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Offene Beziehung offen besprechen?

**jn Mann
672 Beiträge
Zitat von *********unkie:
Zitat von **jn:
ich weiß nicht, vielleicht verstehe ich dich falsch. ein verrückter moralischer Kompass ist ja auch einer. also das klingt für mich so nach keiner guten Idee.
Ich kann mir schon vorstellen, dass so ein Verhalten unmoralisch wäre.
Ist ja auch nur eine hypothetische Frage.

Aber ist es nicht so, dass jede/r am Anfang einer Beziehung das eine oder andere für sich behält. Man will ja niemanden überfallen.
Nach meinem Empfinden ist es einfach nur so verdammt schwierig, eine Frau zu finden, die sich eine OB vorstellen kann. UND dann sollte man ihr gegenüber ja noch etwas empfinden. Nicht, dass sich das ausschließen würde, es passiert nur einfach nicht.

Ich würde mich nicht als Unmensch bezeichnen (unterstelle dir auch nicht diesen Vorwurf, Kajn). *g*
Wer sich aber immer moralisch, offen und ehrlich verhält und dabei seine eigenen Bedürfnisse außer Acht lässt, kommt nicht weit und wird schnell untergebuttert. Im Leben und in der Liebe. Meine Erfahrung.

Moral empfinde ich als erklärungsbedürftig. welche Moral und so. da gibt es verschiedene Auffassungen. mir sind Dinge wichtig, die für viele Andere keine Rolle spielen. moralische Bedenken, die viele Menschen teilen, kümmern mich keinen Deut.
Liebe aber kann ich mir nicht mehr ohne radikale Ehrlichkeit und Offenheit vorstellen. Man will doch wie in echten Freundschaften alles vermeiden, was den Anderen verletzt. Alles tun, um Vertrauen herzustellen und erhalten. Alles lassen, was Vertrauen mindert oder zerstört.
Es bleibt dann doch noch genug übrig, auf das man keinen Einfluss hat, was Beziehungen auf die Probe stellt. willst du eine potentielle vieljährige Beziehung durch eigenes Verhalten gefährden?

Ich erzähle einfach zu jeder Gelegenheit und mit möglichst vielen Menschen über so Beziehungskonzepte. was ich mir darunter vorstelle, warum ich es für ne gute Idee halte und so. es gibt oft irreführende Ansichten dazu, was polylove oder offene Beziehung ist. habe vor zwei Wochen in nem Gespräch mit nem Kumpel gehört, ich müsse doch am besten wissen, wie es sei, mit Menschen zu schlafen, für die man nichts empfinde.
zu dem Zeitpunkt haben wir schon zwei Monate immer wieder über so was geredet, weil es mit ihm, mir und seiner Freundin so kleine Eifersuchtsszenen gab. zeigten wunderbar, wie anstrengend die Eifersucht in klassischen Beziehungen sein kann.
keine Ahnung, wie er das alles so falsch verstehen konnte. wahrscheinlich hatte er sein Bild davon schon vorher und einfach nicht hingehört.
ich vermute aber dass es oft solche Ideen davon sind, wie das gelebt wird, die Menschen das Weite suchen lassen. also dafür muss man schon was tun, das gibt es nicht geschenkt, aber es lohnt sich.

was auch abseits moralischer Überlegungen überhaupt nicht geht, ist seine Partnerin über so nen grundsätzlichen Aspekt einer Liebesbeziehung nicht aufzuklären. das ist verletzend, wirkt entfremdend. das ist keine Moral, sondern so was wie Physik der Gefühle. so sind wir gestrickt.
wie Milena weiter oben schreibt : mindestens zu Anfang so ne Offenheit für Offenheit ansprechen, vereinbaren. das tut man schon aus einigen guten Gründen, auch ohne Moral anzufassen.
es sind ja eigentlich mündliche Verträge, die wir mit einer Beziehung eingehen. über die regeln monoamorer Liebesbeziehungen wird oft nicht geredet, weil die für selbstverständlich gehalten werden. das geht ja auch nicht immer gut. aber abseits des klassischen Beziehungskonzepts sind diese Regeln und Absprachen mE unverzichtbar, um eben diesen sicheren Hafen inmitten des Meers der Möglichkeiten zu schaffen.
bewusst lügen oder wesentliche Infos vor einem geliebten Menschen zurückhalten schadet allen, mit bisschen Glück dir selbst am Meisten.
**********hen70 Frau
14.425 Beiträge
Zitat von *********unkie:
Offene Beziehung offen besprechen?
Hallo in die Runde,

