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Als Hetero Paar auf die Queer Party?

*******in78 Frau
8.910 Beiträge
Das liegt an der Ausdrucksweise. Davon ab, kommt es schon drauf an, ob eine Sex Party gemeint ist, oder wie im ET steht, eine Party. Beim letzteren spielt die sexuelle Orientierung eher weniger eine Rolle.
********reau Frau
278 Beiträge
Warum driften solche Diskussionen immer an den Punkt ab, an dem man nur noch damit beschäftigt ist, irgendwelche brennenden Strohmänner* zu löschen?

(* Fitnessstudios im Keller, Söhne, die im Lehramt den Kürzeren ziehen, reiche Männer, die nur wegen ihres Geldes geliebt werden usw.)

Aber mir jetzt vorwerfen, dass ich priviligiert bin?
WAS KANN ICH DAFÜR?

Es ist ja auch kein Vorwurf. Den Schuh hast du dir angezogen. Freiwillig und ohne Not *g*

Was ist eigentlich daraus geworden, dem unbekannten Gegenüber seine jeweilige Perspektive zu lassen – ohne sofortige Abwehr- und Verteidigungsmechanismen? Ohne gleich die Kavallerie loszuschicken?

Wir sind nicht am selben Ort und haben unterschiedliche Erfahrungen – but I hear you.

Sowas in der Art.

Dazu muss ich etwaige eigene Privilegien nicht mal anerkennen. Ich erkenne lediglich an, dass ich als Heterosexuelle keinen blassen Schimmer davon habe, wie die Arbeitswelt für Homosexuelle ist. Selbst mein Arbeitsleben muss im Gegenzug nicht rosig und toll sein. Aber für wen es auf welche Art und aus welchen Gründen rosig oder nicht rosig oder mittel-rosig ist – keine Ahnung.

Das würde ich sogar als die erstrebenswerteste Form von Toleranz bezeichnen. Nicht dieses mantraartige Wiederholen von: »Für mich sind alle Menschen gleich. Ich mache da keine Unterschiede.«

Es gibt aber Unterschiede – in den Erfahrungen, die wir tagtäglich machen. In der Art, wie wir die Welt erleben. Das immer abzubügeln und jede Erfahrung, die nicht exakt so ist wie meine eigene, als Angriff oder Vorwurf auf mich zu verstehen – das wäre ziemlich grandios. (Finde ich.)
*****a_S Mann
8.119 Beiträge
JOY-Angels 
Nur mal so am Rande: Es gibt keine queeren Sex/Swinger-Partys für beide/alle Geschlechter!
Also bevor ihr hier über was diskutiert, was es so gar nicht gibt.

Es gibt meines Wissens nur schwule Sex-Partys, und da sind keine Frauen zugelassen,
also auch keine Hetero-Paare.
Es gibt auch Frauen-Sex-Partys, wo keine Männer zugelassen sind. Da sind meines Wissens
viele Frauen eher bi, aber egal, auch da dürfen keine Hetero-Paare rein.
(Auf klassischen Lesbenpartys gibt es üblicherweise keinen Sex.)
Und die queeren Partys aber, die für Männer und Frauen, also Schwule, Lesben, Bi, Trans, usw.
sind, sind keine Sexpartys im Sinne von Swingerpartys, sondern meist Tanzpartys.
Und wenn sie einen Playroom haben, sind es meist gar keine wirklichen Queerpartys,
sondern eher sexpositive Erotic/Kinky-Partys.
Wenn er auf einer normalen Queer Party war, wie kommt er dann zu der Vorstellung, dass es dort um sexuelle Offenheit gehen sollte. Und generell 😵‍💫

