Kopf oder Bauch?

manchmal weiss ich ganz genau, dass es die richtige entscheidung ist
egal ob kopf oder bauch
am besten ist kopf und bauch

wenn ist erst noch überlegen muss
erst noch jedes für und wider abwägen muss
kurz: ins nach-denken komme

heisst die entscheidung: nein

ich musste vor einiger zeit umziehen
vom haus in eine wohnung - mit 2 grossen hunden
ich wusste, ich finde keine mietwohnung (mit den 2 hunden)
habe deshalb nach eigentums-wohnungen geschaut und im internet eine gefunden
anhand der bilder wusste ich: das isse!
ich habe sie genommen und sie war es dann auch...

hätte ich erst lange überlegen müssen - wäre mit sicherheit was faul gewesen
überlegen in diesen momenten heisst für mich immer: über-reden!
der bauch entscheidet - der kopf über-redet

Ich gehöre klar zur Bauchfraktion.

Mein erfahrung ist das der erste Gedanke das erste Gefühl in den meisten Fällen richtig ist.

Der Bauch ist nun mal schneller als der Kopf und bezieht auch die Emotionsebene mit ein.

Das fließt beides zusammen. Das wichtigste ist, ich entscheide mich relativ zeitnah, weil ein ewiges Hin und Her, wie ich es von einigen Mitmenschen kenne, mich in den Wahnsinn treibt. Dementsprechend variieren die Ergebnisse von "Alles richtig gemacht" bis "absolute Nullnummer" und sind damit wertvolle Ratgeber für zukünftige Entscheidungen. Man lernt ja nie aus!

Ich bin Stoiker - also steht eindeutig der Kopf im Vordergrund. Oder wie Marc Aurel einmal sagte: "Das Glück deines Lebens hängt von der Qualität deiner Gedanken ab."

Darüber hinaus bin ich der Ansicht, dass man die alltäglichen Herausforderungen grob in zwei Gruppen aufteilen kann: Diejenigen auf der Sachebene und die auf der emotionalen Ebene. Hier zu erkennen was was ist, hilft auf dem Weg zu einer Entscheidung schon ungemein weiter um "richtig" zu reagieren.

So macht es z.B. meiner Erfahrung nach keinen Sinn bei der Geldanlage auf sein Baugefühl zu hören und Menschen die auf der emotionalen Ebene unterwegs sind eine rationale Lösung auf der Sachebene vorzuschlagen, wenn mein Gegenüber einfach nur Bestätigung oder Zuneigung sucht und eigentlich nur in den Arm genommen werden möchte.

Hm. Nochmal nachgedacht und nun ausführlicher.

• Einige meiner innigsten und langjährigsten
Freund*innenschaften sind entstanden, obwohl wir uns gegenseitig zuerst nicht ausstehen konnten.

• Ich bin HsP, und wenn ich immer auf mein Gefühl hören würde, würde ich verrückt. Da tut Abgrenzung/ Abstand wirklich Not.

• Auch ich besitze Intuition. Diese zeigt sich/ ist am unfehlbartsten aber in Kontakt bzw in der Arbeit mit Tieren. Dort nenne ich es aber, wenn ich es denn mal benennen muss, eher
"Flow".

• Diesen Flow spüre ich, wenn überhaupt körperlich, nicht im Bauch, sondern tatsächlich im Kopf (hinter der Stirn) und vielleicht noch hinter dem oberen Brustbein
(das meine ich wörtlich und ganz unesoterisch).

• Als der Begriff "Bauchgefühl" aufkam (war das in den 1980ern?), fand ich ihn spontan genau so unsympathisch wie den Begriff "Powerfrau".

• meinen Bauch mochte ich noch nie, weder innerlich ("Frauenshice") noch äußerlich (bitte dies einfach so stehen lassen, ).

Vielleicht sollte ich endlich mal das Buch
"Darm mit Charme" lesen.
Da soll das Thema "zweites Gehirn" ganz gut beleuchtet werden, was ich so mitbekommen habe.

@*******ant total spannend. Ich bin selbst auch HsP und genau das ist der Grund, warum ich glaube, dass mein Bauch die besseren Entscheidungen trifft.

Da sieht man wieder das Spektrum

@****4me
Ja, und zwar nicht nur das Spektrum, sondern auch die persönliche
Art& Weise, einen Umgang damit zu finden.
Das Hauptding ist mMn die Frage "Gabe oder Fluch". Aber dies wirklich nur ganz kurz hier, .

