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Wann sollte sich ein trans Mensch outen?

*****_91 Mann
347 Beiträge
Genitale Präferenzen sind nicht transphob, nein und es wird niemand gezwungen mit irgendwem intim zu sein mit dem Mensch nicht intim sein will. (Das wäre nämlich eine Straftat.) Gleichenfalls muss aber auch jeder Mensch für sich selbst entscheiden dürfen wann und wie Mensch über seine Genitalien und weitere Körperteile etc. reden möchte.
Diese Debatten die hier immer wieder bei Joy aufkommen darüber wann wir uns outen sollen, finde ich oft ziemlich fehlgeleitet und stelle fest das sie oft von cis Personen dominiert werden, schnell aggressiv und beleidigend werden, oft schon nach kurzer Zeit. Es ruft auch scheinbar immer wieder die selben User*innen auf den Plan.
Ich finde das man absolut unter einander Gespräche darüber führen kann, wie unsere Erfahrungen damit aussehen und wie wir das halten mit dem outen in unterschiedlichen Kontexten. Einen Erfahrungsaustausch heiße ich immer willkommen. Aber wenn vorwiegend cis Personen darüber diskutieren wie eine super kleine Minderheit (der sie selbst nicht angehören) sich verhalten soll, dann finde ich das irgendwie schräg.
********brav Frau
2.868 Beiträge
Themenersteller 
@*****_91

Ich bin cis.... und mir ist es völlig "wumpitz" wann, wie ,wo sich jemand outet oder nicht.....
Ich stellte die Frage, weil ich das eben auf anderen Kanälen, als Frage eines trans Mannes an die Allgemeinheit gesehen hatte und darüber mit meinem Sohn ins Gespräch kam....
*****_91 Mann
347 Beiträge
Einen ähnlichen Thread gab es hier schon mal:
Sollte man es sagen?

Da ging es allerdings noch mal spezifischer um eine Situation wo eine trans Person bereits alle angleichenden Maßnahmen hinter sich gebracht hatte (wenn ich es recht erinnere) und es nur darum ging ob sie ihre Vergangenheit offenlegen sollte oder nicht und wenn ja, wann.

Interessant fand ich es zu sehen das viele Menschen vehement argumentiert haben, das es selbst in so einer Situation absolut nötig ist evtl. schon vor einem ersten Treffen quasi die gesamte medizinische Vorgeschichte offen zu legen, damit sich bloß niemand hinters Licht geführt fühlt.
Viele der Leute die sich so geäußert haben, haben sich ebenfalls in diesem Thread mit nahezu identischen Argumenten beteiligt:

Behinderung im Profil erwähnen?

Hier geht es darum ob Mensch seine Behinderungen und sonstigen medizinischen Probleme schon auf dem Profil erwähnen sollte. Das fand ich sehr interessant zu sehen, was es da für Überschneidungen gibt.
*****_91 Mann
347 Beiträge
Ich persönlich finde das wir niemandem Rechenschaft schulden. Die Entscheidung wie jemensch damit umgehen will liegt allein bei der betroffenen Person.
Wie gesagt, wenn es um einen Erfahrungsaustausch geht unter einander, dann bin ich absolut dabei, aber dieser Thread (egal wie er gemeint war oder aus welchem gedanklichen Ursprung entstanden), läd wieder ein Mal dazu ein das cis Leute darüber fachsimpeln was trans Leute ihrer Meinung nach tun ‚sollten‘ und da bin ich absolut raus.
*****_91 Mann
347 Beiträge
Was mir in diesen ‚Diskussionen‘ oft fehlt ist u.a. das Bewusstsein darüber wie gefährlich es immer noch ist offen trans zu sein. Gewalttaten gegen queere im Allgemeinen und trans Personen im Spezifischen nehmen in den letzten Jahren immer mehr zu, nicht nur in Deutschland, sondern global. Die Gesundheitsversorgung, die rechtliche Anerkennung und der rechtliche Schutz vor Diskriminierung verschlechtert sich konstant.
Sich genau zu überlegen wann, wie und wo Mensch sich outet ist wichtig und muss uneingeschränkt der betreffenden Person überlassen sein, ohne wenn und aber. Die Enttäuschung und der Herzschmerz einer potentiellen Partnerperson wiegt meiner Meinung nach nicht so schwer sicher zu stellen, das wie die körperliche Unversehrtheit eines Menschen gewährleistet ist, so gut das eben möglich ist.
Besonders wenn man Bedenkt das es immer noch Orte gibt, an denen es eine legitime Rechtsverteidigung ist zu behaupten man wäre so erschrocken und verstört davon gewesen heraus zu finden das jemensch trans ist (bzw queer), das man quasi kurzzeitig psychotisch wurde und mit einem Übermaß an Gewalt reagiert hat (Körperverletzung, Mord etc), für das man nicht verantwortlich gemacht werden kann. In den USA kennt man es als die ‚Trans-Panic-Defense‘.
Wer nachlesen möchte:
https://lgbtqbar.org/programs/advocacy/gay-trans-panic-defense/
******now Frau
543 Beiträge
Zitat von ********brav:

