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Wie gestaltet Ihr Eure BDSM- oder DS-Beziehung?

********ness Mann
709 Beiträge
Themenersteller 
Wie gestaltet Ihr Eure BDSM- oder DS-Beziehung?
Als ich meine erste DS Beziehung hatte, habe ich schon intensiv überlegt, was sie von mir erwartete. Ich hatte mich etwas eingelesen und vorbereitet mit dem Roman: Geschichte der O
Das hat mir sehr geholfen, es war eine gute Vorlage, gab mir eine gewisse Sicherheit und war bei meiner Unerfahrenheit mehr als angebracht. Meine Sub, Ende der1980er nannte man Subs noch O und Ruth hatte ihre Rolle sehr schnell internalisiert.
Seit Ihr erfahren oder Beginner/innen? Benutzt Ihr auch bestimmte Vorlagen oder macht Ihr es " aus dem Bauch" heraus?
Darf Subbie auch selbst Wünsche bezgl. ihrer Behandlung äußern?
******ara Frau
9.281 Beiträge
Zitat von ********ness:
Meine Sub, Ende der1980er nannte man Subs noch O

Äh nein. Das mag in Zirkeln normal gewesen sein.
In normalen Beziehungen war man einfach nur Sub/Freundin/Gefährtin/Partner in Cirime. So sollte das auch normalerweise sein wenn man keine reine Spielerei sucht.
****ni Frau
1.908 Beiträge
Ich hatte zwar anfangs Berührungspunkte mit Büchern, Geschichte der O und Venus im Pelz, die haben mich aber eher abgeschreckt. Als Literatur toll, aber für mich nichts zum nachspielen.
Ne bei mir ging es eher der Lust und Neugier nach und mit jedem Partner entsteht eine andere Dynamik. Weil alle beteiligten ihre Wünsche einbringen.
Und aus so einer dynamik heraus kam es, dass ich mit meinem Partner eine Zeit lang Geschichten von Gor umgesetzt habe. War spannend, aber irgendwann durchgespielt.
*******der Mann
24.925 Beiträge
Aus meiner Sicht - und ich denke, aus der Sicht der meisten Personen, die eine BDSM-Neigung haben - geht es ja primär um den Mensch und die Beziehung zueinander ohne BDSM-Gedöns. Funktionieren kann das alles ja nur, wenn man die Wünsche abgleicht, und da gehört Augenhöhe dazu.

Ich schmunzle immer über die Amateure, die denken, sie könnten nur, weil sich eine Frau als Sub sieht oder sehen möchte, gleich mit dem Befehlen beginnen oder sich über ihre Wünsche hinwegsetzen. Bisher ist mir noch niemand begegnet, der mit dieser "Masche" Erfolg hatte.

"Vorlagen" finde ich ein schreckliches Wort, wenn es um die Gestaltung einer Beziehung geht. Im Wort Invidviduum steckt ja schon die Einzigartigkeit jeder Person - und die Kombination zweier Menschen potenziert das Individuelle. Heisst: Es ist immer anders, und nie wird eine Vorlege dem gerecht werden können.

Abgesehen davon, dass die Geschichte der O. ein ganz fürchterliches Buch ist, das (hoffentlich) wohl niemand so nachspielen will: Natürlich gibt es Inspirationen aus Büchern oder auch Filmen. Aber das sind Gedanken, die im Kontext der Beziehung dann eine ganz andere Form annehmen und meist eine, die sich dann komplett anders entwickelt. Auch bei den Büchern, die ich geschrieben habe, würde ich nie erwarten, dass jemand diese Szenen nachspielt bzw. als Vorlage nutzt. *panik*
*********ether Mann
752 Beiträge
Vorab:
Ich bin im Herzen Sub, habe aber letztes Jahr das Switchen entdeckt und habe das Glück beides ausleben zu können / dürfen.
Die Geschichte der O hatte ich vor langer Zeit angefangen zu lesen und habe es aber schnell zur Seite getan. Ich fand das einfach nur ganz schlimm und wollte damit absolut nichts zu tun haben.
Heute weiß ich, dass das viele so leben ... ist fein und gut, ist nur nicht meins.

