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Als Hetero Paar auf die Queer Party?

*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ******rah:
@*****a_S Das verstehen wir nicht ganz, was Du da schreibst, wir akzeptieren aber natürlich Deine diesbezüglichen Erfahrungen.
Wieso können wir als Heteros also nicht auf queere Menschen stehen, uns integrieren, mitspielen, uns gegenseitig Anfummeln, Spaß haben und uns mögen?

Naja, ganz einfach: Wenn ihr komplett Hetero seid und auf einer Party seid, wo nur Homosexuelle sind, dann könnt ihr zwar mit denen feiern und trinken und quatschen und alles, aber eben nicht "mitspielen" und "gegenseitig Anfummeln".
Aber wenn ihr heteroflexibel seid und auf der Party viele bisexuelle sind, kann natürlich auch viel gehen. Mehr wollte ich auch nicht sagen. Ihr wart halt einfach auch schlicht auf einer queerfriendly Party und seid selbst queerfriendly. Also völlig passend.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
@*****a_S

Ok. Danke. *hi5*

Das hilft uns natürlich in unserem Verständnis.

Dann ändern wir hiermit mal unseren Status von „Hetero“ auf:

„Heteroflexibel“.

(Den Begriff kannten wir bisher noch gar nicht.)



Bei uns halt: nur weil uns im Club mal gleichgeschlechtliche oder ex-gleichgeschlechtliche Menschen am Schwänzlein oder an der Muschi herumspielen, halten wir uns noch nicht für Bi oder schwul oder lesbisch.

Das hat für uns nämlich auch nicht wirklich etwas mit intimem Sex zu tun, sondern fällt eben für uns in die Kategorie „Spielen“.


*tanz*

Tom & Zarah
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von ******rah:
„Heteroflexibel“.

*lol*

ist das ein neologismus
oder wie das ding heisst?
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
@******rah und @*********icht Ja, es ist ein Neologismus, der im amerikanischen Raum und in der Queerszene gebräuchlich ist und leider nicht hier im Joy klickbar. Er beschreibt eine Person, die hauptsächlich heterosexuell fühlt und lebt, aber hin und wieder auch homosexuelle phantasiert und praktiziert, also zB eine Frau, die in einer Heterobeziehung lebt, aber im Club auch mal mit Frauen rummacht, und davon gibt es im Joyclub sicherlich eine Menge, aber leider nur die Begriffe bi-interessiert und bi, und die empfinden gerade diese Frauen oft nicht als passend, weil bi-interessiert danach klingt, als hätte man noch keine Bi-Erfahrung und bi danach klingt, als wäre die Orientierung und Erfahrung in beide Richtungen gleichstark. Daher ist heteroflexibel ein guter neuer Begriff, der aber leider noch nicht im Joy angekommen ist.
Ein frei einstellbarer Schieberegler im Profil zwischen 100% Hetero und 100% Homo könnte das Problem mit den ständig zu erweiternden anklickbaren sexuellen Orientierungen nachhaltig lösen.
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
@*******mus Finde ich tatsächlich keine so schlechte Idee, und könnte man auch bei Dom-Dev nutzen.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******mus:
Ein frei einstellbarer Schieberegler im Profil zwischen 100% Hetero und 100% Homo könnte das Problem mit den ständig zu erweiternden anklickbaren sexuellen Orientierungen nachhaltig lösen.

Yupp. *top*

Das wäre natürlich eine klasse Idee. So ein „Neigungs-Spinnennetz“, in das man auch alles andere eintragen kann.
Wäre bestimmt auch für die Eigenerkenntnis ganz spannend.


Wir merken das ja bei uns selber, dass vieles was wir in den Clubs so machen, eher stimmungsabhängig ist als echte Neigung. Dazu spielt die individuelle Sympathie eine große Rolle für uns.

Da rücken dann geschlechtliche Merkmale, egal ob gelesen, gegeben oder gewünscht durchaus einmal spontan in den Hintergrund.


*friends*

Tom & Zarah
Zitat von *****a_S:
@*******mus Finde ich tatsächlich keine so schlechte Idee, und könnte man auch bei Dom-Dev nutzen.

