Wir merken schon - schwieriges Thema.
Was uns darin bestärkt, dass wir das Thread Thema eröffnet haben.
@********reau , nein, die Kritik an Heteros die in einen Safe Space eindringen empfinden wir nicht als Gegendiskriminierung. Das wurde nicht von uns aufgebracht. Das hat sich wohl so aus dem Threadverlauf ergeben. Wir haben mehrfach betont, dass wir selber den Safe Space anderer achten. Das ist hier auch überhaupt nicht das Thema gewesen.
Ursprünglich war unsere Frage auch eher an Hetero Paare gerichtet, ob sie sich den Besuch einer Queer Party vorstellen können.
Das ist wohl etwas untergegangen, nachdem der Schwerpunkt sich daran ausgerichtet hat, wie Queer Menschen das empfinden, wenn Heteros auf ihre Party kommen. (Natürlich kommt damit das Thema Safe Space irgendwie auf. Das können wir nachvollziehen)
Die Frage hatten wir ursprünglich auch nicht von uns aus in das Forum bi, lesbisch oder schwul eingestellt, sondern ins allgemeine Forum. Das hat dann wohl der Support neu einsortiert. Das akzeptieren wir natürlich.
Trotzdem ändert es zunächst einmal die Zielgruppe derer, die sich durch unsere Frage angesprochen fühlen. Wir hätten es gerne breiter gehabt und auch mehr mit anderen Hetero Paaren darüber diskutiert.
Warum erzählen wir gerne mal, dass wir sehr wohl Menschen mit Minderheitenstatus in der Familie und im Freundeskreis haben? Nun, erstens weil das so ist, und zweitens, weil auch hier schon wieder reflexartig darauf hingewiesen wurde, wir als Heteros hätten doch gar keine Ahnung, was Randgruppen und Diskriminierung betrifft. Das sind leider Stereotypen und Vorurteile, mit denen auch wir uns als Heteros auseinandersetzen müssen. Schön ist das deswegen nicht, weil damit sofort ein Totschlagargument im Raum steht und auch genutzt wird.
Intention unserer Frage war ja zunächst einmal auch, ob sich Heteros vorstellen können, mal auf eine Queer Party zu gehen.
Einfach um die Menschen dort kennenzulernen, sich Auszutauschen, gegenseitig mehr Verständnis, Achtung und einen respektvolleren Umgang miteinander zu haben. Denn nach unserer persönlichen Erfahrung hilft das sehr wohl gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.
Wir sind auch überrascht, dass sofort die Karte „wie Tiere im Zoo begafft werden“ gezogen wird. Ist das nicht auch schon eine (ablehnende) Unterstellung?
Wenn eine Randgruppe immer nur „unter sich“ bleiben will und sich selber abgrenzt, wie soll dann ein „Nicht Ausgrenzen“ von gesellschaftlicher Seite aus funktionieren?
Manchmal kommt uns das echt so vor wie: (Filmzitat:) „Ich bin der einzige Schwule bei uns im Dorf!“ (… und will das auch bleiben, um mir meinen Sonderstatus zu erhalten)
Ist das hier nicht das gemeinsame Ziel:
Mehr Respekt, mehr Toleranz, mehr Miteinander, weniger Ausgrenzung und weniger Diskriminierung?
Ja, Diskriminierung geht meist von einer Hetero Mainstream Gesellschaft aus. Bestreiten wir nicht.
Also wird es dort mehr Aufgeschlossenheit gegenüber den betroffenen Minderheiten geben müssen.
Wo soll diese Aufgeschlossenheit aber herkommen?
Unser emotionales Empfinden im Thread ist gerade eher, das aufgeschlossene Heteros so eventuell gar nicht wirklich gewollt sind.
(Wir lesen auch aus einigen Beiträgen heraus, dass das vielleicht auch nur für uns gilt, vermitteln wir doch möglicherweise für den einen oder die andere den Eindruck eines oberflächlichen Schickimicki Party-People Pärchens das wegen dieses Anderssein schon triggert.)
Für uns beißt sich das etwas:
Einerseits soll Diskriminierung gemindert werden, andererseits wird eine Hetero Aufgeschlossenheit nach unserem Eindruck nicht wirklich überall gewünscht.
Werden doch Safe Space Eindringen und das Betonen von Diskriminierung im Alltag stark thematisiert.
Warum wird eigentlich alleine schon dem Versuch etwas zum gegenseitigen Verständnis beizutragen die Ernsthaftigkeit abgesprochen? Wäre es nicht gescheiter, diejenigen im Mainstream zu unterstützen, die von sich aus bereits auf Randgruppen zugehen und damit doch zumindest mal ihren guten Willen zeigen? Egal nun, wie falsch oder unbeholfen das geschieht, oder wie sympathisch oder unsympathisch einem diejenigen zunächst rüberkommen mögen?
Tom & Zarah