Sorry Leute, aber so oft wie wir inzwischen immer mal wieder aus dem Schatten heraus für den Thread und unsere offene Haltung emotional angegangen werden ….
… das erweckt inzwischen bei uns wirklich den subjektiven Eindruck, dass da manche gar nicht aus ihrer Minderheiten- und/oder Benachteiligten-Rolle heraus wollen.
Offene, tolerante, aufgeschlossene Heteros die das so auch noch sagen, die scheinen da nur das eigene Selbstbild zu stören.
Wir verstehen nicht, warum uns hier permanent von einigen wenigen die Ernsthaftigkeit pauschal abgesprochen wird?
Gehört das nicht zur gegenseitigen Achtsamkeit mit dazu, jemanden der zunächst einmal mit gutem Willen an einem herantritt, diesen nicht von vornherein abzusprechen?
Wenn die Allys hier ständig betonen, wie tolerant sie selber sind, dann wird das beklatscht. Wenn wir als exemplarische Heteros das tun, dann ist es Selbstbeweihräucherung?
Oder bedienen wir einfach nur perfekt das Feindbild Hetero?
Ja, Gruppen existieren auch wegen eines gemeinsamen Feindbilds.
Wenn das entfällt, was geschieht dann mit der Gruppe?
Wenn nun bestimmte Minderheit sich als Gruppe über die gemeinsam erlebte Diskriminierung definieren und zusammengehörig fühlen, was geschieht dann mit dieser Gruppenidentität, wenn die Diskriminierung nun weniger wird oder gar ganz entfällt?
Könnte es denn sein, dass, mal ganz allgemein gesprochen, das wirkliche Ende einer Diskriminierung im Unterbewusstsein sogar einen Statusverlust in der Gruppendefinition bedeuten könnte?
Und dass deshalb zuviel Hetero-Verständnis gar nicht wirklich bewusst gewollt ist? Schon gar nicht, wenn diese Heteros sich auch noch gut dabei fühlen?
Was wäre denn, wenn tatsächlich das gemeinsame Merkmal der Diskriminierung entfällt?
Schwule Männer brauchen sich doch inzwischen fast schon nicht mehr umständlich outen, wenn sie als Bundesminister eine gleichgeschlechtliche Ehe führen. Selbst in einer konservativen christlichen Partei ist das offenbar überhaupt kein Problem mehr.
Und nun? Nichts Besonderes mehr?
Wirklich als Frage gemeint, kann es denn sein, dass sich da manche(r) schon aus nachvollziehbaren Gründen allzu sehr in ihrer/seiner Rolle als AußenseiterIn, aber auch als etwas Besonderes eingelebt hat, als diese Rolle jetzt kampflos aufzugeben?
Schon gar nicht an Heteros, die sich darüber dann auch noch freuen?
Wir wissen echt nicht, was wir von diesen emotionalen Anfeindungen aus dem Off halten sollen.
Seid doch froh, wenn Heteros wie wir mal offen auf Minderheiten zugehen.
Das wurde und wird doch immer verlangt? Diskriminierung ging und geht doch angeblich immer und ausschließlich nur von Heteros aus.
Jetzt machen die mal genau das nicht, dann isses auch wieder nix?
Was sollen denn andere Heteros von dieser Diskussion halten, wenn sie hier nur still mitlesen?
Wir schauen dazu nur mal in unser Postfach, wer uns da alles dazu in den letzten Tagen angeschrieben hat.
Wir erschrecken. Der klare Tenor ist irgendwie nämlich: „Eigentlich hätten wir überhaupt kein Problem damit, mal auf Randgruppen zuzugehen, toleranter zu sein oder auch nur mal unser eigenes Verhalten bezüglich Diskriminierung zu hinterfragen. Aber wenn wir sehen, wie sie mit Euch gerade umspringen weil ihr genau das macht, dann überlegen und lassen wir das lieber noch mal.“
Das kann‘s doch auch nicht sein, oder?
Tom & Zarah