Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM
23269 Mitglieder
zur Gruppe
DonSadismos BDSM-Zirkel
1789 Mitglieder
zum Thema
Hat Liebe die Macht zu verletzen ?749
Warum können die Menschen, die ich am meisten liebe, mich am tiefsten…
zum Thema
Hat Liebe die Macht zu verletzen?293
Warum können die Menschen, die ich am meisten liebe, mich am tiefsten…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

BDSM als Weg zu tieferer Intimität und Verbindung

*******in78 Frau
8.733 Beiträge
Ich kann die Gedankengänge, warum es dort der Fall ist, schon verstehen. Es ist viel Paradoxes enthalten, was von Anfang an Vertrauen erfordert.

Ein Team, welches zum Beispiel Teambildende Maßnahmen mitmacht, in denen unter anderem auch Vertrauensübungen stattfinden, sich „fallen lassen“ und „aufgefangen werden“ fungiert auch ganz anders miteinander danach.
****ody Mann
13.102 Beiträge
Zitat von ******ben:
In unserer modernen Gesellschaft, in der die Bandbreite menschlicher Sexualität immer offener erkundet und gefeiert wird, möchte ich eine ehrliche Unterhaltung darüber führen, wie BDSM und andere Ausdrucksformen sexueller Vorlieben die Art und Weise prägen können, wie wir Nähe und Verbindung erleben.

Ich glaube, das ist der Kernabsatz, der mich besonders irritiert hat.

Zu Zeiten von SM hatte ich eine (1) Partnerin, die genau wie ich unter einer schwierigen Sexualpräferenz litt und wir waren extrem froh, uns überhaupt gefunden und körperlich angezogen zu haben, dabei waren wir auch noch sadomasochistisch kompatibel. Wir hatten eine kleine, geheime SM-Welt. Das sorgte zusätzlich für Nähe und Verbundenheit.

Nach einer längeren Abstinenz besann ich mich wieder meiner Neigung und landete im BDSM.

Das war anders als SM gleich noch Lifestyle, brachte neue Beziehungsformen, Spielpartnerschaften, das Höher-Weiter-Schneller und oftmals die Trennung von Sex und Beziehung. BDSM schien mir fast wie ein Hobby und Unterhaltungsevent mit hohem Sexanteil zu sein. Ich vergaß, Therapieform, das war neu. Die klassische Liebesbeziehung wurde mir vielfach als retro und bäh erklärt. BDSM bräuchte das nicht.

Ich habe mich über Jahre da durchtreiben lassen, zeitweise war das auch ziemlich sexy, sexy und amourös chaotisch. Manchmal war da Nähe, manchmal Verbindung, u.U. sogar Liebe, aber nichts davon war konstant. Ich weiß, es gibt hier Paare, die seit Jahrzehnten liebevoll zusammen sind, darunter sogar monoamore und monogame. Mir hat sich BDSM anders dargestellt. Der Wunsch nach Tiefe und Verbindung war da, andere Wünsche waren aber scheinbar stärker.

Ich resümiere für mich: entweder man ist der Typ für Nähe und Verbindung, dann klappt es auch im BDSM. Oder man ist es nicht, dann ist man es auch mit BDSM-Hintergrund nicht. Dann hat man Spaß an intensiver sexueller Zerstreuung und am besten, um Dramen zu vermeiden, unter Gleichgesinnten. Heilen tut BDSM nichts.
Zitat von ****ody:
Die klassische Liebesbeziehung wurde mir vielfach als retro und bäh erklärt. BDSM bräuchte das nicht.

Eine Frage, in welcher BDSM Blase man sich gerade bewegt. Eine passende Person im BDSM zu finden, ist nicht gerade einfach und wenn eine Affäre vereinbart wurde, ist es eben unglücklich, wenn sich einer von beiden verliebt und sich dann mehr als die anfängliche Spielbeziehung wünscht.

Ich glaube nicht, dass Liebesbeziehungen im BDSM retro sind, sondern einfach nur selten thematisiert werden. Viele sprechen frei und offen über alles Mögliche im BDSM, ansonsten würde es die Foren nicht geben, jedoch selten über ihre Liebe zum Partner.
BDSM braucht die Liebe ungefähr so, wie Sex sie braucht.
Für die einen geht beides wunderbar ohne Liebe.
Für andere nicht.