Wir machen es also anders.
Zuerst, ich habe keine feste Liebesbeziehung sondern eine feste und eine lose F+. Aber hier halten wir es so, egal ob ich unten oder oben stehe:
Wir begegnen uns auf Augenhöhe, denn wir sind zuerst Menschen. Wir kümmern uns um uns und unsere Anliegen innerhalb und außerhalb des BDSM.
Es kommunizieren auch alle, was sie wollen und was sie nicht wollen, worauf wir stehen und worauf nicht. Es gibt Tabulisten. Anders ausgedrückt, wir haben den Rahmen des BDSM zusammen definiert und der jeweils oben stehende bewegt sich dann in diesem Rahmen nach eigener Lust und Laune.
Danach gibt es auch manchmal Feedback, denn wir probieren auch viel rum, was wirklich schön ist.
Am Ende ist uns wichtig, dass es immer schön für beide Seiten ist. Beider Lust ist das, was uns treibt.
*******sign Mann
1.532 Beiträge
Mein Buch ist das des Lebens. Das schreibt sich bei jeder Begegnung neu und füllt mit jedem Tag des zusammen sein eine neue Seite.

Nein ich habe mich noch nie von Romanen inspirieren lassen. Schon jedoch von einer Gruppe Ritual-Smlern welche schon in den 70gern ziemlich international aktiv war und ich auch dieser zugehörig.

Dort fand ich auch meine Mentorin, (Psychologin und selbst SM-lerin) die mich einige Jahre begleitete und mir benötigte Praktiken sowie eine Menge Hintergrundpsychologie vermittelte, um meine "eigenen" Fantasien und Neigungen umzusetzen.
Ich bin zwar Sub, und hier sind ja Tops gefragt.
Trotzdem möchte ich bezüglich Augenhöhe widersprechen. Das stimmt für mich nur, wenn bei jemandem DS auf die Sessions bezogen ist.
Es gibt aber auch Beziehungen, in denen das Machtgefälle von beiden Seiten rund um die Uhr gewünscht ist.
Auch das ist ok, wenn Ihr das möchtet. *top*

Koala
****min Mann
221 Beiträge
Wenn sich Menschen finden, die das selbe Buch oder den selben Film toll finden, tut was euch glücklich macht.
Mir gefällt es besser, wenn es sich aus Gesprächen über Bedürfnisse entwickelt und kein Ziel festgelegt ist. Einfach zwei Menschen, die aufeinander eingehen und um die grobe Ausrichtung des Anderen wissen und damit etwas anfangen können.
Es ist immer ein - jetzt könnte man, jetzt bräuchte man, xy wär jetzt toll über das man reden kann.
*********inee
3.588 Beiträge
Ich ziehe Inspiration einerseits aus meinen und seinen Fantasien. Andererseits davon was andere erzählen und erleben, oder ich in Clubs sehe.

Früher sammelte ich Inspiration auch aus Pornos und Geschichten (jetzt nicht mehr). Bücher hatten es mir weniger angetan (ausser die Dornröschen Chroniken), da hatte keines meine Bedürfnisse erfasst. So zog ich meine Inspiration aus verschiedenen Kurzgeschichten, welche auf Websiten und in Foren veröffentlicht wurden. Ich glaube meine Lieblingswebsite von damals gibt es nicht mehr. *nachdenk*

Nachgespielt oder mich nach einer Vorlage orientiert habe ich mich jedoch nie. Dafür passte zu viel immer nicht. Ich habe mir immer von den verschiedensten Ecken ein Stück herausgesucht was ich ausprobieren wollte.
****ya Frau
241 Beiträge
Das nenne ich mal Authentizität. Brauchst du für dein Leben ansonsten auch ein Drehbuch oder eine Spielanleitung?
Ich kann nicht verstehen warum man bei der Realisierung seines Bedürfnisses eine Anleitung benötigt
Das ist wohl dann von Nöten, wenn man in eine Rolle schlüpft und ein Spiel spielt. Aber das echte Leben und das Ausleben unserer Bedürfnisse erfolgt spontan und intuitiv, ohne dass wir uns an vorgefertigte Anleitungen halten sollten.
****al Mann
3.033 Beiträge
Zitat von ********ness:
Benutzt Ihr auch bestimmte Vorlagen oder macht Ihr es " aus dem Bauch" heraus?

