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Als Hetero Paar auf die Queer Party?

******rah Paar
3.244 Beiträge
Themenersteller 
Würde mir auch verarscht vorkommen, dass ich als alternative Frau ( I hate this shit *ggg* ) als Beispiel für Toleranz für Andere herhalten soll.


@*******kull *zwinker*

Mal umgekehrt gefragt….

Wie soll es denn uns als Hetero (Schickimicki-Party-Pärchen (we hat this shit *ggg*)) gehen, wenn wir ständig als Beispiel für oberflächlichen Mainstream herhalten müssen?

Sollten wir uns nicht auch verarscht vorkommen, wenn uns - egal wie doof wir uns dabei anstellen mögen - bereits im Vorfeld der gute Wille und die Ernsthaftigkeit abgesprochen werden?


*pieks*

Tom & Zarah
*****y87 Frau
9.824 Beiträge
*nixweiss*

Hab halt andersrum die Erfahrung. Dass man halt als Beispiel herhalten "muss". Kein schönes Gefühl. Ich will euch ja nix absprechen, ich schreibe ja nur, wie ich es empfinde. Und auch zu zeigen wie es ankommen kann. Und Menschen, die es halt kennen, dass man ständig angeschaut wird, als Beispiel dienen soll, oder halt das Alien sind, hinterlässt das kein gutes Gefühl.
******rah Paar
3.244 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******kull:
*nixweiss*

Hab halt andersrum die Erfahrung. Dass man halt als Beispiel herhalten "muss". Kein schönes Gefühl. Ich will euch ja nix absprechen, ich schreibe ja nur, wie ich es empfinde. Und auch zu zeigen wie es ankommen kann. Und Menschen, die es halt kennen, dass man ständig angeschaut wird, als Beispiel dienen soll, oder halt das Alien sind, hinterlässt das kein gutes Gefühl.

Absolut. @*******kull *top*

Wir kennen und schätzen Dich und Deine Beiträge ja zumindest virtuell aus vielen anderen Themen. Da lassen wir uns von Dir auf jeden Fall auch mal was sagen. *friends*

Natürlich ist das ein Thema, wenn Frau ständig wegen ein paar auffälliger äußerer Merkmale angeglotzt und in eine Schublade gesteckt wird.

Das überträgt sich dann halt irgendwann, weil’s einem ungewollt eben doch prägt.

Ist gerade in Deinem Fall als „Frau mit Glatze“ vielleicht ein gutes und einfaches Beispiel dafür, wie Außenstehende es eben nicht machen sollten und wie man zu Recht davon genervt sein kann.

Wobei, wer Dich persönlich kennt und Dich ein paarmal gesehen hat, wird sich da auch nicht mehr viel drüber denken und das als „normal“ bei Dir akzeptieren, oder?


*bier*

Tom & Zarah
*******ips Frau
2.813 Beiträge
Zitat von ******rah:
Wir sind auch überrascht, dass sofort die Karte „wie Tiere im Zoo begafft werden“ gezogen wird. Ist das nicht auch schon eine (ablehnende) Unterstellung?

Nein, das ist in der Tat nicht eine Karte ziehen. Das sind einfach die Erfahrungen, die gemacht wurden. Warum keine geschlossenen Queerpartys? Es gibt auch U35-Partys, wo ich in meinem Alter nichts zu suchen habe und wo auch Leute dabei sind, die ich kenne. Trotzdem dringe ich bei der Party dann nicht in einen Bereich ein, auf dem ich nicht erwünscht bin von ganz Vielen. Ich bin auch im BDSM-Bereich unterwegs und es gibt in meiner Bubble Leute, die zu O-Partys gehen und da wäre ich als Femdom auch fehl am Platze. Zu Toleranz gehört auch, anderen diesen Freiraum zu lassen und sich nicht hineinzudrängen, versteht ihr? Gibt noch viele weitere Beispiele, wo bestimmte Gruppen einfach für sich sein wollen und jeder akzeptiert es ganz selbstverständlich. Und genau das sollte auch für reine Queerpartys gelten. Das ist nicht böse gemeint.
*****a_S Mann
8.118 Beiträge
JOY-Angels 
Ich sehe weiterhin kein Problem. Denn das Problem, was hier immer wieder zurecht erwähnt wird, ist, wenn sich Heteros in queerem Umfeld daneben benehmen, also heterosexuell baggern, am vermeintlichen Lesbenporn aufgeilen oder über "Tunten" lästern, doofe Sprüche bringen usw.. Und leider haben die TE mit einem flapsigen Post zumindest den Eindruck erweckt, dass es bei ihnen in diese Richtung gehen könnte. Daher - das ihnen zur Erklärung - ist mMn ein starker Grund für so viel Gegenwind hier.

Ansonsten aber ist es schlicht so: Es gibt Partys, die lassen ein Geschlecht nicht zu, und dann ist eh alles klar. Und bei einer Party, wo queere Menschen allerlei Geschlechts und Gender sind, kommt halt eh jeder rein, der dem Dresscode entspricht und sich nicht schon am Einlass auffälig daneben benimmt. Und wenn man sich dann auf der Party nicht so wie im 1.Absatz beschrieben verhält, sondern sich einfach gut unterhält, mitfeiert und ggf. homo/pan-sexuell flirtet, dann ist letztlich auch niemandem auf der Party klar, dass man (eher) hetero(flexibel) ist. Somit ist man also letztlich gar nicht "als Hetero" auf die Party gegangen, sondern als Mensch.
*******lus Mann
287 Beiträge
Zitat von ******rah:
Sollten wir uns nicht auch verarscht vorkommen, wenn uns - egal wie doof wir uns dabei anstellen mögen - bereits im Vorfeld der gute Wille und die Ernsthaftigkeit abgesprochen werden?