Ich gehöre zu den Menschen, die beidem ohne Liebe nicht viel abgewinnen können.

Aber auch da müssen sich einfach die Passenden finden und gut ist.

Koala
**********lerin Frau
1.030 Beiträge
Ich glaube, es gibt ganz genau eine Bedingung, unter der BDSM tiefer geht als andere Formen von Sexualität und/oder Liebe:

Wenn man so ist, wenn es Teil des eigenen Seins ist, und man diesen Teil sonst eben verstecken muss. Wenn man mit einem Teil des eigenen Seins beim Partner nicht willkommen ist, egal, ob beim Sex oder in der Liebe, dann geht damit Tiefe verloren, die (wieder) entsteht, wenn man so sein darf, wie man ist und genau damit willkommen ist und geliebt wird.

Wenn BDSM kein Teil des eigenen Seins, der eigenen Liebes-Landkarte und der Sexualität ist, dann braucht man es auch nicht für Tiefe und Intimität. Dann ist man auf ganz andere Weise einfach "man selbst", willkommen, wertgeschätzt und geliebt, wenn es gut läuft, und erlebt genauso viel Intimität, wie ich sie halt dann mit BDSM erlebe. Weil beides bedeutet, sich so geben zu können, wie man ist. Ganz egal, was das im individuellen Fall bedeutet.
*******8385 Paar
41 Beiträge
Ich, Sie, habe jetzt hier einige interessante Dinge gelesen. Ich zB habe durch eine Reise zu mir selbst zufällig zum BDSM gefunden und es war der pure Wahnsinn was ich erlebt habe, erleben durfte. Es war Himmel und Hölle zugleich, es war der aufregendste Höhenflug und der tiefste Absturz, es war Liebe und zeitgleich sehr viel Angst, aber es war vor allem pure Bereicherung. Mir hat all das tatsächlich geholfen mich selbst besser kennenzulernen, zu sehen was ich gerne habe, welche Art von Sexualität mir Spaß und große Erregung bereitet, ABER auch zu lernen was ich nicht bin und auch nicht brauche und schon gar nicht in mich hineininterpretiert haben möchte. Ich habe gelernt mich zu öffnen an vielen für mich richtigen Stellen und gelernt mich zu schützen, wenn mir etwas nicht gut tat. Ich erlebe Sexualität und Partnerschaft seit dem einfach anders und intensiver, ich liebe anders und habe viel emotionale Freiheit gewonnen, die ich in meiner jetzigen Beziehung einfach genießen und selbst weitergeben kann. Ich habe gelernt was Empathie bedeutet und habe für mich gelernt feinfühliger und behutsamer mit meinen Mitmenschen umzugehen. Für MICH war dieser Teilbereich eine sehr wichtige Hilfe in meinem Entwicklungsprozess. Mag sein, dass es andere Wege dafür gibt, aber dieses war halt meiner.

Auch wenn es immer wieder mal ähnliche Themen gibt, danke für dieses Thema und die Beiträge hierzu. Ich lese das gern.

Ok, vielleicht war es auch nicht unbedingt nur diese Art des Zusammenseins sondern natürlich auch die Person die dazugehörte. Man lernt ja auch von Menschen welche man an sich heranlässt.
Für MICH war dieser Teilbereich eine sehr wichtige Hilfe in meinem Entwicklungsprozess. Mag sein, dass es andere Wege dafür gibt, aber dieses war halt meiner


Es gibt andere, auch brutalere Wege, ja. Und sie kreuzen sich, mehr oder weniger, in manchen Teilgebieten. Auch die Methoden in manchen Berufen, die sich bestens mit alledem auskennen, weil dort hochintelligente und gebildete Menschen arbeiten die „das Individuum“ verstanden haben und möglichst genau verstehen wollen - und alles was das Individuum in seiner Existenz und des Seins ausmacht. Das kann in einer förderlichen, fordernden aber auch zerstörerischen Art und Weise vonstatten gehen.

