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Unterschiedliche Bedürfnisse wie gemeinsam überwinden?

*********albe Frau
409 Beiträge
Zitat von ******a72:
Ist nur ätzend, wenn man der Betroffene Part ist. Der Part, der keine Lust oder nur wenig Lust verspürt, leidet ja nicht….

das ist blödsinn
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von ******a72:
Ist nur ätzend, wenn man der Betroffene Part ist. Der Part, der keine Lust oder nur wenig Lust verspürt, leidet ja nicht….
Aber was soll man machen? Lust kann man ja auch nicht erzwingen. Das Bedürfnis nach "kein Sex" ist genauso legitim wie das Bedürfnis "mehr Sex".
Ich glaube das kann man nur überwinden wenn man ganz viel und offen kommuniziert wie man wieder ein bisschen Schwung ins Liebesleben reinbringen kann. Monotonie ist auf Dauer zu langweilig
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von *********ture:
sondern evt in der unfähigkeit des mannes.
Ich fürchte auch, dass viele Männer grottenschlechte Liebhaber sind.
Warum sollte Frau dann Sex haben, wenn es keine Spaß macht(befriedigend ist).

Es kann auch einfach nur sein dass im Gehirn ein Gewöhnungseffekt auf die Reize des Partners eintritt und deshalb eben keine so starke Reaktion (Dopaminausschüttung = Verlangen) ausgelöst wird.
Aus neurobiologischer Sicht ist es auch so dass je mehr Vertrautheit in der Beziehung herrscht, weniger "Verliebtheitshormone" ausgeschüttet werden. Die werden nämlich besonders strak ausgeschüttet wenn es noch nen gewissen Unsicherheitsfaktor gibt (also wenn man sich dem Partner noch nicht ganz gewiss ist).
Man kann also nicht alles haben. Entweder die Gefühlsexplosion oder den sicheren Hafen.
*********albe Frau
409 Beiträge
Zitat von ****87:
Man kann also nicht alles haben. Entweder die Gefühlsexplosion oder den sicheren Hafen.

*heul*
Coolidge-Effekt

Ich wusste bis eben nicht dass es dafür extra einen Begriff gibt. Ich glaub, das hab ich auch. Aber man kann den Menschen immer noch lieben, oder…
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von *********albe:
Zitat von ****87:
Man kann also nicht alles haben. Entweder die Gefühlsexplosion oder den sicheren Hafen.

*heul*

Das finde ich auch! Aber dafür hat man in einer sicheren, vetrauensvollen Beziehung auch ne viel engere Bindung (Bindungshormone werden dadurch ausgeschüttet aber auch durch kuscheln....und das machen die TE und ihr Partner ja ).
Zitat von *********gn24:
Coolidge-Effekt

