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Als Hetero Paar auf die Queer Party?

******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Nun, mal ganz allgemein gesprochen - wenn man sich über irgendwas nicht sicher ist, ob einem das gefällt oder nicht, oder wenn man etwas kennenlernen oder mal ausprobieren möchte, sich einfach dafür interessiert - ist es dann nicht sinnvoll, auf eine dazu passende, offene Veranstaltung zu gehen um dort mit den Menschen zunächst einmal in Kontakt zu kommen?

Zumindest dann, wenn die Veranstaltung sich ausdrücklich auch an „Freunde und Interessierte“ wendet? (Wie kürzlich bei unserem letzten Queer Party Besuch)

Wir meinen, wenn Szenen, Randgruppen, Gruppen mit besonderen Merkmalen, Vorlieben, Interessen, Hobbys, Neigungen oder sexuellen Ausrichtungen sich nicht ab und zu auch für andere öffnen, wie soll dann ein gegenseitiges Verständnis aufkommen?

Das geht doch letztlich nur über ein Einladen, Kennenlernen, Mitmachen und miteinander sprechen.

So können doch Vorurteile abgebaut werden, Diskriminierung vermieden werden und vielleicht entdeckt man ja auch etwas Neues für sich selbst.

Wir hatten auch nicht den Eindruck, dort zu stören oder gar nicht willkommen zu sein. Eher im Gegenteil.

Der Druck oder die Frage, „was wollt Ihr dort?“ kam eher von außen, von im Grunde unbeteiligten Menschen.


*friends*

Tom & Zarah
*******ina Frau
11.794 Beiträge
Nun, wer sich undeutlich im EP ausdrückt, darf sich nicht wundern.

Verzeiht, aber da steht eben viel Bla bla. Anstatt gleich darauf hinzuweisen, was das genau für eine Veranstaltung war. So liest es sich ein wenig cringe und als ob ihr eine Party besucht habt, deren Zielgruppe ihr nicht seid.

Und viele lesen eben nur den EP. Tja...
*********Noob Mann
1.733 Beiträge
@*******ina was glaubst du wie die beiden auf die Veranstaltung gekommen sind? Die werden sich nicht als Getränkelieferanten verkleidet, reingeschlichen haben.

Zum Savespace, das Label Queer Party sagt den potenziellen "zahlenden" Gästen das sie mit dem Thema kein Problem haben sollten. Es gibt nicht nur dafür oder dagegen, sondern auch ismirwurscht.
*******ina Frau
11.794 Beiträge
Zitat von *********Noob:
@*******ina was glaubst du wie die beiden auf die Veranstaltung gekommen sind? Die werden sich nicht als Getränkelieferanten verkleidet, reingeschlichen haben.

???

Wat ick meine...die Diskussion hier ist undeutlich gestartet. Mehr nicht.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********Noob:


Es gibt nicht nur dafür oder dagegen, sondern auch ismirwurscht.

@*********Noob

So kann man das natürlich auch sagen: „ismirwurscht“. *top*

Manchmal haben wir den Eindruck, oder es geht uns so auf queeren Partys, dass eine gewisse „egal“ Haltung von allen Seiten als sehr angenehm und entspannt wahrgenommen wird.


Beispiel: Wir sind ja öfter mal in Berlin und dann auf besonderen Veranstaltungen im Kitkat Keller.

Da geht das für uns sehr entspannt zu. Das liegt sicher auch den den Menschen, die wir dann dort treffen.

Da ist das überhaupt kein Problem, dass man sich zur Begrüßung schon umärmelt und im Spaß die Frage stellt: „Als was möchtest Du heute angesprochen werden? Mann, Frau oder Es?“ Weil wir‘s einfach nicht auf Anhieb „richtig“ lesen können. Also fragen wir.

Und dann kommt da eine super entspannte, ebenfalls humorige Antwort zurück, die inzwischen bei jeder unserer Begegnungen anders ausfällt.

Das Tolle daran, es ist uns allen so ziemlich positiv egal. Weil damit schlagartig der Mensch als solcher in den Vordergrund rückt und keine Identitätsvorbehalte.

Und ja, wir fummeln am Abend miteinander herum, wir mögen uns, sparen aber die wesentlichen primären Geschlechtsmerkmale beim Befummeln aus. Ein bissl BDSM Gespiele geht, weil dominant / devot, aktiv / passiv sich auch abwechselt.

