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Vasektomie – zunehmend eine Option?

****656 Mann
7.117 Beiträge
Ventile können undicht werden....
Wäre für mich nicht die hohe Sicherheit, um bedenkenlos.....

*my2cents*
*******Kirk Mann
64 Beiträge
Zitat von ******l82:
Es gibt ja schon vielversprechende Versuche, statt eines dauerhaften Schnitts ein Ventil in den Samenleiter einzusetzen. Das kann dann, je nach aktueller Familienplanung, geöffnet oder geschlossen werden.

Das wäre eine Alternative, die ich ernsthaft in Erwägung zöge.

Klingt interessant, Quellen?
****el Mann
1.120 Beiträge
Zitat von *********orne:


Vor allem, dass man die Pille absetzen kann, wenn gravierende Nebenwirkungen auftreten. Das ist bei der Vasektomie einfach nicht der Fall, nach dem Schnitt ist es zu spät.


Die akutellen Angaben bei der Refertilisierung nach Vasektomie schwanken zwischen 60 und 90%. Letzteres wäre ja mehr als nach langjähriger hormoneller Verhütung.
Nach Absetzen der Pille sind ausserdem die Nebenwirkungen weg, aber nicht die Risiken: Sie bleiben ähnlich wie nach dem Rauchen dauerhaft erhöht. Dass es andere individuelle Gründe FÜR die Pille gibt, bleibt davon ja unberührt.

Zitat von *********orne:

Das Problem liegt nicht bei 2%, 4% oder 5%. Das Problem ist, dass diese Risiken von den Verkäufern der Prozedur kleingeredet werden. Auf den Internetseiten der Urologen und in entsprechenden Artikeln wird das Risiko in der Regel gar nicht erwähnt, oder als "sehr seltene Fälle" bezeichnet. Das deckt sich nicht mit der Wirklichkeit, egal ob es 1 von 20 oder 1 von 50 Männern trifft.


Das Problem liegt meiner Meinung nach darin, dass es eben nichts belastbares gibt, was genau dieses Risiko fundiert untersucht, wie ich es vorher schon einmal zu skizzieren versuchte.
So gibt es auch gänzlich andere Argumentationlinien: Die Anzahl der Männer, die den Eingriff bereut, wird wiederholt irgenwo bei 2-5% angegeben. Die Anzahl derer, die eine Refertilisierung anstreben, in anderen Quellen ebenso. Daraus kann man argumentieren, dass es nur Einzelfälle sind, die wegen medizinischer Probleme bereuen; das deckt sich wiederum mit praktisch allen Einleitungen in Lehrbüchern, die ich im Zuge unserer Diskussion gesehen habe.
Es gab hier im Joy vor etlichen Wochen mal einen Forumsbeitrag, in dem ein Betroffener nach Austausch suchte. Es hat sich aber niemand sonst gemeldet, obwohl auch bei 2% die Anzahl der Betroffenen hier dreistellig sein müsste. (wie viele auch immer davon sich im Forum herumtreiben.) Ob es eine Facebook-Gruppe dazu gibt, kann ich nicht sagen; das wäre noch mal ein interessantes Indiz. Auch bei 2% müsste es in Deutschland eine fünfstellige Anzahl von Betroffenen geben; da würde ich ausserhalb von Facebook online-Aktivitäten wie ein Betroffenenforum oder Selbsthilfegruppen erwarten, die mir aber nicht begegnet sind.
Möglicherweise (!) ist das Problem also tatsächlich weit kleiner als 2% und besagte Studien haben einfach asymmetrisch rektutiert, weil Betroffene natürlich viel häufiger kommunizieren als nicht betroffene.
Und wäre ich Urologe, der seinen Job ernst nimmt, würde ich auch nicht auf Risiken hinweisen, für die es nichts Belastbares gibt. Erst recht nicht, wenn der Risikovergleich zu Alternativen so ausfällt wie hier.

Zitat von *********orne:

Auch bei der Schmerzstärke wäre ich zurückhaltend. Selbst ein Schmerz von Grad 2 oder 3, der permanent auf den Hoden liegt und in den Unterleib zieht, wird psychische Folgen haben, verstärkt durch die Beeinträchtigung der Sexualität. Besonders wenn es kaum eine ärztliche Behandlung oder Aussicht auf Besserung gibt.
Ganz bestimmt. Aber das Syndrom beschreibt ja zunächst mal "nur" chronische Schmerzen, nicht automatisch auch "dauerhaft". Da wäre eine Differenzierung auch nach Situationen sicher sinnvoll.


