Blick in das männliche Kopfkino
In einem Spiegelthread, Blick in das weibliche Kopfkinohabe ich Angeboten, das weibliche Kopfkino offen auszulegen. Um vielleicht Vorstellungen was "Normal" zu sein scheint zu korrigieren oder für sich einzuordnen.
Hier würde ich gerne, wie versprochen, den Männern Raum geben ihre Fantasien und was sie sich gerne vorstellen, nicht was sie gerne real erleben möchten, auszulegen, um auch hier zu sehen, ob die Normvorstellungen von männlicher Sexualität überdacht werden könnten.
Die männlichen Fantasien scheinen ja so transparent in den gängigen Pornoproduktionen ausgelegt zu sein, aber stimmt das wirklich?
Männliche Lust erscheint mir, wenn ich mich und meine Lusttrigger reflektiere, gar nicht so Gefühllos, egoistisch und geradeaus. Ist sie wirklich so 08/15 wie 80% der Filmchen versuchen 80% der Zuschauerschaft mit zu bedienen?
Ich kann irgendwie nicht glauben, dass das obligatorische Blasen-ficken-spritzen Muster, alles ist, wovon wir träumen.
Einerseits kann ich verstehen, dass Männer gerne stark und in Kontrolle sein wollen (ich auch meistens), andererseits spuken auch heute noch allerlei Missverstandene, überholte Klischees herum, die männliche Sexualität den Frauen (und auch Männern?) so unverständlich und fremd erscheinen lassen.
Das revolutionäre Buch von Nancy Friday "Die sexuellen Phantasien der Frauen"(1973) war damals, vor allem für Frauen (aber auch für mich Mitte der 80er), ein emanzipatorischer Befreiungsschlag. Offen, wenn auch anonym, über ihre Lust und Phantasien zu schreiben und lesen zu können, gab ihnen die Möglichkeit, sich nicht mehr "versaut" "verdorben" oder "unmoralisch" in ihrer Lust zu begreifen. Dass auch andere Frauen ähnliche "unerhörte" Gedanken hatten, war ein Schritt zur eigenen Akzeptanz und Grundlage, offen dafür einzustehen. (Meine Buchempfehlung, wenn auch etwas angestaubt, übrigens.)
Ich habe das Gefühl, für uns Männer steht solch ein Buch noch aus (ich kenne es zumindest nicht).
Der toxic-masculinity-backlash von Predigern wie Tate, Peterson oder Mario Barth, scheinen eher traditionelle Männerbilder der weiblichen Emanzipation entgegen stemmen zu wollen, anstatt die Chance zu nutzen, sich auch mal zu überdenken und neu zu definieren.
Als Mann konnte ich hier schon viele überholte Konzepte und Vorstellungen meiner eigenen Erziehung und "Aufklärung" revidieren. Jedes mal brachte es mich den Frauen und ihrer, sowie meiner eigenen, Sexualität näher.
Also, in diesem Sinne:
Wie steht ihr dazu, eure Phantasien zu besprechen und zum Abgleich und Weckruf für Frauen und Mitmännern hier zu teilen?
Meint ihr, es könnte für beide Seiten hilfreich sein, ungeschönte und ehrliche Einblicke zu erhalten, um sich und das andere Geschlecht besser zu verstehen?
Welche Bilder/Situationen/Handlungen kitzeln bei euch besonders im Kopf bei der Selbstbefriedigung?
Mir geht es hier darum, was Männer wirklich anmacht, wenn sie mit ihrer Sexualität ganz alleine sind. Nicht ihre Wünsche, sondern ihre realitätsbefreiten Phantasien (Überschneidungen möglich).
Ich kann nicht versprechen, dass mitlesende Frauen nicht davon teilweise erregt oder empört werden könnten, bitte aber diese, es dann für sich zu behalten um den etwaigen Austausch nicht zum Scheiterhaufen zu degradieren.
Überhaupt wäre jede Beurteilung, egal ob positiv oder negativ (von M und F), nicht angebracht. Dafür gibt es ja den "Danke" Button. Auch wenn es den Thread dadurch ungewöhnlich langsam wachsen lässt, erzeugt es einen Safespace in dem man nicht mit Verurteilung oder Beschämung rechnen muss, wenn Mann sich mal traut sich zu öffnen.
Weil es sich im Spiegelthread als hilfreich gezeigt hat, möchte ich hier direkt das Angebot machen, mir zugesandte Beschreibungen anonymisiert weiterzuleiten. Vielleicht will man ja nicht, dass das für immer in den Forenbeiträgen steht und mögliche Partnerinnen denken ihr wolltet oder erwartet es auch so in echt.
Frauen dürfen sich gerne zurückhalten! Danke, dass ihr das akzeptiert.