Keine bestimmte Vorlage, aber "aus dem Bauch heraus" ist ja auch nicht absolut autark, sondern zu großen Teilen eine Kombination verschiedenster Schnipsel, die man irgendwann mal mitbekommen und als interessant gespeichert hat.
(Wenn ich btw deine Altersangabe sehe und an die deutlich anderen Zeiten denke, kann das Wissen darüber, was man Ende der 80er wie gehandhabt haben soll, nicht aus erster Hand stammen.)

Darf Subbie auch selbst Wünsche bezgl. ihrer Behandlung äußern?

Ja. Und wie das so mit Wünschen ist ...
****red Paar
112 Beiträge
Wenn man diese Unterstützung braucht, warum nicht?
Warum sich nicht Ideen holen? Nur weil das Bedürfnis bekannt ist, heißt es nicht, dass es gleich die Lösung mit serviert!

Die meiste Zeit handeln wir aus dem Bauch heraus, aber wir lesen auch, schauen uns um, gehen auf Partys, sprechen mit anderen...ein jedes trägt sicher zur Horizonterweiterung bei.

Sie.
Zitat von ****red:
Wenn man diese Unterstützung braucht, warum nicht?
Warum sich nicht Ideen holen? Nur weil das Bedürfnis bekannt ist, heißt es nicht, dass es gleich die Lösung mit serviert!

Die meiste Zeit handeln wir aus dem Bauch heraus, aber wir lesen auch, schauen uns um, gehen auf Partys, sprechen mit anderen...ein jedes trägt sicher zur Horizonterweiterung bei.

Sie.

Finde ich auch. Inspiration ist doch etwas schönes.

Koala
Zitat von ********ness:
Seit Ihr erfahren oder Beginner/innen? Benutzt Ihr auch bestimmte Vorlagen oder macht Ihr es " aus dem Bauch" heraus?

Wir haben beide, die eine oder andere BDSM Beziehung bereits gelebt, als wir uns hier im JOY kennengelernt haben und wussten zumindest, was wir nicht mehr in einer BDSM Beziehung erleben möchten. Ich kam gerade aus einer EPE Beziehung, für Sie war Erotic Power Exchange Neuland und die klare Trennung zwischen der Machtfülle im BDSM und unseren Alltag, die einfachen Regeln, waren dann das, was in unsere Lebenssituation am besten gepasst hat.

Der Begriff EPE definiert keine grundsätzliche Beziehungsstruktur und ist mehr eine Richtschnur als eine detaillierte Vorlage. Wir leben das frei im Metakonsens, halten uns jedoch an den Codex, wie er von "The National Leather Association" und dem "The Dutch BDSM Media Information Center" ursprünglich für EPE proklamiert wurde, dem VICSS-Konzept.

Da für uns im SM durchaus risikoreiche Praktiken in Betracht kommen bzw. wir uns damit in Grenzbereichen (Edge Play) bewegen, war die Abgrenzungsproblematik zwischen BDSM, insbesondere EPE und dem sexuellen Missbrauch ein Thema für mich - als Top dieser Beziehung.

Mal davon abgesehen, führen wir eine (fast) vorbildliche Vanilla-Beziehung quasi als Ausgleich bzw. Gegenpol zu unseren (B)DSM. Hat was von Dr. Jekyll und Mr. Hyde *g*
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Zitat von *********ness:
Wie gestaltet Ihr Eure BDSM- oder DS-Beziehung?
Als ich meine erste DS Beziehung hatte, habe ich schon intensiv überlegt, was sie von mir erwartete. Ich hatte mich etwas eingelesen und vorbereitet mit dem Roman: Geschichte der O
Das hat mir sehr geholfen, es war eine gute Vorlage, gab mir eine gewisse Sicherheit und war bei meiner Unerfahrenheit mehr als angebracht. Meine Sub, Ende der1980er nannte man Subs noch O und Ruth hatte ihre Rolle sehr schnell internalisiert.
Seit Ihr erfahren oder Beginner/innen? Benutzt Ihr auch bestimmte Vorlagen oder macht Ihr es " aus dem Bauch" heraus?
Darf Subbie auch selbst Wünsche bezgl. ihrer Behandlung äußern?

