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Als Hetero Paar auf die Queer Party?

*****y87 Frau
9.820 Beiträge
ist ein Sammelbegriff für Personen, deren geschlechtliche Identität (wer sie in Bezug auf Geschlecht sind) und/oder sexuelle Orientierung (wen sie begehren oder wie sie lieben) nicht der zweigeschlechtlichen, cis-geschlechtlichen und/oder heterosexuellen Norm entspricht.


Das kriege ich sofort angezeigt, aber egal darum soll es ja nicht gehen.
*******corn
2.163 Beiträge
Im Gegensatz zu anderen Begriffen aus der Familie der sexuellen Orientierungen (wie schwul, lesbisch, bi- oder asexuell) und geschlechtlichen Identitäten (wie trans oder intergeschlechtlich) gibt es für den Ausdruck queer keine einheitliche Definition; er unterliegt in seiner Verwendung Aneignungs- und Interpretationspraktiken, sodass eine genaue Definition der Bezeichnung auch Gegenstand von Diskussionen ist.


Das sagt Wikipedia im zweiten Absatz.
******tte Frau
303 Beiträge
Alice Weidl etwa sagt, sie sei nicht queer.
Darüber streitet seitdem die queere Szene 🥸
*****y87 Frau
9.820 Beiträge
Ja dann liest man halt genau die Partybeschreibung und gut ist *nixweiss*
******tte Frau
303 Beiträge
...aber wahrscheinlich ist die Frage, ob ein Heteropaar auf einer queeren Party Willkommen ist, am Ende davon abhängig um was für eine Party es sich im Detail handelt.
Bei einer Veranstaltung, die lediglich das hippe Label nutzt, stellen heterosexuelle Menschen ohnehin den größten Anteil der Gäste - von einer solchen Party geht hier sicher niemand aus.
Auch seid ihr nicht auf eine Gayparty gegangen, um einen schüchternen Freund zu supporten.
Aber die Attitude findet ihr toll. Das stößt unangenehm auf - das hat was von Positiv-Rassismus, versteht ihr was ich meine?
*****a_S Mann
8.117 Beiträge
JOY-Angels 
@******tte Das ist ja genau der Punkt, dass die Frau sich eben von der politischen Idee des Begriffs, den @*******corn gerade beschrieben hat, also einer Grundidee der Integration und Akzeptand des Anderen und Alternativen, nicht einverstanden fühlt. Und wenn der Begriff so verstanden wird, ist es eben auch prinzipiell kein Problem als Hetero-Paar auf eine queere Party zu gehen, weil man sich als Poly-Swinger eben auch als alternativ/anders, eben queer empfindet.

Das Problem ist die Verwässerung des Begriffs, der für viele nur noch als "alles geht nix muss, möglichst bunt und schräg" steht und eben die moralischen Ideen, die dahinter stecken rausnimmt. Ähnliches passiert ja bei vielen anderen Begriffen. Sexpositiv heißt ja eigentlich nicht nur, dass man gern Sex hat und Polyamour eben auch nicht nur, dass man mit vielen Sex hat. Szene-Emanzipation bleibt ein Kampf der auf hohen Wellen abläuft.
*****ade Mann
367 Beiträge
Zitat von ******tte:
Alice Weidl etwa sagt, sie sei nicht queer.
Darüber streitet seitdem die queere Szene 🥸

In dem Spektrum in dem diese Person sich bewegt ist konservativ Homosexuell schon sehr gefährlich. Mehr als das hat der Höcke nicht erlaubt... Off topic ende für mich.
Sorry
******tte Frau
303 Beiträge
@*****a_S dem stimme ich grundsätzlich total zu. Aber nachdem die Fragesteller verschnupft darauf reagiert haben, dass sie va von lesbischen Frauen auf queeren im Sinne von LesBiGayTrans-Partys nicht Willkommen sind, habe ich mich schon gefragt, was dieser Threat bezwecken soll.

Wollten sie eigentlich ein "Oh nein, wie sind den die Bekannten von euch drauf? Natürlich seid ihr auf jeder queeren Party Willkommen!" hören?