Zitat von ****el:
Die kausalen Mechanismen, die hierfür verantwortlich sein könnten, sind aber durchaus im Labor untersucht und erlauben zumindest eine begründete Hypothese: Kawahara, Teramoto et al.: Impact of Vasectomy on the Development and Progression of Prostate
Cancer: Preclinical Evidence: Cancers 2020, 12 (8 ), 2295)

Habe ich jetzt nicht gelesen und würde ich auch möglicherweise nicht verstehen, weil ich von Zellbiologie nix verstehe. Aber es wurde im Labor ja auch eine mögliche erhöhung von Brustkrebsrisiko durch Aluminiumsalze postuliert oder die krebsbekämpfende Wirkung von Vitamin C in Überdosierung.
Deswegen ist ja der Zusammenhang mit statistischer Evidenz so wichtig: es braucht beides. Eines von beiden, egal was, zählt nicht.
******l82 Mann
1.574 Beiträge
Zitat von *******Kirk:
Zitat von ******l82:
Es gibt ja schon vielversprechende Versuche, statt eines dauerhaften Schnitts ein Ventil in den Samenleiter einzusetzen. Das kann dann, je nach aktueller Familienplanung, geöffnet oder geschlossen werden.

Das wäre eine Alternative, die ich ernsthaft in Erwägung zöge.

Klingt interessant, Quellen?

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/samenleiterventil-bimek-slv-verhuetungsventil-fuer-den-mann-a-1068113.html
*******Kirk Mann
64 Beiträge
Zitat von ****el:
Zitat von *********orne:


Vor allem, dass man die Pille absetzen kann, wenn gravierende Nebenwirkungen auftreten. Das ist bei der Vasektomie einfach nicht der Fall, nach dem Schnitt ist es zu spät.


Die akutellen Angaben bei der Refertilisierung nach Vasektomie schwanken zwischen 60 und 90%. Letzteres wäre ja mehr als nach langjähriger hormoneller Verhütung.
Nach Absetzen der Pille sind ausserdem die Nebenwirkungen weg, aber nicht die Risiken: Sie bleiben ähnlich wie nach dem Rauchen dauerhaft erhöht. Dass es andere individuelle Gründe FÜR die Pille gibt, bleibt davon ja unberührt.

Zitat von *********orne:

Das Problem liegt nicht bei 2%, 4% oder 5%. Das Problem ist, dass diese Risiken von den Verkäufern der Prozedur kleingeredet werden. Auf den Internetseiten der Urologen und in entsprechenden Artikeln wird das Risiko in der Regel gar nicht erwähnt, oder als "sehr seltene Fälle" bezeichnet. Das deckt sich nicht mit der Wirklichkeit, egal ob es 1 von 20 oder 1 von 50 Männern trifft.


Das Problem liegt meiner Meinung nach darin, dass es eben nichts belastbares gibt, was genau dieses Risiko fundiert untersucht, wie ich es vorher schon einmal zu skizzieren versuchte.
So gibt es auch gänzlich andere Argumentationlinien: Die Anzahl der Männer, die den Eingriff bereut, wird wiederholt irgenwo bei 2-5% angegeben. Die Anzahl derer, die eine Refertilisierung anstreben, in anderen Quellen ebenso. Daraus kann man argumentieren, dass es nur Einzelfälle sind, die wegen medizinischer Probleme bereuen; das deckt sich wiederum mit praktisch allen Einleitungen in Lehrbüchern, die ich im Zuge unserer Diskussion gesehen habe.
Es gab hier im Joy vor etlichen Wochen mal einen Forumsbeitrag, in dem ein Betroffener nach Austausch suchte. Es hat sich aber niemand sonst gemeldet, obwohl auch bei 2% die Anzahl der Betroffenen hier dreistellig sein müsste. (wie viele auch immer davon sich im Forum herumtreiben.) Ob es eine Facebook-Gruppe dazu gibt, kann ich nicht sagen; das wäre noch mal ein interessantes Indiz. Auch bei 2% müsste es in Deutschland eine fünfstellige Anzahl von Betroffenen geben; da würde ich ausserhalb von Facebook online-Aktivitäten wie ein Betroffenenforum oder Selbsthilfegruppen erwarten, die mir aber nicht begegnet sind.
Möglicherweise (!) ist das Problem also tatsächlich weit kleiner als 2% und besagte Studien haben einfach asymmetrisch rektutiert, weil Betroffene natürlich viel häufiger kommunizieren als nicht betroffene.
Und wäre ich Urologe, der seinen Job ernst nimmt, würde ich auch nicht auf Risiken hinweisen, für die es nichts Belastbares gibt. Erst recht nicht, wenn der Risikovergleich zu Alternativen so ausfällt wie hier.