Also, bitte:
Zuerst einmal ist die Geschichte der O ein Roman, keine Tatsachenerzählung. Man kann sich von ihr inspirieren lassen - wenn man die passende Partnerin dafür findet, vielleicht sogar nachspielen oder -erleben - aber als Vorlage für eine Beziehung würde ich sie trotzdem grundsätzlich einmal NICHT nehmen.
Und nein: Man nannte subs nie O, niemals. Nur ganz bestimmte, die das auch so wollten. Deine Ruth war offenbar von der Sorte, Glückwunsch. Aber bitte, leg das nicht auf alle um!

Jetzt zu deinen Fragen:
Ich habe 25 Jahre Erfahrungen mit BDSM gesammelt. Trotzdem stand ich in jeder Beziehung immer am Beginn, und wenn es eine neue gäbe, wäre das wieder so. Warum? Weil immer zwei Menschen, die sich auf dieser Ebene noch nicht kennen, zusammenkommen und daraus entsteht dann immer etwas Neues. Was für die eine sub oder den einen Top super war, kann für den/die andere/n genau das Verkehrte sein.

Vorlagen habe ich an sich nie benutzt, im Sinne von kopiert oder imitiert. Mich inspirieren lassen, Anregungen für Spiele geholt, das schon. Aber letztlich sind die Beziehungen immer gewachsen, von uns gestaltet, die wir sie gelebt haben. Das entspricht wahrscheinlich mehr deinem "aus dem Bauch heraus".

Und zu deiner letzten Frage ... ich hoffe doch, dass die ein Scherz ist. Außer du stehst extrem auf Objektifizierung und TPE. Wer "mit einer Puppe spielt" (und ich meine das nicht abwertend, im BDSM hat auch das seine Berechtigung), der wird keine Mitsprache wollen. Sonst sollte man sich immer bewusst sein, dass man es mit lebenden Menschen zu tun hat, mit eigenen Wünschen und Gefühlen. Selbst jemand, der sich dem Willen eines anderen unterwirft, tut das aus eigenem Wunsch.
Ich für meinen Teil habe immer versucht, die Kreativität und Eigeninitiative meiner subs zu fördern - sie ermuntert, Wünsche zu äußern. Selbstverständlich sollte es in die Richtung gehen, die ich mir vorstellte. Aber es war auch Raum dafür da, dass sie sagen konnte, "Ich möchte einmal ausprobieren, wie es ist, oben zu sein und zu bestimmen, was passiert".
Eine Beziehung, in der nur die Wünsche von einem geäußert werden dürfen und erfüllt werden, die wird nicht lange halten. Auch, was die Behandlung betrifft. Grenzen, Tabus und Safewörter sollten sowieso selbstverständlich sein (außer wieder in extremem TPE), also redet sub schon bei ihrer Behandlung mit. Warum nicht auch im positiven Sinn, indem sie sagt, so und so möchte sie gern behandelt werden?
********chaf Mann
7.953 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****ya:
(...) Brauchst du für dein Leben ansonsten auch ein Drehbuch oder eine Spielanleitung?
Ich kann nicht verstehen warum man bei der Realisierung seines Bedürfnisses eine Anleitung benötigt
Das ist wohl dann von Nöten, wenn man in eine Rolle schlüpft und ein Spiel spielt. Aber das echte Leben und das Ausleben unserer Bedürfnisse erfolgt spontan und intuitiv, ohne dass wir uns an vorgefertigte Anleitungen halten sollten.

Wenn die Anleitung jemandem zusagt und man sich darin wiederfindet, warum nicht? *g*
Sie dienen doch ohnehin nur als Blaupause für das, was zwischen zwei Menschen passiert.

Ich will gar nicht wissen, wie viele Menschen zur Bondage gekommen sind, weil sie jemand anderen haben fesseln sehen und das, was dort herüber kam, selbst haben/erleben möchten. Dürfte in die Hunderte, wenn nicht Tausende allein in Deutschland gehen.
Da gibt es ja "sogar" Workshops für, also ganz offizielle Anleitungen, wie man es macht!

Und doch ist es nie dasselbe. Nicht einmal das Gleiche. Denn jede/r interpretiert es eben anders, lebt es anders, bringt die eigene Persönlichkeit mit ein.