Ich wusste bis eben nicht dass es dafür extra einen Begriff gibt. Ich glaub, das hab ich auch. Aber man kann den Menschen immer noch lieben, oder… ?
Ja natürlich. Es geht nur um das sexuelle Verlangen nach dem Partner.
Ist halt bei vielen Tieren so und scheinbar auch auf den Mensch übertragbar. Ist aber noch ein bisschen umstritten wissenschaftlich. Es gibt nämlich auch Ausnahmefälle also Paare die das in langjährigen Beziehungen scheinbar irgendwie ausgetrixt haben.
Und natürlich kommt beim Menschen hinzu dass wir uns entscheiden können. Biologisch gesehen ist es sicherlich so dass der Reiz des Partners irgendwann schwächer wird. Es kommt zu ner Gewöhnung.
Aber wir können uns ja trotzdem dafür entscheiden monogam leben zu wollen und zusammen noch Möglichkeiten suchen unser Sexleben wieder zu beleben
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
Zitat von ****87:
Zitat von ******a72:
Ist nur ätzend, wenn man der Betroffene Part ist. Der Part, der keine Lust oder nur wenig Lust verspürt, leidet ja nicht….
Aber was soll man machen? Lust kann man ja auch nicht erzwingen. Das Bedürfnis nach "kein Sex" ist genauso legitim wie das Bedürfnis "mehr Sex".
Ich glaube das kann man nur überwinden wenn man ganz viel und offen kommuniziert wie man wieder ein bisschen Schwung ins Liebesleben reinbringen kann. Monotonie ist auf Dauer zu langweilig
Genau das ist die Frage: besteht auf der anderen Seite grundsätzlich keine/weniger Lust auf Sex? Oder leidet auch die Person mit keiner/weniger Lust unter der Situation, weil sie zwar eigentlich gerne Lust hätte (also nicht ace ist), aber eben nicht hat ... wenn ihr meinen wirren Gedanken folgen konntet *nachdenk*
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von **********o_ooo:
Zitat von ****87:
Zitat von ******a72:
Ist nur ätzend, wenn man der Betroffene Part ist. Der Part, der keine Lust oder nur wenig Lust verspürt, leidet ja nicht….
Aber was soll man machen? Lust kann man ja auch nicht erzwingen. Das Bedürfnis nach "kein Sex" ist genauso legitim wie das Bedürfnis "mehr Sex".
Ich glaube das kann man nur überwinden wenn man ganz viel und offen kommuniziert wie man wieder ein bisschen Schwung ins Liebesleben reinbringen kann. Monotonie ist auf Dauer zu langweilig
Genau das ist die Frage: besteht auf der anderen Seite grundsätzlich keine/weniger Lust auf Sex? Oder leidet auch die Person mit keiner/weniger Lust unter der Situation, weil sie zwar eigentlich gerne Lust hätte (also nicht ace ist), aber eben nicht hat ... wenn ihr meinen wirren Gedanken folgen konntet *nachdenk*
Ich glaub ich kann dir folgen. Die Person die eben keinen Lust auf den Partner hat, leidet sicherlich auch ein Stück weit (vielleicht nicht so doll wie der Partner) weil sie dem Partner eben seinen Wunsch nicht erfüllen kann (weil das widerum zuwider eines eigenen Bedürfnisses laufen würde).
Kennt glaub ich jeder der in ner Beziehung schonmal Sex ausgeschlagen hat und dann mit nem beleidigten Partner konfrontiert war.
Ich hab auch schon öfters zu hören gekriegt "Das ist unfair. Du hast die Macht darüber wann wir Sex haben und wann nicht" . Naja...weil er einfach IMMER wollte und ich nur manchmal. Aber deshalb stell ich ja mein Bedürfnis nicht hinten an und sag "Naguut dann rutsch halt drüber, ich guck solang Netflix"
******a72 Mann
7 Beiträge
Das sind wiederum auch sehr wahre Worte…
Aber wir können uns ja trotzdem dafür entscheiden monogam leben zu wollen

Das stimmt…. das Problem war, dass ich dachte es könnte eine Lösung sein „für den guten Zweck“ fremdzugehen 🙈 (klingt absurd, ich weiß, ich bin nie fremd gegangen).
Ich werd auch selbst etwas unzufrieden, wenn ich weniger Lust habe weil der Reiz zu schwach ist oder weil es deswegen Streit gibt. Ich konnte mir das jedenfalls nie so richtig erklären. Dann hatte ich den Moment und dachte „Ich akzeptiere jetzt, dass ich auf kurz oder lang sexuelles Interesse an anderen Menschen bekomme und das irgendwie kommunizieren muss“. Mit dem Begriff, weiß ich jetzt wenigstens was das ist, ist dann vielleicht einfacher nach Lösungen zu suchen (weil Körperlich hingezogen fühle ich mich trotzdem noch)
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von *********gn24:
Aber wir können uns ja trotzdem dafür entscheiden monogam leben zu wollen

Das stimmt…. das Problem war, dass ich dachte es könnte eine Lösung sein für den guten Zweck fremdzugehen 🙈 (klingt absurd und ich bin auch nie fremd gegangen). Ich werd auch selbst etwas unzufrieden, wenn ich weniger Lust habe weil der Reiz zu schwach ist oder weil es deswegen Streit gibt. Ich konnte mir das jedenfalls nie so richtig erklären. Dann hatte ich den Moment und dachte „Ich akzeptiere jetzt, dass ich auf kurz oder lang sexuelles Interesse an anderen Menschen bekomme und das irgendwie kommunizieren muss“. Mit dem Begriff, weiß ich jetzt wenigstens was das ist, ist dann vielleicht einfacher nach Lösungen zu suchen
Ich wollte jetzt damit keine Lanze fürs heimliche Fremdgehen brechen *lach* .
Aber eine kommunizierte , einvernehmliche Öffnung der Beziehung für sexuelle Abenteuer mit dritten könnte vielleicht eine Möglichkeit sein deine Lust wieder zu entfachen. Zumindest wenn die Theorie stimmt ;-). Die genauen Spielregeln könnt ihr ja noch untereinander aushandeln
*********guist Paar
154 Beiträge
Zitat von ****87:
Zitat von *********gn24:
Aber wir können uns ja trotzdem dafür entscheiden monogam leben zu wollen