Gehen wir von der Statistik aus, dass die wenigsten Frauen durch die reine Penetration (Penis in Vagina) zum Orgasmus kommen, sondern Finger, Zunge, Spielzeug zum Einsatz kommen....braucht es dann ein Glied?

Ich kann sicher nur für mich sprechen - doch in dem Fall definitiv JA - es braucht ein Glied und dieses sollte auch entsprechend funktionieren.


Zitat von *********exia:
....braucht es dann ein Glied?
Anderer Vergleich, viele Transfrauen mögen Frauen und Männer als Sexualpartner, aber keine unoperierten Transfrauen (manche mögen gar keine Transfrauen). Der Wechsel einer Person von Frau zu Mann ist zuviel. Also mit einer Frau ins Schlafzimmer gehen und im Bett dann einen (anatomischen) Mann haben.
Und sehr wahrscheinlich werden Normale, Durchschnittsbürger, Cis-Menschen, Stinos dasselbe Problem haben.

Oh das würde ich mal nicht so pauschalisieren! *g*
Solange die Transfrau optisch und vom Verhalten da wirklich authentisch wie eine feminine Frau wirkt, ist das sicher etwas, mit dem sich sowohl normale CiS-Frauen (ich mag den Ausdruck nicht) als auch ebenso Frauen mit transsexueller Vergangenheit, durchaus anfreunden können.
Die grundsätzliche Frage ist allerdings - ob Frau mit Frau erstmal grundsätzlich klar kommt.


Zitat von *****_91:
Einen ähnlichen Thread gab es hier schon mal:
Sollte man es sagen?
Da ging es allerdings noch mal spezifischer um eine Situation wo eine trans Person bereits alle angleichenden Maßnahmen hinter sich gebracht hatte (wenn ich es recht erinnere) und es nur darum ging ob sie ihre Vergangenheit offenlegen sollte oder nicht und wenn ja, wann.

Grundsätzlich besteht erstmal GAR keine Pflicht, dass man sich outet - egal ob nun prä- oder post-OP.
Sofern direkte Kontakte gewünscht sind und es nicht zu unerwünschten Reaktionen kommen soll, wäre es zumindest für prä-OPs sinnvoll, denn Kontakt irgendwie darauf hinzuweisen, dass es da einen Bereich am Körper gibt, der eben nicht so wie evtl. erwartet ist.

Sofern alle angleichenden Maßnahmen abgeschlossen sind, muss man gar nichts mehr sagen, sofern natürlich andere Merkmale nicht zu extrem auffällig sind (Stimme, große Hände, Adamsapfel, extrem ausgeprägte Geheimratsecken, sehr kantiges Gesicht usw.)
******rah Paar
3.257 Beiträge
Wann sollte sich ein trans Mensch outen?