In BDSM kommt es für mich darauf an, wie und worin man sich auslebt, ich denke, dass es dem ein oder anderen helfen kann. Auch dass man ein inneres Ungleichgewicht ausbalancieren kann (unabhängig davon, dass es einfach Menschen gibt, die ganz genau und schon sehr früh wussten, dass sie dort „Zuhause“ sind / es gibt auch Menschen die mit „der Szene“ nichts zutun haben und dennoch Tendenzen haben usw.). Ich bin vorsichtig damit, das so krass in den Himmel zu loben, weil es die und die Seite gibt. Weil es hier vorne anfangen… -> und da hinten enden kann, und weil nicht alle Menschen sich selbst gut genug kennen oder ihnen das Selbstbewusstsein fehlt um Grenzen selbst festzulegen. Für Einige ist es viel mehr ein sich führen und leiten lassen als ein „selbst entscheiden“ und andere haben die Auswirkungen auf ihre Psyche unterschätzt.
********brav Frau
2.851 Beiträge
"Och nö. Bitte jetzt nicht dieses ‚BDSM-ist-ein-viel-tieferes-Gefühl‘-Ding." von @****3or

Ich musste schmunzeln....

Ich bin für die Gestaltung für ein tiefes Gefühl verantwortlich, egal in welcher Art von Verbindung Ich mich befinde....

Allerdings ist mir das, genau so, zum ersten Mal im Kontext mit BDSM passiert.

REDEN ....no-gos & gos
Vertrauen & Misstrauen
Verlass & Verlassen sein

Sich intensiver mit dem Thema Sexualität auseinanderzusetzen , verdanke ich meinem Ausflug und Kontakt in und durch die BDSM -Welt

Und das habe ich dann weitergegangen...

UNABHÄNGIG von der Spielart und sexuellen Praxis
**********berer Mann
7.254 Beiträge
Als ich den Beitrag des TE las, dachte ich, ich wäre auf einem dieser Workshops in einer schlecht dekorierten Sporthalle, mit einem Kursleiter mit Mikrofon auf der Bühne, und am Ende gibt es eine Autogrammstunde mit signierter Erstauflage seines neuen Buches. *zwinker*

Ich glaube, der Tonfall, der da mitschwingt, tut dem Thread nicht gut. Just my two cents.

Zitat von ********brav:
Sich intensiver mit dem Thema Sexualität auseinanderzusetzen , verdanke ich meinem Ausflug und Kontakt in und durch die BDSM -Welt

Und das habe ich dann weitergegangen...

UNABHÄNGIG von der Spielart und sexuellen Praxis

Ich finde, diese Aussage fasst auch meine Gedanken sehr gut zusammen. Ich denke nicht, dass BDSM per se tiefere Verbindungen ermöglicht, die Vanilla-lebende Paare nicht auch erreichen können. Ich glaube auch nicht, dass BDSM das Nonplusultra eines Klebstoffes darstellt, der eine sexuelle und partnerschaftliche Verbindung viel besser zusammenhält als das andere Klebstoffe könnten.

Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass gewisse BDSM-Spiele dafür sorgen können, dass man sich intensiv(er) mit sich selbst, seinen Gefühlen und seinen Bedürfnissen beschäftigt und auch, dass dann beim Sex mehr miteinander kommuniziert wird, als das beim Vanilla-Sex notwendig wäre. Und bei wirklich liebevoll miteinander umgehenden BDSM-Partner spielt auch das Achten aufeinander eine große Rolle. Das alles führt dann vielleicht dazu, dass BDSM-Menschen ihr eigenes Verhalten mit dem BDSM und ihrem BDSM-Partner tiefer und inniger vorkommt.

Interessanterweise begegnen mir (virtuell nur, zum Glück) auch im BDSM immer wieder Menschen, die ziemlich gefühlskalt und triebgesteuert über Leichen gehen. Da wird der Sex-Partner nur als schnelles Mittel zum Zweck betrachtet und/oder die BDSM-Verbindung ist eher schwieriger, vielleicht sogar giftiger Natur. Das kommt natürlich auch bei Nicht-BDSM-Verbindungen vor, jedoch ist mein ganz persönlicher Eindruck der, dass mit den positiven Möglichkeiten, die eine BDSM-Verbindung für die rein zwischenmenschliche Verbindung bietet, auch das Risiko steigt, eine Verbindung mit negativen Merkmalen einzugehen.