Ich bin ein Mann und denke grundsätzlich mit dem Schwanz. Die Aussage das ich Andere Körperteile zum Denken zu benutze könnten Teile der Bevölkerung verunsichern.

Vorurteile und Klischees wollen halt gepflegt werden, weswegen ich jeden Mann bitten möchte mit seinem Schwanz zu denken, damit dieses wertvolle, traditionsreiche und wichtige Klischee auch in Zukunft Bestand hat.

also eigentlich muss ja erst das gehirn ein signal an den bauch senden
damit der reagiert?!

ist das nicht ein widerspruch in sich?

Da stimme ich dir zu aber bei der Entscheidungsfindung ist mein Bauch dann schneller.

Bauchgefühl ist umgangssprachlich und meint mehr Intuition.

Und die ist viel mehr als nur Impulsivität.

Da schafft der Körper im Grunde eine Meisterleistung und zeigt, was ihn von der momentan existierenden KI unterscheidet.

Es werden in Millisekunden Erfahrungswerte, Ängste, Abschätzungen und ganz viele andere Informationen abgefragt.

Kopf oder Bauch ist mir viel zu Zweidimensional gedacht.
Gefühle sitzen nicht nur im Bauch. Die werden von den Hormonen gesteuert und ich bin nicht meine Hormone.
Mein Bauch sammelt alle Informationen, die mein Kopf so schnell nicht logisch zusammen bekommt und gibt mir dann gelegentlich scheinbar unlogische Anweisungen. Für mich fühlt es sich so an, als wäre mein Bauch mein Zentrum, in dem sich alles trifft. Gefühle, Gedanken, Verstand. Deswegen ist er sooft irritiert und grummelt. Er hat viel zu tun.

@****3or
Du hast es besser auf den Punkt gebracht

Zum Bauchgefühl: Wenn es sich meldet, spüre ich es tatsächlich genau da, wo es verbal verortet wird, wortwörtlich und zwar sofort im Unterbauch, also nicht Magenschmerzen o. ä. Und genauso blitzschnell registriert darauf mein Kopfgehirn: Achtung, die Zwillingsschwester Bauchgehirn hat gesprochen, jetzt bist du dran.


Doch, da meldet sich mein Bauch auch und der sagt laut und deutlich: Nein!
Recherchiere erst einmal gründlich und lass dann deinen Verstand entscheiden.

Ich möchte dich ja wirklich (!)
weder brüskieren noch diskreditieren...
Aber besrimmte Sarkasmen sind, wenn provokativ gemeint (!) , 2024 spätestens einfach überholt.
Die vielzitierte "Jugend" würde sagen:
lame.
Dennoch weiß ich aus alter Verbundenheit bestimmte GenX- Witze zu schätzen und nutze sie (allerdings selten) selbst.

Die Entscheidung wird immer im Kopf getroffen.
"Bauchgefühl" ist nur eine Metapher, die dafür steht, dass man eine Entscheidung nicht richtig rationalisieren bzw. verbalisieren kann. D.h. man "empfindet" die Entscheidung eher, als dass man im Kopf eine Pro- und Kontra-Liste durchgeht. Dennoch aber basiert sie auf verschiedenen Reizen, Ereignissen, somit Gründen.
D.h. sowohl die "Kopfentscheidung" als auch das "Bauchgefühl" sind Gehirnaktivitäten basierend auf Gründen, und meist geht das ja auch zusammen. D.h. wir haben ein Gefühl für eine Tendenz und können das Gefühl auch rationalisieren, also verbal begründen.
Problematisch wird es, wenn sich Ratio und Emotion widersprechen, uns eine Entscheidung also vernünftig erscheint, aber sich in uns was dagegen sperrt oder andersherum, wir zB gegen alle Vernunft verliebt sind. Und dann ist es sinnvoll, zu versuchen, herauszufinden, warum unser Gefühl so anders ist, also ob wir vielleicht in unserer rationalen Bestandsaufnahme was übersehen haben oder ob unser Gefühl uns in eine Gefahr bringt, weil es die vernünftigen Gründe übersieht.
Für mich ist so ein Widerspruch also eher ein Alarmsignal gewesen, der mich dazu bewogen hat, mir - wenn möglich - mit einer Entscheidung mehr Zeit zu nehmen.

Ja, Intuition ist der bessere Begriff und ein recht komplexer Vorgang, der blitzschnell auf eine Fülle von Gespeichertem zurückgreift und dann ein Ergebnis ausspuckt, was eindeutig eine Gehirnleistung ist.
Trotzdem spüre ich den ersten Impuls tatsächlich im Bauch, aber die Registrierung des Impulses findet dann schon im Kopf statt.