Am besten gar nicht.

Wir finden den Begriff „Outen“ nämlich schon ganz schlimm.

In dem Moment, in dem sich jemand genötigt, verpflichtet oder auch im Positiven geneigt fühlt sich zu „Outen“, ist das für uns schon eine vorweggenommene Art der (Selbst-) Diskriminierung.

Gut. Vielleicht haben wir selber zu viele queere Menschen im Freunden-, Bekannten- und Verwandtenkreis und sind da etwas unbefangener als manche anderen Zeitgenossen (d/w/m). Aber die sind nicht unser Maßstab.

Jeder von uns hat seine Eigenschaften. Egal welcher Art.

Ja, über die muss, kann, sollte, darf und will man reden. Beim Dating, beim Anbahnen, beim Sex, in Partnerschaften und Freundschaften.

Aber alles zu seiner Zeit. Nämlich dann, wenn es für die weitere Interaktion zwischen den Beteiligten nötig erscheint. Und da haben die meisten Menschen schon das richtige Gespür dafür.

„Outen“ klingt für uns aber immer gleich so nach „Ich verrate etwas Geheimes, einen Makel, etwas, das negativ belegt sein kann“.

Das finden wir unnötig. Denn letztlich kann das nur der Empfänger einer Botschaft bestimmen, wie er damit umgeht, nicht der Sender.

Wenn beim Sender aber schon die „Sich selbsterfüllende Prophezeiung“ aufgebaut wird, wird das neutrale Aufnehmen der Botschaft automatisch schwieriger.

Wohl dem, der viele prägenden Eigenschaften besitzt, die man von außen bereits erkennen kann.

Da wird ein „Outen“ unnötig. Und für alle andern Eigenschaften die man besitzt und gerne mitteilen möchte, sehen wir das völlig entspannt mit:

Alles zu seiner Zeit. Und die ist individuell immer verschieden. Nur teilen wir diese Dinge niemals in Form eines bedeutungsschweren „Outings“ mit und wünschen uns das auch nicht von anderen.

Denn was für die Geschlechter-Identität gilt, kann für die meisten unserer nicht sichtbaren Eigenschaften ebenso gelten. Also bloß kein Fass damit aufmachen.


*pieks*

Tom & Zarah
********brav Frau
2.868 Beiträge
Themenersteller 
@*****_91

Woher soll denn bei cis Menschen Wissen-Information entstehen-VERSTÄNDNIS, wenn nicht nachgefragt werden darf

Ich verstehe den Unterschied von "vom Thema betroffen, weil damit lebend" im Vergleich zu "mach mir den Erklär-bär" (kennt wohl jeder aus anderen Bereichen)

Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, waa er-sie-es mitteilt, teilen möchte oder eben nicht.....
Aber im Vorwege allen unwissenden reine Neugier zu unterstellen, die dann negativ ausufert....finde ich schwierig....

Es wird immer gesagt, Kommunikation ist das A und O , aber Reden ist Silber, Schweigen ist Gold....


Ich denke der Grat und die Sensibilität von Themen macht es schwierig.....

Wenn ich in einen Kontakt gehe ist mir der Mensch , mit seiner Geschichte, wichtig....und die Wahrheit muss nicht immer positiv-abgenehm sein, aber ich habe dann die Möglichkeit anders sensibel den Menschen, als auch Situationen einzuschätzen....
****59 Paar
1.795 Beiträge
Zitat ; " Ich war /bin der Meinung, dass ein "outen" ab dem Moment wichtig wird, wo der Weg in Richtung verlieben geht, sich Intimität anbahnt....da ich dann damit auch körperliche Merkmale, die zum Sex gehören "vorraussetze" ..

