„...
Barrieren in Sprachen werden gebaut, wenn ihr Verständnis nicht ermöglicht wird. Das kann nur durch Elitäres Denken auf der einen Seite ("Wir verhindern Zugang zu unserer Sprache") oder Verweigerung ("ich möchte nicht den Aufwand betreiben, mir diese Regeln anzueignen" entstehen, denn grundsätzlich ist Sprache etwas, das Barrieren der Kommunikation aufhebt.
...
Nein, es gibt auch noch andere Gründe dafür, dass sich in Sprachen Barrieren auftun:
• Zu komplexe Regeln, die komplizierter sind, als es das Mitzuteilende erfordert. Weil diese Regeln meist einfach im Lauf der Zeit entstanden sind.
• Nichtverstehen und falsche Einordnen von Wörtern usw. führen auch dazu, dass das Mitgeteilte nicht korrekt ankommt. Womit eine weiteres Hindernis für eine gute Kommunikation gegeben ist.
Viele unterschiedliche Wörter für viele unterschiedliche Gegebenheiten ermöglichen natürlich auch eine entsprechend zielgerichtete, konkrete Kommunikation. Diese müssen dann aber auch von den Beteiligten entsprechend beherrscht - und verwendet - werden.
Weil sonst das Gegenüber nur noch "Bahnhof" versteht.
„...
Je konkreter eine Sprache ist, desto deutlicher lässt sich kommunizieren, desto klarer ist Kommunikation, desto weniger ist Interpretation, desto geringer also die Barriere der Verständigung.
...
Nur wenn die Beteiligten die jeweiligen, konkreten Bedeutungen auch entsprechend gut verstehen.
Ansonsten kann es passieren, dass dieser Vorteil nicht gegeben ist oder dass gar eher das Gegenteil eintritt: Es kommt zu Missverständnissen.
„...
Neologismen entstehen, wenn eine Notwendigkeit besteht, etwas zu konkretisieren, zu benennen und damit in Gestalt zu kleiden.
...
Neologismen entstehen aber auch dann, wenn eine entsprechend große Gruppe einen Bedarf sieht. Selbst wenn es schon ein Wort mit gleicher Wortbedeutung gibt. Die Notwendigkeit, etwas klar zu benennen, was bisher nicht möglich war, ist eben nicht mit mit jedem dieser neuen Wörter gegeben. (Mit manchen dieser Wörter allerdings schon.)
„...
Sprache verändert sich. Permanent. Aber nicht, weil wir sie auf "Fitness/Eignung" für die Zukunft prüfen, sondern, weil der Bedarf besteht. Neologismen sind Neuschaffungen. Sie decken einen Bedarf oder verschwinden wieder, weil sie in ihrer Aktualität benötigt werden, ...
...
Der bestehende Bedarf ist nicht immer eine Notwendigkeit - nicht immer ein Benötigen. Weil es eine Notwendigkeit nicht gibt, wenn es für etwas schon ein klares Wort vorhanden ist. Der Bedarf ist dann ein anderer.
„...
Abgesehen davon, dass bestimmte kulturelle Konzepte, wie z.B. Moral, als der Ethik übergeordnete Instanz, ...
...
Moral ist nicht der Ethik übergeordnet.
Nebenbei - was die Komplexität, die Regeln usw. angeht:
Vielleicht sollten mal Ausländer befragt werden, wie leicht sich Deutsch und wie leicht sich beispielsweise Englisch lernen lässt. Für nicht wenige der Betroffenen wird so manche schwierig erscheinende Regel in der deutschen Sprache - und der Umfang dieser Regeln - schon eine entsprechende Hürde sein. Vermutlich schwerer zu lernen, als verschiedene andere Sprachen mit ihren Regeln.