Das stimmt…. das Problem war, dass ich dachte es könnte eine Lösung sein für den guten Zweck fremdzugehen 🙈 (klingt absurd und ich bin auch nie fremd gegangen). Ich werd auch selbst etwas unzufrieden, wenn ich weniger Lust habe weil der Reiz zu schwach ist oder weil es deswegen Streit gibt. Ich konnte mir das jedenfalls nie so richtig erklären. Dann hatte ich den Moment und dachte „Ich akzeptiere jetzt, dass ich auf kurz oder lang sexuelles Interesse an anderen Menschen bekomme und das irgendwie kommunizieren muss“. Mit dem Begriff, weiß ich jetzt wenigstens was das ist, ist dann vielleicht einfacher nach Lösungen zu suchen
Ich wollte jetzt damit keine Lanze fürs heimliche Fremdgehen brechen *lach* .
Aber eine kommunizierte , einvernehmliche Öffnung der Beziehung für sexuelle Abenteuer mit dritten könnte vielleicht eine Möglichkeit sein deine Lust wieder zu entfachen. Zumindest wenn die Theorie stimmt ;-). Die genauen Spielregeln könnt ihr ja noch untereinander aushandeln

Wird schief gehen….
*******_mv Mann
3.722 Beiträge
Ich hab grad mal gelesen, was den Menschen wichtig ist, wenn sie eine Partnerschaft eingehen.

Nach dem Studium der Umfrageergebnisse handelt es sich bei dem Problem der TE um ein sehr nachrangiges Problem. Sexualität liegt in der Wichtigkeit bei 12%. Humor, Finanzen, Aussehen, Zärtlichkeit, Kinderfreundlichkeit, Sinn für Romantik- ich meine die TE hat ja ein Jackpot bekommen. Ihr Mann erfüllt doch alles, was man sich bei einer Beziehungsanbahnung so wünscht. Und monogam (Er hat kein Sex mit anderen Frauen) ist er auch noch. Was will man mehr.

Geht man von der Priorisierung der Menschen aus, die sich durchaus mit den Erfahrungen hier auf der Plattform decken, könnte man das Thema hier schließen. Die TE hat vermutlich aufgrund der vielen viel wichtigeren Freuden an ihrem Partner schon vergessen, das er kein Sex mit ihr hat. Ist ja auch nicht so wichtig.

Und die Blöße, das ein Thema das bei der Anbahnung der Beziehung so derart nachrrangig war plötzlich zum Stolperstein wird, wollen wir uns doch auch nicht geben, oder?
Ebenso bei der Unfähigkeit zur Priorisierung (Alles muss immer passen).

Zumal wenn man sich trennen würde, was wäre wichtig beim nächsten Partner bei der nächsten Beziehungsanbahnung? Richtig: Humor, Ausstrahlung, Kinderfreundlichkeit, Romantik, Liebe, Treue, Familiensinn, guter Umgang mit Geld.

Aber das hat die TE doch jetzt schon alles. Also warum sollte sie sich jetzt trennen? Ist doch alles in Butter........
Vermutlich hat die TE schon vergessen, das sie vor ein paar Tagen mal dieses Problem hatte.
******ely Paar
397 Beiträge
@****amo

Zitat von ****amo:


Würde die Diskussion aber heißen „Hilfe, Mein Mann geht jeden Samstag und jeden Sonntag zum Fußball.“, dann käme keiner auf die Idee zu sagen, dann musst du halt mit.