Niemand erwartet von euch, dass ihr in solche Clubs geht und damit eure Toleranz unter Beweis stellt. Ich bezweifle auch, dass sich die Mehrheit dort ausgegrenzt fühlt. Die Leute dort wollen einfach nur ihr Leben leben. Und wenn diese Leute unter sich bleiben wollen, dann ist das deren gutes Recht. Wenn ihr unbedingt ein Zeichen setzen wollt, dann geht halt auf eine Demo oder versucht, an einem neutralen Ort in Kontakt zu kommen.
*****a_S Mann
8.118 Beiträge
JOY-Angels 
Naja, soweit ich das verstanden habe, sind die TE weder auf einer Schwulen- noch auf eine Lesben-Party gegangen, noch auf eine ausgewiesene Queer-Party, sondern auf eine "sexpositive Party" wo u.a. der Begriff "queer" auf dem Flyer stand, aber eben auch Crossdresser, Polyamour usw.. Und dort hat es ihnen Freude gemacht, mit nonbinary pansexuellen Leuten zu reden und flirten. Bis auf den mehrfach erwähnten doofen Spruch (der aber OK war, wenn die angesprochene Person mit den TE befreundet war), ist das doch alles kein Problem und eben gerade kein Betreten eines Safespaces, weil die Party ja offen war für "alles was bunt und abseits des Mainstream" war, und es ist doch OK, wenn sich die TE so sehen.
*******chen Frau
1.731 Beiträge
Zitat von *******lus:
Zitat von *******chen:
Zitat von *******lus:
Zitat von ******rah:
Umgekehrt wird aber niemand etwas dagegen haben, wenn schwule und lesbische Menschen auf eine für zunächst Hetero ausgewiesene Veranstaltung gehen.


Das kommt darauf an. Wenn auf irgendeiner 08/15-Swinger-Veranstaltung neben einem ständig irgendwelche Männer (oder auch Transen) stehen, einem auf den Schwanz glotzen oder sogar versuchen, bei einem Hand anzulegen, dann habe ich da schon etwas dagegen. Und ja, solche Situationen gibt es. Wenn die einen in Ruhe lassen, ist mir deren Anwesenheit egal, so lange der eigentliche Charakter der Veranstaltung bestehen bleibt.

So geht es Single-Frauen in Swingerclubs übrigens regelmäßig: dass dir Männer folgen, neben dir stehen, dich ungefragt anfassen und angeiern (auch wenn man selbst keinerlei Interesse zeigt, sondern sich körperlich abwendet). Und dabei ist es für diese Männer von deren Verhalten oftmals völlig irrelevant, ob die Single-Frau, die sie gerade bedrängen, lesbisch, bi, hetero o.ä. ist.

Ähnliche Gedanken hatte ich in solchen Situationen auch schon. Hundertprozentig vergleichbar sind die Situationen aber nicht: Als Heteromann geht man davon aus, dass man auf 08/15-Swingerveranstaltungen von anderen Männern sexuell in Ruhe gelassen wird (weil sexuelle Handlungen zwischen Männern auf solchen Veranstaltungen in Deutschland unüblich bis tabu sind - warum auch immer, das wäre ein anderes Thema). Eine Frau dagegen weiß (wenn sie ein bisschen einschlägige Erfahrung besitzt), dass solche Veranstaltungen von unzähligen Männern besucht werden, die nur deshalb dorthin gehen, weil sie dort mit Frauen Sex haben wollen, und dass diese Männer ihr nachlaufen werden und sich neben sie stellen werden (wenn nicht mehr, natürlich ist ab einem bestimmten Punkt auch eine Grenze überschritten) - das ist in etwa die Situation, der man sich als Heteromann aussetzen würde, wenn man an einem "normalen" Tag in einen Schwulenclub gehen würde ...

Als Lesbe in einem Swingerclub von Männern sexuell belästigt zu werden, ist nicht weniger legitim, schlimm oder grenzüberschreitend, als als Heteromann von Männern sexuell belästigt zu werden.

Vielleicht hast du es nicht so gemeint, aber bei deinem Statement schwingt mit, dass man sich als Lesbe in einem heteronormativen Umfeld es erwarten und sich nicht so anstellen soll, dass man von Männern sexuell belästigt wird, während man als Heteromann auf derselben Veranstaltung selbstverständlich davon ausgeht und quasi ein Recht darauf hat, dieselbe Form der sexuellen Übergriffigkeit nicht erleben zu müssen.

Wo dein Beispiel übrigens hinkt, ist: als Lesbe auf einer gemischten Sexparty bin ich dort, um andere Frauen mit denselben Vorlieben kennenzulernen. Aber weshalb genau geht ein Heteromann auf eine schwule Sexparty?

@*******lus
*******chen Frau
1.731 Beiträge
Zitat von ******rah:
Zitat von *******chen:
@******rah Nach dem Lesen eurer Beiträge bin ich für mich zum Schluss gekommen, dass ihr zu der Art heterosexuellen Menschen zählt, die ich genau NICHT auf einer queeren Veranstaltung haben wollen würde. Bei mir ist sehr stark der Eindruck entstanden, dass ihr auf solche Veranstaltungen geht, um die queeren Menschen dort zu eurem Amusement zu (be-)nutzen, ohne euch ernsthaft mit euch oder der Lebensrealität dieser Menschen auseinandergesetzt zu haben. (Den gleichen Eindruck habe ich übrigens auch, was die Eröffnung dieses Threads angeht: dass ihr euch nicht wirklich ernsthaft mit den Antworten, die zu etwas Selbstreflexion anregen, auseinandersetzt, sondern euch hier vielleicht nur gut unterhalten lassen möchtet…?)