mich beschäftigt seit mehreren Monaten eine Frage zum Beziehungsbeginn, die ich mit euch teilen möchte. Schreib mir doch gerne, wie du dazu stehst. Ich bin an jedem konstruktiven Senf interessiert. *zwinker*

Ich bin an einer längerfristigen Beziehung interessiert, möchte meine sexuellen Freiheiten aber eigentlich nicht für immer aufgeben -> ergo: Offene Beziehung *top*
Jetzt ist es aber nach meinem Gefühl ziemlich schwierig, eine Frau zu finden, die gut genug für eine vieljährige Beziehung zu mir passt UND sich mit dem Konzept einer Offenen Beziehung anfreunden kann.
Spreche ich in der Frühphase einer Beziehung mit der Frau offen über meine Vorstellungen, passiert häufig folgendes.
*undwech*.
Oh, das ist natürlich schade.

Zitat von *********unkie:
...Eine Person gab mir mal den Tipp, das Konzept der Offenen Beziehung in einer Schublade meines Hinterkopfes abzusperren und mit der Frau meiner Begierde eine normale Beziehung zu beginnen. Sollte die zwischenmenschliche Bindung zu dieser perfekten Frau nicht stark genug sein, den Wunsch einer Offenen Beziehung zu verwerfen, kann ich ihn immer noch hervor holen und, wenn die Frau nicht einverstanden ist, mit ihr Schluss machen.

Jetzt meine Frage: Wie stehst du zu dieser Idee? Gerne Freestyle antworten!
...
Halte ich für einen schlechten Rat. Das Risiko, dass einer von euch oder gar beide dann unglücklich sind, wäre aus meiner Sicht viel zu gross.

Zitat von *********unkie:
Ansonsten:
Findest du, dass sich eine gesunde, Offene Beziehung immer aus einer klassischen Beziehung heraus entwickeln muss oder sollte man bereits am Anfang einer Partnerschaft über solche Vorstellungen sprechen?
Hältst du den Vorschlag dieser Person für moralisch fragwürdig? Mein moralischer Kompass ist genauso abgedreht wie der von Jack Sparrow.
Nein, ich würde meinen, dass die Entwicklung von monogam zu offen eher selten und schwieriger ist.
Ich würde es gleich zu Anfang ansprechen. Aber ich würde das marketingmässig anders aufziehen als es zu Beginn deines Postings klingt.
Auf "ich möchte mir die Option zum Fremdficken offen halten" werden vermutlich nur wenige, die nach einer verbindlichen Partnerschaft suchen, gut reagieren.