Zitat von *********orne:

Auch bei der Schmerzstärke wäre ich zurückhaltend. Selbst ein Schmerz von Grad 2 oder 3, der permanent auf den Hoden liegt und in den Unterleib zieht, wird psychische Folgen haben, verstärkt durch die Beeinträchtigung der Sexualität. Besonders wenn es kaum eine ärztliche Behandlung oder Aussicht auf Besserung gibt.
Ganz bestimmt. Aber das Syndrom beschreibt ja zunächst mal "nur" chronische Schmerzen, nicht automatisch auch "dauerhaft". Da wäre eine Differenzierung auch nach Situationen sicher sinnvoll.


Zitat von ****el:
Die kausalen Mechanismen, die hierfür verantwortlich sein könnten, sind aber durchaus im Labor untersucht und erlauben zumindest eine begründete Hypothese: Kawahara, Teramoto et al.: Impact of Vasectomy on the Development and Progression of Prostate
Cancer: Preclinical Evidence: Cancers 2020, 12 (8 ), 2295)

Habe ich jetzt nicht gelesen und würde ich auch möglicherweise nicht verstehen, weil ich von Zellbiologie nix verstehe. Aber es wurde im Labor ja auch eine mögliche erhöhung von Brustkrebsrisiko durch Aluminiumsalze postuliert oder die krebsbekämpfende Wirkung von Vitamin C in Überdosierung.
Deswegen ist ja der Zusammenhang mit statistischer Evidenz so wichtig: es braucht beides. Eines von beiden, egal was, zählt nicht.

Tut mir leid, aber das alles von dir wäre ein klassisches Beispiel von 'Whataboutism'.
*******Kirk Mann
64 Beiträge
Zitat von ******l82:
Zitat von *******Kirk:
Zitat von ******l82:
Es gibt ja schon vielversprechende Versuche, statt eines dauerhaften Schnitts ein Ventil in den Samenleiter einzusetzen. Das kann dann, je nach aktueller Familienplanung, geöffnet oder geschlossen werden.

Das wäre eine Alternative, die ich ernsthaft in Erwägung zöge.

Klingt interessant, Quellen?

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/samenleiterventil-bimek-slv-verhuetungsventil-fuer-den-mann-a-1068113.html

Der Artikel ist schon 8 Jahre alt, wäre interessant wie es weitergegangen ist.
"Will er ein Kind zeugen, legt er an den Ventilen einen Schalter um, den er unter der Haut in seinem Hodensack ertasten kann. " Beim Radfahren u.ä. könnte ich mir vorstellen, dass der Druck gefährlich wird. Wie wäre es mit einem elektron. Micro-Ventil - "Alexa, schalte die Spermien ein!" *lol*
******yII Mann
19 Beiträge
Hallo zusammen,

ich bin 53 Jahre alt und überlege auch noch ob ich das machen soll, zumal bei meiner Frau das Ende der Hormonspirale ansteht und es laut FA immer noch möglich wäre schwanger zu werden.
Ist das in meinem Alter noch eine Alternative, meiner Frau die weiteren Hormone zuzumuten?
*******_567 Mann
542 Beiträge
Zitat von ******yII:
Hallo zusammen,

ich bin 53 Jahre alt und überlege auch noch ob ich das machen soll, ...
Ist das in meinem Alter noch eine Alternative, meiner Frau die weiteren Hormone zuzumuten?


Ich persönlich finde es schade, sich erst "kurz vor Schluss" für die Vasektomie zu entscheiden, weil man sich anderenfalls viel früher in die Verhütung hätte einbringen und die Verantwortung für die Verhütung hätte teilen können, wodurch der Partnerin womöglich die grundsätzlich monatlich auftretende ... Unsicherheit genommen worden und ihr der ganze Aufwand erspart geblieben wäre.

Aber diese Frage stellt sich in vielen Lebensläufen halt nicht früher oder lässt sich nicht vorher sicher beantworten.

Was soll man dir raten?

