Online-Dating-Burnout und die Folgen für die Gesellschaft

@********brav Ja, aber auch nur dann, wenn sie NUR noch online daten. Ich hab in meiner Single-Zeit Online-Dating zusätzlich zum Dating über Partys und Freund*innen genutzt, und erlebe auch jetzt noch Singles, die auf Partys gehen, Leute über Freund*innen kennenlernen und eben zusätzlich noch online aktiv sind, und wenn sich da ein interessanter Kontakt ergibt, durch das Online-Dating eben ein zusätzliches Date haben. Ich halte diese Vorgehensweise für sehr sinnvoll.

Und für mich als kinky Mensch war Online-Dating ein echter Game-Changer. Davor habe ich über Freund*innen und vanilla Ausgehen eben nur Frauen kennengelernt, die sexuell nicht zu mir gepasst haben, und bei den kinky Partys, die es damals ja auch noch nicht so häufig gab, waren nur wenige Single-Frauen, und die Chance, auf den seltenen Partys unter den wenigen Single-Frauen eine zu finden, die mir gefällt und der ich gefalle, war relativ gering, sodass solche Partybesuche für mich oft auch stressig und traurig war. Und durchs Online-Dating aber hatte ich auf einmal ganz spießige Café/Spaziergang-Dates mit Frauen, die auch kinky waren, und selbst, wenn es nicht "gefunkt" hat, ging man vielleicht zusammen oder gar zu dritt auf die nächste kinky Party, und auf einmal lief das Netzwerken. Ich bin sehr dankbar darüber.

Er:
Naja dass online Dating abstumpft finde ich nicht sonderlich überraschend.
Ich meine die Statistiken von Dating Seiten kennt man ja, da gehen sehr viele Männer leer aus.
Dazu kommen noch Dinge wie ghosting, nicht beantwortete Nachichten, bis hin zu Beleidigung wenns halt nicht passt.
Das Frustpotenzial ist sehr groß wenn man als Mann nicht weit über dem Durchschnitt liegt.
Bei uns ist es so weit gekommen dass es uns persönlich mittlerweile echt zu dumm ist Frauen anzuschreiben, da viele sich sehr überschätzen.
Wenn ich Single wäre hätte ich Joyclub warscheinlich schon gelöscht, und würde draussen nach einer Gelegenheit suchen Frauen kennen zu lernen.

Ich gönne jedem,der gerne noch online datet und wo es funktioniert. Bekannte haben sich hier kennengelernt und sind nun ein Paar. Finde ich großartig. Aber der große Teil von meine Bekannten und Freundeskreis datet nicht mehr online. Zu anstrengend,sind müde und genervt.

Onlinedating und reales Dating klaffen so weit auseinander,so in meiner Wahrnehmung. Hier online zählen Kriterien,die real nie eine Rolle spielen. Hier wird nach dem perfekten Ideal gesucht und oft mit Dingen gelockt,obwohl nur Sex das Ziel ist. Nein Danke. Und nochmals. So ist meine Wahrnehmung. Vor Jahren hätte ich noch ein Lobgesang aufs Onlinedating gesungen.

Wenn Online-Dating für mich nicht funktionieren würde, würde ichs lassen. War schon immer so, ich habe gemerkt, dass ich nicht gut in Kneipen flirten kann, aber gut in Discos, also hab ich Kneipen gelassen. Ich hatte auf einer BDSM-Community kaum Dates, aber im Joy schon, also habe ich die BDSM-Community gelassen. Warum tut man sich einen Stress an mit einem Weg, der für einen nicht funktioniert?

(Es ist natürlich etwas anderes, wenn man weder beim analogen Dating (ober Freund*innen, Arbeit, Party, Sport usw.) noch beim Online-Dating Erfolg hat. Dann hilft der Rat "Dann lass halt Online-Dating!" natürlich nix. Aber in dem Fall gilt eben auch umgekehrt "Dann ist Online-Dating auch nicht die Rettung", sondern dann gibt es ein größeres Problem, was nicht nur/mehr durch die Methode lösbar ist.)

