@*********lzin
Erstmal vielen lieben Dank für Deine ausführliche Mühe die Du Dir gibst.
Wir kommen dem gegenseitigen Verständnis dadurch schon irgendwie näher, finden wir.
Zitat von Tom_Zarah:
„Weder das Thema Safe Space noch das Thema Diskriminierung stammt von uns oder war Bestandteil unserer Threadfrage. Das wurde von außen aufgesetzt.
Ja, richtig. Ihr habt das nicht thematisiert. Aber allein, dass ihr das nicht auf dem Schirm hattet bei der Fragestellung und der Zielgruppe, sollte euch ein wenig zu denken geben, finde ich. Das zeugt einfach davon, wie wenig ihr euch mit dem Thema auseinandergesetzt habt. Euer Thema ist ja runtergebrochen und sinngemäß: Heteros, die auf queere Partys gehen zeigen damit Offenheit und Verständnis. Ich finde, ihr zeigt damit selbst ganz gut, dass dem nicht so ist. Denn offensichtlich geht ihr auf diese Events und offensichtlich habt ihr den Kern nicht verstanden. Also zeigt allein der Besuch dieser Events nichts von Verständnis und Offenheit.
Eben genau nicht. Nochmal die Fakten: Wir gehen seit 6 regelmäßig auf solche Veranstaltungen. Wir kennen oft die Veranstalter, wir treffen dort liebe Menschen, die wir zum Teil von vorherigen Besuchen kennen.
Kein einziges Wort oder ein Bedürfnis danach ist bei all diesen Besuchen jemals zum Thema Safe Space dort gefallen. Daher bestand für uns gar keine Notwendigkeit, das überhaupt zu bedenken.
Das Thema Safe Space wurde sehr früh bereits von einem (selbsternannten) Hetero-Ally sehr subtil uns gegenüber aus dem Off ins Spiel gebracht und sofort ist eine große Zahl von Mitlesenden darauf angesprungen. Weil: OMG!
Dass das mit dem Safe Space sich im Verlauf des Threads doch wieder positiv erledigt hatte, wurde uns dann als „verteidigen“ angelastet.
Da gibt es aber keinen Safe Space zu verteidigen. Das ist ein völlig anderes Thema, als das was wir angesprochen haben: Offene, queere (Sex-) Partys im Joyclub ausgeschrieben.
Und nein, wir gehen da nicht hin, weil wir „bessere“ Menschen sein wollen oder etwas für „die armen queeren Leute“ tun wollen. Weit gefehlt. Wir gehen dort hin, um mit genau diesen Menschen das zu haben, was wir auch auf Paare Partys, BDSM Partys und allen anderen Events haben: Sex, Spaß und Dollerei.
Alles andere wurde uns ebenfalls wieder unterstellt oder aus unserem „Schickimicki-Lifestyle-Pärchen“-Image abgeleitet.
Alleine schon die abwertenden Beiträge, die sich auf den Heel im Titelbild bezogen haben. Du meine Güte - das war ein Eyecatcher, der stand halt zufällig da herum und hat uns wegen des bunten Blumenmusters zum Thema inspiriert.
Das haben wir sogar geschrieben. Aber nein, ausgesprochene Heels Gegenerinnen müssen da sofort draufspringen nach dem Motto: Wer Heels trägt, kann keine queeren Menschen verstehen.
Die sollen doch alle mit der Meinung mal auf eine echte queer Party gehen. Was da Männer, Trans-Menschen, Crossdresser und andere mit Heels rumrennen und das explizit zelebrieren - da sind wir ja fast schon Heels Heilige dagegen.
Zugegeben, am Schickimicki Image sind wir selber schuld. Aber disqualifiziert uns das gegenüber all den Hetero Allys, die hier so aktiv bemüht Front gegen uns machen?
Und doch, wir haben den Kern dieser queeren Veranstaltungen von München bis Hamburg bis Berlin schon verstanden. Sonst wären wir nicht dort, sonst wären wir nicht von manchem Veranstalter sogar immer wieder aktiv dazu eingeladen.