Sollte ich etwa annehmen, dass du mir sonst schlechte Ideen unterstellst? *traenenlach*
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von ******rah:
Da rücken dann geschlechtliche Merkmale, egal ob gelesen, gegeben oder gewünscht durchaus einmal spontan in den Hintergrund.

Du/Ihr sagt es!

das ist die berühmt berüchtigte redewendung "eigentlich"

eigentlich ist es ja so, aber...

und dann kommen die ganzen ausnahme-erlebnisse
*******ina Frau
11.794 Beiträge
Also mal wieder viel heiße Luft, um...ja, was jetzt genau?

Ich verstehe leider immer noch nicht die Intention des Threads. Auf der Veranstaltung waren eben nicht nur queere Menschen willkommen, sondern auch Interessierte...
Wer hat denn nun genau gefragt, was ihr das treibt oder zu suchen habt? *gruebel*

Gehe jetzt mal nicht davon aus, dass ihr das nur zum Zweck der Selbststellung erstellt habt. Oder weil ihr Text für das Schuh Foto gebraucht habt. *nixweiss*
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
Generell bin ich auch sehr für eine Öffnung von Szenen, und habe da im Studium schönes erlebt, was einem örtlichen Zufall geschuldet war: Es gab nämlich auf einem ehemaligen Fabrikgelände mehrere Locations (Diskos, heute Clubs) somit sehr nah beieinander zeitgleich mehrere sehr verschiedene Partys und wenig dazuwischen außer eine Würstchenbude. Und zwar gab es eine Crossover (Metal/Punk/Goth/Alternative) Disco, einen Techno Club, eine Reggae Party und im Schwulen-Lesben-Zentrum eine queere Party. Der Eintritt war bei allen nicht hoch und wurde ab 2 noch auf die Hälfte reduziert und die Türsteher haben nur auffällig aggressive Männer abgewiesen, aber auf sonst nix geachtet. Und im Sommer haben sich alle diese so unterschiedlichen Leute auch vor den Locations vermischt und haben eben auch neugierig in die ihnen nicht bekannten Szenen reingeschaut, und somit irgendwann Metal-Wickinger, Rastafaries und Techno-Girlies auf der Schwulenparty zu Erasure getanzt. Das hat mir gefallen und hat besser Vorurteile abgebaut als so manche politisch-pädagogische Bemühung.
heterosexuelle Cis-Menschen, die auf BDSM stehen oder polyamor leben


Weil das Q der Gesellschaft überlassen wurde.

Q = Queer im Sinne von LGBT meistens Queerfeministinnen als doofes Beispiel hat angefangen mit les/bi Frauen, die sich nicht mehr rasieren wollen

wurde zu

Q = Queer „nicht die Regel“ für alle


Steht also für alles, was nicht, ich sag mal, die typische Regel / Norm ist. Deswegen finden sich unter dem Begriff verschiedene Menschen wieder, mittlerweile halt auch viele Heteros und die vielen verschiedenen Bi Menschen.

Zudem wird die sexuelle Orientierung mit Vorlieben / Neigungen gleichgesetzt und jedes Mal aufs Neue überlegt was alles im politischen Kürzel LGB+ aufgenommen werden kann. Da bin ich echt gespannt, was noch alles kommen wird. Im Ernst, was hat Asexualität mit der sexuellen Orientierung zu tun? Nichts. Bdsm? Nichts. Kinks? Nichts. Fetisch? Nichts. Nichts, Nichts, Nichts. Die erzwungene Akzeptanz für Asexualität über LGBT+ steht sogar im Widerspruch zu dem, wie das Ding mit den Vorlieben und Neigungen mittlerweile im Internet verkauft wird 😅 um jeden Preis jemanden zu finden, der am besten alles „erfüllt“. Wir sind jetzt schon soweit, dass viel vermischt geworben wird: Oft ein LGBT+ / Queer Stempel drauf kommt, mit Feminismus, sexpositiv und Frauenpolitik (wo die sexuelle Orientierung keine Berücksichtigung findet) in einen Topf geschmissen wird. Wer setzt sich da letzten Endes durch? Das ist meiner Meinung zum Nachteil für les und einigen bi Frauen, weil sich die Strukturen überlagern und gewollte Veränderungen sich so viel besser steuern lassen. Das fängt schon damit an, dass lesbische Frauen immer häufiger von bi Frauen, teilweise öffentlich, kritisiert werden für ihre ablehnende Haltung gegenüber bi Frauen und versucht wird eine Öffnung zu erzwingen. Ich bin da mittlerweile ehrlich gesagt sehr skeptisch, über die ganze Entwicklung der letzten 5 Jahre.