Da ich schlechte Erfahrungen mit meinem Ex gemacht habe, der fremdging, würde ich das künftig tatsächlich ansprechen. Und zwar das ich der Meinung bin, dass es in einer längeren Beziehung gerade nach der Verliebtheitsphase immer mal sein kann, dass sich Routine einschleicht und dann irgendwo eine Versuchung lockt. Es wäre doch schade, deshalb eine fantastische Partnerschaft zu ruinieren. Von daher würde ich vereinbaren wollen offen über Verlockungen und der Option, diesen nachzugeben, zu sprechen und zwar bevor da was läuft. Auch würde ich ansprechen, dass das Liebesleben auch oder gerade in einer Partnerschaft gerne abwechslungsreich mit verschiedensten Spielarten und Optionen bleiben darf. Die Jammerthreads, wenn das nicht der Fall ist, sind hier in Hülle und Fülle nachzulesen. Ganz ehrlich klingt das oft echt abschreckend, wenn es in der Beziehung sexuell halt so gar nicht stimmt... traurig, echt traurig sowas.
**********hen70 Frau
14.425 Beiträge
Zitat von *********unkie:
... Aber ist es nicht so, dass jede/r am Anfang einer Beziehung das eine oder andere für sich behält. Man will ja niemanden überfallen.
Nach meinem Empfinden ist es einfach nur so verdammt schwierig, eine Frau zu finden, die sich eine OB vorstellen kann. UND dann sollte man ihr gegenüber ja noch etwas empfinden. Nicht, dass sich das ausschließen würde, es passiert nur einfach nicht.
...
Vllt. kommt das nur bei mir jetzt so rüber, aber ich würde gerne mal anregen, dass du mal überlegst was für eine Partnerin du haben möchtest.

Wenn du "Mauerblümchen" datest, deren einziges Streben Kind und Kegel in einer monogamen Ehe ist, dann ist die Katastrophe aus meiner Sicht vorprogrammiert.
Wenn du nach einer Partnerin schaust, die ihre Sexualität offen, ungewöhnlich und neugierig auslebt, dann wird sich ein solcher Mensch vermutlich auch andere Beziehungskonzepte eher vorstellen können.

Wann willst du denn anfangen über deine Bedürfnisse, auch die sexuellen, zu reden, wenn du "am Anfang niemanden überfallen willst"?
Und es klingt ja irgendwie so (Unmensch, eigene Bedürfnisse, unterbuttern, eigene Erfahrung) als wenn da in der Vergangenheit irgendwas nicht so gut gelaufen wäre. Hat da von allen Seiten eine rechtzeitige, offene Kommunikation stattgefunden? Vermutlich eher nicht? Dann lern daraus künftig besser zu kommunizieren. Offener zu deinen Bedürfnissen, aber auch zu deinen Grenzen. Und gleiches gilt für den anderen natürlich auch.
********lack Frau
19.343 Beiträge
@*********unkie

Wer sich aber immer moralisch, offen und ehrlich verhält und dabei seine eigenen Bedürfnisse außer Acht lässt, kommt nicht weit und wird schnell untergebuttert. Im Leben und in der Liebe. Meine Erfahrung.

Aber Du belügst Dich doch schon selbst!
Wenn es am Anfang um Lebensformen geht und Du verschweigst Deine Wünsche obwohl auf der anderen Seite der Wunsch nach einer monogamen Lebensform gewünscht ist, dann lügst Du doch wissentlich.
Das kann keine guten Basis für eine Beziehung sein, die auf Vertrauen aufgebaut sein sollte.
Es gibt ja auch die Möglichkeit direkt da zu suchen, wo der Wunsch genauso vorhanden ist.
Die Hoffnung später auf andere Lebensformen zu kommen, ist mit einer Lüge geringer und es verletzt auch noch jemand, der ehrlich zu Dir war.
Was bringt es Dir denn, wenn es nach 1 Jahr auseinander geht? Das gilt ja auch für andere Wünsche wie BDSM. Wenn jetzt z.B. auf einmal der Wunsch danach auf käme, das aber so gar nicht Deins ist, wird das auch nicht funktionieren.

