Ghosting 👻

Vielen Dank

Als mich mein "letztes Date" (es war aus Joy, wir hatten Kontakt über Telegramm) direkt vor dem Restaurant einfach hat stehen lassen, ohne Aufzutauchen geschweige denn zu Schreiben, habe ich das "Daten" abgelehnt. Oder anders: Ich habe es niedergelegt. Hatte keine Böcke mehr auf Männer, die keine Männer sind. Also Memmen, die nicht richtig kommunizieren können / wollen oder Machos, die einfach einen Wegstecken wollen ohne auf meine Bedürfnisse zu achten (ohja, da gibt's viele von, auch wenn sie anderes schreiben)...

Naja, aus dem Grunde habe ich dem Ganzen abgesagt. Keine Dates mehr bei Joy, und auch keine auf sonstigen Plattformen (wo ich eh selten war). Keine Lust mehr auf das ganze Gedöns.

Und Ghosting ist ja quasi an der Tagesordnung. Das ist ein gesellschaftlicher Ton geworden, der mir gar nicht gefällt.
Ich muss zugeben, ich habe es auch ein oder zwei Mal gemacht. Einmal, weil der Typ damals, den ich datete einfach keinen Sex konnte - also so gar nicht - und ich nicht wusste, wie ich ihm das sagen sollte. Und beim zweiten Mal war mir der Typ einfach beim Schreiben zu langweilig geworden. Und auf die Rechtfertigung hatte ich keine Lust.

An sich denke ich, dass es den Leuten oft nicht anders geht. Sie wissen entweder nicht, wie sie ihre Bedürfnisse oder ihre Probleme vielleicht ausformulieren können und ghosten dann einfach.
Oder sie sind unsicher geworden und wollen es nicht zugeben, deshalb ghosten sie einfach.

Meine Güte. Wir sind alles Menschen. Keiner wird dem anderen einen Fuß abhaken, wenn es zu verschiedenen Meinungen oder Bedürfnisänderungen oder oder oder kommt.

Einfach ne Ansage machen und fertig ist der Salat.

Für mich gibt es ja immer noch massive Unterschiede.
Aus einer Beziehung heraus oder man sich persönlich auch schon länger kannte ist natürlich das Härteste. Auch bei einer Verabredung nicht erscheinen ist auch sehr hart.
Bei einem Schriftwechsel... naja.. nicht wirklich... kann man nicht wirklich davon sprechen.

Wieso kommt es mir so vor, als wenn nur Frauen ständig Erfahrungen mit Ghosting machen. Männer haben keine Dates.
Klar, es melden sich ja meist nur Personen die davon negativ betroffen sind.

Wenn ich mir die Beiträge von Männern in den Foren so anschaue, verwundert es, dass hier ein Mann bei einem Date tatsächlich Ghosting betreiben würde. Eher hat es den Anschein, dass die Nacht vorher an dem Treffpunkt campiert wird.

Vermutlich geraten alle Frauen immer an einen sehr kleinen elitären Teil der Männer, welche dann die Herausforderung haben 4-5 Dates mit Frauen die Woche unterzubringen...

um sich zu lösen, kann das hilfreich sein...keinen Kontakt mehr...es ist aber auch möglich, das der Wunsch nach nie wieder entsteht... das Thema hat schon ein paar mehr Facetten... mit dem
es belastet ist..

Danke liebe Menschen für eure Hilfe.
Ich bin für ca 10 Tagen bei Freunden gewesen, damit ich auch im realen Leben Support habe. Und jetzt ist der Schmerz endlich weg. Es war schrecklich!

Ich werde sehr aufpassen beim nächsten Date. Freundlichkeit, liebe Wörter und ein unschuldige Ausstrahlung sind scheinbar lang nicht genug um jemanden zu vertrauen. Ich habe mit Sex 5 Wochen gewartet. Das wird mit der nächste verdoppelt. Der Mann muss erst mal beweissen dass er zu vertrauen ist. Klar weiß man nie was später noch gescheht.. aber wenigstens kann ich versuchen den Mann erstmal längere Zeit kennenzulernen.

Lieben Dank nochmals!

@****ee
Danke für deine Rückmeldung!
Schön dass es dir besser geht
Leider ist man nie auf der sicheren Seite...

Was @*******os67 sagt, und auch von mir viel Glück, @****ee .
🍀

Was ich gerade enorm spannend finde:

Wie ein Begriff, der einen Hype erfährt und derart inflationär benutzt wird wie "ghosting" (vermutlich auch Begriffe wie "toxisch" oder "Trigger") dadurch im Laufe der Zeit eine viel weiter gefasste (teilweise irreführende, oder sogar gegensätzliche) Definition erhält.

Ich selbst wusste tatsächlich bis gerade nicht, dass sich "ghosting" ausschließlich auf den Kontaktabbruch einer real bestehenden Beziehung bezieht. Insofern müsste ich meine Stimmabgabe von "selbst schon einmal getan" zurückziehen. Vermutlich wäre ich damit auch nicht alleine.