dann könnt ihr zwar mit denen feiern und trinken und quatschen und alles, aber eben nicht "mitspielen" und "gegenseitig Anfummeln"


Ich habe schon öfter gesehen wie lesbische Frauen mit Männern mitgegangen sind oder mit Männern diskutieren müssen. Das hat sich übrigens rumgesprochen und deswegen findet man vor allem in Köln auch immer öfter Männer auf reinen Frauenveranstaltungen, die vom Security durchgelassen werden. Die Schwelle sich auf etwas einzulassen, ist geringer, wenn alles durchgemischt wird.
******fel Frau
1.423 Beiträge
Zitat von ******rah:
So ist es, letztlich geht es den meisten queeren Menschen nur darum, mit anderen queeren Menschen zu feiern und sich somit kennenzulernen, zu vernetzen etc.. Wenn da auch Heteros bei sind, also zB Freund*innen/Allies, dann ist das auch nicht groß anders als eben Leute, die nicht auf einen stehen.


@*****a_S Das verstehen wir nicht ganz, was Du da schreibst, wir akzeptieren aber natürlich Deine diesbezüglichen Erfahrungen.

Unser bisheriger Eindruck war, dass sich die queeren Menschen die wir auf Partys oder im PK getroffen haben, sich sogar sehr darüber gefreut haben, dass wir uns als Hetero Pärchen für sie interessieren und dabei sind.

Muss man denn selber „queer“ sein, um auf „queere“ Menschen zu stehen oder zumindest Gefallen an ihnen zu finden?

Wir waren ja auch schon auf Molly Partys ohne selber „molly“ zu sein. *hae* Muss man das denn? Selber molly sein, um auf molly zu stehen?

Wieso können wir als Heteros also nicht auf queere Menschen stehen, uns integrieren, mitspielen, uns gegenseitig Anfummeln, Spaß haben und uns mögen?

Für uns gehört das irgendwie auch zu „sexpositiv“ dazu.

Wir hatten bisher auch nicht den Eindruck, dass „queere“ Menschen so ganz arg unter sich sein wollen. Auch nicht auf ausgewiesenen Motto Partys, wo wir als Heteros doch in einer verschwindend kleinen Minderheit waren.


*regenbogen*

Tom & Zarah

Es gibt auch durchaus queere Menschen, die sagen "wer auf mich steht ist queer". Also weil etwa das eigene Auftreten und wie man Sexualität leben und erleben will einfach schon Normen bricht. Also ich wäre schon an dem Punkt, dass ich sage, wenn Männer auf mich stehen, dann können sie hetero sein. Aber wenn wir etwas miteinander haben, dann ist es eine queere Interaktion. Müssen sie dann selbst wissen, was das mit ihrem Selbstbild macht und ob sie Labels anpassen wollen. Ich würde es nicht verlangen.
*********k_typ Frau
7.316 Beiträge
Zu heteroflexibel, bi-interessiert und homoflexibel steht in Wikipedia folgeldes:

"Heteroflexibilität ist eine Form der sexuellen Orientierung, die zum Großteil durch heterosexuelle Aktivität charakterisiert ist. Der lediglich minimale Anteil homosexueller Aktivität grenzt die Heteroflexibilität von der Bisexualität ab. Die Heteroflexibilität wird umgangssprachlich auch als „meistens hetero“ bezeichnet.[1] Obwohl sie manchmal mit der Bi-Interessiertheit gleichgesetzt wird, die ebenfalls in den Grenzbereich zwischen Hetero- und Bisexualität fällt,[2] grenzen andere Autoren die Heteroflexibilität ganz klar ab, da sie den „Wunsch, mit […] Sexualität zu experimentieren“, nicht aufweist, der durch den Begriff „bi-interessiert“ impliziert wird.[3] Die umgekehrte Situation, in der die homosexuelle Aktivität dominiert und nur ein kleiner Anteil heterosexueller Aktivität vorliegt, wird mit dem entsprechenden Begriff Homoflexibilität bezeichnet.[4] "