Der Ängstliche wird sagen:
"Lass es, das ist eine SCHWERE Op. und es drohen SEHR ERNSTHAFTE Risiken!!!"
(Anmerkung: da liest man hier teilweise Sachen, gemessen daran ist eine Op. am offenen Herzen oder mitten im Gehirn ein Kindergeburtstag...)

Die Emanze wird sagen:
"Klar machst du das - es wird Zeit, dass nicht immer nur die Frau zuständig ist!"

Der Macho wird sagen:
"Wenn die Frau kein Kind will, wird sie schon verhüten.'

Der Finanzer wird sagen:
"Angesichts der fruchtbaren Restlaufzeit deiner Partnerin lohnt das nicht mehr, das wird ein finanzielles Disaster - lass es!'

Der Pragmatiker wird sagen:
"Lass die Vasektomie machen, dann hast du Ruhe und kannst unbesorgt und überall vögeln."

Der ewig Zaudernde wird sagen:
"Und was ist, wenn du im Alter von 93 Jahren deine Traumfrau triffst und nur noch auf deren Volljährigkeit warten musst, um ihr den dringenden Kinderwunsch zu erfüllen?"

Der traditionell Veranlagte wird sagen:
"Die Frau hat bis jetzt verhütet, da kann sie das auch weiterhin tun - never change a running system..."

Es ist nicht so einfach - es ist halt deine persönliche Entscheidung...
********ress Frau
9 Beiträge
Zitat von *******_567:
Zitat von ******yII:
Hallo zusammen,

ich bin 53 Jahre alt und überlege auch noch ob ich das machen soll, ...
Ist das in meinem Alter noch eine Alternative, meiner Frau die weiteren Hormone zuzumuten?


Ich persönlich finde es schade, sich erst "kurz vor Schluss" für die Vasektomie zu entscheiden, weil man sich anderenfalls viel früher in die Verhütung hätte einbringen und die Verantwortung für die Verhütung hätte teilen können, wodurch der Partnerin womöglich die grundsätzlich monatlich auftretende ... Unsicherheit genommen worden und ihr der ganze Aufwand erspart geblieben wäre.

Aber diese Frage stellt sich in vielen Lebensläufen halt nicht früher oder lässt sich nicht vorher sicher beantworten.

Was soll man dir raten?

Der Ängstliche wird sagen:
"Lass es, das ist eine SCHWERE Op. und es drohen SEHR ERNSTHAFTE Risiken!!!"
(Anmerkung: da liest man hier teilweise Sachen, gemessen daran ist eine Op. am offenen Herzen oder mitten im Gehirn ein Kindergeburtstag...)

Die Emanze wird sagen:
"Klar machst du das - es wird Zeit, dass nicht immer nur die Frau zuständig ist!"

Der Macho wird sagen:
"Wenn die Frau kein Kind will, wird sie schon verhüten.'

Der Finanzer wird sagen:
"Angesichts der fruchtbaren Restlaufzeit deiner Partnerin lohnt das nicht mehr, das wird ein finanzielles Disaster - lass es!'

Der Pragmatiker wird sagen:
"Lass die Vasektomie machen, dann hast du Ruhe und kannst unbesorgt und überall vögeln."

Der ewig Zaudernde wird sagen:
"Und was ist, wenn du im Alter von 93 Jahren deine Traumfrau triffst und nur noch auf deren Volljährigkeit warten musst, um ihr den dringenden Kinderwunsch zu erfüllen?"

Der traditionell Veranlagte wird sagen:
"Die Frau hat bis jetzt verhütet, da kann sie das auch weiterhin tun - never change a running system..."

Es ist nicht so einfach - es ist halt deine persönliche Entscheidung...



Nur zur Info:
Ne Steri. für ne Frau ist unter Vollnarkose und Bauchspiegelung- Kosten dafür hier in München einmalig 980,- (ich hab’s überlebt, auch finanziell;) ).

Kupferkette/ Kupferspirale /Hormonspirale einsetzen zwischen 350.- und 450.- EUR
alle 5 Jahre , Das Einsetzen tut saumäßug weh ohne Betäubung etc, Schmerzen während Menstruation auch intensiver (bei der Hormonspirale verhält es sich anders)

Pille - Dreimonatspackung zwischen 20,- und 60,- EUR je nach Präparat Marke; Nebenwirkungen können total viele auftreten - müssen aber nicht (Depressionen, Stimmungsschwankungen, niedrige Libido, Thrombosen etc.)

