„„es gibt ja so wortschöpfungen, die sich völlig problemlos in die deutsche sprache einfügten
z.b. "burn-out"
ich glaube, kein mensch sagt "ausgebrannt"
wie allerdings das wort "geil" so eine omni-präsenz in unserem sprach-gebrauch erreichen konnte,
wird mir immer ein rätsel bleiben...
zuerst nur im zusammenhang mit sex bezeichnet "geil" heute alles, was irgendwie positiv ist...
kennt Ihr noch mehr solcher worte?
Wenn man sich den Ursprung von "geil, Geilheit" anschaut, dann finde ich schon, dass sich die Präsenz des Wortes in der deutschen Sprache ganz natürlich entwickelt hat.
„Ich hatte mal einen Job im Gartenbau und der alte Gärtnermeister wusste, was geil bedeutet. Schnell dem Licht zu wachsend. Was war ich überrascht. :)
Ferner wurde damit auch die sexuelle Gier von Tieren beschrieben.
(Gut, das wäre ja nahtlos auf manche Menschen übertragbar).
Wie bereits von einer anderen Mitschreiberin erwähnt, wurde auch ich von meiner Mutter eindringlich ermahnt, dieses schreckliche Wort nicht zu verwenden - eben mit diesem (durchaus triftigen Argument).
Aus „Geil“ wurden dann in den Siebzigern und Achtzigern mit weiteren Adjektiven Superlative gebildet wie „super-geil, ober-geil, hammer-geil“ etc.
Im wahrsten Sinne vom Glauben abgefallen bin ich, als meine Tochter (Jg. 78) in ihren Teenagerjahren „gottes-geil“ verwendete ^^
Einmal war ich im Schuhgeschäft und zwei junge Frauen kreischten beim Anblick jedes zweiten Paar Schuhe, wie „geil“ sie diese fänden.
Da suggerierte mir mein pöhzes pöhzes
Szenen hemmungslos kopulierender Schuhe.
Es ist schon bemerkens_wert, wie Mensch eine an Synonymen für „schön“ reiche Sprache auf ein nicht einmal wohlklingendes Wort für bewundernswerte Phänomene, Dinge, Menschen und (sexuelle) Erlebnisse reduzieren kann.