WiB
****end Mann
4 Beiträge
Woher weiss man denn, ob man eine offene Beziehung wirklich will?
Ich meine in der Phantasie ist es wahrscheinlich für die Meisten grundsätzlich interessant, neben einer stabilen guten Beziehung den Kick von etwas Neuem mal wieder zu spüren - ohne die Beziehung zu gefährden.
Aber wäre das auch so, gefährdet es nicht doch die Beziehung? Und wie sieht es mit dem Anderen aus, käme man wirklich damit klar, wenn der andere das macht?
Ich bin da skeptisch, mir wurde mal erlaubt, meine Bedürfnisse anderswo zu befriedigen, aber das habe ich nicht getan.
****4me Frau
5.888 Beiträge
Zitat von ****end:
Woher weiss man denn, ob man eine offene Beziehung wirklich will?
Ich meine in der Phantasie ist es wahrscheinlich für die Meisten grundsätzlich interessant, neben einer stabilen guten Beziehung den Kick von etwas Neuem mal wieder zu spüren - ohne die Beziehung zu gefährden.
Aber wäre das auch so, gefährdet es nicht doch die Beziehung? Und wie sieht es mit dem Anderen aus, käme man wirklich damit klar, wenn der andere das macht?
Ich bin da skeptisch, mir wurde mal erlaubt, meine Bedürfnisse anderswo zu befriedigen, aber das habe ich nicht getan.

Das weiß man, weil man sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse kennt.

Ob das dann in der Realität funktioniert steht auf einem anderen Blatt. Dafür gibt es keine Garantie und natürlich bedarf es eine Menge Kommunikation und Beziehungsarbeit, damit es auf eine gesunde Weise funktionieren kann.

Eine offene Beziehung heißt ja auch nicht, dass jeder pauschal machen kann, wonach ihm gerade ist. Meistens gibt es gemeinsame Regeln und einen Rahmen in dem man sich bewegt.
********lack Frau
19.343 Beiträge
Ein Garantieschein gibt es für keine Beziehungsform.

WiB
****ody Mann
13.233 Beiträge
Ich habe den Fehler gemacht, meinen damaligen Wunsch nach gelegentlicher, klitzekleiner Öffnungsoption (wenige Male im Jahr) zum Beginn der Beziehung nicht anzusprechen. Etwa nach eineinhalb Jahren machte ich das Thema vorsichtig auf. Sie war entsetzt, ich konnte sie nicht überzeugen, dass es kein Defizit unserer Beziehung wäre. Ich wollte die Option haben, vielleicht hätte ich noch nicht einmal davon Gebrauch gemacht, mir fehlte ja nichts in der Beziehung. Das Thema war auch nicht ständig in meinem Kopf. Ich versuchte es noch ein paar Male, es gab aber keine Bewegung.

Mit meiner Partnerin jetzt wüsste ich, dass wir uns zugewandt und ergebnisoffen darüber unterhalten könnten. Das Gefühl, das (das Bereden) tun zu können, reicht mir im Grunde, um es gar nicht mehr zu wollen. Ist vermutlich Psychologie. Sie weiß aber auch, dass ich kein zwanghaftes Verlangen danach habe. Sie liest in mir wie in einem offenen Buch. *g*
In der Phase des Kennenlernens sollte bei einer Beziehung klar und deutlich kommuniziert werden wie man sich diese vorstellt.
Gemeinsame Werte und Ziele und wie man sich das Zusammensein vorstellt.

Wenn ich mich in eine Frau verliebe und sie mir offenbart dass sie im Swingerclub gerne an HÜ-Partys teilnimmt und Gangbangs macht dann liegt es doch an mir zu entscheiden wie ich damit umgehe, bzw. die Sache hier an diesem Punkt beende da ich dies nicht möchte.

Ich kann doch nicht erwarten dass sie plötzlich monogam wird oder sich die Sache schlagartig erledigt hat wenn sie erst mal in einer Beziehung mit mir ist.
Sie war doch dann diejenige die mit offenen Karten gespielt hat und ich wäre der gewesen der einen heimlichen Vertrag g3schlossen hat, den ich ihr gegenüber nicht offengelegt habe und nun erwarte dass er erfüllt wird.

Genau so wäre das im Umkehrschluss wenn ich erst mal die Beziehung anlaufen lasse und dañn iegendwann die Karze aus dem Sack lasse und nschverhandle.
********reau Frau
278 Beiträge
Beziehungen sind lebende Systeme. Meiner Erfahrung nach nicht zu unterschätzen: Wie sehr man sich selbst am anderen verändert. Vorstellungen, die während des Single-Seins absolut unumstößlich waren, werden womöglich ganz neu ausgehandelt. Das gilt für beide. Sowohl für den Öffnungspositiven als auch für den Öffnungskritischen.