Jemanden auf einer queeren Party zu fragen „Sollen wir dich heute als Mann, Frau oder Es ansprechen?“ zeugt für mich von mangelnder Sensibilität und gehört für mich genau zu den „lustig gemeinten“, aber völlig unreflektierten Sprüchen, die man sich als queerer Mensch auf einer queeren Veranstaltung genau NICHT anhören möchte - mit Sprüchen aus dieser Kategorie muss man sich im Alltag schon genug herumschlagen und erhofft sich auf der queeren Veranstaltung eben einen entsprechenden Safe Space, wo dies nicht passiert.
Ein*e Crossdresser*in mag diese Frage unter Umständen noch lustig finden oder lacht vielleicht auch nur mit, um keine Spaßbremse zu sein oder keinen Ärger oder schlechte Stimmung aufkommen zu lassen, aber diese Frage in dieser Wortwahl zum Beispiel einer Transfrau oder einem Transmann zu stellen, ist völlig daneben. Gerne kann man stattdessen, wenn man sich nicht sicher ist, wie die Person angesprochen werden möchte, mit ernsthaftem Interesse und ohne es ins Lächerliche zu ziehen, nach den gewünschten Pronomen fragen.

Auch eure Motivation, auf eine queere Veranstaltung zu gehen, um euch dort „ohne Berührungsängste gleichgeschlechtlich anfummeln (zu lassen)“ - bei gleichzeitiger Betonung, wie heterosexuell ihr seid und das dann natürlich kein richtiger Sex ist usw. - hat bei mir den Eindruck verstärkt, dass die Menschen dort für euch im Grunde nur „Spielzeug“ sind und ihr euch nicht überlegt, was ihr in diesen Menschen durch eure Handlungen eventuell auslöst.

Liebe @*******chen

Zunächst einmal vielen Dank für Deine Offenheit in Deinem Beitrag.

Wir können das gut ab, mag Dein Eindruck doch durchaus so entstehen.

Dennoch können wir Dir versichern, dass Du damit in der Realität komplett danebenliegst.

Was geschieht denn gerade?

Wir fühlen uns rein aufgrund von (falschen) Annahmen, oberflächlicher Betrachtung, Stereotypen, Vorurteilen, Unterstellungen, sehr fantasiereichen Interpretationen, Vorverurteilungen und Schubladendenken (negativ) von Dir gewertet.

Uns wird die Ernsthaftigkeit unseres Handelns im Club, hier im Thread und gegenüber anderen Menschen gänzlich abgesprochen. Zutritt zu queeren Partys sollte uns von Dir aus untersagt werden.

Das alles geschieht öffentlich, ohne uns zu kennen oder unsere wirklichen Beweggründe zu hinterfragen.


Wie ist das denn außerdem mit den Menschen, mit denen wir unsere Begegnung im Club („Wie sollen wir Dich denn heute ansprechen…“) geschildert haben? Auch denen wird uns gegenüber jegliches eigene Urteilsvermögen von Dir abgesprochen, als ob sie sich nicht selber wehren könnten, wenn sie so von uns angesprochen werden.

Im Gegenteil, diese Menschen werden automatisch von Dir in eine Opferrolle gedrängt, nur weil Dir persönlich dieser Begrüßungs-Satz gegen den Strich geht.


Wird hier nicht das eigene Missempfinden kollektiv auf andere, unbekannte Menschen in einem Berliner Club übertragen?

Kann es denn nicht auch sein - so wie das hier auch schon von anderen Joylern angemerkt wurde - dass wir uns erstens bereits gut kennen und zweitens dieselbe Art von Humor teilen und wir drittens damit ausdrücken, dass wir den gewollten, spontanen Wandel der geschlechtlichen Identität dieses Menschen in hohem Maße respektieren und den ganzen Abend über darauf eingehen? Von uns aus? Bei der Begrüßung schon?

Ja, natürlich, das sehen wir ein: Nicht jeder muss unsere und seine/ihre Art von Humor teilen. Das nehmen wir auch gerne so an.




Ja, Du drückst Deine fehlende Sympathie unserem Profil gegenüber aus. Das ist ok, wir müssen und wollen nicht jedermansfrau Darling sein. Es gibt bestimmt noch mehr ForenteilnehmerInnen, die uns nicht mögen. Kein Problem. *liebhab*

Nur: Ist die ganze oberflächliche Beurteilung unseres Profils nicht gespickt mit genau den Handlungen, die die meisten Minderheiten - völlig zu Recht nach unsere Auffassung - gerade an der Mainstream Gesellschaft kritisieren? Oder Du an uns?

Ist es nicht genau dieses Vorverurteilen, diese selektiven Annehmen wie etwas wäre, ohne es wirklich zu kennen? Sind es nicht die etwas stereotype Bilder, die man gegenüber einem bei oberflächlicher Betrachtung so erscheinenden „Schickimicki Pärchen“ haben könnte, die bemüht werden, um daraus eine Abwertung uns gegenüber herzuleiten? Ist Oberflächlichkeit und Urteilen nach dem ersten äußeren Eindruck nicht die Grundlage für Diskriminierung? Und werden dafür nicht auch (ungewollt) Sympathisanten gesucht/gefunden, wenn es „gegen“ jemanden geht, der nicht sofort einer „schützenswerten“ Gruppe zuzuordnen ist?


Du fühlst Dich nach eigenen Worten selbst als einer diskriminierten Minderheit zugehörig.

Wir sind anders als Du und gehören Deiner (lesbischen) Minderheit nicht an.

Außerdem: Wir lieben beispielsweise Higheels, Du magst sie nicht. Auch in Ordnung. Jeder hat andere Hobbys. Aber Du stolperst möglicherweise dadurch schon über unser Eingangsbild.
Wir würden wahrscheinlich noch mehr Unterschiede finden. Danach beurteilen wir Dich aber nicht.


Aber den anderen aus reiner Antipathie die Ernsthaftigkeit absprechen, abwerten, Absichten unterstellen, das sind doch genau die Mechanismen, die die Ausgrenzung von Menschen die anders leben geradezu verursachen. Damit wären wir sogar direkt im Thread Thema.

Denn mitzuwirken, dass Minderheiten nicht ausgegrenzt und diskriminiert werden, dafür setzen wir uns (nicht nur im Joyclub) ein.

Die Gleichstellung von Minderheiten bedeutet auch nicht, diese damit automatisch Privilegieren zu müssen.