„Es kämen Vorschläge wie, vielleicht kann er ja nur samstags gehen.“ Oder

„Du könntest ja an einem oder zwei Tagen mitgehen, dafür würde er den einen oder anderen Tag auslassen.“

Wäre eine andere Beschwerde: „er besteht darauf, dass ich mitgehe.“, dann würde unter Garantie ein großes Palaver entstehen der Art „drauf bestehen geht ja gar nicht!“


Warum ist das denn so schwer zu verstehen, dass es hier nicht um einen Kompromiss geht, und nicht um ein berechtigtes Interesse, sondern um die Forderung einer einseitigen Charakteränderung. Er soll sein Weltbild, seine Einstellung, seine Vorliebe - woimmer man das auch hinverorten möchte, ändern. Punkt aus!

Und das wird dann als fair, als gerecht, als angemessen dargestellt. Nein, ist es nicht.

Man mag seine Art und Motivation nicht verstehen, aber ihm sie quasi mit Gewalt wegnehmen zu wollen und ihm gar keine Chance einzuräumen so zu bleiben wie er will, finde ich unempathisch und unfair.

Wenn es dann mal so nicht passt, dann ist das schade, aber dann muss man sich trennen. Jemanden mit Druck ändern zu wollen scheint mir kein menschliches Miteinander auf Augenhöhe zu sein.

Du vergleichst Sex ernsthaft mit einem Fußballspiel?? Really?
Und generell ist es also völlig egal, wenn ein Part in der Partnerschaft sich jeglicher Mitwirkung an einem Thema verweigert? Man kann/darf dem Partner also alles versagen, worauf man selbst keinen Bock hat und muss ihm auch nicht zugestehen, dass er das dann alleine ausleben darf?
Und drüber reden, wieso man was nicht will, muss man auch nicht?

Trennung ist aber auch scheinbar keine Option. Fantastisch. Also muss die TE einfach auf Sex verzichten und das hinnehmen. Von ihm ist es nicht unempathisch und unfair, teilnahmslos neben ihr zu liegen? Seine Baustellen nicht mal benennen/betrachten zu wollen? Ihr nicht die Option zu "erlauben", sich ihre Bedürfnisse woanders zu stillen? DAS ist fair?

Ich meine, ich bin bei dir... Trennung wäre da wohl die beste Idee, aber die ist ja scheinbar für die TE auch keine Option.
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
@*******_mv Statistiken gut und schön, aber diese sagen wenig bis nichts über den konkreten Einzelfall aus - jeder Mensch ist halt (zum Glück) anders.
****amo Mann
45 Beiträge
Du vergleichst Sex ernsthaft mit einem Fußballspiel?? Really?
Und generell ist es also völlig egal, wenn ein Part in der Partnerschaft sich jeglicher Mitwirkung an einem Thema verweigert? Man kann/darf dem Partner also alles versagen, worauf man selbst keinen Bock hat und muss ihm auch nicht zugestehen, dass er das dann alleine ausleben darf?
Und drüber reden, wieso man was nicht will, muss man auch nicht?

Ja, tue ich, denn mir geht es um etwas sehr Banales und Grundsätzliches und das ist: in manchen Bereichen ist ein Kompromiss kein Kompromiss sondern eine Abkehr.

Es geht hier nicht darum etwas zu rechtfertigen sondern darum etwas zu begründen.

Ich wette, sie haben über das Thema schon in verschiedensten Varianten gesprochen. Sie haben nur keine Lösung gefunden. Deswegen hilft dann auch nicht "noch mehr Reden".

Alle deine genannten Argumente führen doch immer auf das Gleiche hinaus: er muss seine Haltung aufgeben! Das ist bei allen deinen Argumenten alternativlos.

Wie gesagt: ich bewerte das nicht. Für die Beziehung wäre es sicherlich besser, wenn er plötzlich Lust entwickeln würde. Oder: wenn es ihm einfach nichts ausmachen würde, wenn sich seine Partnerin in jemand anderes verlieben würde und/oder intim damit werden würde.

Aber beides würde bedeuten, er muss sich ändern!