Genau so sehen wir das auch! Wir finden das es wichtig ist, schon um Missverständnisse aus dem Weg zu gehen - mehr ist damit nicht zu sagen, weil es so für Alle schöner , geiler usw..... wird
******rah Paar
3.257 Beiträge
@********brav

Das sehen wir ähnlich.

Denn wenn sich nur trans Menschen mit anderen trans Menschen über trans Menschen unterhalten dürfen, dann haben wir genau das, was vermieden werden soll:

Ausgrenzung.

Am Ende auch noch selbstgewählt.

Schade. Denn das müsste nun wirklich nicht sein.


Trans Menschen sind zwar eine sehr kleine Minderheit, das werden sie auch immer bleiben, da wird nie eine Mehrheit und ein Mainstream daraus werden.

Aber zugehörig zu einer Minderheit zu sein, bedeutet für uns zumindest noch lange kein Makel.

Schließlich gibt es Unmengen von Minderheiten in unserer Gesellschaft und jede Minderheit trägt ihre ganz speziellen Eigenschaften mit sich.

Und wenn wir so darüber nachdenken, gehört nicht jede(r) von uns irgendwo einer oder mehrerer Minderheiten im Leben an?

Wir zumindest behandeln andere Minderheiten meistens so, wie wir uns in unserer (anderen) Minderheit auch selber behandeln oder behandelt werden wollen.

Das ist für uns zunächst einmal völlig ohne Wertung.

Und um das mal ganz böse auf den Punkt zu bringen, weil wir das aus dem engsten Familienkreis kennen:

„Ein Arschloch bleibt ein Arschloch, auch wenn es im Rollstuhl sitzt“

O-Ton eines Menschen mit 25 Jahren Rolli-Leben.


*liebhab*

Tom & Zarah
Zitat von ********brav:
Entschuldigt die unbeholfene Ausdrucksweise....

Ist entschuldigt - auch mir fällt es schwer, mich unbeholfen auszudrücken. Wirkt immer schnell so konstruiert, weil ich es eigentlich gar nicht kann.

Ich kenne einige wenige Transmenschen. Die wenigsten mussten sich outen, es braucht nicht viel Empathie, um das zu erkennen. Ich finde auch, jeder sollte sich outen, wenn er es für richtig hält und nicht dann, wenn andere es für richtig halten. Ausserdem gehe ich zunächst immer von einer nicht abgeschlossenen Transformation aus, die mich aber auch überhaupt nicht interessiert, weil es ja der Mensch ist, für den ich mich interessiere.