Um zurück zu einigen Fragen des TE zu kommen:

Die Beschäftigung mit den vielen verschiedenen Spielweisen des BDSM hat mir vor Augen geführt, wie wunderschön abwechslungsreich Sex und Intimität sein kann. Ich switche sehr zwischen ganz normalen Vanilla-Sex und BDSM-Sex, und meist nimmt der BDSM-Sex den kleineren Teil der Zweisamkeit ein, aber er hat mein Liebesleben trotzdem bereichert. Er ist aber nicht besser oder tiefer, nein. Nur ein bisschen anders.

Aber ich muss zugeben, die gesteigerte Achtsamkeit in ungewöhnlichen Situationen steigert die Lust auf das intimere Kennenlernen meiner Partnerin. Wir entdecken zusammen neue Seiten an uns, die ohne BDSM verborgen blieben. Ist das mehr Tiefe? Wenn man das so sieht, vielleicht schon. Macht uns das zu besseren Menschen? Um Himmels Willen, nein!
****ni Frau
1.878 Beiträge
Bei der Frage des TE geht es um bdsm UND andere sexuelle Ausrichtungen. Steht leider im Titel nicht.


Ich habe es zuerst über Tantralehren erlebt und kurz darauf im bdsm, dass bewusstes ausleben meiner Sexualität tatsächlich zu mehr tiefe führen kann. Ich denke vor allem wegen der vermehrten und offenen Komunikation, die spezielle Teilgebiete sexueller Praktiken mit sich zieht.
Ist aber alles Partnerabhängig, denn auch über normalen Sex, ohne extras kann ich viel tiefe erreichen, sogar ohne darüber zu reden... Aber halt erst seit ich Sex, Zärtlichkeit, Berührung und beim Partner sein, bewusst erlebe/auslebe.
Und dieses Bewusstsein kam bei mir über Tantra und bdsm.,
**********berer Mann
7.254 Beiträge
Zitat von ****ni:
Bei der Frage des TE geht es um bdsm UND andere sexuelle Ausrichtungen. Steht leider im Titel nicht.

Das habe ich gelesen, kommt aber leider nur in einem Nebensatz vor. Der Rest des Beitrags ist doch eben sehr auf BDSM konzentriert, weswegen ich mir schon denke, dass es dem TE auch nur um BDSM geht. Oder?
****ni Frau
1.878 Beiträge
Zitat von **********berer:
Zitat von ****ni:
Bei der Frage des TE geht es um bdsm UND andere sexuelle Ausrichtungen. Steht leider im Titel nicht.

Das habe ich gelesen, kommt aber leider nur in einem Nebensatz vor. Der Rest des Beitrags ist doch eben sehr auf BDSM konzentriert, weswegen ich mir schon denke, dass es dem TE auch nur um BDSM geht. Oder?

Ich lese es so, dass beim TE der Grundgedanke zwar über bdsm Praktiken komm (weil er damit wohl persönliche Erfahrungen hat), er aber einbezieht, dass es auch andere Wege gibt.
Ich glaube wenn es schon in der Überschrift so stünde, hätte der Thread einen anderen drive aufgenommen.
*********r_01 Paar
301 Beiträge
Bei uns hat der Weg abseits Vanilla durchaus zu viel grösserer Intimität in unserer Beziehung geführt.
Die dunkelsten Sehnsüchte offen auszusprechen, auszuleben und dabei vom Partner komplett aufgefangen und verstanden zu werden, das Bewusstsein, dass es innerhalb der Beziehung quasi keine Tabus oder Grenzen mehr gibt und man aus sich selbst ausbrechen kann - abseits der Normen - ja, all das hat unsere Beziehung sehr bereichert - selbst nach 30+ Jahren.
****ody Mann
13.102 Beiträge
Wenn ich merke, dass jemand versteht, was ich da fühle, obwohl es nur schwer zu erklären ist, fühle ich mich umfänglicher verbunden. Ich habe schon länger die Theorie, dass der sexuelle Sadismus und der sexuelle Masochismus, die Grundbausteine von SM und BDSM, einer gemeinsamen Wurzel entspringen. Das eine erkennt das andere, sofern es dazugehörige Gefühlswelten gibt und nicht nur physischer Austausch ist.