So ganz begeistert davon, dass jüngere [lesbische] Frauen auf [ältere] hetero Männer treffen, die mit solchen Gedanken auf eine Queer Party gehen, bin ich nicht … dem stehe auch generell abgelehnt gegenüber… und warum er nicht ohne QueerParty Toleranz im Alltag aufbauen kann, damit LGBTQs ein „normales“ Leben leben können. Ich fühle mich nicht „unnormal“, aber ich weiß dass es einigen schwerfällt, wenn die von mir (und anderen Frauen) hören dass ich mit einer Frau zusammen bin. Dann kommen entweder tausend Fragen, Fragen wieso weshalb warum, Schade für die Männerwelt, was ist mit Kindern usw
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
@******_73 Wir reden hier doch gar nicht über Privilegien finanzieller Art oder bzgl. des (Weiter-)Bildungsgrades (das wäre nochmal eine ganz andere Diskussion). Es geht um Privilegien auf Grund deines Geschlechts und deiner sexuellen Orientierung.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Mein Kontakt in die queere Szene ist hauptsächlich zwecks Mingling und weniger zum Knattern (hört, hört!) - halt unter Menschen, mit denen ich eine ähnliche (wenn auch individuell sehr verschiedentliche) Erfahrungsebene teile.
Weil mir das manchmal halt einfach gut tut, dass das, was hinter mir liegt, einfach für die um mich herum etwas ist, in dem wir einander wiederkennen, das wir trotz aller Unterschiede teilen, ohne haarsträubende und zum Teil irrwitzig-bagatellisierende Analogien erzwingen müssen. Einfach ein paar Stunden eben keinen „Sonderstatus“ zu haben, mal nicht „aah, spannend“ zu sein.
Wie gesagt, wär‘s nur Sex, wär‘s so einfach.
Den hatten queere Menschen schon seit jeher am einfachsten von allem, was sonst mit Queerness zusammenhängt.

Und dann wird, dient es der Argumentation, großzügig vergessen, dass es einen Unterschied zwischen dem Recht auf Gleichstellung im öffentlichen Raum und dem auf persönliche Exklusionskriterien im privaten sozialen Umgang gibt. Ist quasi ein Joyclub-Evergreen, dieses Missverständnis, in immer wieder spannenden Nuancen.


Ich finde Uniformen und Stiefel geil, Käme aber nie auf die Idee, auf einem Veteranentreffen zwecks Stiefelwichsens aufzurauschen.
Bei einer jüdisch-orthodoxen Feier werde ich mich für eine Seite der Mechiza entscheiden, egal, wie non-binär und non-konform ich bin.
Wenn ich in ein veganes Restaurant gehe, steht mir per Gesetz kein Steak zu.

Eine queere Veranstaltung ist in meinen Augen nur dann queer, wenn sie auch von Menschen getragen wird, die eine queere Biographie haben oder Zugang zu Queerness jenseits gepflegter Vorurteile (auch positiver!) haben.
Bei einem überproportionalen Anstieg heterosexueller Cis-Paare (!) verfliegt dies Fluidum jedoch von selbst wie ein süß-fauliger Glitzerpups - dann wird vermutlich das Bild von Queerness gefeiert, das am drolligsten, offensivsten oder konträrsten zur Heterowelt ist.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *****a_S:
Nur mal so am Rande: Es gibt keine queeren Sex/Swinger-Partys für beide/alle Geschlechter!
Also bevor ihr hier über was diskutiert, was es so gar nicht gibt.
.

Komm nach Berlin 😁😎
https://www.club-culture-houze.de/
*******in78 Frau
8.910 Beiträge
Berührungspunkte zu haben, um sich ein Bild zu machen und ggf die Sicht zu verändern finde ich gut, ich finde nur eine Party den völlig ungeeigneten Ort dafür.
Die eine queere Biographie und Zugang zu Queerness jenseits gepflegter Vorurteile haben


Und was genau heißt das jetzt in Klartext xD
*****a_S Mann
8.119 Beiträge
JOY-Angels 
@*****kua Ja, in Berlin gibt es so etwas. Und auch kinky Lesbenpartys. Aber in den meisten Städten eben nicht. Und das ist schon auch ein wichtiger Punkt, also über was für Partys wir hier genau reden.