Dort sind queere Menschen, die sich freuen, auch einmal mit Heteros (oder jetzt heteroflexiblen Menschen) eine gute Zeit zu verbringen und auch das eine oder andere Erotische miteinander zu unternehmen.
Der komplette Überbau mit „Ihr wollt bloß Offenheit umd Toleranz zeigen“ wurde uns auch wieder schlicht nur unterstellt.
Wir haben ja sogar explizit Beispiele geschildert, wie man sexuelle Begebenheiten zwischen Heteros und anderen Orientierungen haben kann. Ganz persönlich und individuell aus unserem eigenen Erleben. Weil wir schon die Frage gelesen haben, was denn beispielsweise eine lesbische Frau auf einer queeren Party mit einem Hetero Pärchen anfangen können wollte. Das haben wir geschildert.
Aber auch das wurde uns negativ ausgelegt. Dabei ist der ganze Joyclub voll mit Sexberichten über die eigenen Erlebnisse in Clubs und mit anderen Menschen. Und besser schildern wir doch Selbsterlebtes, als vom Hörensagen, oder? Und da haben wir nicht pauschal von und über queere Menschen geredet, sondern über ganz individuelle Menschen, die mit uns erotisch/sexuell unterwegs waren. Nix pauschal. Einzeln aber dennoch anonym benannt.
Und,
@*********lzin selbst bei Dir schwingt schon wieder der Verdacht mit, die queeren Menschen die uns auf diesen Partys begegnen, die können/dürfen doch gar keine Freude mit uns gehabt haben.
Ist das nicht sogar das, was uns permanent vorgehalten wird, nämlich über andere, hier queere Menschen zu reden?
Wir kennen diese Leute persönlich. Wir sind ihnen sexuell begegnet. Da wird unsere Einschätzung der gelebten Situationen doch wohl sicher zutreffender sein. So emotionslos und empathielos sind wir nun bestimmt nicht, sonst wären wir dort längst rausgeflogen.
Und mit den anderen Teilnehmenden reden wir auf diesen Veranstaltungen an der Bar, im Spielzimmer, am Buffet, beim Essen auch genug. Wir machen sogar miteinander für Außenstehende manchmal derbe Späße. Niemand von den Beteiligten denkt sich da etwas Blödes dabei. Aber kaum zur Auflockerung des Themas hier geschildert, springen wieder welche ohne Not drauf und hacken darauf herum. Außer uns war niemand dabei. Also was sollte diese fast schon übergriffige Fremdbeurteilung einer geschilderten Situation?
Wir verstehen auch nicht, woher dieses Diskriminierungsargument ständig kommt.
Das war auf keiner dieser Veranstaltungen jemals ein Thema. Das wurde nie thematisiert. Das gemeinsame positive (sexuelle) Erleben stand dort im Vordergrund, nicht die Tatsache, dass sich dort „diskriminierte“ Menschen treffen.
Auf politisch motivierten Stammtischen oder anderen queeren Non-Sex Partys außerhalb vom Joyclub mag das vielleicht sein. Keine Ahnung. Da waren wir nie.
Dass wir hier ausschließlich von im Joyclub ausgeschriebenen Sex-Veranstaltungen reden, die offen auch von Heteros und allen anderen Orientierten besucht werden können, haben wir leider erst im Verlauf der Diskussion nachgeschoben.
Zugegeben, unser Fehler.
Wir sind nun aber mal nicht davon ausgegangen, dass wenn wir im Joyclub über Veranstaltungen reden, da schwerpunktmäßig Uni- und geschlossene Lesbenpartys darunter verstanden werden könnten.
Auf unsere diesbezügliche Klarstellung wollten sich auch nur wieder die Wenigsten einlassen.
Wir sind nach wie vor überzeugt, mit ein wenig mehr gutem Willen - so wie Du ihn zeigst - hätte der Thread einen sehr viel harmonischeren Verlauf nehmen können. Den konnten wir aber nicht bei allen hier erkennen.
Die Frage ist natürlich, ob der Thread dann auch so lange gelaufen wäre und letztendlich doch viele frische und interessante Erkenntnisse zu Tage gefördert hat.
Für uns zumindest.
Tom & Zarah