Zu bisexuell gibt es folgende Definition von der Bi-Aktivistin Robyn Ochs, die in der Community derer, die Aufklärungsarbeit und Aktivismus für die Sichtbarkeit von Bisexualität betreiben, weithin und über Ländergrenzen hinweg anerkannt ist:

"Ich bin bisexuell, weil ich anerkenne, dass ich mich potentiell zu Menschen mehr als eines Geschlechts hinzugezogen fühlen kann, sei es sexuell und/oder emotional/romantisch. Nicht unbedingt zum gleichen Zeitpunkt, nicht unbedingt auf die gleiche Art und Weise, nicht unbedingt mit der gleichen Intensität."

Ich interpretiere das folgendermaßen:
Ein heteroflexibler Mensch hat nur unter ganz bestimmten Umständen mal ein paar gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen. Das kann in Clubs sein, das kann aber auch privat, in der Kindheit, Jugend oder sonstwo passiert sein, aber er, sie, es hat im Grunde kein echtes Bi-Interesse und Verlangen am gleichen Geschlecht, wie es eben bei einem bi-interessierten Menschen der Fall sein sollte.
Sie sehen, empfinden sich selbst aber viel mehr hetero und können das ja im Profil jederzeit erwähnen.

Für Bi-Gruppen halte ich sie persönlich aber nicht geeignet, da sie sich nicht zu Bi-Pan-Homo-Queeren Menschen sexuell und/oder emotional hingezogen fühlen, da es jetzt schon laufend Diskussionen und "Meckereien" über "angebliche" Bi-Männer dort gibt, die im Grunde nur bei einem Paar an der Frau Interesse haben.
Manche Bi-Männer widerum beschweren sich, dass der "Bi-Mann" vom Paar nur einen Mann sucht, der seine Frau "beglückt", aber an ihm kein Bi-Interesse hat.
Auch wollen einige Bi-Männer nur Sex mit dem Mann, wenn eine/ihre Frau dabei ist, wenigstens zuschaut oder besser noch mitmacht. Darüber wird auch immer wieder diskutiert.
Oder einige Männer sind nur schwanzfixiert, haben aber am Mann selbst kein sonderliches Interesse.....

Es ist also oftmals viel schwieriger als es nach außen hin aussieht, gerade bei einigen bi-interessierten Männern. Manche Bi-Männer suchen daher nur noch bi-, pan- oder homosexuelle Männer, wobei dort auch die Vorlieben, die Chemie, die gegenseitige Anziehung etc. in etwa passen sollten.
Es ist dort also nicht anders als unter Heterosexuellen, die ja auch sehr unterschiedlich ticken.....
******e73 Paar
484 Beiträge
@******rah Ich sag mal Danke für das Thema. Finde es sehr aufschlussreich, habe auch schon überlegt, uns bei einer queeren Veranstaltung anzumelden und bekomme es hoffentlich gebacken, wenn die andere Hälfte mitzieht.
Abgesehen davon, freue ich mich immer, wenn mal ein wirklich neues Thema hier landet und nicht die 135.000. Neuauflage von Dora the Explorer - faszinierend. *blumenschenk*
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******brat:
Zitat von ******rah:
So ist es, letztlich geht es den meisten queeren Menschen nur darum, mit anderen queeren Menschen zu feiern und sich somit kennenzulernen, zu vernetzen etc.. Wenn da auch Heteros bei sind, also zB Freund*innen/Allies, dann ist das auch nicht groß anders als eben Leute, die nicht auf einen stehen.


@*****a_S Das verstehen wir nicht ganz, was Du da schreibst, wir akzeptieren aber natürlich Deine diesbezüglichen Erfahrungen.

Unser bisheriger Eindruck war, dass sich die queeren Menschen die wir auf Partys oder im PK getroffen haben, sich sogar sehr darüber gefreut haben, dass wir uns als Hetero Pärchen für sie interessieren und dabei sind.

Muss man denn selber „queer“ sein, um auf „queere“ Menschen zu stehen oder zumindest Gefallen an ihnen zu finden?