BDSM besteht für mich zu 90% aus dem Austausch von Gedanken und Gefühlen zu Selbstwahrnehmung und der Sehnsucht, ein inneres Wesen zeigen zu dürfen, das gesellschaftlich unpassend wäre und der Hoffnung, ihm Leben einzuhauchen, ohne dafür ausgegrenzt zu werden.

Wenn man das findet und die stinknormale zwischenmenschliche Verbindung auch passt, dann kann es sehr in die Tiefe gehen. Dieser Tiefgang wird allerdings begrenzt sein, wenn es einem von beiden an Empathie und Mitgefühl mangelt. Dann gibt es vielleicht Scheintiefe, diese hält aber nicht lange. D/S bspw. steht stark im Verdacht, für Tiefe zu sorgen. Sich zu einem menschlichen Fixstern hinzu zu verorten, einen Platz zugewiesen zu bekommen, ist eine sehr verbreitete Sehnsucht. Da können stahlseilartige Verbindungen entstehen. Schlecht nur, wenn sie einseitig sind. Dann entsteht nach anfänglicher Gefühlsüberflutung ein eklatanter Mangel, der leider auch extrem nachhaltig bindet. Ist jetzt nicht unbedingt BDSM-spezifisch, fällt hier nur weniger negativ auf.

Manchmal hat es auf mich den Eindruck, dass im BDSM Verbindungen ungewöhnlich schnell entstehen. Es reicht dann oft, wenn es sexuell passt, als wenn man einen Legostein auf einen anderen steckt. Eine Frage der Versorgung? Was passiert aber mit der (Ver)Bindung, wenn die sexuelle Versorgung nicht mehr ausreicht?
*****y87 Frau
9.782 Beiträge
Wenn ich mich gesehen fühle,angenommen,ja dann entsteht Verbundenheit. Ganz unabhängig ob mit oder ohne BDSM.


Ich bin das erste Mal in einer D/S Verbindung. Hat vorher für mich nie gepasst,bzw habe es nie gespürt. Und trotzdem sage ich,es ist nicht tiefer. Es ist einfach eine andere Dynamik. Meine Verbundenheit zu ihm ist nicht durch BDSM entstanden,nein durch Respekt, Wertschätzung und wohlfühlen.


Möchte nur anmerken,dass ich hier keinem irgendwas madig machen will. Ich habe nur wss dagegen,wenn irgendwas als Allgemeingültig dargestellt wird.
Möchte nur anmerken,dass ich hier keinem irgendwas madig machen will. Ich habe nur was dagegen,wenn irgendwas als Allgemeingültig dargestellt wird

Manche Leute müssen sich halt wichtig machen. Sie brauchen für sich diesen elitären, fast schon heilig-anhauchenden Status der über alle anderen steht 🙈 … eine andere Sache… teilweise wird Vanilla-Menschen abgesprochen dass sie auf Oralverkehr stehen oder auf den Arsch hauen sei schon BDSM, oder etwas festeres dolleres zupacken.

ich wäre auf einem dieser Workshops in einer schlecht dekorierten Sporthalle, mit einem Kursleiter mit Mikrofon auf der Bühne

Life Coaches wissen wie das geht 💁🏼‍♀️ Heißt dann nicht „BDSM Kurs“ (bald vielleicht) sondern „Entwickle deine Persönlichkeit weiter“
*****_54 Frau
11.702 Beiträge
Zitat von ****ody:
Wenn ich merke, dass jemand versteht, was ich da fühle, obwohl es nur schwer zu erklären ist, fühle ich mich umfänglicher verbunden. Ich habe schon länger die Theorie, dass der sexuelle Sadismus und der sexuelle Masochismus, die Grundbausteine von SM und BDSM, einer gemeinsamen Wurzel entspringen. Das eine erkennt das andere, sofern es dazugehörige Gefühlswelten gibt und nicht nur physischer Austausch ist.

Genau so sehe ich das auch.

