Lebt Ihr Eure BDSM/DS Beziehung öffentlich aus?

Also, ich habe diese Neigung zum Glück nicht. Hätte ich sie, bliebe das privat. Es gehört schlicht nicht in die Öffentlichkeit, denn andere Menschen, die ungefragt Zeuge von BDSM-Handlungen in der Öffentlichkeit würden, könnten sich dadurch zumindest belästigt fühlen.

Für mich wäre es eine Form von Exhibitionismus. Nicht öffentlichkeitstauglich und gesellschaftlich nicht erwünscht.

Wenn Menschen Angst haben vor Dingen und Menschen, die anders sind, als sie es gewohnt sind, als sie es mögen oder, die andere Arten zu leben haben als sie selbst, dann muss das ein sehr stressiges, belastendes Leben sein. Schließlich ist fast jeder anders als man selbst.

Ich bin sehr froh, dass es mir nichts ausmacht, Menschen zu sehen, die anders sind als ich. Ich bin froh, dass ich keine Angst empfinde, wenn ich jemanden mit Behinderung, jemanden mit anderer Hautfarbe, jemanden mit anderem Geschlecht, jemanden mit anderer Sexualität oder jemanden mit anderer Lebensweise sehe.
Ich wünsche allen Menschen diese Angstfreiheit, es gibt schließlich auch keinen Grund dafür, Angst vor Menschen zu haben, die anders sind als man selbst.

Angst sollte dann anschlagen, wenn es eine tatsächliche Gefahr gibt. Dass jemand anders ist, bedroht nicht das eigene Leben, den eigenen Körper und den eigenen Besitz, ist also kein Grund für Angst.

Mir ist das hier ehrlich gesagt zu ungenau und wenn dann kommen extreme Beispiele.

Wenn ich einen Goth auf der Straße sehe, ist dieser auch anders gekleidet und ich fühle mich jetzt nicht sexuell getriggert.

Ja, auch so ein Ring würde mich nicht stören. Wenn er mir überhaupt auffallen würde.
Ein Shirt mit 'Super Dom' würde mich eher zum schmunzeln bringen.

Weil hier das Beispiel "Fußgängerzone" ständig im Forum auftaucht:

Öffentlichkeit, das kann natürlich die Fußgängerzone Nachmittags um halb 3 am Samstag sein. Es kann aber auch ein einsamer Feldweg morgens um 9, ein Waldweg in der Nacht oder ein verlassenes Industriegebiet am Wochenende sein. Zudem alles dazwischen.

Ja, auch da kann jemand kommen, das kann in der Öffentlichkeit immer passieren. Aber es ist ein Unterschied, ob man in Kauf nimmt, dass einen wenn man Pech hat, ein einzelner sieht oder, ob man sich extra ins Getümmel stürzt, sodass klar ist, dass einen auf jeden Fall mindestens einer sieht.

Dann spielt natürlich auch die Handlung eine Rolle, meiner Meinung nach. Nacktheit ist zum Beispiel etwas, was man anderen nicht ungefragt zumuten sollte. Aber wenn dann in der einsamen Öffentlichkeit doch wider Erwarten jemand vorbei kommt und einen an der Leine sieht, dann ist das nicht so schlimm, finde ich. Wäre man dabei auf allen Vieren, wäre es wieder etwas schlimmer zum Beispiel, weil dann wären es sogar zwei Abweichungen von der Gesellschaft.

Ich fände es gut, wenn nicht so pauschal alles über einen Kamm geschert würde.

Ich muss gestehen, ich fühle mich von Slipless und transparenter Bluse eher belästigt und vor allem, weil auf Kinder verwiesen wird und das hat jetzt nicht unbedingt etwas mit BDSM zu tun.

@*******987 ich stimme dir zu, daher mein Einwand, mir ist das zu ungenau.

Genau das ist der Punkt, danke 👍

Es ist ein Unterschied ob man erwas aufgedrückt bekommt und tolerieren muss, oder ob man etwas sieht und für sich entscheidet wie man damit umgeht.

Ich kann es nicht nachempfinden. Schon der Gedanke daran kann mir den Spass am Sex mies machen.

AC

Die Unterscheidung verstehe ich nicht wirklich, beziehungsweise ist das doch einfach ein unterschiedliches Mindset des Betrachters.

Wenn ich, was ich immer tue, mit meinem Halsreifen unterwegs bin, empfinden einige wenige das vielleicht als Aufdrücken, obwohl ich gar nichts tue, sondern einfach nur mein Leben lebe. Die meisten Menschen allerdings verstehen, dass ich an meinem Körper den Schmuck haben darf, der mir gefällt und, dass es ihr Leben nicht beeinträchtigt.

Aufdrücken wäre für mich zum Beispiel, wenn ich die Leute ansprechen würde "Na, gefällt Ihnen mein Halsband? Ich trage das, weil ich meiner Herrin gehöre. Wir leben nämlich BDSM. Wissen Sie, was das ist?" Ich glaube, das macht aber niemand.

