Als Hetero Paar auf die Queer Party?

Ich gehe seit 35 Jahren auf Subkultur Veranstaltungen, wo die Musik eine Hauptrolle spielt.

Da waren schon immer bunte Vögel unterwegs. Vielleicht ist es der Post Punk/Wave/Industrial Ecke auch unkomplizierter.

Hier gibt es eine Gruppe " Musik ist Sex".

Sex, Drugs & Rock'n Roll!

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass man einen bestimmten Kinsey-Score haben muss, um auf einer „Queeren Veranstaltung“ zu erscheinen. Wohl aber wäre eine Veranstaltung, auf der mehr und mehr „interessierte“ heterosexuelle Cis-Paare (und die damit untrennbar verbundene Dynamik) auftauchen, um das vermeintlich „echte“ queere Leben zu erkunden, definitiv keine Party vorrangig für queere Menschen mehr.* Es ist, wie von einem anderen Teilnehmer bereits angemerkt, im besten Fall eine sexpositive Party, auf der man u.a. dann auch queere Menschen antrifft. Und sogar Schnittmengen zwischen beiden Verabstaltungsarten halte ich für möglich, warum auch nicht?

Dass die im JC annoncierten Veranstaltungen ggf. so überhaupt nicht das Spektrum von zT langjährig etablierten Szeneveranstaltungen repräsentieren, ist doch naheliegend, oder? Weil es „die Szene(n)“ und ihre Notwendigkeit ja länger als den JC gibt.
Dazu müsste man jedoch ein wenig in die LGBTQ-Geschichte abtauchen. Aber hey, hier geht’s doch nur um‘s Feiern - ganz unter dem Begriff von „Menschen, Leben, Tanzen, Welt“ (Böhmermann).
Also lasst einfach die Kirche im Dorf und den schrägen Überbau Eures vorgeblichen hedonistisch motivierten Kultur- und Bildungsauftrags einfach zuhause. Der sitzt in meinen Augen ein bisschen zu stramm.
Gelebte Akzeptanz bedeutet nicht zwangsläufig bedingungslose Verschmelzung- manche Beziehungen funktionieren eben besser als LAT

*Ein gewisses Bedürfnis an Abgrenzung halte ich im übrigen nicht exklusiv für ein Merkmal der queeren Szene.

wie sagte mir neulich ein Freund aus dem Jemen- der seit langer Zeit hier lebt- zu mir - manches ist luxus bedingt....- keine Ahnung was er meint....

Ach, ich weiß nicht, @******rah... Ich habe das Gefühl, der ganze Thread war einfach absolut unnötig. Ihr seid ja offensichtlich kluge Menschen, die sich auszudrücken wissen und sich Mühe mit ihren Beiträgen geben. Keine Ahnung, ob ihr es vergessen habt, die wichtigsten Infos im EP oder zumindest zeitnah zu liefern oder ob das hier schon auch dazu angelegt war, zu provozieren. Selbstdarstellung zu suchen, ist total fein auf dieser Plattform. Sich dadurch besser zu fühlen, auch. Es ist auch total legitim, ein bisschen mehr Selbstwert aus dem Besuch bestimmter Events zu ziehen. Ich bin definitiv hier nicht in der Lage, mit einem Stein werfen zu können.
Allerdings hat der ganze Thread, das scheibchenweise Zurverfügungstellung von essentiellen Infos, eure von euch "flapsig" hingestellte, aber eigentlich doch sehr kalkuliert wirkende Art ein "Geschmäckle", wie wir hier unten sagen.

Dass ihr selbstverständlich Partys besuchen könnt, die für Queers and Friends ausgeschrieben sind, solange ihr euch wie Friends verhaltet, ist doch klar. Das hatten wir auf Seite 1 schon geklärt. Ich bin mir auch sicher, dass euch das klar ist, sonst hättet ihr diese Events ja nicht besucht. Vor dem Hintergrund verstehe ich aber auch kaum einen eurer Beiträge. Das ganze ist einfach eine ziemlich unnötige Scheindiskussion. Hoffe, sie hat zumindest euch gut unterhalten.

ich muss gestehen - ich persönlich habe hier viel mitgenommen und gelernt...
ich weß aber nicht- ob meine persönliche oder singuläre meinug lohnenswert wertgeschätzt wird

Eine echte Diskussion hätte daraus entstehen können, unabhängig vom Rumgeier:
Allein die inhaltlichen Wünsche die er äußert, bestätigt sich mit den Erfahrungen, die manche [vor allem jüngere lesbische] Frauen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gemacht haben, und Tage später ihre Existenz hinterfragen.
Ich weiß nicht, wie das konkret bei ihm war / ist, aber solche Gedanken wurden bereits in RL umgesetzt, von Leuten, die ähnlich denken. Welche Erfahrungen er hat, kann er meiner Meinung ruhig etwas genauer erklären.