Denn genau wie du sagst: Es gibt recht viele Partys, die auf dem Flyer auch queer stehen haben, aber letztlich gehen da über 60% Heteropaare (sie vielleicht büschn bi) hin. Und das ist eben für mich auch keine Queerparty mehr, sondern zB ein sexpositiv Rave. Und total gut, dass es sowas gibt, es ist nur eigentlich keine Queerparty und somit macht die Diskussion da wenig Sinn, wenn ein Heteropaar (sie vielleicht büschn bi) da hin geht, wenn die meisten anderen Partybesucher im Durchschnitt genau so sind. *g*
*******in78 Frau
8.910 Beiträge
Deswegen finde ich die Frage als hetero, nicht einfach zu beantworten.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Und was genau heißt das jetzt in Klartext xD
Dass einem Queerness auch außerhalb der schillernden Partywelt begegnet ist - und nicht nur in Form von „ich hab nen netten schwulen Onkel, der ist ganz lustig, aber sonst soooo normal“ oder „hey, meine Optikerin ist lesbisch, das hab ich gleich gesehen - aber voll nett!“
Sondern dass man sich tatsächlich die Zeit genommen hat, sich grundlegend mit queerer Geschichte zu befassen, oder die Biografie einiger queerer Personen aus dem alltäglichen Umfeld kennt… also ein bisschen mehr als die schillernde Oberfläche einer Party als Spotlight für die eigene Betrachtung zu nutzen. Weil, ich wiederhole mich: Queerness ist keine Mottoparty im Glitzerkostüm mit Umschnalldödel *zwinker*

Es gibt überdies auch keine Bringschuld für Akzeptanz - ich muss niemanden in meine privatesten Momente laden, um den Beweis zu erbringen, dass ich die mir entgegengebrachte Aufmerksamkeit oder den Respekt auch verdient habe, schadet mein Verhalten keiner anderen Person.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *****a_S:
@*****kua Ja, in Berlin gibt es so etwas. Und auch kinky Lesbenpartys. Aber in den meisten Städten eben nicht. Und das ist schon auch ein wichtiger Punkt, also über was für Partys wir hier genau reden.

Denn genau wie du sagst: Es gibt recht viele Partys, die auf dem Flyer auch queer stehen haben, aber letztlich gehen da über 60% Heteropaare (sie vielleicht büschn bi) hin. Und das ist eben für mich auch keine Queerparty mehr, sondern zB ein sexpositiv Rave. Und total gut, dass es sowas gibt, es ist nur eigentlich keine Queerparty und somit macht die Diskussion da wenig Sinn, wenn ein Heteropaar (sie vielleicht büschn bi) da hin geht, wenn die meisten anderen Partybesucher im Durchschnitt genau so sind. :)

Es gab auch schon vor 20 Jahren kinky Lesbenpartys in Bayern. Man musste halt nur ein Stück Weg auf sich nehmen. Und jemanden kennen, der… Es gab eine sehr gut verdeckte wie -netzte Szene.
Ein Dinosaurier erzählt.
Umso dankbarer war man dann, dass die Türpolitik wirklich dafür gesorgt hat, dass durchging, was durchgehen konnte. Dass damit Gruppen ausgegrenzt wurden, die heute wohl selbstverständlich inkludiert sind, ist wohl dem damaligen Zeitgeist geschuldet - auch da hat sich etwas getan, zum Glück. Anderes Kapitel.
*********ogger Paar
515 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Nur mal so am Rande: Es gibt keine queeren Sex/Swinger-Partys für beide/alle Geschlechter!
Also bevor ihr hier über was diskutiert, was es so gar nicht gibt.

Das klingt für uns ganz schön dogmatisch...

Wir waren in den Niederlanden auf einer queeren Swinger-Party, auf der explizit alle Geschlechter und Orientierungen willkommen waren. Wir haben - als nicht queres Paar - den Veranstalter vorher extra gefragt, ob wir auch kommen können. Seine Antwort: Wenn Ihr offen seid, seid ihr willkommen.

Also gibt es das doch? Oder ist es da vielleicht ganz anders, bei den Niederländern *zwinker*
Es gibt überdies auch keine Bringschuld für Akzeptanz…

💯%

Dass einem Queerness auch außerhalb der schillernden Partywelt begegnet ist…

💯%

Vielleicht interessiert ihn nur die Partywelt, Fummeln und Sex mit queeren Menschen [ich schätze du meinst LGBTQ insgesamt].
Cool & Fun, wenn lesbische Frauen mit Männern schlafen - oder alle querbeet. Welchen Schaden das beim Gegenüber anrichten kann, vor allem wenn die noch jünger sind, geht hier irgendwie unter. Und wie wichtig das ist, sie darin zu bestärken wer sie sind und die Persönlichkeit zu festigen, anstatt über coole Sexpartys oder Gemischtenpartys die eigene „sexuelle Identität“ zu hintergehen / zu übergehen, aus xy Gründen.