Der Tenor ist ja eher ein: Homosexuelle Joyuser lehnen die Teilnahme tendenziell eher ab, ihnen ist ein SafeSpace im Sinne von einmal unter sich sein wichtiger. Menschen die sich für queere Belange im Sinne von Vielfalt einsetzen, waren bei adäquatem Verhalten eher aufgeschlossen.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Um mal ein paar Fakten richtig zu stellen:

Wir planen keinen „fiktiven“ Besuch von Queer Partys.

Wir WAREN da kürzlich gerade. Noch dazu waren wir ausdrücklich dazu eingeladen. Ja, ausdrücklich auch als bekennendes Hetero Paar. Gelten wir dort doch als aufgeschlossen, sexpositiv und queerfreundlich.

Und auch ja, wir waren in den letzten Jahren schon öfter im ganzen Bundesgebiet sowohl auf kinky wie queer wie BDSM und sonstigen Motto-Partys.

Also eher hetero-flexibel, statt rein hetero, wie wir hier im Thread gelernt haben. Vielen Dank nochmal dafür. *knicks*


Und ja, wir kennen dort inzwischen recht viele Menschen jeglicher Orientierung, mit denen wir uns trotz mancher Unterschiede sehr gut vertragen und gemeinsam wunderbare Abende verbringen können.

Humor, das sei an der Stelle gesagt, ganz viel Humor sogar, inklusive. Auch, dass man nicht den ganzen Diskriminierungskram ständig auf die Goldwaage legt, sondern dem auch mit Humor und Lachen über sich selber begegnen kann. Auch das kann eine Art Safe Space sein, die man miteinander teilt.
Interessanterweise funktioniert das auf Partys nach unseren Erfahrungen sehr lässig, ohne Vorurteile. Wir haben uns als hetero - jetzt heteroflexibel - Paar, dafür nie entschuldigen oder rechtfertigen müssen.



Und nein, weder drängen wir uns auf geschlossene Partys (Safe Space) noch haben wir das vor noch haben wir das gesagt. Außerdem gibt es dafür die Partybeschreibung, die Zielgruppe und den Türsteher.

Wir finden es aber spannend, dass diese Eindringen Vermutung als reine Unterstellung relativ schnell immer wieder im Raum zu stehen scheint.

Die Sorge, oder eher die Beobachtung, dass sich die Szenen immer mehr vermischen, teilen wir im übrigen. Wir sind ja selber solche „Wanderer zwischen den Welten“. Da wäre eher die Frage, ob diese Durchmischung nun gut oder schlecht ist. Denn einerseits geht ja eine gewisse Gruppenidentität verloren, andererseits war doch genau dieser Austausch, das Integrieren und das Akzeptiert werden immer gewünscht.



Nein, kein Mimimi unsererseits, aber tatsächlich scheinen wir hier als extrovertiertes Hetero Pärchen in der Minderheit zu sein.


Nochmal zu unserer Eingangsfrage die da lautet:

„Als Hetero Paar auf eine Queer Party?“

Wir sagen immer noch: Ja.
Und wir können es aufgeschlossen Menschen die sich zu integrieren wissen nur wärmstens empfehlen.


Es hieß ja nicht:
„Als Hetero Paar ungefragt in einen queeren Safe Space eindringen.“
Die Frage würde sich für uns nämlich so schon gar nicht stellen. Machen wir nicht.
Würden wir in unserem Safe Space auch nicht wollen, von ein paar Ausnahmen mal abgesehen.


*hi5*

Tom & Zarah
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
Zitat von ******rah:
[...] Auch, dass man nicht den ganzen Diskriminierungskram ständig auf die Goldwaage legt, sondern dem auch mit Humor und Lachen über sich selber begegnen kann. Auch das kann eine Art Safe Space sein, die man miteinander teilt. [...]
1. Wen es nicht betrifft, kann sehr einfach fordern "den ganzen Diskriminierungskram" nicht ständig "auf die Goldwaage" zu legen. Da es euch aber ja nicht betrifft, solltet ihr diese Entscheidung den anderen überlassen.
2. Ein Safespace wird nicht geteilt. Das ist doch das ganze Thema hier. Es ist doch Tenor, dass ihr zu einer "queer & allys" Party gehen könnt. Auf einer Party, deren Zielgruppe ihr nicht seid und die ein Safespace sein soll, sieht das dann aber anders aus - und so habe ich euch jetzt mittlerweile auch verstanden.