Das Einzige, was mich an der gesamten Diskussion stört ist, wenn man so tut, als ob diese Änderung dann ein Kompromiss wäre oder er doch eigentlich gar nichts aufgibt. und sich nicht so anstellen soll.
Wie gesagt, man kann das alles so tun, und es wäre auch absolut besser für ihre Beziehung. ABER für manche Menschen, und da zähle auch ich mich zu, bedeutet das, ich kann nicht mehr sein wie ich bin. Ich muss etwas tun, was ich eigentlich nicht will und was mich jedesmal schmerzt wenn ich das tun muss, und es macht nichts, absolut nichts besser in meinem Leben sondern nur schlechter.
Man kann "über seinen Schatten springen" und es ihr gönnen, dass sie sich außerhalb der Partnerschaft vergnügen kann. aber ich finde es unfair und wenig einfühlsam, wenn man die Gefühlsschmerzen und die Traurigkeit und die Aversion, die der monoamore Part damit hat, auch noch gleich als falsch und egoistisch und gefühllos abtut. Man spricht dem monoamoren Part damit ab nicht nur zu sein wie er ist, sondern man verbietet ihm auch gleich noch zu denken wie er denkt und zu fühlen wie er fühlt.

Ich unterschreibe voll und ganz, wenn du sagst, dass sie ein Recht auf ein erfülltes Sexualleben hat. Aber unterschreibst du, dass er das Recht hat davon zu träumen, dass er und seine Partnerin sich gegenseitig genug sind und eben nicht nach außen streben? Willst du ihm diesen Traum, diese Idealvorstellung verbieten?

Alles was ich hier lese ist: er muss sich bewegen. er muss sich ändern mit dem Argument "es ist falsch, was er tut". Ich sage: das ist ungerecht und unfair. BEIDE haben das Recht nach ihrer Façon glücklich zu werden. Wenn er sich nicht ändern will ist das überhaupt nicht schlimm, und man muss ihn dafür auch nicht beschimpfen oder die Nase rümpfen. Er kann sein wie er will. Die Konsequenz muss ihm nur klar sein. Wenn er die für seine Überzeugung und seine Gefühle zu tragen gewillt ist, dann ist alles gut.

Ist das so jetzt besser?
*******_mv Mann
3.722 Beiträge
Zitat von **********o_ooo:
Statistiken gut und schön, aber diese sagen wenig bis nichts über den konkreten Einzelfall aus - jeder Mensch ist halt (zum Glück) anders.

Sie treffen aber in diesem Fall zu. Man kann das im Eingangspost schön worin die Prioritäten zu Beginn der Beziehung waren und noch immer sind. Und vermutlich auch bei der nächsten Partnersxhaft sein werden.
Auf deutsch: Sie hat exakt den Partner, den sie wollte. Ihre Prioritäten haben sich verschoben und sie möchte das sich die Prioritäten beim Partner auf eben die Gleiche Weise verschieben.

Nun könntest du ihr Tipps geben was man mit dit anstellen muss oder was passieren muss damit sich bei dir die Prioritäten auf die gewünschte Weise verschieben.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von ****amo:
[...] Manche Fragen sind keine, die sich für Diskussionen (Reden) oder Kompromisse eignen. Manche Fragen sind fundamental.
Selbstverständlich, nur dass es zumindest im EP nicht die Frage selbst ist, die alles so fundamental werden lässt, sondern die völlig konträr liegenden Ausgangsbedingungen, an welchen er Anteil hat: Eine sexuelle Beziehung einzugehen und dann kaum Sex zu wollen ist in meinen Augen irgendwie kontraproduktiv und damit zwangsläufig Stolperstein. Kompromisse braucht's da nicht - er muss sich einfach "entscheiden" (=bewegen/ Haltung aufgeben...).

Achso: Ich bleibe dabei, dass der Vergleich mit Fussball hier aus meiner Sicht hinkt, weil wäre durchaus vereinbar.
Die Unvereinbarkeit aus dem EP hingegen aufzugeben könnte für ihn schon persönliche Bereicherung sein, denk ich.

Ebenso kann ich es schlecht mit Monoamorie vergleichen, denn monoamor/-gam bedeutet ja nicht, nur sehr wenig und dann immer eintönigen Sex zu haben, ganz und gar nicht, da sind unterschiedliche Welten.

Das Problem mit der Konsequenz aus seinem Handeln: Es ist nicht nur eine Konsequenz für ihn, sondern in der gemeinsamen Gestaltung einer mitverantwortlichen Beziehung auch eine (untragbare) Konsequenz für sie.
Insofern sehe ich durchaus Bedarf bei ihm, etwas zu ändern.
********weiz Mann
11.234 Beiträge
Ob sexuelle Lust / Unlust wichtig für eine Beziehung ist oder nicht ist sicher individuell verschieden und über die Zeitachse oft auch ganz unterschiedlich ausgeprägt. Steht ein unerfülltes Bedürfnis erstmal im Raum, ist es wie mit dem Rosa Elefanten, man bekommt es nicht mehr aus dem Sinn. Für die Person steigt das Bedürfnis, insofern geht ein Bagatellisieren im Forum an dem Thema der TE vorbei.