Kondom kann halt reißen; Vorteil schützt auch vor STIs :). Bin auch deshalb Fan von Kondomen😁. Kondompackung ca 10 EUR


Ich denke preislich ist eine Vasektomie pippifax und der Eingriff auch vertretbar/ aushaltbar *zwinker* preislich wohl zwischen 350,- und 500,- EUR einmalig
****el Mann
1.120 Beiträge
Zitat von ******yII:

Ist das in meinem Alter noch eine Alternative, meiner Frau die weiteren Hormone zuzumuten?

Kurze Antwort: nö.

Lange Antwort:
Ich hoffe doch sehr, dass da niemandem etwas zugemutet wurde, sondern es eine gemeinsame Entscheidung war. Andernfalls wärest Du aber so was von an der Reihe, finde ich, zumal das Setting nicht nach latentem Kinderwunsch klingt.
********inge Mann
1 Beitrag
Ich will mich hier auch einbringen.

Bin seit gestern, 19:00 Uhr vasektomiert.
Also noch "ganz frisch"

Ablauf :
Vorbesprechungstermin beim Urologen vor einer Woche
Termin für Eingriff fixiert
gestern um 18:00 Uhr Termin
kurze Erklärung des Ablaufs
örtliche Betäubung und ein Schnitt
beide Samenleiter durchtrennt
vernäht
fertig

Während der OP gab es ein kleines Ziehen in der Leistengegend
und in den Hoden, aber nicht schimm.
Heute hab ich überhaupt keine Schmerzen oder Beschwerden.
Mal sehen, wie es weitergeht
*********orne Mann
5 Beiträge
Zitat von ****el:
Die akutellen Angaben bei der Refertilisierung nach Vasektomie schwanken zwischen 60 und 90%. Letzteres wäre ja mehr als nach langjähriger hormoneller Verhütung.

Diese Prozentangaben gelten für die Fertilität, wobei es da sehr auf die verwendete Methode ankommt - 90% erreicht man nur mit Mikrochirurgie. Und das gilt auch nur, wenn genug Durchlässigkeit gegeben ist, um eine Vasovasostomie durchzuführen - bei der Tubulovasostomie sind die Erfolgsaussichten deutlich geringer. Was das PVPS angeht, kommen hier etwas ältere Studien auf ca. 65-70% Erfolgsquote. Mit Mikrochirurgie ist das dann aber eine dreistündige OP unter Vollnarkose, die selbst bezahlt werden muss (ab ca. 3.000 € aufwärts). Hinzu ist ein dauerhafter Erfolg nicht unbedingt gegeben, da das 1mm große Lumen des Samenleiters durch Entzündungs- und Vernarbungsprozesse wieder verschließen kann. In Betroffenenforen findet man entsprechend häufig auch Männer, die für ihre 2. oder sogar 3. Refertilisierung sparen, um mal wieder einige Monate beschwerdefrei zu sein (mit der leisen Hoffnung, dass es vielleicht diesmal nicht wieder vernarbt). Trotzdem sind die Aussichten immer noch besser als bei der Epididymektomie, die standardmäßig empfohlen wird, wenn Schmerzbehandlung nicht ausreicht.

Zitat von ****el:
Das Problem liegt meiner Meinung nach darin, dass es eben nichts belastbares gibt, was genau dieses Risiko fundiert untersucht, wie ich es vorher schon einmal zu skizzieren versuchte.

Das wird von den Urologen gern suggeriert, ist aber falsch. In den USA ist die Vasektomie schon länger üblich, hier geht die Amerikanische Urologische Gesellschaft nach Sichtung der Studienlage von Fallzahlen mit chronischen behandlungsbedürftigen Schmerzen im Bereich 1-2% aus. Diese Richtlinie ist allerdings aus 2015, neuere Studien kommen tendenziell eher zu höheren Werten.

Zitat von ****el:
So gibt es auch gänzlich andere Argumentationlinien: Die Anzahl der Männer, die den Eingriff bereut, wird wiederholt irgenwo bei 2-5% angegeben. Die Anzahl derer, die eine Refertilisierung anstreben, in anderen Quellen ebenso.

Wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass die Standardbehandlung bei PVPS Schmerzlinderung und Epididymektomie sind, und selbst Unikliniken die Refertiliserung überhaupt nicht ins Gespräch bringen, sehe ich in diesen Zahlen eher eine Bestätigung für >2% der Fälle.