Denn selbst Angehörige von Minderheiten können sich nicht davon freisprechen, selber gegenüber Dritten genau das zu tun, was sie bei anderen so vehement kritisieren.


@*******chen *blume* wir sind Dir deswegen nicht grantig, im Gegenteil. Persönlich können wir das ganz gut ab, wenn uns jemand mal nicht mag.

Aber Dein Beitrag zeigt für uns wunderbar auf, wie Ausgrenzung und Abwertung draußen in der Gesellschaft funktionieren.

Und das sogar, obwohl das auch in diesem Fall von Dir nach unserem Eindruck wohl gar nicht so gewollt war.


*friends*

Tom & Zarah

@******rah
Wenn ich hier im Forum auf Beiträge antworte, beziehe ich mich ausschließlich auf die Äußerungen, die in diesem Beitrag getätigt wurden. So auch bei euch: d.h. ich war weder vorher auf eurem Profil noch hab ich eure Profilfotos beurteilt (anders als ihr, die in eurer Antwort an mich Informationen aus meinem Profil miteinfließen lasst). Von daher antworte ich vorurteilsfrei auf Beiträge, egal, wie diese Persone(n) sich in ihrem Profil präsentieren.

Ich bin in meinem Beitrag konkret auf die von euch geschilderten Situationen und eure eigenen Zitate eingegangen -all das wurde von euch hier so geschrieben und nicht von mir dazufantasiert.

Ich finde es schade, dass ihr nicht konkret auf die geäußerte Kritik eingeht und euch nicht auf die Anstöße zur Selbstreflexion oder zum Perspektivenwechsel (wie sich der queere Mensch vor euch bei euren Äußerungen und Handlungen fühlen könnte) einlasst. Und das, obwohl ihr immer wieder betont, dass es euch um gegenseitiges Verständnis geht.

Sehr schwierig finde ich auch eure Aussage bzw. Haltung, dass die queeren Menschen, wenn sie euren „Humor“ nicht mögen, also wenn sie Fragen wie „darf ich dich heute als Mann, Frau oder Es ansprechen?“ deplatziert und nicht lustig finden, euch dann in der Situation direkt dies mitteilen sollen. D.h. ihr erwartet von einer Personengruppe, die sie sich schon im Alltag mit ebensolchen Situationen herumschlagen muss, dass sie dies nun erneut auch in einem eigentlich für sie gedachten Safe Space tun. Das kostet wahnsinnig viel Kraft und teilweise auch Mut, solche Alltagsdiskriminierungen immer wieder zur Sprache zu bringen. Gerade auf einer queeren Party möchte man sich nicht mit weiteren unreflektierten Aussagen von heterosexuellen Menschen herumschlagen müssen, sondern entspannt genießen, ohne wieder Kraft aufwenden zu müssen. Es ist an dieser Stelle ganz klar an euch, eure Haltung zu reflektieren und nicht Sache der Minderheit, euch in ihrem eigenen Safe Space darauf hinweisen zu müssen.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
ich finde es wichtig, was genau die "queeren" menschen erwarten, wenn sie diese speziellen partys besuchen...
es geht nicht darum, was der club-betreiber will...z.b. durch-mischen

wenn ein schwuler mann auf so einer party-gleich-gesinnte sucht - also männer, die zumindest offen erkennbar schwul sind, dann sollten sich auf dieser party auch genau solche menschen tummeln
nicht nur - aber auch

es geht um menschen, die GLEICH-gesinntes suchen...weil sie letzten endes SEX suchen
und wenn das nicht mehr passiert, hat jede queer-party ihren sinn verloren

sobald schwule, lesben oder wie auch immer sexuell geprägte menschen nicht mehr das finden,
werden sie den veranstaltungen fernbleiben und sich ne neue nische suchen...

dann können die heten wieder für sich feiern...
******rah Paar
3.244 Beiträge
Themenersteller 
@*******chen

Sehr schwierig finde ich auch eure Aussage bzw. Haltung, dass die queeren Menschen, wenn sie euren „Humor“ nicht mögen, also wenn sie Fragen wie „darf ich dich heute als Mann, Frau oder Es ansprechen?“ deplatziert und nicht lustig finden, euch dann in der Situation direkt dies mitteilen sollen. D.h. ihr erwartet von einer Personengruppe, die sie sich schon im Alltag mit ebensolchen Situationen herumschlagen muss, dass sie dies nun erneut auch in einem eigentlich für sie gedachten Safe Space tun. Das kostet wahnsinnig viel Kraft und teilweise auch Mut, solche Alltagsdiskriminierungen immer wieder zur Sprache zu bringen. Gerade auf einer queeren Party möchte man sich nicht mit weiteren unreflektierten Aussagen von heterosexuellen Menschen herumschlagen müssen, sondern entspannt genießen, ohne wieder Kraft aufwenden zu müssen. Es ist an dieser Stelle ganz klar an euch, eure Haltung zu reflektieren und nicht Sache der Minderheit, euch in ihrem eigenen Safe Space darauf hinweisen zu müssen.



Wenn Du das so verstanden hast, stimmen wir Dir zu.

Es wurde aber inzwischen mehrfach von uns und anderen erklärt, dass die konkret von uns geschilderte Situation eine gänzlich andere war:

1. Wir kennen den betreffenden Menschen gut. Wir teilen denselben Humor. (Der Dir natürlich nicht gefallen muss, völlig klar) Woher willst Du also wissen, dass dieser queere Mensch das nicht lustig fand?

2. Der betreffende Mensch legt Wert darauf, mehrfach am Party Abend seine/ihre geschlechtliche Identität wechseln zu wollen, je nachdem, welche Interaktion gerade ansteht. Wir respektieren das in hohem Maße. Auch auf humorvolle Art.

