Gab es das Wort „Konsumgesellschaft“ eigentlich schön vor 100 Jahren? Hyperkapitalismus? Transphob? Ich hab auch schon als Heranwachsender in den 90ern nicht mehr geredet, wie meine Eltern. Die Attitüde, wie locker man mit Sprache umgeht, war schon eine ganz andere.
Es war auch nicht immer alles „cool“ und „chillig“. Mit diesen Worten sind die meisten hier aber vertrauter, weil schon eher selbst damit aufgewachsen. Und heute wachsen die Kids eben mit Worten wie „weird“ oder „cringe“ auf. Sachen sind unfuckingbelievable. Ratten sind 31er oder Snitches. Die Macht des Internets und der sozialen Medien, wo der Puls der Zeit vor allem im englischsprachigen Content pocht, übt auch auf unsere Gesellschaft einen immensen Einfluss aus. Und Globalisierung macht auch vor Sprache nicht halt.
Kurze Anekdote: Ich hab ja beruflich teils mit jungen Leuten zu tun (Anfang 20). Jedes zweite Wort ist da „Bro“. Meine Nackenhaare haben sich aufgestellt, als ich dem die ersten Male in der Frequenz ausgesetzt war. Bei uns hieß das noch „Alter“, verdammt nochmal, was für „Bro“?! Mittlerweile rutscht es mir zwischendurch selbst mal raus.
Mein Highlight war, als zwei Brüber, Zwillinge noch dazu, gerade Feierabend machen wollten:
„Bro, los, lass’ abhauen.“
„Ja, Bro.“