@******one man muss Dinge nicht nachempfinden können, um sie zu tolerieren. Es reicht die innere Gewissheit "das beeinträchtigt nicht mein Leben, deshalb kann es mir egal sein".

Warum, bitte, warum beteiligt man sich an einem Thema, das man „ekelig, fies oder sexuell unattraktiv/nicht erfüllend“ findet?!

Das entbehrt doch jeglicher Grundlage…

Oftmals denke ich mir hier echt, wenn man nix Gutes beizutragen hat, bitte schweigen und dem Thema nicht folgen… schont definitiv den Blutdruck…

Ich wünsche einen guten Wochenstart…
die Rhonwen

Ganz einfach: Um deutlich zu machen, dass Dinge ihre Grenzen haben und man davon in der Öffentlichkeit auch nicht tangiert werden möchte.

Die Äußerungen von @*******987 sind da noch vollkommen nachvollziehbar. Niemand sollte sich an einem Halsband stören, das auch in der Öffentlichkeit als Schmuck getragen wird, auch wenn es dem Träger/der Trägerin darüberhinaus mehr bedeutet.

Aber stell dir vor, es würde jemand in der Öffentlichkeit und damit meine ich die sichtbare Öffentlichkeit (Fußgängerzone zum Beispiel oder ein öffentlicher Park zur Mittagszeit) mit abgebundenen Brüsten herumlaufen oder als Mann entsprechend mit einem abgebundenen Hodensack. Geht gar nicht.

Es hat kein einziger gesagt, er würde sowas tun. Ich verstehe nicht, warum man immer so unrealistische Extrembeispiele rausholen muss.
Natürlich wäre das völlig unangemessen und deshalb tut es auch niemand. Wenn es aber niemand tut, muss man auch nicht darüber sprechen.

Ich finde das nicht schlimm, wenn ich es zufällig in der Öffentlichkeit sehe bei Anderen.


Mir wäre es unangenehm, wenn es mich selbst betrifft, also ich würde solche speziellen Sachen nicht in der Öffentlichkeit machen.

Mir ist es schon peinlich, wenn mein Ex in der Sparkasse laut sagt :"benutz mich."

Oder einen Streit anfängt, wo drin vorkommt, ja Geld ausgeben und Schwanz in Mund nehmen ja das kannst du.

Für mich wird hier mit zweierlei Maß gemessen. Ich hatte das Beispiel mit dem Slippless gebracht. Da stört es die wenigsten, wenn Frau ohne Höschen auf die Arbeit geht oder in der Öffentlichkeit und es ist auch egal, wie kurz der Rock ist.

Ich glaube aber nicht, das BDSM‘ler mit abgeschnürten Brüsten nackig durch die Gegen me wandern wollen, am Tag, auf der Arbeit etc.

@*******987

Doch, man darf schon darüber sprechen. Die Grenzen sind fließend.

Das Thema lautet nunmal "Lebt Ihr Eure BDSM/DS Beziehung öffentlich aus?"

Und das impliziert erstmal alles.

Keine Ahnung, was BDSMler wollen. Aber das Beispiel mit dem Postboten und dem Pizzamann hatten wir ja auch schon, der da ungefragt mit Dingen konfrontiert wird, die er nicht sehen will.

Solange ich das Slipless nicht sehen muss oder in einer Sauna Spuren , ist alles okay.

@**********ucher Wer definiert denn genau, was geht oder nicht? Wer ist die Instanz?

Trigger sind übrigens Deine persönliche Verantwortung. Es ist nicht die Aufgabe der Welt, auf Zehenspitzen um Dich herum zu tänzeln, nur damit es Dir wohl ist.

Das implziert erstmal, dass man auch BDSM/Ds Beziehung führt, die ggf. öffentlich gelebt werden könnten...meine ja nur.

Der Praktizierende ist für Einvernehmlichkeit verantwortlich. Und das bedeutet auch, unbeteiligte Dritte nicht hinzuzuziehen.

Ich finde es schade, das von BDSMseite die Grenze aufgelöst wird.

Das ist zu pauschal. Nicht alle "BDSMler" wollen unbeteiligte Dritte involvieren. Um ehrlich zu sein, lese ich viel häufiger, dass das nicht gewollt ist.
Im Gegensatz zu den allgemeinen (und hier auch zuweilen wenig unterdrückten) Vorurteilen gegenüber der Szene, sind die Menschen, die BDSM praktizieren überwiegend sehr reflektiert und machen sich ziemlich viele Gedanken über das, was sie tun.

Ich weiß noch nicht einmal, mit was der Pizzabote konfrontiert werden würde?

Sorry, ich glaube die sehen weit aus heftigeres.

Wenn ich jemanden erwarte, ist es was anderes, als ungefragt zu erscheinen.