Individuell vermag ich nicht ein Lösungsvorschlag haben, zu wenig kann ich die Situation aus Beider Sicht sehen. Generell ist es meist so, dass die Erotische Anziehung in einer Beziehung mit der Verbindlichkeit und Gewöhnung abnimmt. Wenn man nicht mehr um den Partner werben muss, wenn es nichts mehr am partner zu entdecken gibt, sinkt sein gesehenes Potential. Was hier helfen kann ist, Gewohntes aufzubrechen, sich etwas fremd zu machen, eigenes zu unternehmen, unabhängiger werden. (Was nicht gleich heissen soll, fremd zu gehen.)
*******i123 Mann
4.276 Beiträge
Zitat von *****eia:
Zitat von ******one:
Zitat von *****eia:
Außerdem habe ich keine Lust mehr auf eine männlich geführte Sexualität.
Habe ich zeitweise umgekehrt ebenso empfunden, so sehr ich meine männl. Führungsrolle geschätzt habe, bei einer Partnerin, die (fast) alles mitmacht.

Lies mal dieses Thema:
Sexuelle Vorlieben, selbst- oder partnerbestimmt?

AC

Ich würde das Wort partnerbestimmt durch fremdbestimmt ersetzen.

Sobald Menschen eine Partnerschaft mit jemanden eingehen, versuchen sie sich zu verschmelzen - das Suchen nach Harmonie beginnt bei vielen Zeitgenossen.

Menschen sind stets Individuen, insbesondere merke ich das, je älter ich werde.

Nun zu deiner Äußerung @*****eia: Ich würde das Wort partnerbestimmt durch fremdbestimmt ersetzen.

Partnerbestimmtheit inkludiert m. E. einen TEil Fremdbestimmtheit.

Wie der einzelne damit umgeht, ist seine Sache ...
****p35 Mann
8.067 Beiträge
@********weiz Unterschiedliche Bedürfnisse wie gemeinsam überwinden? ...darf ich bitte noch ergänzend anmerken?
Zitat von ********weiz:
[...] Generell ist es meist so, dass die Erotische Anziehung in einer Beziehung mit der Verbindlichkeit und Gewöhnung abnimmt. [...]
Ja. Es gibt allerdings wohl noch mehr Möglichkeiten, damit umzugehen, als nur, "Gewohntes aufzubrechen".
Ein weiterer Ansatz kann vlt sein, auch erotischen Gefallen am Vertrauten zu finden und weiterzuentwickeln.
Im Realen kann dann auch eine Kombination aus beidem greifen, quasi ein Kompromiss.

All dies scheint mir aber im EP noch irrelevant, denn beides braucht grundsätzliche Bereitschaft zur Veränderung.
*******Punk Frau
5.730 Beiträge
@*******i123

Ich fühle mich allerdings nicht von dem Begriff Parnterbestimmt angesprochen.
******ely Paar
397 Beiträge
@****amo

Zitat von ****amo:
Du vergleichst Sex ernsthaft mit einem Fußballspiel?? Really?
Und generell ist es also völlig egal, wenn ein Part in der Partnerschaft sich jeglicher Mitwirkung an einem Thema verweigert? Man kann/darf dem Partner also alles versagen, worauf man selbst keinen Bock hat und muss ihm auch nicht zugestehen, dass er das dann alleine ausleben darf?
Und drüber reden, wieso man was nicht will, muss man auch nicht?

Ja, tue ich, denn mir geht es um etwas sehr Banales und Grundsätzliches und das ist: in manchen Bereichen ist ein Kompromiss kein Kompromiss sondern eine Abkehr.

Es geht hier nicht darum etwas zu rechtfertigen sondern darum etwas zu begründen.

Ich wette, sie haben über das Thema schon in verschiedensten Varianten gesprochen. Sie haben nur keine Lösung gefunden. Deswegen hilft dann auch nicht "noch mehr Reden".