Seltsam finde ich ein wenig, wie von fast allen hingenommen wird, was für Wünsche geäußert werden 😅 als ob das normal wäre sich sexuelle Offenheit zu wünschen. Das kann sicher jeder selbst entscheiden, aber bei u21 Jährigen kann man ruhig etwas sensibler hinschauen.

Es hat nichts damit zu tun, das mich das als Hetero nicht interessiert, meine Sexualität lässt es schlicht nicht zu Interaktionen vorzunehmen, also warum sollte ich hingehen?

Deshalb sträube ich mich dagegen, das das Thema besser im Sex Forum aufgehoben wäre und dort dann vorrangig Heteros angesprochen werden.

Und falls gefragt wird, würde ich demnächst antworten „Zara ist halt sexuell flexibel“ und sie hat dort die Gelegenheit ihre Neigung auszuleben. Denn bislang habe ich noch nicht gelesen, dass Tom auch auch gleichgeschlechtlichen Sex hat. Fungiert dann wohl eher als Aufpasser.

Dem geschriebenen Wort fehlt die Gestik und die Intonation. Diese bildet das Gehirn für sich nach, das ist Vorstellung, muss aber nicht Realtität sein.

Was man hier im Thread gut beobachten kann, sind die drei Ebenen, auf denen man Geschriebenes auslegen kann.

1. Es gibt die Ebene, wie der Schreibende es gemeint hat.
2. Es gibt die Ebene, wie DER Lesende es versteht.
3. Es gibt die Ebene, wie wohl die meisten, die es lesen, es verstehen.

Wie ICH es verstehe, hängt von meiner Einstellung gegenüber dem Schreibenden, aber auch von meiner momentanen Stimmung / Laune ab.
Wie etwas gemeint war, hängt von den Gedanken und Gefühlen des Schreibenden ab, auch die, die er nicht mit kommuniziert. Beispiel? @*********gn24 hat hier dem Post kurz über diesem von "er" gesprochen. Ich weiß gerade nicht, wer mit "er" genau gemeint ist, verstehe daher den ganzen Inhalt nicht. Ich könnte raten, aber derbe daneben liegen.
Und die Ebene, wie viele es verstehen, die bekommt man immer schlecht raus, weil man selbst eben nur einer, nicht viele.

So, und durch das Verschieben in ein anderes Forum da gebe ich @******rah recht, ändert sich die Zusammensetzung der Gruppe, die das ganze liest. Mit einer anderen Hintergrundbildung / Hintergrundinformation verändert sich natürlich die Art und Weise, wie etwas aufgefasst wird.
Beispiel? Es gibt das sogenannte "Behindertentestament". Der Begriff ist Mist, aber wer sich mit Testamenten auskennt, weiß genau, welches Muster damit gemeint ist, genau wie ein "Berliner-Testament", dass eben nicht auf Berlin beschränkt ist (hab keine Ahnung, woher der Begriff eigentlich kommt). Ja, das sind Fachbegriffe, ausdrucksweisen.

Übrigens war mein Gedanke, als ich die Threads nach dem Post von Tom_Zarah las, erst einmal "Wenn man will, kann man auch alles missverstehen".
Aber, es ist normal, dass bei heiklen Themen jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird.
Das Thema ist heikel, gebe ich zu.
Mir hat die Diskusion hier geholfen.

PS.: Ich habe das vorstehende geschrieben, auch wenn es OT ist, weil diese Gedanken mitunter helfen, dass etwas, dass einen erst einmal triggert, einen doch nicht so zum kochen bringt, bzw. man die Antwort etwas entschärft. Eine emotional geführte Diskusion hat schnell die Tendenz, das etwas gesagtes als persönlicher Angriff gewertet wird, und dann geht das ganze ganz schnell in die Tonne (Hose ist hier definitiv das falsche Wort, obwohl umgangssprachlich gemeint).

Das trendy Motto scheint auf Joy eher zu sein, dass angeblich jeder Bisexuell sein kann? Dafür muss man halt komplett heterosexuelle Menschen ansprechen.

Wenn es Frau + Frau / Mann + Mann Konstellationen sind, ist das für Menschen die wirklich lesbisch, bi, schwul sind “weniger“ Problem. Da müssen heterosexuelle Menschen eher aufpassen, ob sie wirklich so einfach ihre sexuelle Identität übergehen können. Das ist Teil der Persönlichkeit und auf jeden einzelnen hat das unterschiedliche Auswirkungen.