Eben weil hier so gut wie ausschließlich Sex das Ziel ist und ich auf meine sexuelle Kompatibilität reduziert werde, interessiert mich das Daten mit Menschen nicht, die sich selbst auf das Sexuelle reduzieren.
(Das Sexuelle kann durch alles ersetzt werden, was plattformspezifisch als relevant gesehen wird)

Es ist für mich die Reduzierung, die ich ermüdend finde.

Das sehe ich hier genauso. Wenn im Anschreiben schon mehr oder weniger die Frage "willst du ficken" auftaucht (wenn es über 1 . 3 Worte hinaus geht), wird es ermüdend und man verliert die Lust. Selbst zu einer Absage kann ich mich dann nicht mehr aufraffen.
Die einseitige Wieserholung löst den Überdruss aus.

Als ob jede Clubnachicht endet mit "willst du ficken" ?
Haben wir zb nicht einmal getan, wir gehen auf Profile ein und die Person dahinter (soweit das möglich ist), halten uns an Altersangaben, an Preferenzen, an die Suchkriterien, und so weiter.
Dabei wollen wir defintiv eine Person kennenlernen bei der es über die Bettkante hinaus geht.
Also in der Theorie müsste es ja klappen, aber es ist bisher nicht einmal zum kennenlernen gekommen. Villeicht haben 3 geantwortet, und diese haben dann auch nett abgesagt. Das war aber auch schon das Positivste was ich berichten kann 🤷🏻‍♂️
Dann haben viele nur erotische bis hin zu Porno Bildchen in ihrem Profil , und wollen nicht darauf reduziert werden, im Joyclub? 😒
Würden wir uns alle mal etwas zusammennehmen, und den Personen mal eine Chance geben, könnte man auch hier wunderbar Menschen richtig kennen lernen.

Der Vorteil ist:

Man kann im Vorfeld sehr gut erkennen, welche grundsäzlichen Vorlieben vorhanden sind und passen könnten.
Das kann ich nicht, wenn ich in der Kneipe jemanden spontan vor mir habe.

Der Nachteil ist:

Man kann im Vorfeld sehr gut erkennen, welche grundsätzlichen Vorlieben vorhanden sind und passen könnten.
Dadurch spricht man im Zweifel aber nur darüber, es geht primär darum und Menschen, die ansonsten sehr gut passen würden, lernen sich gar nicht mehr kennen, bzw. läuft man ins Leere, wenn man mehr sucht als jemanden für passgenaue Neigungen.
Man schaut Menschen anhand der Profile durch wie man eine Haarkur-Packung durchlesen würde.

Das ist nicht immer so, aber von 50 Dates und sich anbahnenden Bekanntschaften kommt es mir doch so vor als wäre es bei 45 so.

Dazu kommt dann noch der Faktor Optik:
Habe ich geradezu Modellbilder (egal welches Geschlecht) drin, dann kann ich mir quasi die Dates aussuchen, egal was sonst im Profil steht.
Ist dem nicht gegeben, dann kannst du dir auch sonst einen kreativen Wolf schreiben, dann zieht im Zweifel jemand anderes. Das ist kein Joy-Ding, sondern eine allgemeine Sache beim Onlinedating und bei Onlinedatingplattformen, zudem ich es in gewisser Weise nachvollziehen kann.

Das war auch schon immer so und natürlich ist das beim Erstkontakt in der Kneipe, dem Club, etc. auch so. Aber dort sind Gestik und Mimik, Verhalten, Stimme und Sprache sofort präsent.

Ich weiss ja nicht, in welcher Altersgruppe ihr unterwegs seid, aber bei vielen sind vorher genannte Anschreiben eher die Regel. Auh bei mir, obwohl ich keine Bilder (auch aus entsprechenden Gründen) ins Profil stelle. Auch die Herren um die 30 sind da sehr direkt, meine Erfahrung.