Wichtiger als eine konkrete Einordnung pro oder contra Öffnung finde ich die Fähigkeit, sich auf den anderen, seine Welt, seine Vorstellungen einzulassen und gleichzeitig bei sich selbst zu bleiben. Siehst du das bei dir und bei den Frauen, mit denen du dich triffst?

Ich sehe hier im Forum und anderswo oft sehr binäre Vorstellungen von dem Beginn einer Beziehung: Beide Parteien legen ihre Vorstellungen auf den Tisch. Dann werden die Listen verglichen und ausgehandelt. Danach scheitern die Verhandlungen entweder oder sie münden in einem Beziehungsversuch. Kompromisse oder ein „mal schauen“? Niemals!! Motto: Weil ich es mir wert bin *g*

Ich werte das gar nicht. Es verändert nur die Art, wie wir Beziehungen sehen, wie sie sich anbahnen und warum sie enden. Denn was dabei völlig vergessen wird: Wir alle entwickeln uns. Wer hat heute noch exakt dieselbe Weltvorstellung wie vor 20 Jahren? Sicherlich gibt es in jedem von uns gewisse Konstanten, eine Art unerschütterliches Selbst. Das ist auch wichtig. Allerdings gibt es auch viele Anteile, die mit einem neuen Menschen an der Seite plötzlich fluide werden.

Ein Patentrezept habe ich nicht. Es ist und bleibt ein Wagnis und je eher das beide anerkennen, umso leichter wird der Umgang miteinander - und die Verhandlungen *zwinker*
*******ina Frau
11.795 Beiträge
Zitat von *********0966:
Wenn ich mich in eine Frau verliebe und sie mir offenbart dass sie im Swingerclub gerne an HÜ-Partys teilnimmt und Gangbangs macht dann liegt es doch an mir zu entscheiden wie ich damit umgehe, bzw. die Sache hier an diesem Punkt beende da ich dies nicht möchte.

Ja...aber ist es dann nicht schon etwas spät?


Ich habe den Thread nicht komplett gelesen, aber ich würde es vorher wissen wollen. Gerade, wenn mein Gegenüber mit dieser Idee an neue Kontakte geht. Nicht erst, wenn man sich lange datet und Gefühle entwickelt hat.

Hat was von überrumpeln...oder besser gesagt, mir würde die Vorstellung Unbehagen bereiten, wenn ich dann wüsste, dass derjenige von Anfang an drauf gehofft hat, dass er neben mir noch andere vögeln kann und eigentlich nur auf das 'Go!' wartet.
Umstände ändern sich, Menschen ändern sich, Beziegungen ändern sich.
Eine Beziehung ist nicht statisch, deshalb bedarf sie such andauernder Pflege.

Trotzdem gehe ich nicht mit der Vorstellung in die Beziehung um dann erst scheibchenweise mit meinen Absichten rauszukommen und meiner Partnerin dies dann als pmötzlicher Wandel, bedingt durch irgendwelche in- und externe Begebenheiten unterzujubeln.
Würde bei mir auch nicht klappen.
@*******ina

Klar Gefühle sind nicht verhandelbar und auch nicht diskutabel.
Wenn ich mich verknallt habe, das Gegenüber dann vielleicht auch in mich dann wird es für beide schmerzlich sein zu erkennen dass es trotzdem kein "wir" geben wird.
Es liegt dann an mir mit diesem Gefühl umzugehen und auf die schwerlich rationale Ebene zurückzufinden.