Ein Partner, der mit den "dunklen Seiten des Sex" so gar nichts anfangen kann, wird mich auch nur eingeschränkt "sehen", also verstehen können. Er begreift nur den Teil von mir, der ihm selbst fassbar ist.
Ich hätte da Bedenken, ihn mit meinen Fantasien zu verstören - die gehören aber nun mal zu mir. Einmal angesprochen, droht Entfremdung, leider.
Dieses Nicht-verstehen-können aus seiner Perspektive ist ganz "normal" und für mich sogar nachvollziehbar. Aber es hindert mich, mehr Tiefe zuzulassen.

Andere, die ihre körperliche Nähe mit anderen Praktiken ausleben, können selbstverständlich auf ihre Art genau so tief empfinden.
Für wirklich tiefe Intimität muss es aber immer so etwas wie einen emotionalen Gleichklang geben und es bedarf einer gemeinsamen Entwickluing, dass sich Intimität überhaupt stabilisieren kann.
**********eaven Mann
1.729 Beiträge
Für tiefgreifende Intimität muss man vollumfänglich man selbst sein dürfen, ohne das Gefühl zu haben dies oder jenes verheimlichen zu müssen. Niemand kann sich fallen lassen, wenn er gewissermaßen ständig auf der Lauer sein muss. Wenn der Partner einen mit all seinen Facetten nicht nur akzeptiert, sondern sogar liebt, genauso wie man ist, entsteht Vertrauen und Bindung.

Nichts davon muss zwingend was mit den präferierten Sexualpraktikem zu tun haben. Es ist aber mit Sicherheit Balsam auf der Seele, wenn man einen Partner in Crime für etwas findet, für das man bis dahin vielleicht sein Leben lang geächtet wurde.
Zitat von ****ody:
Eine Frage der Versorgung?

Wenn man das so sehen möchte, würde ich das mit ja beantworten. Eine BDSM Beziehung, ist durchaus als Bedarfsgemeinschaft möglich - wobei der Begriff Spielbeziehung es besser für mich umschreibt, ohne die Inimität an sich bzw. die Erlebniswelten zu bewerten, diese sind eben auf die Zeit im Miteinander, auf die Sessions begrenzt.
****ody Mann
13.102 Beiträge
Zitat von *****_54:

Er begreift nur den Teil von mir, der ihm selbst fassbar ist.
Ich hätte da Bedenken, ihn mit meinen Fantasien zu verstören - die gehören aber nun mal zu mir. Einmal angesprochen, droht Entfremdung, leider.
Dieses Nicht-verstehen-können aus seiner Perspektive ist ganz "normal" und für mich sogar nachvollziehbar. Aber es hindert mich, mehr Tiefe zuzulassen.

Andere, die ihre körperliche Nähe mit anderen Praktiken ausleben, können selbstverständlich auf ihre Art genau so tief empfinden.
Für wirklich tiefe Intimität muss es aber immer so etwas wie einen emotionalen Gleichklang geben und es bedarf einer gemeinsamen Entwickluing, dass sich Intimität überhaupt stabilisieren kann.

Ich muss hinzufügen, dass ich dieses Unverständnis auch im BDSM antreffen kann. Das Einverständnis über Praktiken liegt vor, die Motive sind u.U. aber nicht einmal artverwandt. Im Background finde ich die für mich sehr wichtige Anknüpfung nicht. Es fehlen die gefühlten Bilder, es gibt keine gemeinsame Sprache, die den Neigungshintergrund veranschaulicht. Wie ich es bereits erwähnte, besteht BDSM für mich (!) zu 90% aus Gedanken und Gefühlen komplementärer Neigungsmenschen mit einer großen, halbschattigen Gefühlswelt. Die Kenntnisse handelsüblicher Schlaginstrumente ersetzen diesen Hintergrund nicht.
*****Boy Mann
1.195 Beiträge
Zitat von *******ben:

BDSM, ein Universum, das auf Vertrauen, Kommunikation und dem Spiel mit Macht und Hingabe basiert, öffnet ein Fenster zu tiefem emotionalen und physischen Austausch, das weit über traditionelle Vorstellungen von Sexualität hinausgeht.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir genau diese Haltung immer wieder etwas aufstößt in der "BDSM-Szene". Ich habe bei vielen (natürlich längst nicht bei allen) das Gefühl, dass sich da ein gewisses Gefühl von Erhabenheit einstellt. So, als sei man irgendwie tiefgründiger, intensiver, besser, echter usw. unterwegs, als diese ganzen "Normalos" mit ihrem 08/15- bzw. Vanilla-Kram.