Bei "triggern" verhält es sich in vielen Fällen sogar konträr zur tatsächlichen Definition. Denn danach lösen Trigger negative Empfindungen aus, die sogar körperliche Reaktionen hervorrufen können.
Im alltäglichen Sprachgebrauch wird "triggern" aber oft, fälschlicherweise , im Sinne von "reizen/anregen/erregen" verwendet.

Insofern Danke ich allen, die auf die Frage mit einem Versuch der Definition geantwortet haben. Zumindest konnte ich dadurch etwas dazu lernen.

Zur Frage selbst - im Sinne eines wort- und grußlosen Kontaktabbruchs.

Es passiert. Manchmal. Meist war der Kommunikationsfluss davor entweder, "träge" oder stark "monothematisch". Letztlich ist es wohl immer eine Frage des echten Interesses. Beider Seiten. Denn wenn A von B nichts mehr liest - und nicht wenigstens einmal nachfragt ob alles okay ist... Bin ich mir nicht sicher, wie groß das Interesse von A war.

Was das Thema online Dating an sich betrifft...
... liegt es immer an einem selbst, was man daraus macht. Aber was (meiner Meinung nach) häufig zum Verhängnis werden kann: das "gleichzeitige" Interesse an mehreren Personen.

Vielleicht bin ich einfach zu alt, zumindest wohl aber zu altmodisch... Ganz bestimmt besitze ich aber deutlich zu viele sapiosexuelle Anteile... Aber ich kann einfach nur an EINER Person echtes Interesse haben! Nicht an zwei, drei oder mehreren. Gleichzeitig.

Vermutlich ist das immer auch abhängig von der Intention.
Werden potentielle, kurzfristige Sexpartner gesucht - mag Mehrgleisigkeit zielführend sein.

Bei der Entstehung einer Verbindung mit deutlich mehr Tiefe und längerer Dauer, würde ich dieses Vorgehen (jedenfalls für mich) definitiv ausschließen.

Nach vielen Jahren auf den unterschiedlichsten Plattformen lautet mein leider fürchterlich simples Fazit:

Würde jeder einfach nur offen und ehrlich dazu stehen, was man sucht, was man sich wünscht....

... könnten Entscheidungen auf einer deutlich valideren Grundlage getroffen werden.

Und viele Enttäuschungen vermieden.

@*********ring

deinem Fazit stimme ich 100% zu...
leider habe ich das Gefühl dass Männer einem nach dem Mund reden um an Sex zu kommen...
aber Lügen haben kurze Beine und keiner kann sich auf Dauer verstellen,

Ehrlichkeit und Kommunikation sind für mich die beiden Grundsteine einer zwischenmenschlichen Beziehung, egal welcher Natur!

das hat jetzt nichts per se etwas mit ghosting zu tun aber ich verstehe weshalb viele Joyler etwas kaltschnäuzig mit ihrer Mailbox umgehen...

hatte einen netten, freundschaftlichen Austausch, absolut unverbindlich...was seh ich heute morgen: Unterhaltung beendet...weiss der Geier weshalb

.... Ach das kenne ich

Ich greif mir da eher an den Kopf...

Ich kann die Gründe dafür nicht vollständig nachvollziehen, vermute jedoch, dass es sich um ein Phänomen handelt, das mit dem Einkauf von Erdbeeren vergleichbar ist. Jedes andere Körbchen scheint auf den ersten Blick noch besser zu sein als das, das man gerade in der Hand hält.

Aber schlimmer ist es doch, wenn man schon wochenlang Kontakt in jeglicher Form hatte, weiß wo und wie man wohnt etc.

Natürlich ist das noch schlimmer und unverständlicher, wenn man sich schon sehr persönlich ausgetauscht hat. Ich kann es wie gesagt auch nicht verstehen.

verführerrisch ... einfach wegschalten oder ignorieren..

@*******a_67 wann sieht man denn Unterhaltung beendet? Also was muss er mit Eurer Kommunikation im Postfach gemacht haben damit du dies bei dir liest? Reicht da den Austausch den Papierkorb zu verschieben?
Den Papierkorb dann auch leeren?

Wenn man im Forum z.B. aktiv ist, dann läuft allein durch „Danke“ ja schon einiges im Postfach über und du kommst um Clubmails mal löschen gar nicht mehr herum. Hab ich, inspiriert von deinem Beitrag hier, übrigens gerade gemacht.

Deshalb die meine „kaltschnäuzige“ Frage. (:

@****to
Ist einfach....
Du musst einfach ganz oben anticken"Unterhaltung beendet" dann blokierst du dein Gegenüber für 30 Tage.
Kann aus Versehen geschehen wenn du die Funktion falsch interpretierst...
Damit kannst du dir allzu lästige Schreibereien ersparen...wenn ganz schlimm igno Liste

Danke. Wissenslücke geschlossen.