Trotz allem haben wir keinen Sex im engeren Sinn. Das ist aber auch gar nicht so angesagt, schwingt eine gewisse Asexualität doch mit. Wir müssen das noch nicht einmal aufwendig und mit Anstrengung respektieren, das muss auch nicht erklärt werden, es ist so, es ist gut so, für uns wie für unser Gegenüber ist das irgendwie „normal“ und damit im positiven Sinne „wurscht“. Es ist überhaupt kein entzweiendes Thema.

Wir finden schon, dass das dazu beiträgt, Grenzen aufzuweichen und einfach miteinander einen schönen Abend zu haben, sich so wohlzufühlen und angenommen zu sein wie man/frau ist. Auch wir als Heteros fühlen uns da umgekehrt angenommen. Einfach so.

Die wirklich körperliche, biologische Identität kennen wir bis heute nicht so ganz genau.

Aber es ist uns allesamt auch ziemlich egal.

Weil’s einfach nur ein ganz lieber Mensch ist.


*liebhab*

Tom & Zarah
********er68 Frau
2.746 Beiträge
Zitat von ******rah:
.....Weil’s einfach nur ein ganz lieber Mensch ist.


*liebhab*

Tom & Zarah

Der zentrale Satz in diesem langen Beitrag! 👍
Wieso können wir als Heteros also nicht auf queere Menschen stehen, uns integrieren, mitspielen, uns gegenseitig Anfummeln, Spaß haben und uns mögen? Für uns gehört das irgendwie auch zu „sexpositiv“ dazu


… meinst du jetzt auf einer „normalen“ Queerparty? Selbst auf einer ausgewiesenen Sexparty muss es nicht dazu kommen, und, sexpositiv wird mittlerweile ebenfalls zweckentfremdet und von jedem anders verstanden und beworben.


So können doch Vorurteile abgebaut werden, Diskriminierung vermieden werden und vielleicht entdeckt man ja auch etwas Neues für sich selbst… einerseits wurden „wir Heteros“ lange dafür geschimpft, uns für Minderheiten nicht zu interessieren, Vorurteile zu haben und zu diskriminieren

Vorurteile werden abgebaut, indem man zusammen feiert und sich gegenseitig anfässt? 🤔

Insbesondere Jüngeren [Frauen] sollte man nicht vermitteln, dass sie das tun müssen oder angeblich dazugehört, nur damit die sexuelle Orientierung gesellschaftlich akzeptiert wird und sie dadurch „sexpositiv“ sind.

Es geht darum, dass man das gleiche Geschlecht liebt und u.a. mit dem gleichen Geschlecht sich ein Leben aufbauen möchte, ohne eingeschränkt zu werden (im Alltag):

• Ehe für Alle
• Sich auf der Arbeit nicht verstecken müssen welche sexuelle Orientierung man hat. Also auch offen und ehrlich sein können, dass man ne Freundin / ein Freund hat
• In der Öffentlichkeit nicht schief angeguckt werden wenn man Hand in Hand durch die Stadt geht
• Nicht sexualisiert werden. Da habe sowohl ich selbst einiges erlebt, privat und auf der Arbeit, als auch wirklich unangenehme Situationen von anderen lesbischen Frauen und Paaren gehört, z.B.
Heterosexuelle Paare die anfangen aus dem Mund zu sabbern und ihre 4er Fantasien anbieten usw.
• Männer die hochmotiviert sind Frauen vom „lesbisch sein befreien zu müssen“
• Männer die eine Challenge daraus machen lesbische Frauen rumzukriegen
• Es gibt Frauen die outen sich im Alltag aus vielen Gründen nicht
• Männer wahrscheinlich aus den gleichen Gründen




Man sieht auch vielen lesbischen Frauen und schwulen Männern nicht an, dass sie Gay sind. Du kommst also im Alltag mit gay Menschen in Kontakt - nur weißt du das vielleicht nicht, z.B. auf der Arbeit, Uni, Schule, beim Feiern (Technoclubs, Schlagerparties,…).


…. 💭 …. ^^
********reau Frau
278 Beiträge
Es ist ja ein Unterschied …

  • … ob es ein Event ist, das »queer« zu Werbezwecken nutzt, weil der Begriff eben gerade angesagt ist (genau wie kinky, sexpositiv etc.) – man möchte sich halt offen und tolerant geben ODER
  • … ob es sich um einen expliziten Safe Space von der Community für die Community handelt

Ich sags mal so: Auf Events der ersten Art war ich auch schon. Das sehe ich nicht besonders kritisch. Wie gesagt: Da haben die Veranstalter verstanden, welche Labels gerade funktionieren und wie man den Menschen, die dorthin gehen, ein wohlig-weltoffenes Gefühl geben kann. Inklusive Fummel-Experimente mit dem eigenen Geschlecht, obwohl man hetero ist (hihi).

