„Bei den Chinesen ist Sex immer mit Gesundheit verbunden. Aber ich muss dazu sagen. Ich hatte bisher keine. Das mit der Sexarbeit ist so ein linker Fetisch und ein ähnlicher Quatsch wie dies Cannabis Legalisieren. Hier gibt man sich offen progressiv und verliert den Blick für alle Schattenseiten. Das sag ich als Hamburger. Ein schicker Kiez, fraglos. Aber eben auch europäischer Spitzenreiter im Menschenhandel.
Was hattest du nicht: Chinesin, Gesundheit, Sex (weil ein "n" im Personalpronomen vielleicht fehlt)?
Sexarbeit und Menschenhandel:
Ich bin gerade in Singapur. Dort ist Prostitution in lizensierten Bordellen durch lizensierte Frauen erlaubt. Mit der Lizenz ist die Verpflichtung der regelmäßigen Gesundheitschecks verbunden. Der Betreiber des Bordells vermietet die Zimmer und bewacht die Tür. Wenn ein Mann kommt, darf er sich die Frauen auf Distanz anschauen, eventuelle Wünsche abchecken und sich eine Frau aussuchen. Der Bordellbetreiber nimmt ihm den Grundpreis (für normalen Sex) ab. Dieser ist für alle Frauen in diesem Haus gleich und richtet sich im Vergleich zu den anderen Häusern rein nach der Zeit, die dafür bezahlt wurde. Anders ausgedrückt, in diesem Haus ist die bezahlte Zeit z.B. 20 Minuten, in einem anderen z.B. 60 Minuten, dafür kostet es dort das dreifache. Somit ist der Preis für jede Frau pro Stunde in diesem ganzen Rotlichtviertel identisch. Natürlich kann die Frau mit dem Gast auf dem Zimmer für weitere Extras einen individuellen Aufpreis aushandeln (Ohne Kondom wird sie jedoch auch gegen Aufpreis nicht anbieten, weil verboten und sie riskiert ihre Lizenz dadurch, müsste als Ausländerin sofort das Land verlassen und dürfte nicht wieder einreisen). Das Geld, das der Betreiber bekommen hat, verwaltet er nur (Geld für Extras würde sie ihm deshalb auch geben, damit sie kein Geld auf dem Zimmer hat), es erhält später völlständig die Frau, die separat ihr Zimmer bezahlen muss. Jegliche Zuhälterei, das Leben auf Kosten der Sexarbeiter, etc. ist verboten. Verboten ist auch die Straßenprostitution oder die, die per Internet (Dating-Seiten und Messengerdienste) inserieren, die es daneben oft zu viel höheren Preisen gibt. Dies wird in der Regel jedoch nicht verfolgt, weil sowohl die Frauen als auch die Kunden zufrieden sind, wenn alles im Einklang abläuft. Zuhälterei würde jedoch sofort verfolgt und hart bestraft (Gefängnis + Körperstrafen + Geldstrafe). Als kleines Land und lückenlos kontrollierte Grenzen ist das kein Problem.
Da sowohl Bordellbetreier als auch die lizensierten Sexarbeiterinnen sofort jegliche Zuhälterei melden könnten und auch würden, außerdem hier alles auf der Straße lückenlos per Videokameras von der Polizei überwacht wird, kann diese nicht aufkommen. Zwangsprostitution gibt es hier nicht. Dass vielleicht Lebenspartner von dem verdienten Geld der Frauen leben, ohne selbst zu arbeiten, muss man hinnehmen. Das kann es in jedem Job geben.
Man kann zu der Videoüberwachung stehen, wie man will. In Verbindung mit den harten Strafen (es gibt noch die Todesstrafe) wirkt es dermaßen abschreckend, dass es so gut wie keine Verbrechen gibt. Und das beinhaltet die Dinge, die bei uns unter "Kleinkriminalität" behandelt werden. Jede Frau kann alleine zu jeder Zeit durch jede dunkle Gasse laufen, ohne Ängste auszustehen. Man kann das Handy oder den Geldbeutel auf einen Tisch legen, um ihn zu reservieren und nach langen Minuten am Imbissstand mit dem Essen zu dem Tisch zurückkehren. Es wird alles noch da sein!
Mit den richtigen Gesetzen und Maßnahmen sowie zeitnahe Gerichtsverhandlungen und Urteilen könnte man dem Menschenhandel (hier: Zwangsprostitution) auch in D den Garaus machen. Scheinbar will man das aber nicht. Das ist wie mit den Krawallen im Fussballstadion. Da tut auch keiner was wirksames dagegen.
Ich bin abgeschweift, sorry!