Zitat von ******rah:
[...] Wir finden es aber spannend, dass diese Eindringen Vermutung als reine Unterstellung relativ schnell immer wieder im Raum zu stehen scheint. [...]
Da der EP sehr vage geschrieben ist, lässt er viele Auslegungen und mögliche Kontexte zu. Wenn einige entscheidende Informationen von euch erst nach und nach gedroppt werden, dann ist das eure Sache.

Zitat von ******rah:
[...] Würden wir in unserem Safe Space auch nicht wollen, von ein paar Ausnahmen mal abgesehen.
Ich frage mich ja, welchen Safespace ihr braucht bzw. zu welcher marginalisierten Gruppe ihr euch zählt ...
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********o_ooo:
Zitat von ******rah:
[...] Auch, dass man nicht den ganzen Diskriminierungskram ständig auf die Goldwaage legt, sondern dem auch mit Humor und Lachen über sich selber begegnen kann. Auch das kann eine Art Safe Space sein, die man miteinander teilt. [...]

1. Wen es nicht betrifft, kann sehr einfach fordern "den ganzen Diskriminierungskram" nicht ständig "auf die Goldwaage" zu legen. Da es euch aber ja nicht betrifft, solltet ihr diese Entscheidung den anderen überlassen.


Ich frage mich ja, welchen Safespace ihr braucht bzw. zu welcher marginalisierten Gruppe ihr euch zählt ...

@**********o_ooo

Also erstmal Danke für Deine sachlichen Ausführungen.



Zum ersten Punkt, die Sache mit dem „…. den ganzen Diskriminierungskram auch mal durch Humor ersetzen…“, das kommt aus einer Unterhaltung beim Essen auf der letzten Queer-Party vor ein paar Wochen und stammt von einem Transmensch-Crossdresser Paar, mit dem wir uns angefreundet hatten.

Sie waren es einfach leid, immer auf ihren Sonderstatus reduziert zu werden. Einfach mal „normal“ sein, war da der Wunsch und an diesem Abend auch wunderbar umgesetzt. Für uns sind solche queere Menschen im positiven Sinn einfach „normal“. Diesem Umstand begegnen wir auch mal mit Humor.


Wir haben aber auch merken müssen, dass es immer wieder Angehörige von Minderheiten gibt, die aus diesem Status überhaupt nicht raus wollen. Würden sie doch den Nimbus des „Besonderen“ verlieren. Für uns nachvollziehbar.

Das wollen wir nicht werten oder verurteilen, aber das steht manchmal schon denen im Weg, die in derselben Gruppe für Integration und Wege zur Akzeptanz als „normal“ kämpfen. Schließt es ein echtes Öffnen doch oftmals aus. Menschen die auch noch Verstehen wollen, werden abgelehnt. Sie könnten ja Akzeptanz zeigen.
Denn so wie wir persönlich manche Minderheit eben als für uns „normal“ empfinden, zerstören wir ja deren „Besonderheit“. Ein Gedanke, den wir damit bisher so noch gar nicht verbunden hatten.



Zum zweiten Punkt den Du ansprichst - woher willst Du wissen, dass nicht auch wir in unserem Leben außerhalb vom Joy Profil einer Minderheit angehören, die ebenfalls mit Vorurteilen, Ausgrenzung und massiver Diskriminierung in unserer Gesellschaft zu kämpfen hat?


Da wird hier doch lediglich nach unserem ersten, äußeren Erscheinungs- und Darstellungsbild beurteilt und bewertet.

Nichts anderes passiert doch auch einem Transmenschen oder einem Crossdresser, wenn er/sie zur Tür hereinkommt.