Eine Empfehlung noch, nämlich den Joy auch so zu nutzen, wie er für einen gut funktioniert.
Für mich und meine Freundin funktioniert das Paarprofil nämlich überhaupt nicht zum
Kennenlernen neuer Leute. Somit nutzen wir es für Veranstaltungs-Anmeldung
und Kontakthalten mit Freund*innen, Planen von Partybesuchen usw..
Neue Leute lerne ich besser von diesem Profil aus kennen.
Keine Ahnung, warum, aber ich analysier das nicht,
sondern nutze es so, wie es klappt.

Ich war vorher woanders angemeldet. Besser hat mir dort gefallen, das die Bilder von vorn herein nicht Sichtbar waren, dass heißt, es war erst einmal ein nettes kennenlernen möglich.

Es ist für die männlichen Profile unschön, ständig zu bezahlen, dennoch hatte es den Vorteil, dass eine erste Nachricht Coints gekostet hat, insofern wurde sich schon einmal mehr überlegt, wer angeschrieben wurde.

Hier finde ich die Möglichkeiten besser und ich denke, es kommt mit drauf an, wie eine Seite aufgebaut ist.

Stressig kann unter anderem die ständigen Konfrontation mit Spitzen und zum Teil auch Mobbing werden. Obwohl man sich einfach in Ruhe unterhalten möchte.

Anscheinend geht es also darum, wie man selbst zum Thema "Online-Dating" steht.
Als Mann war ich viele Jahre sehr aktiv auf solchen Plattformen. Ich habe sehr viel Energie investiert, allerdings war das Ergebnis im Verhältnis dazu sehr schlecht. Entweder bekam ich keine Antwort, es passte nicht oder ich war zu spät.
Letztendlich hat sich das bei mir irgendwann gesundheitlich ausgewirkt, weshalb ich meine Energie lieber in neue Hobbys investierte und mein Profil deaktivierte.
Irgendwann aktivierte ich es wieder, investiere aber nichts mehr und lasse mich nur noch anschreiben. Mein Profil habe ich so aussagekräftig wie möglich gestaltet. Wer Interesse hat, wird mich kontaktieren. Wer kein Interesse hat, der lässt es. Im Grunde ist es mir einfach egal, ob mich jemand anschreibt oder nicht. Das Leben bietet mir genügend andere Möglichkeiten als Ausgleich.
Im Grunde gehöre ich als Mann also zu den Online-Müden.

In meiner Frauenrolle wurde ich vor allem von notgeilen Typen, Tastaturerotikern, Angsthasen oder wem auch immer angeschrieben.
Deshalb nutze ich das Internet nur noch als Präsentationsplattform für den Fall, dass sich zufällig einmal jemand meldet, der passen könnte. Menschen lerne ich mittlerweile lieber im realen Leben kennen.

Ich kann das nachvollziehen.
Ich date sehr selten und nur wenn im Vorfeld die Chemie stimmt. Trotzdem ist es ermüdend so häufig festzustellen, dass Menschen sich im Vorfeld anders geben als real.

Menschen kennenlernen kostet Energie.
Wenn man dann positive Erlebnisse daraus zieht, stimmt die Gleichung. Ansonsten rutscht die ins Minus...

Über eine längere Zeit kann sich das auf addieren.

Trotzdem gibt es die freudigen Ausnahmen, die ich nicht hätte verpassen wollen 🍀

das ist bei mir sehr veränderlich. Wo ich am Anfang noch jeden Kontakt ernst und einzigartig genommen habe, ertappe ich mich jetzt dabei, Dates nur noch abzuklappern. Für mich sind es diese "Wisch-und-weg-Plattformen", die mich dorthin geführt haben. Wo ich auf Plattformen wie dem JoyClub Profile gezielt anschreiben kann und mich dann, wenn eine positive Antwort kommt, ganz und mit Zeit auf diesen Menschen konzentrieren kann, sind es diese "Wisch-und-wegs" die mir in den besten Zeiten eine Vielzahl (ich glaube, es sind sechs, die da noch rumschwirren) eingebracht haben. Und das geht schon in den Bereich einer Überforderung. Nichts Halbes und nichts Ganzes und so wird ein Date schnell nur noch zu einem Abhaken. Wenigstens eine weniger, deren Kontakt ich zu managen habe.
Früher war mehr Leichtigkeit, mehr Zauber in diesen Vorgängen. Es macht einfach keinen Spaß mehr, aber so ganz ohne will Mensch ja auch nicht sein
Neulich habe ich mich in eine Schreibgruppe eingefügt. Es war wie damals, ein direktes zwischenmenschliches Miteinander, locker, fröhlich, entspannt. Es hatte mich wirklich gefreut zu erkennen, dass das so auch noch geht und die Müdigkeit, Erschöpftheit oder gar Burn-Out sich für mich letztendlich nur im Netz auswirkt!

