„„Auf der einen Seite ist es okay, wenn „fremdgehen“ von Zug anders interpretiert wird, aber bei Übersetzungen, die so gut wie jeder gleich versteht, ist es dann wieder ein Problem?
Tja kommt eben auf den Kontext / das Umfeld an.
Wird in einer gerichtlichen Anhörung zur Darlegung einer zerrütteten ehelichen Beziehung
der Nicht-Neologismus "Fremdgehen" verwendet ist vermutlich etwas anderes gemeint
als die Verletzung einer (internen) Absprache eines Paares im SC oder deren anschließender
Erörterung im JC-Forum.
"Jeder" versteht "Handy" (nur z.B. Engländer nicht, weil "handy" dort eigentlich
bequem/nützlich meint und damit eben keine Übersetzung vom Englischen ins Deutsche
ist).
Der Neologismus "Sapiosexualität" wird sogar von Teilen jener Gesellschaftswissenschaften
(aus denen er stammt) kritisiert, weil er eben nicht (oder nur in sehr seltenen Einzelfällen
für Einzelpersonen) den begrifflichen Rang (als Kategorie, ganz/garnicht))
von Homo-, Hetero-, Bi-Sexualität hat.
..und so wie "jeder" Handy versteht ist den meisten der Begriff Sapiosexualität
(als Außenstehender) nur als
ausschließlich vom wahrgenommenen Intellekt
des Objektes der Begierde bestimmte Sexualität des/der Sapiosexuellen
verstehbar.
Vielleicht wäre Sapiophilie (schön ist schön, klug und schön schöner)
günstiger gewesen?
Mal davon abgesehen, dass die Bezeichnung eines vermeintlichen Bedeutungswandels einzelner Worte wie „Fremdgehen“ nicht der Definition des „Neologismus“ entspricht.
Manche halten sich an die korrekte Bedeutung, andere diskutieren über Streitigkeiten über Begrifflichkeiten in anderen Themen, die hier sich nicht jede/r gelesen haben muss.