Alle deine genannten Argumente führen doch immer auf das Gleiche hinaus: er muss seine Haltung aufgeben! Das ist bei allen deinen Argumenten alternativlos.

Wie gesagt: ich bewerte das nicht. Für die Beziehung wäre es sicherlich besser, wenn er plötzlich Lust entwickeln würde. Oder: wenn es ihm einfach nichts ausmachen würde, wenn sich seine Partnerin in jemand anderes verlieben würde und/oder intim damit werden würde.

Aber beides würde bedeuten, er muss sich ändern!

Das Einzige, was mich an der gesamten Diskussion stört ist, wenn man so tut, als ob diese Änderung dann ein Kompromiss wäre oder er doch eigentlich gar nichts aufgibt. und sich nicht so anstellen soll.
Wie gesagt, man kann das alles so tun, und es wäre auch absolut besser für ihre Beziehung. ABER für manche Menschen, und da zähle auch ich mich zu, bedeutet das, ich kann nicht mehr sein wie ich bin. Ich muss etwas tun, was ich eigentlich nicht will und was mich jedesmal schmerzt wenn ich das tun muss, und es macht nichts, absolut nichts besser in meinem Leben sondern nur schlechter.
Man kann "über seinen Schatten springen" und es ihr gönnen, dass sie sich außerhalb der Partnerschaft vergnügen kann. aber ich finde es unfair und wenig einfühlsam, wenn man die Gefühlsschmerzen und die Traurigkeit und die Aversion, die der monoamore Part damit hat, auch noch gleich als falsch und egoistisch und gefühllos abtut. Man spricht dem monoamoren Part damit ab nicht nur zu sein wie er ist, sondern man verbietet ihm auch gleich noch zu denken wie er denkt und zu fühlen wie er fühlt.

Ich unterschreibe voll und ganz, wenn du sagst, dass sie ein Recht auf ein erfülltes Sexualleben hat. Aber unterschreibst du, dass er das Recht hat davon zu träumen, dass er und seine Partnerin sich gegenseitig genug sind und eben nicht nach außen streben? Willst du ihm diesen Traum, diese Idealvorstellung verbieten?

Alles was ich hier lese ist: er muss sich bewegen. er muss sich ändern mit dem Argument "es ist falsch, was er tut". Ich sage: das ist ungerecht und unfair. BEIDE haben das Recht nach ihrer Façon glücklich zu werden. Wenn er sich nicht ändern will ist das überhaupt nicht schlimm, und man muss ihn dafür auch nicht beschimpfen oder die Nase rümpfen. Er kann sein wie er will. Die Konsequenz muss ihm nur klar sein. Wenn er die für seine Überzeugung und seine Gefühle zu tragen gewillt ist, dann ist alles gut.

Ist das so jetzt besser?

Der Vergleich mit dem Fußballspiel hinkt trotzdem.
Wobei ich es genauso schräg finden würde, wenn Herr X mit Frau Y zum Fußballspiel gehen wollen würde, Frau Y aber generell mit Fußball wenig oder nichts anfangen kann, deshalb keine Lust darauf hat und deshalb Herrn X verbieten würde, mit jemand anderem zum Fußball zu gehen.

Und ja, ich bin tatsächlich der Meinung, dass eine Totalverweigerung für jegliche Option innerhalb einer Partnerschaft indiskutabel ist. Möchte er völlig kompromisslos seinen Stiefel leben, dann sollte er vlt. einfach Single bleiben, da kann er tun und vorallem lassen, was auch immer er möchte und ist niemandem eine Erklärung schuldig.

Weiterhin bin ich generell ein absoluter Fan davon, wenn Menschen in der Lage sind, sich selbst und ihr Verhalten zu reflektieren und ggf. auch mal zu korrigieren, insbesondere dann, wenn sie merken, dass sie bei anderen Menschen Leid verursachen. Menschen, die ihr eigenes Verhalten nie in Frage stellen und nicht bereit sind, auch nur ein My von ihrer "Haltung" abzuweichen, sondern diese in einer Beziehung (egal ob partnerschaftlich, familiär oder freundschaftlich) ohne Rücksicht auf Verluste durchdrücken, finde ich persönlich ganz fürchterlich und dazu stehe ich auch.