Ich gehe davon aus, dass die TE einen Transhintergrund hat und hier Tipps für ihre bevorstehenden Outings sucht. Andernfalls hätte ich einen anderen Eindruck.
*********mone Frau
353 Beiträge
Ich kann den Einwurf absolut nachvollziehen, dass eine betroffene Person sich nicht wohl dabei fühlt, wenn nicht Betroffene über Betroffene diskutieren, und ganz viel Meinung haben. Das ist beim Thema Transidentität genauso schwierig, wie beim Thema Behinderungen, bei Rassismus usw.
Weil in diesem Fall cis Menschen den Großteil der Diskussion dominieren, kommt zurecht das Gefühl auf, dass man nicht mit, sondern über Betroffene spricht. Das ist kein gutes Gefühl. Das abzulehnen finde ich verständlich. Ihr müsst es doch mal aus Sicht der betroffenen Personen sehen:
Wer ist verantwortlich für Transfeindlichkeit? Cis Personen.
Wer diskriminiert trans Personen im Alltag? Cis Personen.
Wer hat unsägliche, pathologisierende, fetischisierende, abwertende Begriffe für trans Personen erfunden? Japp, auch cis Personen.
Wer hat ausgrenzende, diskriminierende und entwürdigende Gesetze entworfen? Einen Prozess, den trans Personen durchlaufen müssen, nur um der Welt (cis Personen) auch nachweisen zu können, dass sie sind wer sie zu sein behaupten? Na? Genau. Cis Personen. Wir sind so viel mehr als trans Personen. Deswegen halte ich es für vollkommen verständlich, dass diese sich nicht gut, nicht wohl und nicht sicher damit fühlen, wenn cis Personen mal wieder über sie diskutieren wollen. Egal wie wohlwollend, egal wie sehr es eigentlich unterstützend oder zugewandt gemeint ist - wir sprechen über betroffene Menschen, ohne sie zu fragen ob sie das eigentlich wollen oder gut finden. Und in jeder dieser Diskussionen werden (sehr oft unabsichtlich) früher oder später Begriffe genutzt, die viele trans Personen ablehnen.
Früher oder später kommen auch die Leute um die Ecke, die tatsächlich ein Problem mit trans Personen haben. Früher oder später muss der Thread wegen Beleidigungen oder Konflikten, oder dem schieren Kampf um die Deutungshoheit (die bei den betroffenen Personen liegt, und nirgendwo anders) geschlossen werden.
Und ich falle leider auch immer wieder in dieses Muster. Ich beteilige mich als cis Frau auch immer wieder an Diskussionen, die eigentlich nicht meine sind. Nur weil ich mit einer trans Frau verheiratet bin, und viele Kolleg*innen und Freund*innen, die ich sehr schätze, eben auch trans männlich, trans weiblich oder nicht binär sind, bin ich halt trotzdem nicht direkt betroffen. Auch nicht "by proxy".
Zum Thema Transidentitäten gibt es viel guten Lesestoff im Internet zu finden. Von trans Personen selbst geschrieben. Vielleicht wäre es ein Ansatz, sich erst einmal da einzulesen? Vor allem die Personen, die sich zwar in diesen Diskussionen beteiligen, aber überhaupt keinen Bezug zu der Lebensrealität von trans Personen haben.
Versteht mich nicht falsch - respektvolle Diskussionen sind wichtig. Aufklärung ist wichtig. Sie tragen auch dazu bei, Transfeindlichkeit abzubauen. Aber es wäre ganz sicher viel besser, wenn trans Personen selbst sich dafür oder dagegen entscheiden können, wann, wie und mit wem sie über ihre Lebensrealitäten schreiben oder sprechen.
********brav Frau
2.868 Beiträge
Themenersteller 
Danke @*********mone

Ich finde es ist ein gutes "Schluss-Plädoyer", diese Thema zu beenden und mich anderweitig, passiver zu informieren....

Danke an alle, die hier etwas beigetragen haben
******rah Paar
3.257 Beiträge
@*********mone

Soweit sind wir dabei. *top*

Lediglich ein kleiner Einwand oder Ergänzung.

Auch wir als Cis Paar sind mit allen möglichen Minderheiten zwangsläufig befasst, wenn wir nur den Fuß vor die Tür setzen und mit diesen in Kontakt treten.

Insofern sind wir auf der Empfänger Seite schon „betroffen“. Schließlich müssen wir auf irgendeine Weise auch als Cis Menschen mit diesen Minderheiten umgehen.

Ja, natürlich sind wir nicht auf der Sender-Seite all dieser Minderheiten betroffen. Wir können deren Innenperspektive also nicht so nachvollziehen, wie diejenigen selber.

Deshalb sind wir aber nicht „raus“ aus der Interaktion. Natürlich haben wir dann ein Empfinden, ein Gefühl, eine Haltung und eine Meinung zu und über diese Minderheiten.

So wie andere Menschen auch eine Meinung über uns als Cis Paar haben, aber auch über uns eine Meinung als Angehörige anderer Minderheiten haben.

Denn jede(r) von uns gehört irgendwo in seinem Dasein einer oder mehrerer Minderheiten an.

Natürlich werden diese Minderheiten unterschiedlich behandelt, gehypt, diskriminiert, geliked, ausgegrenzt oder befördert. Je nach dem eben.