Es wird nur nach dem oberflächlichen Eindruck geurteilt. Vorurteile und Stereotypen überschlagen sich geradezu.

Deshalb werben wir ja für mehr Offenheit und gegenseitiges Kennenlernen, weil das eben Vorurteile abbaut und zum gegenseitigen Verständnis beitragen kann.


*friends*

Tom & Zarah
*******lus Mann
287 Beiträge
Zitat von *****a_S:
@*****ade Genau, letztlich sind all diese Safe-Spaces (egal ob auf Swinger-, Kinky- oder Queer-Partys) ein Versuch, die Übergriffe einzelner Männer abzuwehren. Der Begriff Safe-Space kommt übrigens auch aus der Frauenbewegung und ist auf die Queer- und BDSM-Szene ausgeweitet worden, und in allen Fällen gilt, dass man sich letztlich vor einzelnen männlichen Tätern schützen will, die in irgendeiner Form gewalttätig/übergriffig werden (Frauen bedrängen, begrabschen, Schwule beschimpfen, verprügeln usw.). Darum geht es letztlich.

Das sehe ich anders. Der Safespace Schwulenclub z. B. dient wohl nicht pauschal dazu, Übergriffe von Männern abzuwehren. Als ich an besagtem "alle dürfen rein"-Tag in einem solchen Club war, gab es auch eine Szene, in der zwei ältere Männer in einer Ecke Analverkehr hatten. In dem Moment kam ein Paar, Mann und Frau, den Gang entlang, sah die Szene und die Frau sagte in einer Mischung aus Mitleid und Ekel: "Oh je!". Ich bin mir nicht sicher, ob diese Männer das gehört haben. Die abfällige Bemerkung kam aber in diesem Fall von einer Frau. Auch an einem bekannten Strand im Süden Frankreichs habe ich einmal erlebt, wie eine Frau lautstark ein männliches Paar als "Sodomisten" beschimpft hat.
*******lus Mann
287 Beiträge
Zitat von *******chen:
Zitat von *******lus:
Zitat von ******rah:
Umgekehrt wird aber niemand etwas dagegen haben, wenn schwule und lesbische Menschen auf eine für zunächst Hetero ausgewiesene Veranstaltung gehen.

Das kommt darauf an. Wenn auf irgendeiner 08/15-Swinger-Veranstaltung neben einem ständig irgendwelche Männer (oder auch Transen) stehen, einem auf den Schwanz glotzen oder sogar versuchen, bei einem Hand anzulegen, dann habe ich da schon etwas dagegen. Und ja, solche Situationen gibt es. Wenn die einen in Ruhe lassen, ist mir deren Anwesenheit egal, so lange der eigentliche Charakter der Veranstaltung bestehen bleibt.

So geht es Single-Frauen in Swingerclubs übrigens regelmäßig: dass dir Männer folgen, neben dir stehen, dich ungefragt anfassen und angeiern (auch wenn man selbst keinerlei Interesse zeigt, sondern sich körperlich abwendet). Und dabei ist es für diese Männer von deren Verhalten oftmals völlig irrelevant, ob die Single-Frau, die sie gerade bedrängen, lesbisch, bi, hetero o.ä. ist.

Ähnliche Gedanken hatte ich in solchen Situationen auch schon. Hundertprozentig vergleichbar sind die Situationen aber nicht: Als Heteromann geht man davon aus, dass man auf 08/15-Swingerveranstaltungen von anderen Männern sexuell in Ruhe gelassen wird (weil sexuelle Handlungen zwischen Männern auf solchen Veranstaltungen in Deutschland unüblich bis tabu sind - warum auch immer, das wäre ein anderes Thema). Eine Frau dagegen weiß (wenn sie ein bisschen einschlägige Erfahrung besitzt), dass solche Veranstaltungen von unzähligen Männern besucht werden, die nur deshalb dorthin gehen, weil sie dort mit Frauen Sex haben wollen, und dass diese Männer ihr nachlaufen werden und sich neben sie stellen werden (wenn nicht mehr, natürlich ist ab einem bestimmten Punkt auch eine Grenze überschritten) - das ist in etwa die Situation, der man sich als Heteromann aussetzen würde, wenn man an einem "normalen" Tag in einen Schwulenclub gehen würde ...
********reau Frau
278 Beiträge
Kurze Zusammenfassung:

Ihr wart auf ein Event eingeladen, das auch das Label »queer« in der Beschreibung nutzt, habt euch dort wohl und willkommen gefühlt.