Wir waren ja auch schon auf Molly Partys ohne selber „molly“ zu sein. *hae* Muss man das denn? Selber molly sein, um auf molly zu stehen?

Wieso können wir als Heteros also nicht auf queere Menschen stehen, uns integrieren, mitspielen, uns gegenseitig Anfummeln, Spaß haben und uns mögen?

Für uns gehört das irgendwie auch zu „sexpositiv“ dazu.

Wir hatten bisher auch nicht den Eindruck, dass „queere“ Menschen so ganz arg unter sich sein wollen. Auch nicht auf ausgewiesenen Motto Partys, wo wir als Heteros doch in einer verschwindend kleinen Minderheit waren.


*regenbogen*

Tom & Zarah

Es gibt auch durchaus queere Menschen, die sagen "wer auf mich steht ist queer". Also weil etwa das eigene Auftreten und wie man Sexualität leben und erleben will einfach schon Normen bricht. Also ich wäre schon an dem Punkt, dass ich sage, wenn Männer auf mich stehen, dann können sie hetero sein. Aber wenn wir etwas miteinander haben, dann ist es eine queere Interaktion. Müssen sie dann selbst wissen, was das mit ihrem Selbstbild macht und ob sie Labels anpassen wollen. Ich würde es nicht verlangen.

Vielen Dank @*******brat, damit können wir uns ebenfalls ganz gut identifizieren.

Warum soll dieselbe (sexuelle) Handlung nicht von zwei oder mehreren Menschen gleichzeitig für jeden ein wenig anders heißen können.

Wichtig ist doch, dass es untereinander für alle passt.


„Heteroflexibel“ gefällt uns in diesem Zusammenhang immer mehr. Vielen Dank @*********k_typ für die ausführliche Darstellung des Begriffs.

Und das, obwohl wir es mit Schubladen, Definitionen und Begriffen meist nicht so haben. Schließlich geht es für uns immer nur um den Menschen, und was er für uns gerade sein mag. Wir haben gelernt, dass das auch höchst flexibel sein kann ….


*hi5*

Tom & Zarah
*****ade Mann
367 Beiträge
Als ich vor Corona ( wie traurig, dass als Zeitmarker zu verwenden 😅 ) zum ersten Mal im Feuer und Eis auf der Trans Party war, wurde ich am Einlass gefragt als was ich denn da bin. Ich antwortete: Als Mann. Lächelte und wurde eingelassen nachdem ich versichern konnte anständige Club Kleidung in meiner Tasche mitzuführen. Da unmittelbar vor mir bereits einige TVs mit Begleitung voll gestyled den Eingangsbereich passiert hatten, habe ich mich über die Frage nicht gewundert. Schließlich stand ich in Straßenkleidung am Eingang.
Das war ein toller Abend mit einer wundervollen Begegnung die ich nicht vergessen werde. Damals war ich noch mit meinem ersten Nic hier unterwegs.
Ich habe mich an diesem Abend von vielen Seiten aus begehrt und aufgenommen gefühlt. Außer mir war damals nur ein einiger anderer maskulin gekleideter Mann anwesend.

Seit dieser Zeit hatte ich leider nie wieder die organisatorische Möglichkeit an besagtem Freitag im Feuer und Eis zu sein.
*******Punk Frau
5.655 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Generell bin ich auch sehr für eine Öffnung von Szenen, und habe da im Studium schönes erlebt, was einem örtlichen Zufall geschuldet war: Es gab nämlich auf einem ehemaligen Fabrikgelände mehrere Locations (Diskos, heute Clubs) somit sehr nah beieinander zeitgleich mehrere sehr verschiedene Partys und wenig dazuwischen außer eine Würstchenbude. Und zwar gab es eine Crossover (Metal/Punk/Goth/Alternative) Disco, einen Techno Club, eine Reggae Party und im Schwulen-Lesben-Zentrum eine queere Party. Der Eintritt war bei allen nicht hoch und wurde ab 2 noch auf die Hälfte reduziert und die Türsteher haben nur auffällig aggressive Männer abgewiesen, aber auf sonst nix geachtet. Und im Sommer haben sich alle diese so unterschiedlichen Leute auch vor den Locations vermischt und haben eben auch neugierig in die ihnen nicht bekannten Szenen reingeschaut, und somit irgendwann Metal-Wickinger, Rastafaries und Techno-Girlies auf der Schwulenparty zu Erasure getanzt. Das hat mir gefallen und hat besser Vorurteile abgebaut als so manche politisch-pädagogische Bemühung.