Als ich mal so meine ersten Events im BDSM-Kontext besucht habe und dann auch außerhalb dessen Kontakt zu einigen Leuten hatte und man sich mal etwas ausgetauscht hat, hatte und habe ich immer wieder das Gefühl, dass mir sehr oft große Skepsis und sogar Abneigung entgegenschlägt, wenn ich sage, dass alles rund ums BDSM für mich einfach nur EINE Spielart ist bzw. EINE Möglichkeit, meine Sexualität auszuleben. Und auch, dass ich mir eine richtige Partnerschaft für mich nicht vorstellen kann, die allgemein durch BDSM geprägt ist und ich auch gar nicht das Bedürfnis habe, da großartig Teil einer Szene zu werden/sein.

Soll jeder machen, wie er es will, aber dieses Aburteilen von Leuten, die ihren Kink bzw. ihre Kinks nicht plakativ vor sich hertragen und daraus direkt einen Lifestyle machen, finde ich teilweise echt albern und auch störend. Natürlich tut das niemand, wenn man ihn fragt, aber man spürt es doch schon sehr häufig. Und nicht selten ist diese Haltung auch einfach unübersehbar. So, als wollen einige jedem ständig aufs Brot schmieren, dass sie was besseres seien oder ein besseres Sexualleben haben, weil sie BDSM praktizieren. Einfach pseudoelitäres Gehabe. Wenn man für sich selbst Toleranz beansprucht, sollte man sie auch umgekehrt anderen entgegenbringen.

Wenn es rein um das Spiel mit Macht, Dominanz, Unterwerfung & Hingabe geht - funktioniert das meiner Erfahrung nach auch super ohne BDSM. Das braucht es dafür nun wirklich nicht. Und auch Vertrauen, tiefe Verbundenheit und grenzenlose Intimität sind in meinen Augen völlig unabhängig davon, ob man sich mit BDSM-Elementen beschäftigt. Dafür sind meiner Auffassung nach ganz andere Faktoren entscheidend, die sich einfach auf den grundsätzlichen Umgang miteinander, mit sich selbst, der eigenen Sexualität und der des Partners beziehen. Insbesondere bei entsprechenden Events konnte ich natürlich schon so einige Pärchen bzw. Leute sich miteinander vergnügen sehen und bei vielen hab' ich da so rein gar nix an großer Hingabe, Intimität und Spannung wahrgenommen. Das hat gerne mal einfach nur was von oberflächlichen Partyspielen oder aufgesetztem und gekünsteltem Rollenspiel. Und dann gibt's natürlich aber auch welche, da brennt förmlich die Luft und man kann die Spannung und die tiefe Verbindung zwischen den agierenden Personen förmlich greifen. Ich bin mir in diesem Fall aber auch sehr sicher, dass die das auch ganz ohne BDSM hinbekommen (würden).

Long story short: Für mich besteht da absolut kein kausaler Zusammenhang zwischen BDSM und der Echtheit und Intensität von Vertrauen, Nähe, Hingabe, Dominanz, Unterwerfung & Intimität.
**********lerin Frau
1.030 Beiträge
Wenn es rein um das Spiel mit Macht, Dominanz, Unterwerfung & Hingabe geht - funktioniert das meiner Erfahrung nach auch super ohne BDSM.

So sehr, wie ich dem Rest deines Beitrags zuzustimmen geneigt bin: Das DS in BDSM steht für Dominanz und Submission, also Dominanz und Unterwerfung. Dominanz und Unterwerfung sind ein Teil des Oberbegriffes, also gehören sei per Definition mit dazu. Ganz unabhängig davon, ob man zu einer "Szene" gehört, ob man BDSM als Teil der Sexualität oder als bestimmendes Element der Sexualität betrachtet.
**********berer Mann
7.254 Beiträge
@**********lerin Dennoch kann es DS auch ohne SM geben. Oder gar DS, welches anders ist als das DS, was man normalerweise mit BDSM verbindet.