In diesem Thread fragt ihr, ob das so okay sei. Es gibt einige kritische Stimmen, die kritisieren, dass Hetero-Cis-Paare sich in explizite Safe Spaces der Community begeben. (Was das Event ja nicht war – alles tutti also.)

Diese Kritik bezeichnet ihr nun als »Gegendiskriminierung«.

Ganz abgesehen davon – und das ist explizit meine eigene, sehr subjektive Meinung – kann ich wenig mit der Attitüde anfangen, die queer-bunte-verrückte Szene dazu zu nutzen, sich selbst einen weltoffenen Anstrich zu verleihen. Die permanente Betonung, mit wie vielen trans, schwulen, crossdressenden Menschen man nun auf Partys Kontakt hat, wirkt auf mich alles andere als weltoffen. Denn ironischerweise bezeugt es genau die Trennung, gegen die ihr euch aussprecht.

Es gibt einen schönen Spruch aus Game of Thrones: »Ein König, der sagen muss: »Ich bin der König«, ist kein richtiger König.« Wer betonen muss, mit wie vielen Schwulen er sich umgibt … nun *g*

Ja, auf Events hat dieses leidige Thema Diskriminierung natürlich nichts zu suchen. Wir wollen schließlich feiern und sind alle total lustig drauf, alle vertragen sich – wuhuuuu! Am nächsten Tag im Alltag mag das Ganze wieder anders aussehen. Die vermeintliche Harmonie auf Partys darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass gewisse Gruppen immer noch mit (echter!) Diskriminierung zu kämpfen haben.

Darüber könnte man ja mal reden. Nicht nur da, wo es bequem und genehm ist und man sich mit einem simplen Partyeintritt etwas Toleranz gönnen kann. So wird ein wichtiges Thema (Diskriminierung) lieber umgedeutet, weil man als Cis-Hetero-Paar für wenige Momente einmal die Erfahrung gemacht hat, nicht überall zu eintausend Prozent willkommen zu sein. (Sofern es überhaupt so war.)
********noxx Frau
3.785 Beiträge
Zitat von ********reau:


Ganz abgesehen davon – und das ist explizit meine eigene, sehr subjektive Meinung – kann ich wenig mit der Attitüde anfangen, die queer-bunte-verrückte Szene dazu zu nutzen, sich selbst einen weltoffenen Anstrich zu verleihen. Die permanente Betonung, mit wie vielen trans, schwulen, crossdressenden Menschen man nun auf Partys Kontakt hat, wirkt auf mich alles andere als weltoffen. Denn ironischerweise bezeugt es genau die Trennung, gegen die ihr euch aussprecht.

Danke, das deckt sich genau mit meinem Eindruck. Sooo viele queere Menschen um einen herum, auch behinderte und man ist so offen gegenüber allem. Das wirkt, als wäre all das nur ein bissel Accessoire... zur eigenen Aufwertung, so wie früher der Pelzmantel, der heute eher meh ist.

So wird ein wichtiges Thema (Diskriminierung) lieber umgedeutet, weil man als Cis-Hetero-Paar für wenige Momente einmal die Erfahrung gemacht hat, nicht überall zu eintausend Prozent willkommen zu sein. (Sofern es überhaupt so war.)

Jaaaa, also ich.. ich hab mich als Bi-Frau ja auch toootal diskriminiert gefühlt, als die Lederkerls mich nicht auf ihrer Party wollten... *hüstel*.. just kidding, ich geh natürlich nicht auf ne Lederkerls Fete.