Das bleibt nicht aus, dass werden wir auch nicht verhindern können. Natürlich werden alle Menschen über andere immer irgendwie eine Meinung und eine Haltung haben und diese auch kommunizieren.


Wir selber nehmen für uns keine Wertung vor, welche Minderheit bei uns in Deutschland mehr und schlimmer diskriminiert ist. Das mag den Zugehörigen zur jeweiligen Minderheit anders gehen. Uns auch. Selbstverständlich. Der Mensch stellt sich mit seinen eigenen Belangen natürlich immer in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Absolut ok für uns. Machen wir ja auch.

Nur, wir reduzieren uns und andere Menschen zunächst einmal nicht auf ihr Merkmal, das sie einer Minderheit oder mehreren zuordnet. Wir alle haben als Menschen eine ganze Palette von Eigenschaften die uns auszeichnen. Da muss die eine Eigenschaft die uns einer Minderheit zuordnet nicht prägend sein.

Weder in der Eigenwahrnehmung - und da kann jeder am meisten dafür tun - noch in der Fremdwahrnehmung.

Wobei wir aus unserem Bekannten- und Familenkreis sehr wohl die Erfahrung mit Minderheiten haben, dass die Eigenwahrnehmung die Fremdwahrnehmung durchaus beeinflusst.

Im Positiven wie im Negativen.

Die Frage ist eben immer, welcher seiner Eigenschaften man die Priorität einräumt.

Das muss nicht immer die Minderheiten Eigenschaft sein. Das machen wir bei uns nicht, aber auch nicht bei anderen.


*hi5*

Tom & Zarah
*****_91 Mann
347 Beiträge
Wenn es hier um den Wunsch geht sich zu informieren, dann stimme ich Madame_Simone zu. Es gibt unfassbar viele Ressourcen inzwischen um sich zu belesen, Videos and zu schauen, Podcasts an zu hören, Diskussionen und Vorträgen zu lauschen und noch viel mehr. Mensch findet persönliche Erfahrungsberichte aller Art, fachliche Erörterungen, neuste wissenschaftliche Erkenntnisse usw. in verschiedenenen Sprachen.
Es gibt diverse trans Personen die sich für ein Leben in der Öffentlichkeit entschieden haben und viel Aufklärung betreiben, selbst wenn das oft eine ziemlich gefährliche (aber unfassbar wichtige) Arbeit ist.
Ich möchte hier noch mal anmerken, das die Aussage absolut zutrifft, das es in jeder Gruppe auch Arschlöcher und Idioten gibt und oft sind diese besonders laut.
Wen ich zu vermeiden empfehlen würde bei dem Versuch sich zu informieren sind Transmedikalist*innen, Menschen die nicht binäre Identitäten nicht anerkennen und Personen deren Content zu einem Großteil daraus besteht sich über andere trans Personen lustig zu machen.

Ich finde es wie gesagt absolut okay und sogar gut auch bei Joy Raum für Erfahrungsberichte zu schaffen. Wenn trans Personen sich hier öffentlich äußern mögen zu solchen Themen und Fragestellungen, dann finde ich das super. Aber wenn es wirklich darum gehen soll Erfahrungen Betroffener zu hören, dann sollten meiner Meinung nach nicht betroffene Menschen (cis Personen in dem Fall) schweigend mitlesen.
********brav Frau
2.868 Beiträge
Themenersteller 
Aber gerade cis Menschen haben doch Fragen, weil sie in der Materie nicht bewandert sind....ich kann mich doch nur anstandslos benehmen, wenn ich um Befindlichkeiten weiß....
********brav Frau
2.868 Beiträge
Themenersteller 
Und klar kann ich Erfahrungsberichte lesen , Podcasts hören ....aber da kann ich nicht nachfragen, das bietet mir ein "direkter" Austausch, wie zbsp "hier"
*****y87 Frau
9.884 Beiträge
Aber gehört es nicht zum Thema, dass ich als CIS Frau, die auch sexuell Kontakt hat zu Transmenschen, mich dazu zu äußern kann bzw ob ich sowas wie ein "Outing" erwarte oder nicht?
Ich meine das überhaupt nicht als Vorwurf, falls es doch so rüber kommen sollte.
******now Frau
543 Beiträge
Ist schon witzig, dass CiS-Menschen von einer Minderheit die Teilnahme an Diskussionen untersagt wird.
Frei nach dem Motto "Akzeptiere meine Sicht der Dinge, doch halt die Klappe, weil du nicht betroffen bist".

