„Was hier gesagt wird, dem stimme ich zu. Wenn das nicht passt, komme ich gar nicht auf die Idee mit dem Menschen Sex haben zu wollen. Anscheinend trifft das aber auf Unverständnis, weil beim Sex alles anders wäre und hier scheinen manche eine Trennung zu machen. So ist der Gedanke zum Thema entstanden.
Deswegen schrieb ich: wir wollen scheitern, weil Ästhetik.
Zu Wollen:
Zum Einen lohnt es sich das Wollen auszuschalten, weil es Dinge objektiver macht. Aus "Du bist dominant" wird dann mit Wollen "Du bist zu dominant", was schnell als vorwurf verstanden wird. weil auch damit kommuniziert wird "mir wär es lieber, du wärst anders". Und los geht der Konflikt.
Zu Ästhetik:
Was ich nicht optisch meine, sondern was man unter Passung versteht. Der optimale Partner ist so und so. Wo David Schnarch schreibt sinngemäß: Obacht, dein (Sexual)Partner ist dann so, also immer so, auch wenn du ihn an anderen Stellen gern anders hättest (z.Bsp. im Bett unnachgiebig fordernd, im Alltag nachsichtig).
Dazu gibts noch die Gegenbewegung: Die Schokoladenseite, der Status. Wo entweder die normale Seite oder die Sexuelle Seite zur Fassade wird, weil man sich von der Fassade mehr Erfolg verspricht.
Und deshalb scheitert es. Zu oft liegt in unserer Wahl (unserem Wollen) der Grund, warum es scheitert. Der ach so tolle spontane Mensch, der dann auch Verbindlichkeiten spontan empfindet, oder halt nicht. Schaut er spontan.
Daher auch die große Singlebewegung. Man muss sich seiner Bipolarität nicht mehr stellen. Da ist einer für das Bett, dem man im Alltag so wie er ist aber nicht gebrauchen kann. Oder andersherum (Hilfe, mein Partner hat keine Lust mehr).
Alles fängt beim eigenen Wollen an, was beileibe nicht so stringent ist, als man das gerne hätte. Deswegen: wir wollen etwas, was nicht funktioniert und scheitern, weil Ästhetik.
Ein fordernder Mensch wird fordern. Immer. Ein nachsichtiger Mensch wird mild sein, immer. Noch nur da, wo wir es gerne sehen, sondern auch da, wo es nicht passt. Oder er versucht sein Wesen zu splitten. Es gibt die öffentliche Seite und die Bettseite. Ich halte die Bettseite für authentischer.
Alles ist Konsequenz. Eine Konsequenz eigener Entscheidungen und den gesellschaftlichen Gepflogenheiten .