Zitat von ****el:
Es gab hier im Joy vor etlichen Wochen mal einen Forumsbeitrag, in dem ein Betroffener nach Austausch suchte. Es hat sich aber niemand sonst gemeldet, obwohl auch bei 2% die Anzahl der Betroffenen hier dreistellig sein müsste. (wie viele auch immer davon sich im Forum herumtreiben.) Ob es eine Facebook-Gruppe dazu gibt, kann ich nicht sagen; das wäre noch mal ein interessantes Indiz.

Es gibt viele gute Gründe, solche Dinge eher nicht im Internet zu diskutieren, besonders nicht im Joy.

Zitat von ****el:
Ganz bestimmt. Aber das Syndrom beschreibt ja zunächst mal "nur" chronische Schmerzen, nicht automatisch auch "dauerhaft". Da wäre eine Differenzierung auch nach Situationen sicher sinnvoll.

Nach Gesprächen mit Betroffenen ist beides äußerst belastend, ich wäre hier mit Vorurteilen wirklich vorsichtiger. Auch ein Schmerz, der nicht 24/7 existiert, aber jederzeit aus dem Nichts wieder in den Unterleib schießen kann, dabei die Hoffnung man wäre diesmal vielleicht geheilt zunichte macht, ist eine außerordentliche psychische Belastung.

Im Kern ist mein Punkt, dass vor der OP darauf hingewiesen werden müsste, dass einer von 50 (oder mehr) die Vasektomie bitter bereuen. Wahrscheinlich würde das an der Anzahl der Operationen gar nichts ändern, weil die meisten immer noch denken, es würde sie schon nicht betreffen. Aber es wäre zumindest klar, dass man dieses Risiko bewusst eingegangen ist.
*****its Mann
67 Beiträge
@*********orne Das hast Du sehr gut geschrieben. Die Betroffenen gehen damit nicht hausieren.Die Urologen verschweigen gerne das PVSS, wollen ja weiter schön verdienen, am Besten dann noch an der Refertilisierung.
Ich würde auch vor zuviel Euphorie warnen. Die Sache ist nicht so harmlos wie behauptet. Kenne viele mit langen Leidenswegen.
Übrigens können auch die Testosteron - Werte abstürzen nach der Vasektomie, auch wenn das offiziell bestritten wird.
****el Mann
1.120 Beiträge
@*********orne : Ich denke, dass wir uns ab jetzt im Bereich der puren Spekulation bewegen; insofern liegen alle Zahlen und Argumente auf dem Tisch. Und das wäre wirklich das erste nennenswerte medizinische Thema, bei dem nicht das Netz voll von Selbsthilfegruppen und Forendiskussionen wäre; das Argument kaufe ich also nicht.

Das es "mindestens einer von 50" sei und gleich "bitter bereut", halte ich nach wie vor für überzeichnet, aber das habe ich ja schon dargestellt und sehe keine Möglichkeit, Dich da weiter zu überzeugen; dann bleiben wir eben unterschiedlicher Meinung. Statt dessen habe ich den Eindruck, dass Deine Gespräche mit Betroffenen oder (sofern zutreffend) @*****its "kennen von vielen mit langen Leidenswegen" die klassische Verfügbarkeits-Verzerrung auslösen. (Testosteronwerte ändern sich übrigens nicht. Das ist schon sehr lange komplett widerlegt und nebenbei auch unlogisch, weil es in den Hoden produzert wird, aber gar nicht durch den Samenleiter läuft).
Im Kern sind meine Punkte:

-Vor OP hinweisen ist gut. Risikoaufklärung ist ein Muss. Aber eben nur auf belastbarer Basis; das entspricht nicht ohne Grund auch den rechtlichen Vorgaben.

Es ist und bleibt eine OP und damit nicht komplett frei von Risiko, da stimme ich zu. In der Höhe werden wir uns nicht einig, aber

-im direkten Sicherheitssvergleich gewinnt die Sterilisation gegen jede andere Methode der Schwangerschaftsverhütung.
-im direkten Vergleich von Risiko und Nebenwirkung gewinnt sie locker gegen das Pendant bei der Frau.
-im direkten Vergleich von Risiken und Nebenwirkungen gewinnt sie gegen jede Form hormoneller Verhütung.