Noxx
******_Mz
1.758 Beiträge
Zitat von ******rah:
Wie seht Ihr das? Wie ist/war das?
Habt Ihr das als Queer schon erlebt? Habt Ihr als Hetero das schon gemacht? Oder wäre das mal was?

Wie ist das für Euch ganz allgemein, Hetero Menschen auf einer Queer Party?

Vor kurzem war ich auf einer Queer-Party. Möglicherweise waren viele Heteros anwesend. Wenn die Heteros Freunde queere Menschen begleiten, dann ist das für mich okay. Hetero-Paare will ich dort nicht sehen.
Zitat von ******tte:
Alice Weidl etwa sagt, sie sei nicht queer.
Darüber streitet seitdem die queere Szene 🥸

Nee, die ist quer.
*******ips Frau
2.813 Beiträge
Zitat von *******mus:
Zitat von ******tte:
Alice Weidl etwa sagt, sie sei nicht queer.
Darüber streitet seitdem die queere Szene 🥸

Nee, die ist quer.

Nein, sie sagt wirklich, sie sei nicht queer, sie lebe nur seit 20 Jahren mit einer Frau zusammen. Siehe Sommerinterview. 😂
Quer ist nicht das Gleiche wie queer *zwinker*
*******ips Frau
2.813 Beiträge
Es kommt wirklich darauf an, ob in der Partybeschreibung explizit drin steht, ob auch nicht-queere Menschen erlaubt sind. Ich finde aber auch, auf einer reinen Queerparty haben Heteropersonen nichts verloren. Eine explizit für queere Menschen ausgewiesene Party soll ja eben ein Safe Space sein, damit man mal ganz entspannt und gelöst unter sich sein kann. Auf "normalen" Partys sind queere Menschen sehr oft gehemmt, weil sie unter Beobachtung sind wie Tiere im Zoo. Und manche Männer gaffen schon extrem, wenn z.B. zwei Frauen in Interaktion sind und haben jede Menge Pornofantasien. Man will nicht als Exot*in bestaunt werden. Wie sage ich immer? Fehlt nur noch, dass sie mit Erdnüssen werfen. Wie im Zoo. Und nichts für ungut, aber ein sich schmücken mit der Aussage, man sei ja so offen und deswegen gehe man da hin, ist für mich mit einem schalen Beigeschmack behaftet.
*******ips Frau
2.813 Beiträge
Zitat von *******mus:
Quer ist nicht das Gleiche wie queer *zwinker*

Sorry, ich dachte, das sei die Autokorrektur gewesen. Passiert mit dem Wort queer ziemlich oft. Alles klar. Dann verstehe ich den Witz.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Wir merken schon - schwieriges Thema.

Was uns darin bestärkt, dass wir das Thread Thema eröffnet haben.

@********reau , nein, die Kritik an Heteros die in einen Safe Space eindringen empfinden wir nicht als Gegendiskriminierung. Das wurde nicht von uns aufgebracht. Das hat sich wohl so aus dem Threadverlauf ergeben. Wir haben mehrfach betont, dass wir selber den Safe Space anderer achten. Das ist hier auch überhaupt nicht das Thema gewesen.


Ursprünglich war unsere Frage auch eher an Hetero Paare gerichtet, ob sie sich den Besuch einer Queer Party vorstellen können.

Das ist wohl etwas untergegangen, nachdem der Schwerpunkt sich daran ausgerichtet hat, wie Queer Menschen das empfinden, wenn Heteros auf ihre Party kommen. (Natürlich kommt damit das Thema Safe Space irgendwie auf. Das können wir nachvollziehen)

Die Frage hatten wir ursprünglich auch nicht von uns aus in das Forum bi, lesbisch oder schwul eingestellt, sondern ins allgemeine Forum. Das hat dann wohl der Support neu einsortiert. Das akzeptieren wir natürlich.

Trotzdem ändert es zunächst einmal die Zielgruppe derer, die sich durch unsere Frage angesprochen fühlen. Wir hätten es gerne breiter gehabt und auch mehr mit anderen Hetero Paaren darüber diskutiert.