Gerade beim verknallten Kennenlernen unterliegt man oft dem Trugschluss dass er/sie sich schon ändern wird.
Das wird aber nicht geschehen und ich will auch niemanden änden.
**37 Mann
11 Beiträge
Zitat von ********reau:
ch sehe hier im Forum und anderswo oft sehr binäre Vorstellungen von dem Beginn einer Beziehung: Beide Parteien legen ihre Vorstellungen auf den Tisch. Dann werden die Listen verglichen und ausgehandelt. Danach scheitern die Verhandlungen entweder oder sie münden in einem Beziehungsversuch. Kompromisse oder ein „mal schauen“? Niemals!! Motto: Weil ich es mir wert bin *g*

Ich werte das gar nicht. Es verändert nur die Art, wie wir Beziehungen sehen, wie sie sich anbahnen und warum sie enden. Denn was dabei völlig vergessen wird: Wir alle entwickeln uns. Wer hat heute noch exakt dieselbe Weltvorstellung wie vor 20 Jahren? Sicherlich gibt es in jedem von uns gewisse Konstanten, eine Art unerschütterliches Selbst. Das ist auch wichtig. Allerdings gibt es auch viele Anteile, die mit einem neuen Menschen an der Seite plötzlich fluide werden.

Vielen Dank für Deine Worte. *top*
Ich hatte gestern schon einen sinngemäß gleichen Beitrag verfasst und dann wieder gelöscht, weil es mir nicht gelungen ist, das so treffend zu formulieren.

Spielt in der Kennenlernphase und am Anfang einer Beziehung eigentlich sowas wie "Verliebtheit" noch eine Rolle?
Endet diese Phase sofort, wenn man Vorstellungen austauscht, die nicht überall deckungsgleich sind?

Natürlich wäre es perfekt, wenn jeder seine Vorstellungen auf den Tisch legt, alles geprüft und akzeptiert wird und das dann auch noch für die nächsten 20 Jahre gilt.
Ich fürchte aber, das Leben ist nicht perfekt und für manche Dinge im Leben wird man einen Preis bezahlen müssen. Ob man das vorher so besprochen hat oder nicht. *zwinker*
*******ina Frau
11.795 Beiträge
Zitat von **37:
Natürlich wäre es perfekt, wenn jeder seine Vorstellungen auf den Tisch legt, alles geprüft und akzeptiert wird und das dann auch noch für die nächsten 20 Jahre gilt.

Zu meinem, wie @********reau es so schön formuliert hat 'unerschütterliches Selbst' gehört nun mal, dass ich in Beziehungen monogam bin. Das war vor 20 Jahren so und wird die nächsten 20 Jahre wohl auch bleiben. ¯\_(ツ)_/¯

All die veränderlichen Anteile spielen bei diesem Thema also erst mal keine Rolle. Denn die Frage lautet ja, ob man erstmal eine Beziehung eingehen soll und dann erst (irgendwann) mit der Idee der Öffnung rausrückt. ...
****ody Mann
13.233 Beiträge
Man sollte auch trotz anfänglicher Übereinstimmung, was eine Öffnung angeht, darauf gefasst sein, dass mittendrin bei einem von beiden der Wunsch entsteht, den Sex wieder exklusiv zu machen. Das habe ich so erlebt, obwohl ich nicht der mit dem ausgeprägten Drang nach Sex mit Dritten war. Das offen zu kommunizieren, muss in einer Beziehung auch möglich sein.
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Es steht ja außer Frage, dass Dinge sich ändern und neue Zu- und Umstände ggf. dann immer wieder neu verhandelt werden müssen.

Aber genau darum geht es: Ein gemeinsamer Zustand ist zu verhandeln.

Beide (alle) Mitspieler*innen müssen die faire Chance haben, eine Situation zu erfassen und für sich entscheiden zu können, ob sie das wollen, weiterhin wollen oder nicht mehr wollen. Alles Andere empfinde ich in einer - als solchen eingegangenen und titulierten - Liebesbeziehung als glatten Betrug. Beziehung bedeutet für mich nämlich nicht, dass jemand unilateral, über mich hinweg und vielleicht noch heimlich entscheidet. Egal in welche Richtung und egal zu welchem Zeitpunkt.
****ody Mann
13.233 Beiträge
Ähnlich empfinde ich es, wenn aus der Öffnung für Sex eine polyamore Zweitbeziehung entsteht, die nach einer ganzen Weile zufällig herauskommt und dann der Partner mit der Behauptung vertröstet wird, dass für ihn sich ja nichts verändert hätte.