Ob ich irgend etwas unter Anleitung mache? - Unbedingt! In Workshops habe ich gelernt, wie man fesselt.
Ob ich mich 1:1 an diese Anleitung halte? - Auf keinen Fall! *ggg* Irgend etwas ist dann ja doch anders bei mir als bei den Kursleitern. Und sei es auch "nur", dass ich andere Seile mag als der oder ich sie anders um sie lege als er.
Aber, eine Anleitung gab es anfangs. Viele davon.
Die ich auch echt nicht missen mag. *nein* Sie brachten mich, jede Einzelne davon, weiter.
*liebguck*
********iebe Mann
10.679 Beiträge
@********chaf
Aber Workshops und sonstige Anleitungen sind ja genau dafür gemacht, dass man sie nachmachen soll. Das ist der Sinn und Zweck davon.
Ein Buch wie die GdO, das soll unterhalten, vielleicht auch erregend wirken - aber eigentlich nicht eine Kultur des Nachmachens begründen.
Es gibt noch ein anderes, kennst du sicher auch, "Das Bild" von Jean de Berg. Das würde ich noch viel, viel weniger zum Nachmachen empfehlen.
Hingegen, ein Handbuch für BDSM oder Bondage, wie die von Grimme, sind wieder wie Workshops, eine ausdrückliche Anleitung.

Wenn man diese Unterschiede nicht kapieren kann, könnte es böse Überraschungen geben ... der nächste nimmt dann den Marquis de Sade als Anleitung ...
********chaf Mann
7.953 Beiträge
JOY-Angels 
Sicher, nicht direkt vergleichbar. Sehr wohl aber indirekt.

Die "O" stellt ein Szenario als Blaupause her. Es gibt viele Regeln, die man sich dann nicht selbst ausdenken muss, und wenn man mit ihnen konform geht, warum auch nicht. Wird ja schon einen Grund haben, warum es bis heute so viele "O"-Veranstaltungen gibt und diese ja offenbar auch gut besucht sind. Man möchte sich also innerhalb dieses Universums gerne aufhalten.

Ist für mich aber eh auch nichts anderes wie andere Rollenspiele, bei denen sich viele dann treffen und den Regeln dieses Rollenspiels vollumfänglich annehmen. Dann ist es eben ein Knastevent nach dem Motto "Gefängnis in einem Unrechtsstaat" oder ein Mittelalterevent, bei dem es entsprechende Hexenbestrafungen gibt.

Selbst war ich noch nicht auf solchen Events. Aber wenn, dann würde ich mich deren Regeln ebenfalls unterwerfen.
Und, nun ja, vielleicht gefallen mir diese ja dann. *floet*

Im Ernst, ich bin oben wie unten ein sehr intuitiver Mensch und fühle mich von Szenarien eher eingeengt.
Aber ich bin nicht alle. Und akzeptiere damit, dass andere sich innerhalb jener Rahmen sehr wohl fühlen.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Ja, eben. O ist ein Rollenspiel. Ein sehr detailliert vorgegebenes - natürlich muss man nicht alles nachmachen, kann man wahrscheinlich auch nicht. Aber man spielt etwas nach, das im Grunde fertig ist.

Workshops für Bondage etc. geben einem nur Tools in die Hand. Das Drehbuch muss man immer noch selber schreiben. Es geht darum, das Wie zu beherrschen. Das kommt wiederum in den "Blaupausen", wie du sie nennst, überhaupt nicht vor.

Der Unterschied ist derartig groß, dass ich eigentlich keine Möglichkeit sehe, das irgendwie zu vergleichen ...
********chaf Mann
7.953 Beiträge
JOY-Angels 
Man bringt doch immer seine eigene Individualität mit.

Wenn du bei der "O" beispielsweise auf die gleiche Art und Weise als O Dinge servierst, ist es doch noch lange nicht dasselbe. Genauso wie man als Rigger den exakt gleichen TK fesselt, es aber nicht derselbe ist, weil jeder nun einmal eine Persönlichkeit in die Tätigkeit mit einbringt.

