. Insofern schon ziemlich lahm, hier das Opfer raushängen zu lassen.

Insgesamt kenne ich mich auch nur oberflächlich aus, aber das liegt daran, wie viel ich mich informiert habe, und wo meine Prioritäten sind.

Wer sich von Transpersonen überfordert fühlt, muss einfach nur aufhören, sich obsessiv damit zu beschäftigen und vielleicht ein Buch lesen oder Fahrrad fahren.

In der besten aller Welten wäre es schön, wenn jeder sich seiner Privilegien bewusst wäre. Ich finde es toll dass Du so denkst, dass Du das als selbstverständlich annimmst. Wenn es von dieser Haltung mehr gäbe... aber vielleicht ist sie ja auch ansteckend

Danke dafür.

Männer können mich hier mittlweile gar nicht mehr anschreiben.
Und bevor ich das so eingestellt hatte, waren das ganz schmierige Anschreiben gewesen
Das Typische Gebahren von Männern halt, gegenüber einer Lesbe die mir zeigen wollten wie geil deren Penis doch wäre.
Da kam mir direkt die Galle vor Übelkeit hoch

Mal eine saudumme Frage zwischenrein. Bin ich(m) als Bi-neugieriger Mann eigentlich ein cis-Mann oder wo werde ich da eingeordnet. Ich meine das jetzt ernst, hab bei Google leide keine befriedigende Antwort gefunden. Auf der einen Seite ja, da ich mich mit meinem Körper identifiziere, auf der anderen Seite kann ich ja mit beiden Geschlechtern was anfangen.
Im Bezug auf die ursprüngliche Frage, ich habe kein Problem mit Transidentität. Wir haben schon ein paar Mal im Club Transmenschen kennen gelernt und ich hatte auch schon sexuelle Begegnungen. Für mich zählt der Mensch.

@*********arlie Cis gibt nur an, ob du dich mit deinem dir bei der Geburt zugewiesen Geschlecht identifizieren kannst. Also ja, wenn du dich als Mann wahrnimmst und auch als solcher geboren wurdest, dann bist du ein Cis-Mann mit Bi-interesse.

Zur Ausgangsfrage: Ich bin mir nicht sicher ob mein letzter Post vom Internet verschluckt wurde oder ich ihn einfach nicht abgeschickt habe. Anyway, ich finde ihn nicht daher meine :

Ich werde öfters von Cis-Hetero-Männern angeschrieben die sich ganz offensichtlich nicht mit meinem Profil beschäftift haben. Oft ignoriere ich das dann oder schreibe das ich männlich geboren und untenrum noch komplett bin - was dann meist ein ghosting nach sich zieht.

Bei den Bi-Männern oder den seltenen Schwulen-Männern ist es besser, allerdings werde ich von diesen dann objektifiziert was mein Interesse dann auch deutlich reduziert.

Beleidigung oder ähnliches habe ich (zum Glück) noch nicht bekommen.

Mir erschließt sich der Versuch des Rationalisierens in Form der Frage nach:

Den Männern & dem Trans sein - nicht & kommt mir

eher wie der Versuch vor,

erlebte Kommunikationsabbrüche & die damit verbundene Ablehnung sowie Verletzungen die auf Grund unzivilisierter - rauer Umgangsformen passieren, wegzustecken oder genauer gesagt : zu kompensieren.

Das Transpersonen in unserer [noch] heteronormativen Gesellschaftsordnung mit Ab - oder Zurückweisung rechnen müssen - unabhängig auf welcher Ebene [ob als Sexualpartner, Kumpel, Vertrauter, Kollege, Familie] ist zu mindestens vorhersehbar.

Es gibt m.E. auch keinen geschlechterspezifischen Unterschied zwischen der Art und Weise wie wir Beziehungsabbrüche bzw. Kommunikationsabbruch erleben bzw. selber durchführen.