Also Post Punk Frau halte ich gar nichts davon. *g*
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Was uns irgendwie in den letzten Jahren immer unklarer geworden ist ….


…. einerseits wurden „wir Heteros“ lange dafür geschimpft, uns für Minderheiten nicht zu interessieren, Vorurteile zu haben und zu diskriminieren.

Ist so, war so, schlimm genug. Da hat gerade unsere (schwule) Verwandtschaft seit der Jugend massiv drunter leiden müssen. Nicht schön.


Nun stellen wir fest, dass sich das inzwischen vielfach irgendwie gewandelt hat und das Interesse und auch die Toleranz gegenüber Minderheiten größer geworden ist.

Das hat sicherlich auch etwas damit zu tun, dass eben Hetero Menschen auch mal auf eine Queer Party gehen, die Menschen dort persönlich erleben, gegenseitiges Verstehen & Verständnis aufkommen kann und man sich dadurch viel besser verträgt.

So ist zumindest unsere Erfahrung bisher in den Clubs und auf Veranstaltungen.

Wir können einen solchen „queeren“ Clubbesuch durchaus positiv empfehlen. *tanz*



Wir mögen falsch liegen, aber manchmal werden wir außerhalb von Veranstaltungen den Eindruck nicht los, dass das bessere, gegenseitige Verständnis gar nicht wirklich von allen gewollt ist. Hat man sich doch in seiner Minderheiten-Nische gerade so wunderbar eingerichtet und möchte seine „Sonderstellung“ auch nicht verlieren.

Das könnten wir ja zumindest noch nachvollziehen.

Uns zumindest hat das in den letzten Jahren eher verunsichert. Gerade auch die Diskussionen darüber.

Früher sind wir da viel entspannter auf „andere“ Menschen zugegangen. Auf Veranstaltungen oder im PK geht das für uns heute noch. Aber wir empfinden es als mühsamer.

Wir finden es eben schade, wenn eine zunehmende Akzeptanz von „queer“ manchmal geradezu im Keim erstickt wird.

Ist das so, oder haben wir da einfach nur einen selektiv falschen Eindruck?


*nixweiss*

Tom & Zarah
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
@******rah Naja, es wird dann schwierig, wenn verschiedene Szenen verschiedene Regeln haben, also zB darin, was als höfliche Kontaktaufnahme gilt. Ich habe durchaus schon gehört, dass sich die Swinger- und die Fetisch/BDSM-Szene in der Hinsicht schon in die Haare bekommen hat, also dass zB die einen schimpfen, dass die anderen zu offensiv baggern oder ungefragt touchy werden. Und solche Konflikte kann es auch zwischen Queer- und Hetero-Szenen geben, auch innerhalb der Queerszene. Und nicht jeder ist sicher in den Verhaltensnormen auf mehreren verschiedenen Szenepartys. Ich habe durchaus Leute auf kinky Partys erlebt, die sich unangemessen verhalten und dann sagen "Huch, auf Schwulen- bzw. Swinger-Partys wäre das normal." Und somit kann man auch Leute verstehen, die lieber für getrennte Szenen sind.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Und somit kann man auch Leute verstehen, die lieber für getrennte Szenen sind.


Schon. Kann man ja mal machen. Ist bei uns auch so.

Aber generell trägt das Separieren nun nicht gerade zum gegenseitigen Verständnis bei, finden wir.


*friends*

Tom & Zarah
*********lzin Frau
293 Beiträge
@******rah diese Verunsicherung, die ihr habt, kennen wir vmtl alle, wenn wir uns mit Personengruppen auseinandersetzen, zu denen wir nicht gehören. Das ist blöderweise ein Prozess, der zur eigenen Weiterentwicklung und echter Reflexion dazu gehört. Klar ist es blöd, nicht „entspannt“ auf Menschen zugehen zu können. Aber ehrlich gesagt ist dies für viele queere Menschen der Alltag.