Ich hab mich für deine Definition interessiert … wer queer ist… ich muss das jetzt aber auch nicht unbedingt wissen ☀️
*********Noob Mann
1.735 Beiträge
Zitat von **********o_ooo:
Zitat von ******_73:
[…] Was kann ich dafür?
Ja, ich bin hetero. Und? Habe ich mir nicht ausgesucht. Bin ich zufrieden mit. So what. Unterscheidet mich das von jemandem, der homosexuell ist? Ok, vielleicht sind da welche, anders als ich, nicht zufrieden, kann ich aber auch nichts für. […]
Aber mir jetzt vorwerfen, dass ich priviligiert bin?
WAS KANN ICH DAFÜR? […]
Da kannst du erstmal gar nichts für. Ein erster Schritt ist es jedoch, die eigenen Privilegien auch als solche wahrzunehmen und anzuerkennen, dass man privilegiert ist. Dann kann man diese Privilegien hinterfragen und überlegen, was man selbst für deren Überwindung tun könnte.

Einen Vorwurf könnte man dir hingegen machen, wenn du um deine Privilegien weißt und sie bewusst einsetzt/ ausnutzt oder für deren weiteres Bestehen kämpfst/ eintrittst.

Wenn ich das richtig verstehe, ist es anrüchig aus aus dem eigenen Glück Vorteile zu ziehen?

Und wenn wir gerade dabei sind wie sehen diese Privilegien aus? Was soll ich den da "überwinden"?
********noxx Frau
3.785 Beiträge
Zum Thema Privilegien:
ich frage mich, ob die Leute hier nie South Park geschaut haben. Es gibt kaum eine andere Serie, in der das ständig und immer wieder erklärt wird, gerne auch mit Umkehrung oder absoluter Übertreibung.

Das Privileg besteht einfach in der Geburt. Weiss, hetero, keine Behinderung. Einfach der Norm zu entsprechen, ist ein Privileg. Weil es einen eben aus den Gruppen der marginalisierten Menschen raushält. Nur weil man so ist, wie man ist.
Das ist nicht anrüchig, noch sonst etwas, aber man sollte sich dessen bewusst sein und mal über den Tellerrand schauen, um zu sehen, wie es den anderen geht und auch auf deren Bedürfnsse achten. Aber sich nicht übermässig feiern, nur weil man das tut...

Noxx
*******in78 Frau
8.910 Beiträge
Das Argument mit dem privilegiert sein, kann ich manchmal nicht komplett verstehen. Ich habe aufgrund meines Geschlechts und als ich mal etwas anders aussah auch schon Nachteile erfahren.
Darum soll es jetzt aber nicht gehen, ist lediglich eine Randbemerkung von mir.

Ich denke einfach, sofern sich ein wenig mit der Geschichte beschäftigt wird und es einem bewusst wird, wie es heute immer noch ist, das einem das für die eigene Einstellung helfen kann.

Es heißt gerne, geh mal vor die Tür, wenn ich das aber mit geschlossenen Augen mache, hilft mir das auch nicht weiter.
*******987 Frau
9.048 Beiträge
Zu dem Argument, es gäbe keine queeren Sexpartys: also hier in NRW schon, sogar öfter. Ich war mit meiner Herrin bereits auf welchen.

Mir persönlich ist es egal, welche Sexualität andere auf solchen Partys haben. Für mich ist hetero auch Teil des Regenbogens, einfach, weil ich niemanden ausgrenzen will.
Trotzdem, es gibt Grenzen dessen. Zum Beispiel waren wir auf einer Transparty in einem Club und da war eine Dame, die mir zu verstehen gegeben hat, dass sie das nicht sexuell attraktiv findet. Da denk ich mir halt nur: warum bist du dann auf dieser Party? Der Grund ist wahrscheinlich, dass sie halt immer in diesen Club gehen unabhängig davon, welches Motto gerade ist. Sowas finde ich dann irgendwie daneben, weil das so den Eindruck vermittelt "ich mag das nicht, aber ich muss es in meinem Revier dulden, obwohl es mir anders lieber wäre." Das ist dann kein schönes Gefühl, sich nur geduldet zu fühlen.
******_73 Mann
2.493 Beiträge
Jeder hat irgendwo sein Päckchen zu tragen.
Und ja, wenn ich manche Lebensgeschichten erfahre, bin ich froh, dass es mich so nicht traf.