Und zu schnellen Entscheidungen in Konflikt (Kopf oder Bauch, bzw. Vernunft oder Gefühl) Situationen: Ich habe mich mal so, mal so entschieden und es war mal richtig mal falsch. Ich kann keine Tendenz ausmachen, ob eher meine Vernunft oder eher mein Gefühl richtig lag.

Es gab Situationen, da dachte ich hinterher: OK, hat offenbar einen Grund gegeben, warum mein Bauchgefühl anders war. Aber eben auch, dass ich etwas gegen meine Vernunft entschieden habe und hinterher dachte: Warste schön blöd, das zu machen, obwohl du klare Gründe dagegen hattest.

Somit bleibe ich dabei: Wenn sich Kopf und Bauch widersprechen, nehme ich mir mehr Zeit. Und wenn das nicht möglich ist, entscheide ich, und dann ist es eh gewissermaßen ein Zufallsexperiment. Bzw.: Wenn es ganz schnell gehen muss, entscheidet man eh intuitiv.

Ein "schlechtes Bauchgefühl" ist oft ein Indikator, dass man unbewusst Informationen sammelt (seien sie richtig oder falsch sei mal dahingestellt) die den "realen" Informationen widersprechen.
Der Ehemann bringt plötzlich auffallend oft Blumen mit, kümmert sich plötzlich um seine Frisur und ist supernett... da gehen wahrscheinlich bei vielen Frauen unbewusst die Alarmsignale an.
Ob man dabei jeweils richtig liegt hängt auch von den eigenen Erfahrungen ab. Wenn ich bei einer Sache noch nie auf den Schnabel gefallen bin haben sich gewisse "Instinkte" einfach noch nicht entwickelt, die mich vorsichtig werden lassen.

Ich hab jetzt noch nicht alles gelesen, aber allgemein wird der "freie Wille" überschätzt. Meistens ist die Entscheidung schon gefallen, bevor wir uns dessen bewußt sind. Und dem Kopf fällt es dann oft schwer, dass zu revidieren, Und wir glauben dann, wir haben die Entscheidung mit dem Verstand getroffen

Ich bin bekennender Kopfmensch und würde mich dennoch dem Team Bauch zurechnen.

Wie das?
Im Thread fiel mehrfach das schöne Wort "zerdenken". Das konnte ich auch hier im Joy schon ein paar Mal richtig gut.
Inzwischen lasse ich mich bei meinen Aktivitäten hier sehr viel stärker von meiner Intuition leiten. Dem ersten Eindruck, dem sagenumwobenen Bauchgefühl, folge ich inzwischen ziemlich konsequent.

Auf diese Weise habe ich tolle Menschen getroffen, an denen ich sonst (kopfgesteuert) vorbeigelaufen wäre. Und ja, natürlich blieben auch schmerzhafte Erfahrungen nicht aus, denn mein Bauch liegt auch nicht immer richtig.

An diesen Schmerzen wachse ich...
...und werde weiterhin meiner Intuition in Herzensdingen mehr vertrauen als meinem spaßbremsenden Kopf.

Weil ich kein magisches Denken habe. Ich glaube nicht daran, dass es ein Zufallsexperiment beeinflusst, wenn man ein anderes Zufallsexperiment macht, was damit nichts zu tun hat.
Will sagen: Manchmal hat man nicht genug Informationen/Gründe, sodass diese für eine Entscheidung sorgen, und hat aber auch nicht die Zeit, mehr zu holen, dann muss man eben entscheiden, entweder nach den wenigen Gründen, die man hat, oder aus dem Gefühl heraus. Und hinterher wird man sehen, ob das sinnvoll war. Ob man da noch eine Münze vorschaltet, ist magisches Denken bzw. ein unnötiger Versuch, Verantwortung abzustreifen/abzustreiten, den man sich selbst eh nicht abnimmt (es sei, denn man neigt stark zu magischem Denken;))

Grundsätzlich bin ich auch eher Bauch/Gefühlsmensch (oder vertraue auf meine Intuition - wie auch immer man es sehen will. Insbesondere was das zwischenmenschliche angeht.

Aber auch bei anderen Dingen höre ich eher auf mein Gefühl. Manchmal greift dann aber der Kopf mit ein (insbesondere wenn es um finanzielles geht), woraufhin sich quasi ein innerer Dialog über das für und wieder entwickelt, bei dem der Ausgang offen ist.