Warum erzählen wir gerne mal, dass wir sehr wohl Menschen mit Minderheitenstatus in der Familie und im Freundeskreis haben? Nun, erstens weil das so ist, und zweitens, weil auch hier schon wieder reflexartig darauf hingewiesen wurde, wir als Heteros hätten doch gar keine Ahnung, was Randgruppen und Diskriminierung betrifft. Das sind leider Stereotypen und Vorurteile, mit denen auch wir uns als Heteros auseinandersetzen müssen. Schön ist das deswegen nicht, weil damit sofort ein Totschlagargument im Raum steht und auch genutzt wird.


Intention unserer Frage war ja zunächst einmal auch, ob sich Heteros vorstellen können, mal auf eine Queer Party zu gehen.

Einfach um die Menschen dort kennenzulernen, sich Auszutauschen, gegenseitig mehr Verständnis, Achtung und einen respektvolleren Umgang miteinander zu haben. Denn nach unserer persönlichen Erfahrung hilft das sehr wohl gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.

Wir sind auch überrascht, dass sofort die Karte „wie Tiere im Zoo begafft werden“ gezogen wird. Ist das nicht auch schon eine (ablehnende) Unterstellung?

Wenn eine Randgruppe immer nur „unter sich“ bleiben will und sich selber abgrenzt, wie soll dann ein „Nicht Ausgrenzen“ von gesellschaftlicher Seite aus funktionieren?

Manchmal kommt uns das echt so vor wie: (Filmzitat:) „Ich bin der einzige Schwule bei uns im Dorf!“ (… und will das auch bleiben, um mir meinen Sonderstatus zu erhalten)




Ist das hier nicht das gemeinsame Ziel:

Mehr Respekt, mehr Toleranz, mehr Miteinander, weniger Ausgrenzung und weniger Diskriminierung?

Ja, Diskriminierung geht meist von einer Hetero Mainstream Gesellschaft aus. Bestreiten wir nicht.

Also wird es dort mehr Aufgeschlossenheit gegenüber den betroffenen Minderheiten geben müssen.

Wo soll diese Aufgeschlossenheit aber herkommen?

Unser emotionales Empfinden im Thread ist gerade eher, das aufgeschlossene Heteros so eventuell gar nicht wirklich gewollt sind.
(Wir lesen auch aus einigen Beiträgen heraus, dass das vielleicht auch nur für uns gilt, vermitteln wir doch möglicherweise für den einen oder die andere den Eindruck eines oberflächlichen Schickimicki Party-People Pärchens das wegen dieses Anderssein schon triggert.)



Für uns beißt sich das etwas:

Einerseits soll Diskriminierung gemindert werden, andererseits wird eine Hetero Aufgeschlossenheit nach unserem Eindruck nicht wirklich überall gewünscht.
Werden doch Safe Space Eindringen und das Betonen von Diskriminierung im Alltag stark thematisiert.

Warum wird eigentlich alleine schon dem Versuch etwas zum gegenseitigen Verständnis beizutragen die Ernsthaftigkeit abgesprochen? Wäre es nicht gescheiter, diejenigen im Mainstream zu unterstützen, die von sich aus bereits auf Randgruppen zugehen und damit doch zumindest mal ihren guten Willen zeigen? Egal nun, wie falsch oder unbeholfen das geschieht, oder wie sympathisch oder unsympathisch einem diejenigen zunächst rüberkommen mögen?


*nixweiss*

Tom & Zarah
*****y87 Frau
9.820 Beiträge
Weil euer EP sich sorry wenn ich das sage, einfach was dämlich ließt. Ihr sagt bzw sprecht queeren Menschen Charaktereigenschaften zu. Die haben sie aber nicht, weil sie queer sind. Das ist mir nämlich auch sauer aufgestoßen. Ich muss mich damit nicht schmücken, wie viele queere Menschen im meinem Umfeld sind. Ich habe einfach Bekannte und Freunde, die ich mag und die mir wichtig sind. Egal welche sexuelle Orientierung sie haben oder welche geschlechtliche Identität. Danach suche ich mir Menschen nicht aus. Aber bei eurem EP schwinkt genau das mit *nixweiss*