3. Es war kein „Safe Space“. Es war keine „geschlossene“ Veranstaltung. Sonst wären wir ja gar nicht erst reingekommen. Es war offen für queer, bi, pan, trans, homo, cross, nonbinär, Interessierte und Freunde - und nein, keine „Label“ - Party eines xy-Veranstalters, der nur auf Besucherzahlen aus ist.


Was wir aber verstehen, Du schilderst anhand unserer Beispiele eigene Erfahrungen, die Du als Lesbe negativ gemacht hast. Das Alltagsdiskriminierung schwer zu ertragen ist und viel Kraft kostet, ist auch für uns völlig unbestritten aber nicht das Thema.

Deine diesbezüglichen Erfahrungen gestehen wir Dir ja unumwunden zu. Das können und wollen wir nicht beurteilen. Wir gehen aber auch nicht auf Lesben- oder Schwulenpartys. Da gehören wir nicht hin.

Es bringt uns nur nicht weiter, wenn Du unsere Schilderungen auf Dein Lesbe-Sein überträgst.

Die Frage war ja auch „queere“ Partys und nicht „Lesben- oder Schwulenpartys“ oder „Safe-Space“ Partys.



*friends*

Tom & Zarah

P.S. Ja, wir lesen regelmäßig die meisten Profile derjenigen Menschen, mit denen wir uns - wenn auch nur virtuell - unterhalten.

Wir schätzen es auch sehr, wenn andere das bei uns tun, bevor sie sich vorschnell ein Urteil über uns bilden. Dafür bedanken wir uns mal recht herzlich bei denen, die das auch in diesem Thread getan haben. *geschenk*

Für uns zumindest löst das Profil des Gegenübers in fast allen Fällen sehr viel Verständnis, mehr Hintergrund für die Postings und sehr viel mehr Achtsamkeit aus. Selbst bei konträren Meinungen helfen uns die Profile der Menschen sehr viel weiter, sie und ihre Beweggründe positiv zu verstehen.

Im Grunde ist das dieselbe Haltung, warum wir auch auf queere Partys gehen. Wir möchten die Menschen besser kennenlernen.

Ursache für Ausgrenzung und Diskriminierung sind doch oftmals fehlende Kenntnis und oberflächliche Vorverurteilungen über den oder die anderen.
*******chen Frau
1.731 Beiträge
So, ich klinke mich jetzt aus und mach mich fertig für die FLINTA*-Party, bei der ich hoffentlich nur Menschen treffen werde, die ihre Hausaufgaben in Sachen Awareness gemacht haben. Vielleicht sehe ich ja andere Münchner*innen von hier heute Abend auf der Party…? (Link bei Interesse via Clubmail)
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Da bin ich vielleicht noch ein wenig in meiner Lesben-Welt der Neunzigerjahre gefangen, aber für mich waren damals solche Veranstaltungen essenziell, um potentielle Partnerinnen kennen zu lernen - und zwar mit einem statistischen Verhältnis, das es mit der „Normalverteilung“ für Heteros aufnehmen kann.
Natürlich gab es keine Garantie drauf, jemanden zu finden, aber es bestand wenigstens eine theoretisch erhöhte Wahrscheinlichkeit, auf eine Frau zu treffen, die mich nicht primär deshalb spannend fand, weil ich sie offensichtlich spannend finde. Für ein so gelagertes Erlebnis brauche ich nämlich nicht auf eine Lesbenparty zu gehen, da reicht ein Flirt in der Eisdiele (ohne damit gesagt zu haben, dass es unmöglich wäre, dort die Frau fürs Leben zu finden).

Nehme ich also an einer queeren Party teil, gehe ich davon aus, dass dort vorrangig Menschen zugegen sind, die sich mit diesem Identitätskonstrukt, dem damit verbundenen Lebenskonzept in einem gewissen Grad verbunden fühlen, respektive sich aus intrinsichen Motiven damit auseinander gesetzt haben.

Interesse aus einer eher distanziert–unbedarften Perspektive nenne ich Neugierde. Die scheint an Orten, an denen Sehnsüchte geteilt werden, deplatziert und zuweilen auch etwas unfreiwillig tölpelhaft.

Sich zwecks persönlichen Erkenntnisgewinns anderen in unbekannten, sozial eher geschlossenen Situationen zu nähern, ohne aber Bedarf an persönlicher Teilhabe zu verspüren, gleicht einer privaten Feldstudie. („Ach, die sind ja…“, „ich weiß jetzt, wie … ticken“)
Ich missbillige, ungefragt das Studienobjekt anderer Menschen zu sein, egal wie hehr deren Motive sind.
Zumal, wenn ich nur aufgrund eines einzelnen Merkmals selektiert werde, das für mich zwar ggf sehr persönlich und zentral sein kann, für andere aber eher ein marginales Kuriosum darstellt; etwas, an dem man wundernd vorbeistreift.

Irgendwie bleibt man in seiner Unberührtheit nämlich immer der unangenehm gierige Spanner auf der Swingerparty - bei der irgendwann alle nur noch kucken, da keiner mehr ficken will.

Man muss nach meiner Auffassung nicht alles „mal gesehn zu haben“, um zu begreifen, dass man manchmal einfach nur ein Fremdkörper ist, auch wenn es keine formalen Ausschlusskriterien gibt.
*******in78 Frau
8.892 Beiträge
Ich gehe in Lokale und auf Partys, weil mir entweder das Motto z.B. 80er Jahre gefällt und achte weniger darauf, ob das jetzt eine Queer Party ist. Eine zu Schulzeiten beste Freundin von mir ist Lesbisch und wir sind damals immer da hin gegangen, worauf wir Lust hatten, das konnte auch (damals hieß es noch) Schwulen und Lesben Discos sein.

Vielleicht wird das ignorant genannt, aber ich mache mir da keine Gedanken, ob ich dort willkommen bin, weil andere Menschen sich auch bei mir keine Gedanken machen sollten. Ich renne auch nicht durch die Gegend und erzähle, das ich hetero bin, mache ich doch woanders auch nicht, fände ich komisch. Von daher falle ich gar nicht auf. 😀
******rah Paar
3.244 Beiträge
Themenersteller 
@*****kua

Vielen Dank für Deinen Beitrag.