Zitat von **********o_ooo:
Es geht um Privilegien auf Grund deines Geschlechts und deiner sexuellen Orientierung.
Wie soll ich Deiner Meinung nach damit umgehen? Ich kann noch nicht einmal sagen, dass ich damit Glück hatte, weil das im Umkehrschluss bedeutet, dass andere dann wohl Pech gehabt haben. Und ich weigere mich zu denken, dass es "Pech" sei, Frau oder nicht heterosexuell zu sein.

Der Versuch, Verständnis auf zu bringen, kann zu der Reaktion führen "Du hast ja sowas von keine Ahnung, geh mal ein paar Jahre in meinen Stiefeln. Für mich ist es anmaßend, von oben herab zu sagen, dass Du wüßtest, wie es mir geht." Die Aussage ist völlig richtig, aber ich kann auch das nicht ändern, ich kann mich dann zurück ziehen, den anderen sich selbst überlassen.

Sich selbst mal einen Eindruck verschaffen. Da kamen hier zwei Punkte:
1. "Ich habe keine Lust, mich wie Äffchen im Zoo begaffen zu lassen, ich will mal meinen Safespace, in dem ich die ganze Last der restlichen Welt nicht spüre."
2. "Dann informiere Dich mal über Biografien, wie es zu der queeren Bewegung kam..."
Das sind beides gute Argumente.
Als ich mit dem Studium begann, gab es verschiedene Fächer, die erst einmal nichts miteinander zu tun zu haben schienen, und in jedem hatte man den Eindruck, dass einem Basiswissen fehlte. Über die Semester wurden aus den einzelnen Mosaiksteinen immer mehr es formte sich ein Bild, einzelne Bildbestandteile wurden zu einem Gesamtbild. Und zur Examensvorbereitung stellte man fest, dass jedes in der Unibibliothek geklärte Problem dazu führte, dass man drei bis vier neue auf dem Zettel hatte, die man noch mal lernen wollte.

"Um Beruf, Bildung und Wirtschaftliches geht es gar nicht, wenn es um Previliegien geht."
Aber ich bin ein Mensch. Ich bin mir bewußt, dass ich als solcher Verhaltensmuster habe. Diese zu erkennen, auf zu brechen, und anders damit um zu gehen ist eine ständige Bemühung im Leben. Wir denken alle von uns, dass wir eigenständige Wesen sind, die einen freien Willen haben, und wir selbst unser Leben durch unsere Entscheidungen in der Hand haben. Pustekuchen. Jeder akzeptiert, dass der kleine Hammerschlag unterhalb der Kniescheibe das Bein bewegt, ob man will, oder nicht. Aber nur wenige gestehen sich ein, dass sie bei der Auswahl verschiedener Handlungsoptionen in erster Linie bekannten und bewährten (jedenfalls so scheint es) Verhaltensmustern den Vorzug geben. Warum meint Ihr, gibt es hier immer wieder Diskusionen betreffend das Problem der Komunikation? Reden können wir doch alle, bzw. schreiben. Was blockiert einige dabei, über ihre Probleme zu sprechen? Das sind auch "Verhaltensmuster", die man erst einmal überwinden muss.

Irgendwie / Irgendwo muss man bei etwas, was man nicht kennt, anfangen. Es gibt einfache, es gibt schwierige Einstiege. Da jeder andere Fähigkeiten und Resourcen besitzt, ist das für die Menschen nicht identisch.

Ich kann jemandem, der im Berufsfeld diskriminiert wird, nicht über die Schulter schauen.