Aber was ist nur passiert? Menschen kennenlernen sollte doch eigentlich Spaß machen,spannend sein und einen doch nicht so nerven

@*******kull ich glaube, es hat wirklich auch mit der Anzahl zu tun. Hamstern

Wenn ich den Burnout nehme und wie dieser Zustände kommt, ist es meist mit einer Überlastung verbunden.

Ich glaube nicht, dass Menschen kennenlernen die Überlastung ist, sondern die Frequenz.

Wenn ich mir die Dates oder Kontakte so voll haue, das ich nicht mehr hinterher komme, oder in einer starken Frequenz anschreibe, kann das schon zu einer Überlastung in meinen Augen führen.

Je höher die Anzahl, umso größer wird auch der „vermeintliche“ Misserfolg, was wiederum auch zu innerlichem Frust führt.

Hier wird sicherlich auf andere Attribute geachtet, weil es manchen auch schlicht um Sex geht und dann sollten Kriterien vorhanden sein, die ohne große Vorarbeit einen ansprechen.

Burnout? Als Bezeichnung fehl am Platz.
Überangebot, kein Erfolg beim Kontakte knüpfen, zu viele Kontakte usw.
Die Dosis macht das Gift. Da hilf irgendwann nur Gleichgültigkeit oder das ganze Spielchen einfach nicht mitmachen.

in meinem persönlichem Fall, ich habe das hier schon irgendwann mal geschrieben, haben für mein allererstes Date beide Beteiligten sich den ganzen Nachmittag Zeit füreinander genommen. Ein gefühlt endloser Brunch! Mein letztes Date hingegen wurde von der Frau zwischen zwei ihrer Termine gequetscht. Womit ich nun nicht sagen will, dass alle Dates so ablaufen, aber wirklich Freude machen inzwischen die Wenigsten.

auch daran mag es liegen. Es gibt wenige Menschen, die kennenlernen wollen, zu viele wollen nur abchecken und das strengt an!

@******iel

Da sagst du etwas für mich ganz gutes. So ging es mir beim letzten und ich habe das Date nicht wahrgenommen.

Es hieß dann, wir müssen das doch jetzt xy machen, hab mir jetzt noch eine Verabredung hinlegt. Dabei sollte es ein entspanntes kennenlernen sein.

@******ck2 Ich muss auch sagen, dass ich einen tatsächlichen Online-Dating-Burnout für selten halte. Aber OK, wenn die Statistik das sagt, müssen wirs wohl glauben.

Aber auch hier lese ich bisher nur Frust. Frust von Männern, dass sie keine Dates bekommen, Frust von Frauen, dass sie zig Mails bekommen, von Typen, die das Profil nicht gelesen haben und direkt zur Sachen kommen wollen. Also Frust, den wir hier in mehreren Threads lesen. Aber das ist ja kein Burnout.

Eine Freundin hatte in Coronazeiten einen Burnout. Die hat in einem Labor gearbeitet, wo sie wegen der Pandemie so viele Überstunden machen musste, dass sie irgendwann zusammengebrochen ist. Das war ein Burnout. Ich habe aber noch nie von jemandem gehört, der das vom Online-Dating hatte.

Das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist eine Social-Media-Sucht, die beim Online-Dating entstehen kann, die mehrere Stunden täglich frisst und dadurch in Kombination mit Arbeit und Sport die Leute an ihre Grenzen bringt. Ich vermute also, das so etwas gemeint ist.