Ja, da ist in der Tat etwas dran.

„Studienobjekt“ möchte niemand sein, auch wenn sich das besser anhört als „Affe im Zoo“.
Das scheint uns ein tief verwurzeltes Gefühl zu sein, dass uns so auf den Partys bisher nicht begegnet ist. Wieder was gelernt.


Dann fragen wir uns aber, warum Veranstalter ihre Queer Partys ausdrücklich auch für nicht so ganz arg queere Menschen öffnen?

Wenn die dann auch noch aus Interesse hingehen, ist denen dann aus dem Interesse etwas kennenlernen zu wollen wirklich ein Vorwurf zu machen?

Wir halten das eher für Aufgeschlossenheit gegenüber anderen.


Um das auch nochmal zu betonen, weil der Thread hier nach unser Ansicht vor ganz vielen Missverständnisse geradezu wimmelt:

Wir sprechen NICHT über Safe Space Veranstaltungen, bei denen die jeweilige Zielgruppe zu Recht unter sich bleiben will und soll. Völlig klar.

Wir reden auch nicht über allgemeine Kommerz Dance Partys, die sich lediglich mit dem Label Queer schmücken. Finden wir auch nicht prickelnd.


Es gibt sehr gute, sexpositive und achtsame Veranstaltungen dazwischen.
Von queeren Veranstaltern für queere Menschen und andere.
Was wir gut finden und deshalb schon seit vielen Jahren gerne auf solche Veranstaltungen hingehen, uns dort wohlfühlen und uns auch angenommen fühlen. (Sonst würde man uns ja nicht explizit für die nächste Veranstaltung wieder ausdrücklich einladen)


Was uns aber kolossal aus dem Threadverlauf irritiert ist, dass einerseits die Aufmerksamkeit, die Achtsamkeit, die Toleranz und das Beenden von Diskriminierung von den „Normalo“- Menschen gegenüber Minderheiten gefordert wird, um die Integration von Randgruppen zu erleichtern und eine gewisse positive Normalität im Umgang miteinander zu erreichen, gleichzeitig aber jegliche Teilhabe, Offenheit, Neugierde und ein Miteinander abgelehnt wird.

Wie kann das zusammen gehen, wenn diejenigen die Verständnis aufbringen sollen, ausgegrenzt werden?

Das man die Ignoranten, die Diskriminierer, die Achtlosen, die Übergriffigen nicht haben will, das verstehen wir ja noch.

Aber jetzt ausgerechnet denen das Gefühl zu geben, die dem Ganzen von sich aus interessiert und positiv gegenüber stehen?

Ob das wirklich zielführend für ein besseres Miteinander von queeren und nicht-queeren Menschen ist?


*nixweiss*

Tom & Zarah
*******in78 Frau
8.892 Beiträge
Was soll denn auf einer Queer Party so interessant sein, dass die jetzt unbedingt aufgesucht wird?

Ich gehe auf Partys, weil ich Spaß haben möchte und möchte Menschen treffen, die ebenfalls Spaß haben möchten.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Für mich sind derartige Veranstaltung nach wie vor relativ geschlossene Veranstaltungen, auf denen sich Menschen mit gleicher Interessenlage zum gegenseitigen Kennenlernen/Interagieren treffen.
Wenn man sich vom Thema an sich nicht, wohl aber von den Menschen, die das Thema bewegt, angesprochen fühlt, darf man sich nicht wundern, wenn einen etliche dieser Personen als unangenehme (unbeteiligte) Zaungäste wahrnehmen.

Und natürlich wird in der Regel aus Gründen des Respekts und der Höflichkeit nirgendwo am Einlass der Kinsey-Score getestet.

Der Wunsch, nicht diskriminiert zu werden, beinhaltet doch etwas anderes als das Bedürfnis, überall gleich willkommen zu sein.

Eine queere Party, auf der mehr und mehr Heteropärchen auftauchen, und das egal, aus welchen Motiven, weckt bei mir queerer Person kein wesentliches Interesse, da meine Kontaktfläche zur Heteronorm im Alltag bereits groß genug ist. Wenn das nicht nachvollziehbar ist - okay… da fehlt es wirklich an Einsichtnahmefähigkeit, vielleicht aus Mangel an eigener Erfahrung. Die Crux.

Ist das Mottoy „queer&friends“, kein Ding.
*******in78 Frau
8.892 Beiträge
@*****kua ich hatte bislang nicht das Gefühl, dass ich nicht willkommen bin/war.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Ich sehe durchaus auch einen Unterschied, ob diskret eine einzelne heterosexuelle Person Begegnung sucht, oder ob ich es mit einem einem heterosexuellen Paar, aktiv in Feldstudie / Exotenakquise, tun habe, das unweigerlich seine Dynamik einbringt.
Selbiges würde ich im Rahmen einer solchen Veranstaltung als deplatziert empfinden - und nein, das ist nicht Diskriminierung.
*******in78 Frau
8.892 Beiträge
Zitat von *****kua:
Ich sehe durchaus auch einen Unterschied, ob diskret eine einzelne heterosexuelle Person Begegnung sucht, oder ob ich es mit einem einem heterosexuellen Paar, aktiv in Feldstudie / Exotenakquise, tun habe, das unweigerlich seine Dynamik einbringt.
Selbiges würde ich im Rahmen einer solchen Veranstaltung als deplatziert empfinden - und nein, das ist nicht Diskriminierung.

Begegnung suchen würde ich es jetzt nicht nennen, denn für mich ist dass jetzt nichts außergewöhnliches. Es ist im Rahmen von mit Freunden ausgehen und weniger gezielt, um mir etwas anzuschauen.