Das wäre für mich ein beachtlicher Vertrauensbruch.
**37 Mann
11 Beiträge
Zitat von *******ina:
Zu meinem, wie @********reau es so schön formuliert hat 'unerschütterliches Selbst' gehört nun mal, dass ich in Beziehungen monogam bin. Das war vor 20 Jahren so und wird die nächsten 20 Jahre wohl auch bleiben. ¯\_(ツ)_/¯

All die veränderlichen Anteile spielen bei diesem Thema also erst mal keine Rolle. Denn die Frage lautet ja, ob man erstmal eine Beziehung eingehen soll und dann erst (irgendwann) mit der Idee der Öffnung rausrückt. ...

Wie @********reau es so schön formuliert hat:
"Sicherlich gibt es in jedem von uns gewisse Konstanten, eine Art unerschütterliches Selbst. Das ist auch wichtig. Allerdings gibt es auch viele Anteile, die mit einem neuen Menschen an der Seite plötzlich fluide werden."

Die grundlegende Herausforderung und die eigentliche Frage ist hier schön formuliert.
Was ist mein 'unerschütterliches Selbst' von dem ich glaube, dass ich es unbedingt erhalten will und was ist möglicherweise 'fluide'?

Ist die Idee der Öffnung für den TE 'unerschütterlich', dann muss er von Anfang an damit rausrücken.

Vielleicht ist es aber auch 'fluide', weil ihm eine sexuelle Freiheit gar nicht mehr wichtig ist, sobald er die "Liebe seines Lebens" gefunden hat.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass im Leben sehr viel mehr 'fluide' ist, als man sich das vorstellen kann. Übrigens nicht nur auf sexuellem Gebiet. *zwinker*
****ot2 Mann
10.742 Beiträge
Zitat von ****4me:
Was mir gerade noch eingefallen ist:

Offene Beziehung ist ein so allgemeiner Begriff. Hast du für dich schon mal definiert, was da deine persönlichen Wünsche und Kriterien sind?

Wenn mir jemand pauschal sagen würde: ich will eine OB, würde ich erstmal fragen, was stellst du dir darunter vor?

Den Gedanken hatte ich auch. Beispiel: Ein Paar besucht 2 bis 4 Mal im Jahr einen Pärchenclub. Dabei kommt es etwa in der Hälfte der Fälle zu so etwas wie Partnertausch. Außerhalb des Clubs gibt es keine Fremdsex. Ein einmaliger Seitensprung würde wohl "verziehen". Eine Affäre hingegen ginge gar nicht und wäre ein Trennungsgrund.
Hat das beschriebene Paar eine "offene Beziehung"?
****ody Mann
13.233 Beiträge
Ich würde sagen ja. Ich definiere die oB als Beziehung mit der Option, Sex mit Dritten haben zu können.
****4me Frau
5.888 Beiträge
Zitat von ****ot2:
Zitat von ****4me:
Was mir gerade noch eingefallen ist:

Offene Beziehung ist ein so allgemeiner Begriff. Hast du für dich schon mal definiert, was da deine persönlichen Wünsche und Kriterien sind?

Wenn mir jemand pauschal sagen würde: ich will eine OB, würde ich erstmal fragen, was stellst du dir darunter vor?

Den Gedanken hatte ich auch. Beispiel: Ein Paar besucht 2 bis 4 Mal im Jahr einen Pärchenclub. Dabei kommt es etwa in der Hälfte der Fälle zu so etwas wie Partnertausch. Außerhalb des Clubs gibt es keine Fremdsex. Ein einmaliger Seitensprung würde wohl "verziehen". Eine Affäre hingegen ginge gar nicht und wäre ein Trennungsgrund.
Hat das beschriebene Paar eine "offene Beziehung"?

