Zwischenmenschlicher Umgang und Sex einhergehend?

@*******in78 @****p35 Es gibt sicher Unterschiede, die man leichter und solche, die man nicht so leicht überwinden kann. Grundsätzlich unterschiedlich zu sein, unterschiedliche Interessen und Leben zu haben, gehört sicher zur Kategorie 2. Und es stellt sich schon die Frage, ob beiderseits der Wille dazu ausreicht, sich die Mühe zu machen, das miteinander zu "lernen". Viele Affären basieren doch darauf, dass es für eine ernstere Partnerschaft nicht reicht, aber der Sex eine Zeit lang trägt. Das kann ganz wunder bar sein, wenn beide okay sind damit...

Geht es Sex mit jemanden zu haben, der im weitesten Sinne „kompliziert“ ist? Ja! Kann der Sex wirklich gut sein? Nein! Guter Sex basiert auf Vertrauen und Sicherheit. Man muss sich fallen lassen können. Das das geht (in den meisten Fällen) nicht, wenn einer von beiden im Hinterkopf hat, das er irgendwas nicht sagen oder machen darf. Unabhängig davon, ob tatsächlich die erwartete Reaktion kommt, ist die Unsicherheit/ Angst da.

Weil er im Alltag vielleicht unfreundlich ist, weil er unter enormen Streß steht, überarbeitet ist, whatever....


Warum gehst du davon aus, das die Grenze Sex/Nichtsex ist?

Warum nicht unterwegs/Zu Hause? Oder vor dem Drink/nach dem Drink?

Ich glaube manchmal träumen sich Damen zu sehr in den Mittelpunkt. Ich zum Beispiel bin im Garten wesentlich relaxter, was sich durchaus auf mein Verhalten auswirkt. Träfe sich eine Dame mit mir im Gartenhaus für Sexualität, wäre ich anders, entspannter, zugewandter. Weil ich ficken will? Nein, die Dame wird nur zufällig Zeuge davon, das der Garten mich entspannt, weil es meine Oase ist. Das hat also weder mit ihr noch mit der angestrebten Tätigkeit zu tun, sondern allein mit dem Ort.

@*******in78

Vielleicht wurde nicht auf unfreundlich selbst eingegangen. Aber dass es Menschen gibt, die im Bett anders sind als im Alltag, wurde öfters erwähnt.

Ich kann umgekehrt nicht nachvollziehen, wieso es das Gleiche sein sollte.

Wenn ich mit jemanden Sex habe, dann habe ich frei und bin aus meinem Alltag und den damit zusammenhängenden Druck und Stress befreit. Bin in Feierlaune. Und schütte ganz andere Hormone aus. Von der gut tuenden Körperlichkeit ganz abgesehen. Letzteres habe ich im Alltag so gut wie gar nicht.

Außerdem sehe ich ihn viel zu selten, als dass ich da schlechte Laune haben könnte. Es ist eine besondere Ausnahmesituation.

Ich kann mich hier nur den meisten anschließen. Wenn sich keine Sympathie und zwischenmenschliche Beziehung aufbauen lässt, demzufolge kein Funke überspringen kann, wird es weder Sex noch sonstige Annäherungen geben

Okay, dann hab ich das folgende nicht verstanden:
Was meinst du mit Eigenschaften, wenn nicht die inkompatiblen Dinge, die eine Verbindung hemmen?

Ich verstehe das: beim Sex freundlich sein, nicht.
Meinst du, er fragt höflich: darf ich ihn jetzt reinstecken? Was ich damit sagen möchte, unfreundliche Menschen reißen sich die ersten Male beim Sex sicherlich zusammen, aber spätestens, wenn eine Beziehung entsteht, ist ein unfreundlicher Mensch beim Sex genauso wie im restlichen Leben. Meine Erfahrung.

@****_99

Auch für eine Affäre muss man aber zwischenmenschlich zusammen passen. Selbst wenn man sich nur zum Vögeln trifft, muss man sich gut verstehen können. Der Sex kann bombastisch gut sein, aber wenn man zwischenmenschlich nicht zusammen passt, reicht der Sex alleine nicht aus.

Im privaten Bereich, also bei Freundschaften und Affären, stehe ich auf "kompromisslos". Klare Ansagen, klare Grenzen. Situationen wo man Kompromisse machen muss, vermeide ich soweit wie möglich. Für mich ist es besser, klare Vereinbarungen zu treffen, wo niemand Kompromisse machen muss. Solche Verbindungen dauern dann Jahrzehnte. Zumindest bei mir.

Ok. Kompromisslos. Das hatte ich schon.
Im Alltag muß alles genau nach seinem Plan laufen, keine Diskussion möglich. Aber beim Sex war sein Ziel meine Befriedigung und alles nach meinen Wünschen. Was ich ihm an seinen Wünschen nicht erfüllen wollte, hat er sich woanders geholt.
Letztendlich auch kompromisslos.

Ich seh das wie du. Ich kann das auch nicht trennen, nur habe ich früher nicht gleich erkannt, was eigentlich doch nicht passt, obwohl es ja scheinbar passt.

Ich seh und meinte mein Beispiel noch aus einem anderen Blickwinkel. Es ging mir nicht um Charaktereigenschaften, die im Alltag dominieren, beim Sex aber nicht, sondern explizit um solche, die im Alltag wie beim Sex einfach da sind, aber im Alltag voll nerven, hingegen beim Sex echt abgehen lassen können.

Okay, nur ein Beispiel, um das Rätsel zu lösen, aber ausdrücklich ohne irgendwen diskriminieren zu wollen:
Vielleicht mag er Gespräche führen mit Menschen, die logisch denken können, hatte aber den bombastischsten Sex mit einer Frau, die primär auf der emotionalen Ebene lebt - für Gespräche weniger interessant, für Sex durchaus.

(Ich meine das total wertschätzend!, - beiderseits einfach nur Vögeln kann super sein.)

@****p35

In meiner Erfahrung können solche Affären sehr lange dauern - sogar länger als "ernsthafte Beziehungen". Warum? Weil das Zwischenmenschliche in dem Fall zusammen passt, man ist auf einer Wellenlänge, beide wollen Dasselbe und es gibt keine Mißverständnisse.

Wie jetzt?
Im Alltag ignorant aber beim Sex das völlige Gegenteil? Na klar ist das Mittel zum Zweck.

Vielleicht will man auf die Art aber auch eindeutige Grenzen setzen.
Sex ja, aber im privaten Leben keine Interesse

Manchen setzt ja nicht die Liebe sondern die sexuelle Kompetenz eines Protagonisten die rosarote Brille auf. Für den ersehnten Sex kann dann der andere durchaus ein Sonderling, ungehobelt, egoistisch, maulfaul oder distanziert sein. Für den passenden Sex nehmen das manche in Kauf.

Vielleicht möchte man denjenigen ja gar nicht in anderen Bereichen kennenlernen? Und bekommt deswegen gar nichts mit vom Ungehobeltsein.