Vielleicht verstehe ich aber auch die Frage nicht, ob ich als hetero das schon gemacht habe.
*******ips Frau
2.813 Beiträge
Zitat von ******rah:
Mit queeren Menschen fühlen wir uns einfach wohl. Wir schätzen deren Humor und Eigeninterpretationen.

Ich persönlich empfand diesen Satz schon als sehr unangenehm. Schreibt ihr doch allen queeren Menschen gewisse Eigenschaften zu. Wir sind aber genau so wie alle Menschen auch. Mit allen Charakteren und Charaktereigenschaften von humorvoll bis unlustig. Wir haben nur einen anderen Zugang zur Sexualität. Im Alltagsleben würdest du die Meisten auf der Straße nicht als queer identifizieren. Ihr haltet euch für zugewandt und interessiert und diskriminiert doch gleichzeitig mit solchen Aussagen. Ich will euch um Himmels Willen damit nicht angreifen, nur für Verständnis werben. Wie gesagt, wenn es um "Integration" geht, sind Queerpartys einfach der falsche Ort, um damit anzufangen, indem man sich als Hetero-Cis-Paar dort aufhält. Da fordert ihr gewissermaßen eure Integration in die queere Gemeinschaft und grenzt euch mit eurer Sexualität gleichzeitig sofort wieder ab. Und ja, ich kenne sexpositive Partys, die in der Beschreibung haben, dass es dort keine Homophobie oder Queerfeindlichkeit gibt und die das nicht nur als Must-have da drin stehen haben, sondern es auch umsetzen. Da ist der durchmischte Safe Space für alle real vorhanden. Da fühle ich mich als Teil des großen Ganzen. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine und nehmt mir meine klaren Worte nicht übel.
*******lus Mann
287 Beiträge
Zitat von *******chen:
Zitat von *******lus:
Zitat von *******chen:
Zitat von *******lus:
Zitat von ******rah:
Umgekehrt wird aber niemand etwas dagegen haben, wenn schwule und lesbische Menschen auf eine für zunächst Hetero ausgewiesene Veranstaltung gehen.


Das kommt darauf an. Wenn auf irgendeiner 08/15-Swinger-Veranstaltung neben einem ständig irgendwelche Männer (oder auch Transen) stehen, einem auf den Schwanz glotzen oder sogar versuchen, bei einem Hand anzulegen, dann habe ich da schon etwas dagegen. Und ja, solche Situationen gibt es. Wenn die einen in Ruhe lassen, ist mir deren Anwesenheit egal, so lange der eigentliche Charakter der Veranstaltung bestehen bleibt.

So geht es Single-Frauen in Swingerclubs übrigens regelmäßig: dass dir Männer folgen, neben dir stehen, dich ungefragt anfassen und angeiern (auch wenn man selbst keinerlei Interesse zeigt, sondern sich körperlich abwendet). Und dabei ist es für diese Männer von deren Verhalten oftmals völlig irrelevant, ob die Single-Frau, die sie gerade bedrängen, lesbisch, bi, hetero o.ä. ist.

Ähnliche Gedanken hatte ich in solchen Situationen auch schon. Hundertprozentig vergleichbar sind die Situationen aber nicht: Als Heteromann geht man davon aus, dass man auf 08/15-Swingerveranstaltungen von anderen Männern sexuell in Ruhe gelassen wird (weil sexuelle Handlungen zwischen Männern auf solchen Veranstaltungen in Deutschland unüblich bis tabu sind - warum auch immer, das wäre ein anderes Thema). Eine Frau dagegen weiß (wenn sie ein bisschen einschlägige Erfahrung besitzt), dass solche Veranstaltungen von unzähligen Männern besucht werden, die nur deshalb dorthin gehen, weil sie dort mit Frauen Sex haben wollen, und dass diese Männer ihr nachlaufen werden und sich neben sie stellen werden (wenn nicht mehr, natürlich ist ab einem bestimmten Punkt auch eine Grenze überschritten) - das ist in etwa die Situation, der man sich als Heteromann aussetzen würde, wenn man an einem "normalen" Tag in einen Schwulenclub gehen würde ...

Als Lesbe in einem Swingerclub von Männern sexuell belästigt zu werden, ist nicht weniger legitim, schlimm oder grenzüberschreitend, als als Heteromann von Männern sexuell belästigt zu werden.

Vielleicht hast du es nicht so gemeint, aber bei deinem Statement schwingt mit, dass man sich als Lesbe in einem heteronormativen Umfeld es erwarten und sich nicht so anstellen soll, dass man von Männern sexuell belästigt wird, während man als Heteromann auf derselben Veranstaltung selbstverständlich davon ausgeht und quasi ein Recht darauf hat, dieselbe Form der sexuellen Übergriffigkeit nicht erleben zu müssen.

Wo dein Beispiel übrigens hinkt, ist: als Lesbe auf einer gemischten Sexparty bin ich dort, um andere Frauen mit denselben Vorlieben kennenzulernen. Aber weshalb genau geht ein Heteromann auf eine schwule Sexparty?

@*******lus

Ich hab ja geschrieben, dass ab einem bestimmten Punkt eine Grenze überschritten ist. Wobei das auch kontextabhängig ist, deshalb die Beispiele mit der Frau im Swingerclub und dem Heteromann im Schwulenclub. In beiden Fällen brauchen sich die Frau bzw. der Mann nicht beschweren, wenn sie von Männern eindeutiges Interesse signalisiert bekommen. Beide wussten, worauf sie sich einlassen. Und wer als Lesbe auf eine 08/15-Swingerveranstaltung geht, mit dem Ziel, dort ausschließlich mit Frauen in Kontakt zu treten, darf sich auch nicht beschweren, wenn Männer Interesse zeigen. 08/15-Swingerveranstaltungen sind nunmal, wie du selbst schreibst, "heteronormativ" - sowohl Schwule (die andere Männer anmachen) als auch Lesben (die sich ständig von anderen Männern belästigt fühlen) sind auf solchen Veranstaltungen im Grunde fehl am Platz.
*******in78 Frau
8.892 Beiträge
Doch, ich hätte etwas dagegen, wenn Homosexuelle Menschen auf eine Party gehen um zu schauen, wie denn die Heten so ticken, oder sich mal eine Hetenparty anschauen wollen, weil es eben eine Hetenparty ist.
******rah Paar
3.244 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ips:
Zitat von ******rah:
Mit queeren Menschen fühlen wir uns einfach wohl. Wir schätzen deren Humor und Eigeninterpretationen.