Hat nicht direkt etwas mit Ghosting zu tun, aber trotzdem hier mal die aktuellste Begründung, warum ich „im Abseits“ stehe. Das Ghosting käme ja dann im Anschluss.

Zitat:
„… na ja, mit 49 hat man halt schon ein Leben gehabt. Ich (37) hatte das noch nicht.“

Das ist aber vermutlich (oder hoffentlich!?) keine allzu neue, oder überraschende Erkenntnis, oder?

Zumindest erinnere ich mich, dass manche meiner Artgenossen bereits als Teenager gelernt hatten, dass man schneller ans Ziel kommt, wenn von den ganz großen Gefühlen gesprochen wird...

Weshalb sollte ein zielführendes Verhalten später plötzlich abgelegt werden?

@*********ring
Neue Erkenntnis sicher nicht....so alt wie die Menschheit, aber, mE nur von den Herren der Schöpfung benutzt...Fazit, das immer auf der Hut sein müssen nervt

Kleiner Exkurs meinerseits:
Ich glaube, Frauen müssen eher deswegen keine Gefühle vorspielen, um an Sex zu kommen, weil ihnen tendenziell sowieso die höhere Gefühligkeit/ Emotionalität zugeschrieben (oft auch: angedichtet) wird. (Wahlweise: Männern nicht zugestanden oder "abgedichtet".)
Von Männern und Frauen, übrigens.

Und Frauen haben durchaus auch so ihre "Techniken", um an Sex (/ Anerkennung) zu kommen.
In dem Zusammenhang fällt mir (als Negativbeispiel) ganz klassisch das "Pick me girl" ein.


Edit:
Streng genommen... bereits/ sogar dieser Beitrag könnte mir als pick me move ausgelegt werden-
muss aber nicht.

Das Thema rund ums „ignorieren“ (nichts anderes ist es ja unterm Strich) kenne ich auch. Bei langjährigen Freunden und auch im Dating-Kontext. Ich bin vom Typ her ein sehr offener, ehrlicher und kein konfliktscheuer Mensch, deshalb war ignorieren nie meine Art und Weise einen Kontakt zu beenden, wenn schon ein gewisser Austausch bestand. Mich hat ignorieren deshalb zunächst auch wirklich sehr verletzt und enttäuscht, weil ich damit nicht umgehen konnte und von meinem Charakter davon ausging, dass erwachsene Menschen doch einfach sagen können, wenn sie keinen Kontakt mehr möchten 😉 Das war zumindest meine relativ naive Haltung zu dem Thema, aber jemanden zu ignorieren ist halt auch ein klares Statement, auch wenn es ohne Worte ausgesprochen wird. Mittlerweile ignoriere ich auch und zwar sehr bewusst und manchmal auch mit voller Absicht, weil ich weiß, dass ignorieren am härtesten trifft. Und es ist meine Entscheidung, den Kontakt zu beenden und nicht die Entscheidung des Anderen. Ich mache das in erster Linie aus Selbstschutz; man wartet nicht mehr auf Nachrichten, sondern beendet einen Kontakt, der sowieso schon am wackeln war auf diese Art und Weise und fragt sich nicht noch, was eigentlich irgendwann vllt mal war, nicht gepasst hat o.ä.. Ja, das ist sicher nicht die feine englische Art, aber mit der feinen englischen Art habe ich in Summe keine positiven Erfahrungen gemacht (also im Sinne wie geht es mir selber dabei) und mein Verhalten deshalb geändert. Es kommt auch durchaus vor, dass ich mich versuche korrekt zu verhalten, aber deutlich merke, wie der andere Mensch um Ausreden nicht verlegen ist und zu feige ist, aufrichtig zu sein. Und ja, dann ignoriere ich und zwar sehr konsequent. Es gibt auch Menschen, da bringt keinerlei Gespräch etwas und die ignoriere ich auch. Ich habe beruflich bedingt ein sehr gutes Gespür für Menschen und nehme vieles sensibler wahr, bin aber natürlich auch nicht frei von zwischenmenschlichen Fehlern und in solchen Angelegenheiten egoistischer geworden mit dem Ziel, mich selber vor negativen Gefühlen zu schützen.

Mir ist das mit dem ignorieren aber erst in den letzten Jahren aufgefallen; früher war das nicht so extrem und ich muss sagen, dass ich schon deutliche Unterschiede in den Regionen feststelle. Ich wohne in einer Gegend, wo die Leute grundsätzlich schon nicht so super aufrichtig, sondern im Allgemeinen sehr vermeidend und konfliktscheu sind und komme aus einer Gegend, wo das genaue Gegenteil der Fall ist. Das scheint für mich eine zeitliche Entwicklung zu sein, die durchaus auch mit regionalen Charaktereigenschaften verbunden ist.