Und damit habe ich mich jetzt auch genug wiederholt, versprochen ...
*****its Mann
67 Beiträge
@****el Du bist ja ein ganz Oberschlauer! Das mit dem Testosteron wird zwar seit Ewigkeiten behauptet, deswegen muss es aber nicht stimmen.
Es gibt aber unterdessen genügend Anhaltspunkte, dass sich doch was ändert.
Meine Testosteron - Werte haben sich erst nach der Refertilisierung wieder erholt. Da habe ich es also schon mal selbst erlebt. Die ganze Sache ist also wesentlich komplexer, als Du es darstellst.
Selbsthilfegruppen hat es da übrigens gegeben, leider hat die Plattform komplett dichtgemacht.
Aber ich will hier niemand missionieren.
Soll jeder selbst für sich entscheiden, ob das für ihn eine Option ist.
Letzten Endes ist es aber eine Art Russisches Roulette, hinterher kann Dir niemand helfen, wenn's schiefgegangen ist. Dann stehst Du alleine da und rennst von Arzt zu Arzt.
Dein Urologe wird abwiegeln und behaupten, die Schmerzen kämen nicht von der Vasektomie. Nach paar Jahren gibst Du auf. Übrigens beginnen die Schmerzen bei vielen Betroffenen erst Jahre später.
Auf amerikanischen Seiten findet man dazu wesentlich mehr Informationen, da die Vasektomie dort wesentlich verbreiteter ist.
****el Mann
1.120 Beiträge
Zitat von *****its:
@****el Du bist ja ein ganz Oberschlauer! Das mit dem Testosteron wird zwar seit Ewigkeiten behauptet, deswegen muss es aber nicht stimmen.
Korrekt. Es wird auch seit Ewigkeiten behauptet, es würde nach Vasektomie weniger, aber deswegen muss es ja noch lange nicht stimmen.
Dafür gibt es Forschung. Wenn Du im Thread ein wenig zurückliest, wirst Du sehen, wie so etwas argumentiert. Und diese Forschung ist, soweit das möglich ist, eindeutig.

Zitat von *****its:

Es gibt aber unterdessen genügend Anhaltspunkte, dass sich doch was ändert.
Meine Testosteron - Werte haben sich erst nach der Refertilisierung wieder erholt. Da habe ich es also schon mal selbst erlebt. Die ganze Sache ist also wesentlich komplexer, als Du es darstellst.
Selbsthilfegruppen hat es da übrigens gegeben, leider hat die Plattform komplett dichtgemacht.

Deine Erfahrungen sind schön für Dich. Wissenschaftlich sind einzelne Erfahrungen ohne Belang. Eben weil die Sache so viel komplexer ist.
Beispiel: eine nicht gut durchdachte Vasektomie führt zu Schwierigkeiten beim Selbstbild führt zu weniger Sex führt zu weniger Testosteron. Sachen, die nacheinander passieren, müssen also keineswegs deswegen einander direkt begründen.
Und welche mysteriöse Seite oder „amerikanischen Seiten“ mit auch nur ein wenig Hand und Fuss sollen das sein?

Also: bitte nenne zumindest einigermassen belastbare Quellen (s.o.) statt wilder Behauptungen.
*****its Mann
67 Beiträge
@****el Wie ich schon feststellen durfte, bist Du voll im Thema drin und weißt Alles besser. Wie ich auch schon bemerkte, mag ich hier nicht missionieren oder überzeugen. Jeder, der sich für das Thema interessiert, kann sich das selbst in Google schnell zusammensuchen. Ich hätte mich damals gefreut, wenn mich jemand auf kritische Veröffentlichungen hingewiesen hätte, das hätte mir viel Ärger erspart.
Schönes Wochenende!
******ins Frau
23.167 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Ihr Lieben,

letztlich geht es hier um einen Erfahrungsaustausch basierend auf den Fragen

Vasektomie – ein Thema, das mir als 40-jährige Frau thematisch immer häufiger begegnet: im persönlichen Umfeld nach abgeschlossener Familienplanung, im eigenen Dating, wenn das Thema Verhütung angesprochen wird, selbst im Austausch im Internet.

  • Wie ist eure Wahrnehmung dahingehend?
  • Wie sieht es bei euch selbst aus: Setzt ihr euch mit dem Thema auseinander? Ist es eine Option oder habt ihr vielleicht bereits eine Vasektomie machen lassen?
  • Und wie bewertet ihr das im Hinblick auf euer eigenes Dating?