Das diese Aspekte, wie Ablehnung - Zurückweisung und die damit verbundenen Gefühle - im Zuge der Transition von den Psychotherapeuten & Kolleginnen zu wenig beleuchtet werden ist ganz sicher ein Punkt, der um so schwerer wiegt, weil unserer eigene Vorstellung über unsere christlich - liebevolle - tolerante - bunte wie aufgeklärte Gesellschaft von Empathen & Hochbegabten - mit der nur sehr langsam sich verändernden - und zum Teil schwer verklärten & romantisierten Wirklichkeit ... zu kollidieren scheint.

... mein reden ....

Ich bin nicht trans allerdings ziemlich sicher das es da bezüglich Kontaktaufnahme der meisten Männer zu Trans ohne GAOP keinen wirklichen Unterschied zu mir gibt.
Abgesehen mal davon das ich meine Körperlichen Merkmale nicht ablehne.

Deshalb erlaube ich mir hier mal selbst auch zu schreiben.

Die Kontaktaufnahmen waren bisher immer, ausnahmslos, gesittet und nie mit der Tür ins Haus fallend. Frauen sind leider dabei in der absoluten Minderheit.
Vielleicht ist das Profil ja ein nicht unwichtiger Faktor um Menschen zu interessieren oder halt abzuschrecken.

Einige äußern sich sehr feindselig und ablehnend. Einer meinte ich solle besser ein Mann bleiben wenn ich nicht alleine sein will, denn als Frau sei ich viel zu hässlich.

Andere dagegen reagieren positiv und haben damit kein Problem, zumindest schreiben sie das so.

Leider hatte ich noch nicht die Möglichkeit, mein erstes Mal mit einem Mann zu erleben.

Naja das Problem mit dem Nichtlesen von Profilen bzw. Profiltexten ist ein altbekanntes Problem, was geschlechterunabhängig auftritt.

Als kleiner Trost - sei auf der anderen Seite froh, dass Männer dich aufgrund deiner Profilbilder als Frau sehen und folglich auch anschreiben.

Ich weiss - Du bist natürlich eine Frau. Doch viel schlimmer oder verletzend würde ich finde, wenn Männer so mit den typischen Sätzen anschreiben würden wie ...

"Ey bist Du ne Transe?" ... oder
"Ey wie gross ist denn dein Schwn..z?"

Mit solchen dümmlichen Anmachen wurden auch schon CiS-Frauen in diversen Foren angemacht. Die fanden sowas natürlich alles andere als lustig.

Finde ich nicht aber ist nur meine Meinung.

Diese Erfahrung musste ich auch machen.

Also er schreibt, dass du mit vielen Cis-Frauen mithalten kannst…. Wow, was für ein Kompliment…. nicht.
Er ist so gütig, dich in seiner Wetreskala mit manchen Cis-Frauen auf eine Stufe zu stellen (aber natürlich nicht mit allen, du bist ja nur Trans, also in der Range prinzipiell erst mal drunter, je nach Passing) und darüber darfst du geschmeichelt sein. ???
Es klingt erst mal wie ein Kompliment, ist aber eigentlich eine Abwertung.

Wenn er wertneutral geschrieben hätte:“mensch, ich hätte bei deinen Bildern gar nicht vermutet, dass du einen Transhintergrund hast“, das hätte ich okay gefunden.

Aber ich wehre mich dagegen, dass wie selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass eine sichtbare Transidentität eine „Wertminderung“ bedeutet. Und diese Denke auch nicht kritisch hinterfragt wird.

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Es wird immer Personen, die transidente Frauen nicht als Frauen und transidente Männer nicht als Männer annehmen werden.

Und leider werden diese zum Teil selbst transident sein (sorry aber ist leider die traurige Wahrheit).

Manche sind einfach resistent gegenüber der Vernunft und werden ihr Leben lang an ihrer Intoleranz festhalten in der Überzeugung sie seien im Recht.

Damit müssen wir leider lebenn, wir müssen lernen uns einfach an jene zu halten, die vernünftig sind und uns so akzeptieren wie wir sind.