Würde mir auch verarscht vorkommen, dass ich als alternative Frau ( I hate this shit *ggg* ) als Beispiel für Toleranz für Andere herhalten soll.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******kull:
Weil euer EP sich sorry wenn ich das sage, einfach was dämlich ließt. Ihr sagt bzw sprecht queeren Menschen Charaktereigenschaften zu. Die haben sie aber nicht, weil sie queer sind. Das ist mir nämlich auch sauer aufgestoßen. Ich muss mich damit nicht schmücken, wie viele queere Menschen im meinem Umfeld sind. Ich habe einfach Bekannte und Freunde, die ich mag und die mir wichtig sind. Egal welche sexuelle Orientierung sie haben oder welche geschlechtliche Identität. Danach suche ich mir Menschen nicht aus. Aber bei eurem EP schwinkt genau das mit *nixweiss*


Würde mir auch verarscht vorkommen, dass ich als alternative Frau ( I hate this shit *ggg* ) als Beispiel für Toleranz für Andere herhalten soll.

Yupp. So betrachtet geben wir Dir Recht @*******kull

So kann man das natürlich auch lesen. Stimmt.

Muss man aber nicht. So war es nämlich auch überhaupt nicht gemeint. Aber auch das könnte man im EP herauslesen.

Klar, Eingangsposts können grundsätzlich immer missverständlich sein und auch sehr schnell wieder irgendjemanden triggern. Das ist bei den meisten Forenthemen so, wie erfahrene ForistInnen wissen werden. (Ganz abgesehen davon, dass gerade eventuell schwierige Themen immer auch noch durch den Support müssen, bevor sie freigeschaltet werden. Dem ist manche Formulierung auch geschuldet)


Wobei wir gerne eingestehen, dass wir in der Art unserer Schilderungen eher flapsig daherformulieren, ohne jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. Die Themen entstehen bei uns auch eher spontan aus einer Begebenheit heraus. Ist halt unsere Art, muss man nicht mögen.


Aber wir sehen wieder einmal, alles gar nicht so leicht:

Sagste als Hetero nix, haste keine Ahnung.
Sagste direkt dazu, dass Du einen schwulen Cousin hast, dann isses auch wieder nicht recht.

Über unsere fluffig-flapsige Art zu formulieren können wir uns gerne mal unterhalten, da gestehen wir Schwächen ein. So sind wir halt.


*bier* & *bier*

Tom & Zarah
******tte Frau
303 Beiträge
"Wenn eine Randgruppe immer nur „unter sich“ bleiben will und sich selber abgrenzt, wie soll dann ein „Nicht Ausgrenzen“ von gesellschaftlicher Seite aus funktionieren?"

Eine Randgruppe, die immer nur unter sich bleiben will? Ich würde meinen die Anzahl der queeren Menschen, die in queeren Wohnsiedlungen leben, queere Verwandschaft haben, in queeren Arbeitsverhältnissen beschäftigt sind, in queeren Supermärkten einkaufen und ausschließlich in queeren Restaurants essen bewegt sich...nein, nicht mal im Promillebereich.

Tatsache ist doch, dass der Überwiegende Teil queerer Menschen nicht ohne aufzufallen mit dem Partner auch nur händchenhaltend ein Kilo Äpfel einkaufen kann und sich im Schnitt ....keine Ahnung wie da die Zahlen sind....vielleicht 1x im Vierteljahr auf einer queeren Sexparty unter seinesgleichen vergnügt.
Darauf sollten die Menschen dann bitte verzichten, um sich stattdessen in Weltoffenheit und Toleranz zu üben, damit sich Hetero-Paare mit ihnen besonders Weltoffen fühlen können.

Sorry, aber ihr habt eine relativ eindeutige Antwort auf eure Frage von vielen Menschen hier bekommen und wollt sie nicht akzeptieren, sondern andere Heteropaare ermutigen, es euch gleich zu tun.
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