Es ist in meinen Augen eine normale Reaktion, dass wenn man eine Ausgrenzung erfährt, sich entsprechend dann auch abkapselt, gerade auch mit Menschen, die das gleiche erfahren haben. Das "eindringen" in diese Gruppe ist natürlich dann befremdlich, es entsteht misstrauen, was damit bezweckt wird. Wer bereits angelogen wurde (wurden wir doch alle schon), der glaubt auch nicht so einfach, was gesgt wurde. Taten sagen mehr als Worte. Ich erinnere mich an den Satz hier im Thread "was hast Du denn schon gegen Deine Previlegien unternommen".

Leute, wenn ich eine Lösung für dieses Dilemma hätte, dann wäre ich der bestbezahlte Mediator der Welt. Bin ich aber nicht, habe nämlich keine Lösung.

Sich mit der Geschichte zu beschäftigen ist mit Sicherheit ein hilfreicher Schritt. Bleibt es jedoch dabei, wird es wenig bringen. Verständnis und Rücksicht gehen viel einfacher, vor allem auch "unbewußter", wenn man sich einfach kennen lernt, wenn aus ominösen Gruppen Individuen werden, die man auch so schätzen lernt.

Ja, das mag ein schöner Tagtraum sein, aber ich werde nicht alle meine Träume aufgeben, weil jemand sie als Traum bezeichnet. Eine perfekte Welt wird nicht zu erreichen sein, aber wir können versuchen, uns ihr anzunähern. Und Annähern beginnt eben immer mit einem ersten Schritt.

Ich vermag nicht immer die genaue Bedeutung eines Begriffes, den ich insbesondere nicht im aktiven Wortschaft habe, zu erfassen. Insofern ist auch der Begriff "Queer" für mich nicht so fest umrissen wie der Begriff "Auto" (Achtung, absolut abstrahierte Darstellung eines Problems der Sprache). Ich will niemandem seine Lebenszeit nehmen, versauen (jedenfalls nicht unabsichtlich). Ich möchte auch auf Partys gehen, um mal den Rest der Welt hinter mir zu lassen. Und nur weil in irgendeinem Zusammenhang einer Partybeschreibung das Wort "Queer" auftaucht, will ich nicht davon ausgehen, dass ich dort nichts zu suchen hätte.
Ich setzte jetzt noch einen drauf. Es ist für mich anhand der angekündigten Musik mitunter einfach, festzustellen, ob ich mich auf der Party wohl fühlen werde, aber Begriffe wie "Sexpositiv, Queer, Hedonistisch, BDSM, Fuck my Wife (als Motto)" sind da recht ungenau umrissen. Um aus Denkmustern und Vorurteilen raus zu kommen, muss ich meine Kompfortzone verlassen. Wie sagte Pipi-Langstrumpf, woher soll ich wissen, ob ich etwas kann, wenn ich es noch niemals versucht habe. Ich werde nicht alles versuchen, dafür dürfte mein Leben nicht ausreichen.

Aber ich möchte Menschen kennen lernen, auch um Vorurteile ab zu bauen.
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
Zitat von *********Noob:
Wenn ich das richtig verstehe, ist es anrüchig aus aus dem eigenen Glück Vorteile zu ziehen?

Und wenn wir gerade dabei sind wie sehen diese Privilegien aus? Was soll ich den da "überwinden"?

Das hat mMn @********noxx sehr gut zusammengefasst:
Zitat von ********noxx:
[…] Das Privileg besteht einfach in der Geburt. Weiss, hetero, keine Behinderung. Einfach der Norm zu entsprechen, ist ein Privileg. Weil es einen eben aus den Gruppen der marginalisierten Menschen raushält. Nur weil man so ist, wie man ist.
Das ist nicht anrüchig, noch sonst etwas, aber man sollte sich dessen bewusst sein und mal über den Tellerrand schauen, um zu sehen, wie es den anderen geht und auch auf deren Bedürfnsse achten. […]

Wenn du einen Vorteil daraus ziehst, dass andere diskriminiert werden, dann wird es anrüchig, wenn du Diskriminierung (in welcher Form auch immer) unterstützt/ tolerierst/ gutheißt.