Bei Frau (lesbisch) + Mann (hetero)
/ Mann (schwul) + Frau (hetero)
müssen die Gay-Orientierungen aufpassen, ob sie so einfach ihre sexuelle Identität übergehen können.

Deine Frage, was Du da sollst, ist nachvollziehbar, aber es gibt durchaus heterosexuelle Menschen die Interesse daran haben. Aber davon ausgehen, dass es immer nur zu Frau + Frau / Mann + Mann Konstellation kommt, ist falsch. Nur so als Nebeninfo.

Außerdem denke ich, dass es wesentlich mehr lesbische Frauen gibt, die mit heterosexuellen Männern intim wurden - als schwule Männer mit Frauen. Generell. Falls sich das bewahrheiten sollte, keine Ahnung, ob das so gut ist. Ich hab nur die Statistik aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis

Ja, da lege ich manche Wörter auf die Goldwaage, weil mMn nach es absolut Irreführend ist, Wörter nach eigenem Gutdünken ausgelegt wird.

Wenn es darum geht, sich sexuelle auszuprobieren okay, ist doch kein Ding.

Werbung an Heteros für Queere Partys finde ich befremdlich.

Ja, das Argument mit falsch verstehen wollen, kommt gerne. Es wird manches mal vergessen, dass es durchaus richtig ankommt und dann ist es nur natürlich, beim ertappt werden, gegenzusprechen.

Um nochmal auf die Ausgangsfrage des Threads zurückzukommen: Eventuell ist nicht die Nicht-Äußerung der Hetero-Paare ja direkt die Antwort.

Wer auf klassisches Swingen steht (Mann/Frau/Penis/Vagina - man kennt es), wird mit allzu queerer Einfärbung wahrscheinlich nicht recht glücklich. Gerade gleichgeschlechtliche Praktiken unter Männern oder allzu feminin auftretende Männer treffen da auf Ablehnung. Praktiken unter Frauen rufen eher hervor: »Hey Mädels, braucht ihr noch einen 🍆 – höhö!!«

Aber das sind eigene Themen.

Und die große, undefinierte Kinky-Sexpositiv-Party-Crowd – die legt meinem Gefühl nach weniger Wert darauf, welche sexuellen Labels jemand hat. Hedonismus, Zeigen, Gesehen werden, geile Musik genießen sind da eher die zentralen Themen. Je nach Event, verschwimmen dort die geschlechtlichen Kategorien ohnehin. Wenn du nachts um fünf im Berghain mit homo und hetero und solchen Dingern kommst, checkt es halt niemand und du outest dich im Zweifel als Boomer. (Ich selbst wundere mich manchmal, wenn bei meiner Vanilla-Schwester mittlerweile dieselben Party-Outfits wie bei mir im Schrank hängen. Ja, so gehen die halt auf Techno-Partys. Musste ich mich auch dran gewöhnen, nachdem ich dachte, ich hätte solche Klamotten als ultra-subversive BDSM-Tante exklusiv für mich gepachtet.)

Ja, diesen unpolitischen Hedonismus kann man sicherlich kritisieren. Die leise Skepsis der alten Szene-Hasen, wenn keine 30 Jahre nach Abschaffung des § 175 StGB alle miteinander feiern, als ob nichts gewesen wäre, ist auch nachvollziehbar.

Von daher wirkt die Frage des Threads irgendwie »deplatziert« (?!)

Denn die erste Gruppe denkt sich: Nö, wir wollen wie üblich einfach fröhlich und geordnet heterosexuell vor uns hin swingen.

Und die zweite Gruppe versteht die Frage überhaupt nicht, weil die Trennung, die für euch (Tom_Zarah) zumindest im Kopf noch in Teilen existiert, an vielen Orten der Szene gar nicht mehr wirklich da ist.

Die dritte (sehr kleine) Gruppe, die noch die alte Welt der Lesben- und Schwulenpartys kennt, denen stößt die Frage und die teilweise etwas unbedachten Formulierungen auf.

Was ist die alte Welt? Wie sieht die neue Welt aus?




Etwa so? 🤣 …. 🤨 … da kommst du auch nicht mit normalen Klamotten rein. Eine einfache Jeans: 🚫

Unabhängig von sexuellen Labels, interessiert natürlich die sexuelle Orientierung. Auch im Berghain. Aber hier verschwimmen die „Grenzen“ schnell und ein wenig. Ob man 5 Tage danach immer noch darauf klarkommt, was da passiert ist, ist eine andere Frage. Zumal du auch nicht abschätzen kannst, ob Menschen nicht eher abstumpfen [und psychische Probleme bekommen], weil
immer mehr Grenzen verschoben werden. Das hat mit (in)Toleranz dann auch eher weniger zu tun.