@*********elle .. wie kommst Du denn zu dieser kuriosen Aussage?

Ich kenne es nur so, dass viele transidenten Menschen ein Problem mit Crossdressern und Transvestiten haben.

Gibt es konkrete Beispiele, an welchen Du das festmachst, bei welchen transidente Menschen Probleme mit anderen haben bzw. diese nicht anerkennen?

Ergänzung - ich will Dir nicht auf die Füsse treten bzw. Deine Lebenweise kritisieren und ich bin mir durchaus Deiner Situation nur zu gut bewusst.

Doch der Weg von Transsexuellen ist nie einfach und er wird auch nicht einfacher werden, indem man politisch irgendwelche schlecht durchdachten Gesetze verabschiedet.

Um mal wieder auf das ursprüngliche Thema zurück zu kommen ...
Auch die Akzeptanz oder Reaktion von CiS-Männern kann man nicht erzwingen.

Es gibt Männer, welche durchaus ein Interesse an Trans-Menschen haben und es gibt Männer, welche diese komplett ablehnen bzw. nichts damit zu tun haben wollen.

Und beides ist absolut okay und für mich ebenso nachvollziehbar.

@*********elle

Es hat überhaupt nicht mit Resistenz gegenüber der Vernunft zu tun wenn Menschen andere Menschen nicht toll finden.
Und ja, diese Menschen haben das Recht so zu sein wie sie sind. Das gleiche Recht wie du es für dich beanspruchst.

Eventuell wäre es sinnvoller dies zu akzeptieren statt zu versuchen andere zu bekehren oder sogar, wie es zur Zeit geschieht sie zur "Vernunft" zu zwingen.

Meine Erfahrung mit cis Männern ist hauptsächlich auf Schwule oder bisexuelle cis Männer beschränkt wenn es um meinen Freundeskreis oder mein Sexleben geht. Seit ich in Berlin lebe sind die Erfahrungen da deutlich besser. Weniger Fetischisierung, mehr Verständnis und generell viel mehr Wissen zu meinem Transsein.

Dennoch Date ich inzwischen nur noch selten cis Männer, schon alleine, weil ich für viele cis Personen nicht sexuell anziehend aussehe. Ich erfülle nur bedingt noch den FTM Pornokategorie Standard und bin vielen zu femme.

Im Alltag ist mein Passing als Mann so gut, dass man mich gar nicht als trans liest. Was manchmal praktisch ist, manchmal auch nervig.


Hier ist der Kontakt zu cis Männern eher selten, schon alleine, da hier eher heterosexuelle Männer die Mehrheit ausmachen und ich als transmaskuline Person weder in den meisten Suchen auftauche noch wirklich das bin, was man wenn man hier an trans denkt, meint. Auf joy so mein Eindruck überwiegen trans* feminine Personen, Crossdresser und transgeschlechtliche Frauen. Leider werden diese ja oft als eine Gruppe gesehen (einer meiner Frustrationspunkte auch immer wieder hier im Forum).

Ich gehe generell sehr offen hier mit mir, meinen Identitäten und meinem Aussehen um. So spare ich mir und anderen die Zeit mich ständig outen zu müssen und in die „das hättest du mir sagen müssen“ Diskussion zu kommen. Auch hier denke ich, sind eher trans* Femmes die Leittragenden.

Bisher haben der Großteil der Menschen die mir geschrieben haben auch mein Profil gelesen, was mich sehr überrascht. Vielleicht gerade weil ich weniger den Fetisch anspreche und daher Menschen an mir als Person interessiert sind und mehr über mich wissen wollen?

Ich kann mir gut vorstellen, dass Menschen die nur ihren Kink/Fetisch befriedigen wollen und die eigentliche Person mehr oder minder egal ist eher weniger auf Profile schauen und nach den Fotos und der Entscheidung dass es optisch passt, direkt in den Kontakt gehen. Mhmmm