Ja, das Interesse und die Toleranz steigen. Aber wir sind noch sehr weit von einer Gleichberechtigung entfernt. Und dabei meine ich nicht nur queere Menschen, sondern alle, die aufgrund irgendwelcher Merkmale diskriminiert werden, Gewalt erfahren (und damit meine ich ausdrücklich strukturelle Gewalt mit) und weniger Zugänge zu Ressourcen etc. haben.

Ob ein queerer Clubbesuch (*tanz*) als positive Empfehlung taugt, irgendetwas an den Strukturen zu ändern, können wir gerne vielschichtig diskutieren. Aber wenn ja, dann sollte es nur ein Schritt von sehr vielen weiteren sein.

Alle Menschen wünschen sich Verständnis und möchten gehört werden und sich gesehen fühlen. Das ist ein Grundbedürfnis. Also ja, auch queere Menschen, die Safer Spaces nutzen, wünschen sich Verständnis und die meisten würden sich sicher wünschen, es bräuchte diese Spaces nicht.
ABER: Verständnis ist nicht gleich Verständnis. Für manche bedeutet es Neugier, für andere Voyeurismus, für andere Vergleichen oder Abgrenzen… Nicht für alle geht es um ehrliches Verstehen wollen und die Bereitschaft, zuzuhören und sich gegebenenfalls dadurch auch selbst zu hinterfragen. Dazu braucht es schon sehr viel Willen, an sich selbst zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln.

Ehrlich gesagt wirken eure Beiträge auch eher wie ein paar der ersteren Möglichkeiten von Verständnis und nicht dem letzteren. Ich kann mich auch täuschen, aber ich lese nicht besonders viel Selbstreflexion heraus, was ich ein bisschen schade finde. Denn eure Grundfrage ist wirklich wichtig und die Diskussion sollte geführt werden.

Ich glaube, eines der größten Missverständnisse hier ist das unterschiedliche Verständnis von „queeren“ Veranstaltungen: Für die einen ist es eine Party und für die anderen ein sicherer Hafen. Daher diskutieren wir hier auch über sehr unterschiedliche Dinge.
********1277 Mann
124 Beiträge
Mal abgesehen davon, dass ich in keine Clubs gehe...
Ist eine Party explizit für eine Zielgruppe, deren ich nicht angehöre, dann gehöre ich da nicht hin. Dabei ist es egal, ob ich mich dort wohl fühlen würde.
Sicher wird man da nicht unbedingt raus geworfen und lässt einen dort auch mit feiern, aber was erwartet jemand, der dort hin geht. Man erwartet dort auf Menschen zu treffen, die genau die selben Einstellungen zur Sexualität haben. Das ist man als 100% hetero nun mal nicht.
Klar, ich war auch schon in einem Schwulen und Lesben Cafe. Gab den besten Kaffee und die freundlichste Bedienung dort. Aber man merkt, dass man dort nicht hin gehört. Man dringt in einen Bereich ein, den man nicht betreten sollte, wenn man nicht eingeladen wird. Das hat für mich etwas mit Respekt zu tun.
*****ade Mann
367 Beiträge
Hey Goldie,

Das hackelt für mich ein wenig bis arg.
In einer Phase In der man sich über sich selbst noch nicht sicher sein kann muss man raus in die Praxis um sich zu finden.

Man wird ja auch nicht völlig blind auf eine Gästeliste gesetzt. Und wenn doch müsste man eher den Veranstalter fragen warum.

Wenn man dann auf einer welchen Veranstaltungen auch immer ist, zu deren Szene man noch nicht Firm ist.... Reden hilft.
" Du ich bin zu ersten Mal hier. Willst du mir bei nem Drink eure Regeln erklären?"
Und im Vorfeld hier und da mal n bisschen was lesen. Und schon fällt man nicht unangenehm auf wie ein "touchy" Wesen auf einer SM Veranstaltung.
*******lus Mann
287 Beiträge
Als Hetero auf eine Veranstaltung explizit nur für Homosexuelle u. ä. zu gehen ist in etwa so unsensibel, wie als überzeugter Nicht-Swinger eine Swingerveranstaltung zu besuchen (um dann dort nur zu tanzen oder gar zu gaffen). Man stört damit das eigentliche Klientel (oder zumindest einen Teil davon) und verwässert das Profil der Veranstaltung.
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