Ich komme mir hier wie in einer Schulung vor, in der mir ein Branchenfremder Dozent erklären möchte, wie ich zu arbeiten habe, nur weil dieser ab und an mal in ein paar Unternehmen rein geschnuppert hat.

Ich bin doch kein Profi, der anderen Hetero die Welt erklären kann, nur weil ich ab und an mal im Jahr auf eine Party gehe, die dazu noch ausgesucht ist, welche am Besten zu mir passt.

Tut mir leid, aber da komme ich an die Grenzen meines Verständnis. Ich übergehe damit bewusst andere Menschen, die dies betrifft und meine, mit meiner Partyerfahrung die ich auf wenigen speziellen Partys gemacht habe, Aufklärung zu betreiben?

Zumal ich dir sagen kann, dass es in der Frauenwelt, hier und da, auch wenn das niemand mitbekommt, ordentlich kracht! Wirklich mit heftigen Streits über die Entwicklung und wie es weitergeht, wie die Lösung aussehen könnte, welche Probleme es gibt usw. Da sind natürlich auch viele jüngere und auch ältere die sich einbringen und Sorgen teilen

Natürlich kracht es auch da. Ich mache nur keinen Unterschied, weil ich es für völlig normal halte, dass es überall menschlich auch mal kracht.

Wie die alte Welt aussieht, haben hier ja ein paar im Thread angerissen Aber ich war nicht dabei und was ich hier schreibe, ist kein detailgetreuer Abriss der Realität. Es ist eingefärbt von persönlichen Erlebnissen oder von dem, was mir jemand erzählt. Ich lasse mein diesbezügliches Bild gerne korrigieren, wenn du (oder jemand anderes) dazu konkreten Input hast.

Ich wäre ja schon sehr zufrieden,wenn man seinen Sexualpartner nicht noch mit bi,trans usw labeln würde.


Habe ja schon versucht es zu erklären.

Was mich grundsätzlich etwas stört, ist die Zuschreibung von Charaktereigenschaften in ein Gruppe. Die! Heteros i.d.F. Zum Beispiel.
Dinge wie Toleranz, Neugier, Offenheit, sexuelle Offenheit finde ich primär ein völlig individuellen Teil einer Persönlichkeit und nicht damit zusammenhängend, welches sexuelle Leben der Mensch führt bzw. ob er Trans, homo, hetero, fluid oder was weiß noch ist.

Ja, genau wie "Die! Queeren", mit denen man so gut Party machen kann und die einem durch ihre Queerness den Blick für die Welt öffnen und durch die man toleranter werden kann. Das ist ja einer der Kritikpunkte am EP. Niemand möchte pauschalisiert und zum Stereotyp einer ganzen Gruppe gemacht werden.

Exakt. Sollte für alle gelten

Ich glaube einfach, dass es vielen/einigen schlicht egal ist. Sie benötigen keine Sex Partys, um Toleranz zu sein, oder zu werden.

Die Frage, was ein Hetero Paar dort möchte, finde ich auch nicht ungewöhnlich. Wäre die Antwort, wir sind sexuell nicht hetero, dann wäre das auch schnell geklärt und die Frage erübrigt sich.

@******rah

Vorab: ich habe mir letzte Nacht die Augen rot nach- gelesen. 19 Seiten bis dahin. Heute weiter.

Es gab hier wirklich so viele unfassbar gute, sorgfältige Statements - ich würde am liebsten alle Urheber*innen markieren, um mich zu bedanken. Aber es waren zu viele.


@******rah
Ihr wisst;
Wir lesen "uns", respektieren "uns" und die jeweiligen Eigenheiten. Schon länger.
Wir koexistieren friedlich in all unserer Verschiedenheit.
So weit, so gut. So kann es bleiben.

Mein ganz persönlicher, eigener Kritikpunkt
hier an euch?

Nun...
Menschen, ganz allgemein!, die immer noch Witze über's Gendern machen bzw Gendern zwanghaft verballhornen (anstatt einfach zu sagen "Sehe ich nicht ein/ gibt mir nichts" und es dann eben einfach zu lassen )...
Also:

Solchen Menschen nehme ich ganz generell (!) nicht ab, dass sie besonders offen und/ oder tolerant sind .


Das ist von mir aus auch schon alles.

Und bitte, bitte:
Ich persönlich möchte/ brauche wirklich! keine Reaktion à la "Wir verstehen das." oder "Danke für deine ehrliche Meinung".


P.S.

Ich für meinen Teil bin heilfroh, dass der Support entschieden hat, das Thema NICHT im allgemeinen Forum zu platzieren.

@******rah

Alles, wirklich alles, was ihr hier geschrieben habt, las sich für mich nach Verteidigung.


(Und nein- ich lege immer noch keinen Wert auf eine "wir verstehen das"- Reaktion. )