Blödes Beispiel: Nur weil in einem Bonbon auch Zucker vorkommt, darf Zucker nicht automatisch nicht noch woanders vorkommen. Das Bonbon hat keinen Exklusivvertrag, um alleine Zucker nutzen zu dürfen. Und genauso scheint es möglich, dass z.B. Dominanz auch außerhalb des BDSM existiert, oder nicht? Denke an berufliche Knebelverträge, an das Recht des Stärkeren beim Ringen und Boxen oder an die Dominanz von Schachgroßmeistern bei Turnieren, wenn sie ihre Gegner mal wieder die ganze Partie dominiert haben. Ich würde all das als Dominanz bezeichnen - nicht immer sexuelle, aber Dominanz.
******arp Mann
3.244 Beiträge
Iwi verstehe ich die Intention des TE/EP nicht so ganz. Klingt so esomantisch. BDSM als oder zur Quelle der Inspiration? So als Wundermittel, aus Vanilla etwas mehr raus zu kitzeln? Wohin führt mich diese Reise? Zu einem Einsteigerset mit Duftkerzen, Rheumadecke, Latexlaken und einer CD mit Sirenengesang?

Ich warte mal ab, was der TE noch dazu zu sagen hat... (HeHe)
**********lerin Frau
1.030 Beiträge
Zitat von **********berer:
@**********lerin Dennoch kann es DS auch ohne SM geben. Oder gar DS, welches anders ist als das DS, was man normalerweise mit BDSM verbindet.

Blödes Beispiel: Nur weil in einem Bonbon auch Zucker vorkommt, darf Zucker nicht automatisch nicht noch woanders vorkommen. Das Bonbon hat keinen Exklusivvertrag, um alleine Zucker nutzen zu dürfen. Und genauso scheint es möglich, dass z.B. Dominanz auch außerhalb des BDSM existiert, oder nicht? Denke an berufliche Knebelverträge, an das Recht des Stärkeren beim Ringen und Boxen oder an die Dominanz von Schachgroßmeistern bei Turnieren, wenn sie ihre Gegner mal wieder die ganze Partie dominiert haben. Ich würde all das als Dominanz bezeichnen - nicht immer sexuelle, aber Dominanz.

Der Vergleich mit dem Zucker hinkt *zwinker* . Zucker ist eine Zutat, kein Oberbegriff.

*

BDSM ist der Oberbegriff. Und beim Bonbon-Beispiel wäre der Oberbegriff dann "Süßigkeit".

Wenn dann Dominanz/Unterwerfung das Bonbon ist, dann ist es ein Teil des Oberbegriffes "BDSM" bzw. "Süßigkeit". Trotzdem ist das Bonbon nicht dasselbe wie Schokolade, genauso wie Dominanz/Unterwerfung nicht dasselbe ist wie Sadomasochismus. Beide gehören zum gleichen Oberbegriff, aber es kann durchaus sein, dass jemand als Süßigkeit nur Bonbons mag, aber keine Schokolade. Und vom Gesamtbereich BDSM kann man durchaus Dominanz&Unterwerfung mögen und den Rest halt nicht. Trotzdem bleibt es dann auf der abstrakt-logischen Ebene ein Unterbereich dieses Oberbegriffes.

Das ist jetzt wirklich rein abstrakt-theoretisch auf der Ebene des Einordnens von Begrifflichkeiten gemeint und soll keinerlei Aussage über Präferenzen oder Wertigkeiten von Personen sein, weder deine noch meine noch die von sonstjemandem. Ich habe in mir einfach einen inneren Monk, der mich danach verlangen lässt, dass Sprache sauber differenziert und möglichst klar daherkommt ... *blume2*

*

Und ja, in dem Moment, in dem es um Dominanz jenseits amouröser, sexueller, erregender oder ähnlicher Kontexte geht, greift BDSM nicht mehr als Oberbegriff. Der gilt nur dann, wenn es um einvernehmliche, lustvolle bzw. erregende/aufregende Settings zwischen mündigen Erwachsenen geht. Aber aufgrund des spezifischen Unterforums würde ich es hier schon primär in diesem Sinn verwenden.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.