„Und immer, wenn jemand schreibt, er (sie) mache das nur für sich selbst (schminken, Shapewear, PushUp, Silikon, Botox, Plastiknägel, Fakewimpern, vier Lagen Farbe auf dem Gesicht, neueste Mode, High Heels etc.) und nicht für den Auftritt in der Öffentlichkeit, frage ich mich, ob diese Person das tatsächlich auch mitten im Wald in schwedischer Einöde oder auf einer einsamen Insel machen würde, wo ansonsten niemand ist. Nur so fürs eigene Wohlbefinden.
Mache ich tatsächlich für mich, schon um den Übergang von baumwollener Dienstkleidung, in der ich zT über 24 h gesteckt habe, zur Freizeit zu markieren.
Ich hatte vor Pandemiezeiten zB immer meinen Lingerie-Freitag, wo ich mich abends tatsächlich einfach für mich und meine Couch aufgebretzelt habe. Ich mag es, mich zu pflegen. Vielleicht Fetisch, vielleicht Autoerotik, wer weiß das schon.
Jetzt habe ich leider keine Zeit mehr dafür und vermisse es furchtbar, weil es Teil meiner Weiblichkeit ist.
Meinem Mann ist das insofern egal, dass er keinen Fetisch hat. Es macht ihn aber, ist er dabei, an, wenn ich mich in einen Zustand des Nochbesserfühlens versetze.
Wie auch immer gilt - nur, weil es außerhalb meiner Vorstellung liegt, ist es für andere durchaus möglich.
Ich unterstelle ja auch Jogginghosenträgern keinen Kontrollverlust. Mein Mann liebt die an sich. Weil sie sich gut anfühlen… wie eben Make-up auf meiner Haut.
Und auf die Frage, welche drei Dinge ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde, habe ich schon als Jugendliche geantwortet:
Ein gutes Messer, meine Edelstahltasse und ein Damasttischtuch.
Steht im Jahrbuch.