Schräge Sichtweise - aber offensichtlich im Trend!
******rah Paar
3.257 Beiträge
Wem gegenüber „outet“ sich denn ein trans Mensch?

Nun, oftmals doch uns gegenüber. Uns beiden als Cis Paar. Und schwupps - sind wir von diesem Outing persönlich betroffen.

Selbstverständlich reden wir dann da mit.

Vielleicht wollen wir dieses „Outing“ auch gar nicht hören? Oder nicht in dieser Form? Oder nicht zu diesem Zeitpunkt? Klar geht uns das etwas an. *ja*


Es macht für uns auch überhaupt keinen Sinn, wenn Minderheiten die sich diskriminiert fühlen oder diskriminiert werden, sich versuchen mit „Gegendiskriminierung“, sprich Ausgrenzung von vermeintlichen oder tatsächlichen Diskriminierenden zur Wehr zu setzen. Das kann nicht funktionieren.

Dann lieber direkt ins Gespräch mit den Menschen eintreten und sich gemeinsam austauschen.

Funzt für uns bisher nach wie vor am Besten.


*friends*

Tom & Zarah
*****y87 Frau
9.884 Beiträge
Nein, ich finde nicht es geht ums verbieten. Mich würde es auch ärgern, wenn man null Erfahrung mit dem Thema hat und hier nur ins Blaue reinschreiben würde. Ich würde mich aus diesem Thema völlig raushalten, hätte ich keine Erfahrungen.
******ter Mann
858 Beiträge
Wann sollte sich ein trans Mensch outen?



Immer, wenn er das Gefühl hat es tun zu wollen.
Zitat von ******ter:
Wann sollte sich ein trans Mensch outen?

Immer, wenn er das Gefühl hat es tun zu wollen.

Nein, zu einfache Lösungen akzeptiere ich nicht! Das würde ja implizieren, das eine Frage -naja, sagen wir mal- völlig naiv war. Oder gar keine Frage.
******ter Mann
858 Beiträge
Das Leben ist einfach. Wer es sich gern kompliziert machen möchte, der darf das natürlich.
****78 Mann
216 Beiträge
Wann soll man sich Outen ,

eine gute Frage . Was ich Schreibe beziehe ich nur aus meiner Sichtweise heraus und Greife niemanden an bzw. Verletzen . Wenn ich jemanden Angeschrieben bzw . vor Ort kennenlernen will dann geht es doch um die Person selbst nicht welches Geschlecht die Person hat oder angenommen hat . Zum zweiten ist dann die Frage offen ist es zu dem Zeitpunkt ob es ein Spontanes Treffen ist oder rein Sexuelles Interessen oder drauf bezogen . Da ich selbst offen für das Bestimmte wie Selbstbestimmtes Geschlecht offen bin stellt sich für mich nicht die Frage ob und was sich unter Pullover , Bluse , Hose , Rock vor Finde , Vorhanden ist bzw. Entfernt oder Hergestellt wurde ........ wenn dann will ich den Mensch dahinter Kennenlernen und eventuell dann auch mehr und warum dann es nicht auch tun ....!!!. Auch wenn es nicht hier als Thema ist , ich bin BI und würde z.B . einen Gay Mann kennenlernen und gut Finden , wenn dann bede es wollen stellt sich doch nicht die Frage für mich ob es ein BI oder Gay Körper bzw . Penis istwenn ich die Person als ganzes mag .
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