ER erwartet doch auch, dass SIE sich mit den Umständen abfindet, ergo, dass SIE sich auch bewegt, nämlich zur gleichmütig hingenommenen Sexlosigkeit und Ablehnung in sexueller Hinsicht. Dass sie darunter leidet und ihr Selbstwertgefühl Schaden nimmt, naja, egal...
DAS findest du fair?

Wenn er weint und Panik schiebt, sie könne ihn aufgrund seiner Verweigerung verlassen, dann ist ihm doch wohl durchaus klar, dass was schief läuft. Aber offenbar ist da lediglich sein Selbstmitleid präsent, aber scheinbar nicht der Wunsch, durch eine eigene Verhaltensänderung diese Gefahr abzuwenden. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass er genau weiß, dass die TE darauf anspringt, denn sie beruhigt ihn ja auch immer wieder, dass er nix zu befürchten hat... Klar, dass er dann keine Notwendigkeit sieht, sich zu bewegen. Wie praktisch.

DU schreibst "Aber unterschreibst du, dass er das Recht hat davon zu träumen, dass er und seine Partnerin sich gegenseitig genug sind und eben nicht nach außen streben? Willst du ihm diesen Traum, diese Idealvorstellung verbieten? "

Du meinst, davon zu träumen, dass sie sich völlig sexlos genug sind. Denn sie strebt ja an sich gar nicht nach außen. Sie möchte ja Sex und Zärtlichkeiten mit IHM. Aber gibts ja nicht.

Letztendlich hast du natürlich Recht. Er kann so bleiben, wie er ist. Das kann ihm niemand verwehren. Aber dann darf er auch gefälligst voller Überzeugung zu dieser Haltung stehen und bitte klaglos mit den eventuellen Konsequenzen seiner Unbeweglichkeit leben, die sich vielleicht dann doch mal einstellen, wenn es der TE reicht... Ob er dann so glücklich ist, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht wäre dann ja eine frühere Selbstreflektion/Bewegung doch die bessere Idee gewesen. Dann kann es allerdings zu spät sein. Dessen sollte er sich im Klaren sein.

Mein Ex wollte sich auch nicht bewegen. Wollte nicht reden. Seine Haltung hat ihm die Scheidung eingebracht. Hätte ich Sexlosigkeit gewollt, wäre ich Nonne geworden...
******_73 Mann
2.531 Beiträge
Zitat von ******ely:

Und ja, ich bin tatsächlich der Meinung, dass eine Totalverweigerung für jegliche Option innerhalb einer Partnerschaft indiskutabel ist. Möchte er völlig kompromisslos seinen Stiefel leben, dann sollte er vlt. einfach Single bleiben, da kann er tun und vorallem lassen, was auch immer er möchte und ist niemandem eine Erklärung schuldig.

Ich bin immer der Ansicht, dass man Menschen dort abholen muss, wo sie sich gerade befinden.
Damit sind wir fast einer Meinung. Wer sich nicht abholen lassen, sondern dort bleiben will, bleibt eben dort, notfalls allein. Allerdings scheine ich im Gegensatz zu Dir ein größeres Fragezeichen bzgl. der Frage zu haben, ob er das, wie er sich zu verhalten scheint, wirklich will, oder ob er nur keine Ahnung hat, wie er diese Position verlassen kann. Ja, auch da geht es dann ohne seine Mitwirkung nicht.

Und dann gibt es noch die Frage, ob es medizinische Gründe gibt. Jemand, der deprimiert ist, den kann man aufheitern. Jemand, der an Depressionen leidet, wird man mit einfachem aufheitern nicht helfen können.
****amo Mann
45 Beiträge
Ich habe nicht gesagt, dass das fair ist. Ich habe gesagt, dass jede Lösung, die ihr anbietet IMMER und OHNE AUSNAHME verlangt, dass er sich ändert. Und ich sage, es muss seine Entscheidung sein, ob er das will.
Es wäre theoretisch ja auch ihre Möglichkeit, IHRE Position aufzugeben und nur ab und an und nur mit ihm Sex zu haben.
Sie hat das Recht genügend Sex zu haben, er hat das zu ermöglichen. Das ist Eure Position. Ich finde, das ist nicht wirklich unparteiisch.

Ich finde eine Trennung wäre die richtige und für beide fairste Lösung. Ihn zum Sex zu verurteilen oder zwingen, und genau das tut ihr, finde ich anmaßend.
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