Für mich ist das eine Art der offenen Beziehung. Denn offenen Beziehung heißt ja nicht unweigerlich Alleingänge.
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
Zitat von *********unkie:
[…] Nach, sagen wir, 1 2 Jahren monogamer Beziehung bestehet eine ganz andere, gemeinsame Vertrauensbasis, um über das Thema "Offene Beziehung" offen zu sprechen als ganz am Anfang. […]
Es geht ja nicht darum, die Beziehung sofort offen zu beginnen, aber die Option auf eine spätere Öffnung sollte in meinen Augen geklärt sein, bevor man eine Beziehung beginnt. Natürlich kann man sich ändern, natürlich kann ein Wunsch nach einer offenen Beziehung auch erst mit der Zeit entstehen (ich hätte mir das früher auch nicht vorstellen können). Aber wenn schon klar ist, dass dieser Wunsch besteht und man verschweigt dies absichtlich, dann ist das für mich eine Lüge.
… 2 Jahre - in der Zeit haben manche schon das erste Kind und ein Haus gebaut *nene*

Zitat von *********unkie:
[…] Aber führten wir nach 1 2 Jahren dieses Gespräch, wenn ich sie anfangs damit verschreckt hätte? *gruebel* […]
Wenn es sie anfangs nicht verschreckt hat, verschreckt es sie auch später wahrscheinlich nicht - umgekehrt ist es „risikobehafteter“.

Zitat von *********unkie:
[…] Möglicherweise sollte man sich wirklich erst mal klar machen, ob eine offene Beziehung optional oder obligatorisch ist.
Ja, ganz eindeutig *ja* Und was genau man unter „offene Beziehung“ wirklich versteht, denn das kann viele verschiedene Ausprägungen haben - und allgemeine Regeln gibt es da nicht.
Ich bin mit meiner Freundin seit gut 1 Jahr zusammen. Wir waren beide in sehr langen monogamen Beziehungen. Wir hatten uns über eine Dating Plattform kennengelernt und erfreulicherweise haben wir beide von Anfang an gesagt, dass eine monogame Beziehung für beide von uns nicht mehr in Frage kommt...hatten darüber schon beim ersten Kennenlernen gesprochen *g* Ich finde, es ist ein sehr befreiendes Gefühl, so offen von Anfang an sein zu können. Spricht man das Thema erst später an, ist das Risiko doch sehr gross, dass es evtl. nicht funktioniert. Wir geniessen es, so offen von Anfang an gewesen zu sein. Würde es genau so wieder machen...und mit offenen Karten spielen *top*
**********eaven Mann
1.734 Beiträge
Zitat von **37:


Die grundlegende Herausforderung und die eigentliche Frage ist hier schön formuliert.
Was ist mein 'unerschütterliches Selbst' von dem ich glaube, dass ich es unbedingt erhalten will und was ist möglicherweise 'fluide'?

Ist die Idee der Öffnung für den TE 'unerschütterlich', dann muss er von Anfang an damit rausrücken.

Vielleicht ist es aber auch 'fluide', weil ihm eine sexuelle Freiheit gar nicht mehr wichtig ist, sobald er die "Liebe seines Lebens" gefunden hat.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass im Leben sehr viel mehr 'fluide' ist, als man sich das vorstellen kann. Übrigens nicht nur auf sexuellem Gebiet. *zwinker*

Es gibt ja einen Ist-Zustand während der Kennenlernphase. Eine Glaskugel hat eh niemand und auch „unerschütterliche“ Sichtweisen können sich mit der Zeit verändern. Wenn das passiert, muss man es eben genauso kommunizieren und gemeinsam die neue Situation bewerten.

Nicht nur Menschen sind „fluide“, sondern auch Beziehungen. Man handelt nicht ein Mal alles aus und dann war‘s das, komme was wolle.
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