Was alles bei z.B. O-Events geregelt ist, weiß ich nicht. Ich war nie auf einer.
Was ich aber weiß ist, dass sich nie etwas zu 100% nachbilden lässt. Weil nun einmal die Persönlichkeiten gar nicht zulassen, etwas exakt gleich nachzubilden. Nicht einmal nachzustellen.
Es wird immer etwas Eigenes sein. Und bleiben.
********ness Mann
709 Beiträge
Themenersteller 
Ich denke auch, warum sollte man sich nicht die Erfahrungen anderer zu Nutze machen und die Welt neu erfinden. Das von @********chaf erwähnte SM Handbuch
von Matthias Grimme ist ein Standardwerk, aus dem Verlag der "Schlagzeilen", dem seit über 30 Jahren führenden BDSM Magazin, monatliche Erscheinungweise. Einzigartig sind die kostenlosen Kontaktanzeign, meine damalige Ehefrau Ruth hatte ich über eine Kontaktanzeige in den Schlagzeilen kennen gelernt. Und die unzähligen Geschichten in jeder Ausgabe und in den Sonderausgaben regen geradezu zum Nachmachen an.Aber ich denke, das SM Handbuch ist nur was für Leute,die in der Lage sind,umfangreiche Texte zu goutieren. Denn als grundlegendes Standardwerk des BDSM ist es sehr detailgenau, enthält ausser den vorgestellten Praktiken auch viele Warnhinweise, was für Anfänger/innen von Bedetung ist, aber eine gewisse Beharrlichkeit und Ausdauer bei Durcharbeitung des "Stoffes" voraussetzt.
Zitat von ********ness:
Aber ich denke, das SM Handbuch ist nur was für Leute,die in der Lage sind,umfangreiche Texte zu goutieren.

Das Buch hat 242 Seiten. Die meisten Themen werde im Grundsatz angekratzt und inhaltlich könnte man sich das hier im JOYclub in den BDSM Foren zusammenlesen. Für jemanden, der sich anfänglich einen Überblick im BDSM verschaffen möchte, ein kompakter und kurzweiliger Einstieg an einem verregneten Sonntagnachmittag.

Standardwerk in dem Sinn, weil sich bis heute wenige die Mühe gemachten haben, die Informationen in einem kleinen Buch über BDSM zusammenzutragen.
****ay Paar
59 Beiträge
Zitat:
Darf Subbie auch selbst Wünsche bezgl. ihrer Behandlung äußern?

Wenn Ihr Eure Sessions ordentlich aufarbeitet ( was war gut, was hat mich geil gemacht, was war ein unerwarteter Kick, was hat die Lust geschmälert, was lies im schlimmsten Fall die Gedanken abschweifen, was tat so weh das es den Flug unterbrochen hat...) werden Subbis Wünsche automatisch mit einfließen. Ohne wird das nicht lange halten. Ausser Du bist der Superdom und siehst das schon allein an Ihren Reaktionen und kannst Gedanken lesen.
Und von dem Top träumen wir Subbis doch alle, aber der ist glaub noch nicht geboren.
Denn auch wir haben Bedürfnisse die erfüllt werden müssen wenn es auf Dauer funktionieren soll. Klar "verschenkt" man auch mal gern eine Session. Aber wenn ich kaum was davon hab, warum soll ich weitermachen?
Darum ist das Gespräch danach super wichtig. Und eigentlich sollte es das schon davor geben, aber darüber hast Du nix geschrieben.

Subbi Patrice
********chaf Mann
7.953 Beiträge
JOY-Angels 
Die Schlagzeilen wurden von mir nicht erwähnt *zwinker* passen aber gut ins Bild. Die Geschichten können, müssen aber nicht als Anregung dienen.

So ist es halt auch bei der "Geschichte der O". Man kann aus dem Buch sehr viel herausziehen. Muss es aber nicht. Wer es tun möchte darf es, wer es nicht tun möchte, braucht es nicht.
***is Mann
1.509 Beiträge
Hmmmm, ich persönlich halte es für wenig reizvoll vorgegebene Szenarien "nachzuspielen".

Ich bin seit über vierzig Jahren immer mal mehr oder weniger intensiv in der Welt des BDSM unterwegs und finde gerade die Vielschichtigkeit dieser Welt sowie die Interaktion mit anderen Menschen, ihren Vorlieben, Fantasien, Fetishen und Kinks sehr anziehend. Dafür eine Art Drehbuch zu haben würde mich zu stark einengen...

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