Niemand muss um Entschuldigung bitten, dafür wie/ was man ist - es sei denn, man ist ein Arsch …
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Man kann auch die Identität „Rüsseltier im Porzellanladen“ mit Stolz tragen, ja.
Mit Bildung, Offenheit und Respekt hat das aber, wie bei anderen im Thread auch, nichts mehr zu tun - es ist einfach Ausdruck von Ignoranz und egoistischer Sensationslust, die sich an Menschen bedient, die schon im „normalen Alltag“ genug davon erfahren.
******_73 Mann
2.493 Beiträge
Zitat von **********o_ooo:
Wenn du einen Vorteil daraus ziehst, dass andere diskriminiert werden, dann wird es anrüchig, wenn du Diskriminierung (in welcher Form auch immer) unterstützt/ tolerierst/ gutheißt.

Ein toller Satz.
Wir sind uns einig, das sich durch Geschlecht, Geburt und sexuelle Ausrichtung eine gute Ausgangspostition im Leben habe.
Wir sind uns einig, dass andere, weil sie dem nicht so entsprechend, Gefahr laufen, disktiminiert zu werden.

Bewerbe ich mich nun auf eine Stelle, bei der andere das Risiko haben, diskriminiert zu werden, und bekomme schlimmstenfalls die Stelle, gerade weil jemand anders benachteiligt wurde, habe ich das dann ausgenutzt, was soll ich dagegen tun, kündigen?
Von einem "Tut mir leid" kann sich der andere jedenfalls nichts kaufen.
*******in78 Frau
8.910 Beiträge
Darum geht es doch gar nicht, es geht um den eigenen Umgang. Ich kann andere nicht ändern, oder etwas befehlen.

Mir scheint, Theorie und Praxis prallen öfters gegeneinander. Schöne Worte, mehr aber manches mal auch nicht.

Beispiel:

Ich habe vor ein paar Jahren innerhalb einer Endrunde gegen eine Mannschaft gespielt, in der eine sie mitgespielt hat, die ihr Geschlecht auch operativ angeglichen hat. Im Vorfeld „hab ich doch kein Problem mit“

Als dann aber die Auslosung stattfand und eine Mannschaft gegen ihre Mannschaft spielen sollte, gingen die Beschwerden los.
„Das war doch mal ein Mann, das ist unfair“
„Warum wird das zugelassen er ist uns überlegen“

Nach dem Wettkampf wurde auch sinkende gewartet, bis sie mit dem Duschen fertig war und das weiß ich persönlich von ihr, weil wir zusammen geduscht haben und ich mich wunderte, wo die anderen blieben.
******_73 Mann
2.493 Beiträge
Das ist wirklich ein gutes Beispiel.

Weißt Du, worauf ich warte? Dass es Ärger gibt, weil im Aufsichtsrat von Dax-Konzernen die Frauenquote nur aufgrund der Geschlechtsangaben im Ausweis erreicht wird, wenn man das einfach einmal im Jahr abändern lassen kann.

Das von Dir geschilderte Problem lässt sich nur lösen, wenn der Grundsatz "Dabei sein ist alles." im Sport auch etwas mehr ankommen würde. Aber, wenn es um "gewinnen" geht, dann ist bei Inklusion schon das Problem, wenn eine "Behinderung" als Vorteil wahr genommen wird (Protesen beim Sprint, Springen, Sitzen beim Bogenschießen...).
Es gibt eben keine ideale Welt.

Zurück zum Thema:
Wenn jemand seine sexuellen Erlebnisse berichtet, dann kann man dem gegenüber stehen, wie man will. Macht er das, egal mit wem das Erlebnis war, dann ist das nur konsequent. Je nach Partner zu differenzieren, ob man davon berichten kann, oder nicht, das ist für mich dann die Frage, ob da Vorurteile bedient werden, oder nicht.

Der Thread hat mir einige Probleme nochmals eindringlich vor Augen geführt.
Auch wenn es mitunter hoch her ging, freue ich mich, dass eine sachliche Diskusion immer wieder möglich war. Insofern danke ich allen, die sich beteiligt haben, auch wenn im Meinungsaustausch nicht immer erreicht wird, dass es richtig und falsch einstimmig gesehen wird, das Leben und Lebenlasse ist für uns alle wichtig, gerade auch hier auf Joy.
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