Bitte konzentriert euch im Weiteren wieder auf diese Ebene. Sich nun gegenseitig zusammengesuchte Zahlen um die Ohren zu hauen zahlt darauf nicht ein. Persönliche Differenzen hierzu klärt entsprechend per ClubMail. *danke*

Liebe Grüße
SevenSins
JOY-Team
****_LA Mann
119 Beiträge
Im Jahr 2012 beim Urologen zur Vasektomie gewesen.
Spart Verhütungsmittel (in dem Fall die Pille, die auch nicht so günstig ist)
Spart die Hormon-Bombe für die Frau.
War komplett Problemlos.
Ich bereue es nicht.
*****_be Mann
7 Beiträge
Ich habe mich vor Jahrzehnten sterilisieren lassen und das wurde damals sogar noch von der Krankenkasse bezahlt. Warum eigentlich nicht mehr?
Nur Vorteile, keine Nachteile, OP absolut problemlos.
*******_567 Mann
542 Beiträge
Zitat von *****_be:
Ich habe mich vor Jahrzehnten sterilisieren lassen und das wurde damals sogar noch von der Krankenkasse bezahlt. Warum eigentlich nicht mehr?
....

Weil der Leistungskatalog der Krankenkassen angepasst worden ist - ich vermute mal, im Rahmen der Kostenreduzierung. Offiziell tragen Krankenkassen alle (anerkannten!) Leistungen, die mit Krankheiten und Schwangerschaft/Geburt (eine Schwangerschaft ist ein Sonderfall, da keine Krankheit) in Verbindung zu bringen sind.

Schwangerschaftsverhütung dient nicht der Verhinderung oder Behandlung einer Krankheit, sondern ist Lifestyle, Privatsache, persönliche Vorsorge etc.

Falls der Einwand kommt, die Pille wird tlw. von den Kassen getragen: ich glaube, bei jungen Frauen und in jedem Fall, wenn eine ärztliche Diagnose dahinter steht und nicht (vorrangig) die Verhütung einer Schwangerschaft das Ziel ist.
*****its Mann
67 Beiträge
https://maennerarzt-linz.at/artikel/vasektomie/
Dieser Artikel eines Arztes beschreibt die Problematik ganz gut.
Die ganze Sache will gut überlegt sein, tritt der Negativfall ein und man hat Probleme, steht man ziemlich alleine da. Von den Urologen wird man abgewimmelt, die wollen schließlich ihr Geschäftsmodell nicht zerstören und haben Angst vor Regressforderungen.
Aber letzten Endes muss das jeder für sich selbst entscheiden.
*******chen Mann
140 Beiträge
Beschneidungen sind auch nicht ohne.
Kann auch zu einem völligen Verlust der Empfindlichkeit der Eichel führen.
*******_567 Mann
542 Beiträge
Zitat von *******chen:
Beschneidungen sind auch nicht ohne.
Kann auch zu einem völligen Verlust der Empfindlichkeit der Eichel führen.

Das geht noch schlimmer:
Eine (unsachgemäß) ausgeführte Beschneidung kann zum Verlust des ganzen Penis führen - im Falle einer Sepsis u.U. sogar zum Tode.

Und bei einer Vasektomie wird man u.a. darüber aufgeklärt, dass das zum Verlust eines Hodens führen kann. Da sage ich: und was bei EINEM Hoden möglich ist, ist auch bei einem ZWEITEN Hoden möglich.

Jaaa - kann alles passieren. Nicht sehr wahrscheinlich, aber nicht gänzlich unmöglich.
Und wird wohl auch passieren - in 0,0000xyz Prozent aller Fälle.

Aber selbstverständlich wird immer jemand da sein, der einen Kollegen kennt, dessen Bruder einen Neffen hat, der am 06.08.1996 einen Mann im IC 2059 getroffen hat, dessen inzwischen verstorbene Mutter wo gearbeitet hat, wo sie gehört haben könnte, dass ... passiert sein soll...

Und so weiter und so weiter...

Letztendlich trägt jeder die Folgen seiner Entscheidungen.
*****121 Mann
9 Beiträge
Für mich ist es die Lösung Nr.1 überhaupt, wenn man mit dem Thema Nachwuchs durch ist. Ganz egal ob in einer Beziehung oder als Single. In meinem Umfeld ist es ein normales Thema, da viele keine Lust mehr auf Verhütung und Überraschungsnachwuchs haben und man das Problem ganz easy lösen kann.

Ich habe es in einer Praxis machen lassen, die sich unter anderem auf Vasektomie spezialisiert hat. Verlief alles soweit problemlos:)
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