Ich persönlich empfand diesen Satz schon als sehr unangenehm. Schreibt ihr doch allen queeren Menschen gewisse Eigenschaften zu. Wir sind aber genau so wie alle Menschen auch. Mit allen Charakteren und Charaktereigenschaften von humorvoll bis unlustig. Wir haben nur einen anderen Zugang zur Sexualität. Im Alltagsleben würdest du die Meisten auf der Straße nicht als queer identifizieren. Ihr haltet euch für zugewandt und interessiert und diskriminiert doch gleichzeitig mit solchen Aussagen. Ich will euch um Himmels Willen damit nicht angreifen, nur für Verständnis werben. Wie gesagt, wenn es um "Integration" geht, sind Queerpartys einfach der falsche Ort, um damit anzufangen, indem man sich als Hetero-Cis-Paar dort aufhält. Da fordert ihr gewissermaßen eure Integration in die queere Gemeinschaft und grenzt euch mit eurer Sexualität gleichzeitig sofort wieder ab. Und ja, ich kenne sexpositive Partys, die in der Beschreibung haben, dass es dort keine Homophobie oder Queerfeindlichkeit gibt und die das nicht nur als Must-have da drin stehen haben, sondern es auch umsetzen. Da ist der durchmischte Safe Space für alle real vorhanden. Da fühle ich mich als Teil des großen Ganzen. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine und nehmt mir meine klaren Worte nicht übel.

@*******ips

Vielen Dank erstmal für Deine Mühe, noch einmal für Klarheit zu sorgen.

Unser Fehler. Uns war nicht klar, dass jeder, wirklich jeder Satz im EP so auf die Goldwaage gelegt wird und sich anschließend so eine Fülle von Fehlinterpretationen im gesamten Threadverlauf über uns ergießt.

So wie Du das darstellst und wohl auch ehrlicherweise verstanden hast, sind wir komplett bei Dir.
Da stimmen wir Deinen Gedanken absolut zu. *ja*

Wir sind deswegen auch nicht verstimmt oder fühlen uns angegriffen, schließlich haben wir das ja wohl im EP etwas blöd ausgedrückt. Im Nachhinein tut uns das leid, es ist aber halt mal unsere Art uns auszudrücken. *sorry*


Entstanden ist der Satz einfach aus unserer Erinnerung an einen schönen Abend auf unsere letzten Queer Party vor ein paar Wochen.

Da hatten sich einfach ein paar unserer queeren Bekanntschaften sehr herzlich und derb über sich selber lustig gemacht. Daher „Eigeninterpretation“.

Es war einfach ein entspannter, fröhlicher Abend mit Essen, Trinken, Sex & Dollerei.

Wir finden es schade, dass uns diese unsere, guten Erfahrungen so falsch ausgelegt werden. (Nicht von Dir, @*******ips )


Vielleicht noch mal zum Hintergrund:

Wir gehen seit vielen Jahren regelmäßig auf etliche Queer Partys in ganz Deutschland. Wir werden sogar explizit dazu eingeladen. Von Veranstaltern und Freunden/Bekannten.

Und nein, wir sind keine gaffenden Zaungäste, die als hippes Lifestyle Pärchen nur mal was Neues erleben wollen. Auch diesem Vorurteil begegnen wir öfter mal, ganz besonders hier im Thread. Auf den Queer Partys? Kein Problem. Dort haben wir dieses Vorurteil nie gespürt.
Daher überraschen uns die Reaktionen hier im Forum sehr.

Wobei wir uns ja durchaus etwas sagen lassen und auch schon das eine oder andere für uns mitnehmen.

Bestes Beispiel: Wie werden demnächst nicht mehr über uns „Hetero“ schreiben, sondern „Heteroflexibel“. Eine neue Zuordnung, die wir bisher noch nicht kannten, die für uns aber sehr viel zutreffender ist.

Schließlich gehen wir nicht nur zum Gaffen auf queere Partys, sondern weil wir dort auch zu sexuellen Handlungen mit anderen Menschen neigen. So wie auf anderen Motto- oder Zielgruppen Partys die wir besuchen auch.

Das hatten wir auch schon mehrfach geschrieben, scheint aber immer wieder untergegangen zu sein.


Also, liebe @*******ips , wir stimmen Dir zu, wir können Deine Gedanken nachvollziehen. Hilft uns Dein Beitrag (und die einiger anderer) doch, beim nächsten Thema noch sehr viel sorgfältiger jeden Satz im EP abzuwägen, ob sich damit jemand getriggert fühlen könnte oder es falsch interpretiert werden könnte.

Das wird dann zwar immer aufwendiger mit den spannenden Themen, aber das machen wir dafür dann gerne. *joyclub*

Natürlich brauchen wir dazu auch die positiv-kritischen Stimmen hier, sonst wäre es ja kein wirklicher Austausch zum Thema.


*liebhab*

Tom & Zarah
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Wir gehen seit vielen Jahren regelmäßig auf etliche Queer Partys in ganz Deutschland. Wir werden sogar explizit dazu eingeladen. Von Veranstaltern und Freunden/Bekannten.

Dann passt Ihr ja auch in den Rahmen der Party.
The stage is yours. Dann ist der gemeinsame Nenner die bunte Fete.

Zuviel von Euch und ich als Teil der queeren Community wäre künftig eher weg. Ist für mich analog zu BDSM-Versnstaltungen oder Fachtagungen.
Fehlen würden wir uns dann wohl auch nicht - das ganz ohne persönlichen Unterton.
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