Auf Events der zweiten Art habe ich schlichtweg nix verloren als Cis-Frau, die straight as fuck ist und auf Cis-Männer steht, die straight as fuck sind.
Da haben die Veranstalter verstanden, welche Labels gerade funktionieren


Wird das explizit als Sexparty oder „Fummelparty“ beworben damit alle Bescheid wissen dass Hetero, Bi, Les und Schwule Menschen sich körperlich näher kommen sollen? Klingt wie eine queere (Queer & Friends) Swingerparty in Lightversion? Wenn allen klar ist, worum es geht… why not… würd gern mal wissen, wie das beworben wird. Vor allem weil es mittlerweile so ist, dass die einen unter „Queer“ auch Heteros einbeziehen und die anderen nicht.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
ich weiss nur, dass sich auf einer fetisch-party, bei der eigentlich nur ein gewisser frivoler dresscode einzuhalten ist, so z.b. der club am züricher fllughafen,
also, da trifft sich wirklich ALLES - auf engstem raum

da sitzen junge frauen neben mir im rauch-bereich
lassen sich lecken von männern, die im rudel über den boden kriechen
also, ganz ehrlich? mir sind die augen rausgefallen aber ich hab es überspielt

was ich bis heute nicht hinkriege, ist die hemmschwelle beim umgang mit den nonbinären menschen...
und da kann ich @******rah und alle anderennur ermutigen
solche queer-parties zu besuchen
um sich den umgang mit wirklich ALLEN menschen zu erleichtern...
*******lus Mann
287 Beiträge
Zitat von ******rah:
Nun, mal ganz allgemein gesprochen - wenn man sich über irgendwas nicht sicher ist, ob einem das gefällt oder nicht, oder wenn man etwas kennenlernen oder mal ausprobieren möchte, sich einfach dafür interessiert - ist es dann nicht sinnvoll, auf eine dazu passende, offene Veranstaltung zu gehen um dort mit den Menschen zunächst einmal in Kontakt zu kommen?

Zumindest dann, wenn die Veranstaltung sich ausdrücklich auch an „Freunde und Interessierte“ wendet? (Wie kürzlich bei unserem letzten Queer Party Besuch)

Ich war zweimal in einem Club, der sich eigentlich an Schwule wendet, an diesen Tagen aber "offen für alle" war. Unter den Gästen waren auch Frauen. Trotz des "toleranten" Mottos hatte ich nicht den Eindruck, dass das eigentliche Klientel des Clubs wirklich begeistert war. Die Idee war wohl, dass man zusammenkommt, einander kennenlernt und dass eine lockere Atmosphäre entsteht. Tatsächlich gab es eher eine Art Rudelbildung: Die Gays blieben weitgehend unter sich, die Hetero-Männer folgten ständig den Paaren. Ich vermute, dass an solchen Mottotagen nicht nur Offenheit und Toleranz die Motivation sind, sondern ganz banale wirtschaftliche Überlegungen, da der Clubbetreiber an manchen Tagen sonst evtl. Minus machen würde. Dabei wird dann wohl in Kauf genommen, dass das eigentliche Klientel - das vor Ort oft keine echten Alternativen hat - an solchen Tagen zurückstecken muss ...
*********acht Frau
8.007 Beiträge
Es war demnach (EP) eine Party für alle, und alle möglichen Leute sind hingegangen.

Wow.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********reau:
Es ist ja ein Unterschied …

  • … ob es ein Event ist, das »queer« zu Werbezwecken nutzt, weil der Begriff eben gerade angesagt ist (genau wie kinky, sexpositiv etc.) – man möchte sich halt offen und tolerant geben ODER
  • … ob es sich um einen expliziten Safe Space von der Community für die Community handelt

Ich sags mal so: Auf Events der ersten Art war ich auch schon. Das sehe ich nicht besonders kritisch. Wie gesagt: Da haben die Veranstalter verstanden, welche Labels gerade funktionieren und wie man den Menschen, die dorthin gehen, ein wohlig-weltoffenes Gefühl geben kann. Inklusive Fummel-Experimente mit dem eigenen Geschlecht, obwohl man hetero ist (hihi).

Auf Events der zweiten Art habe ich schlichtweg nix verloren als Cis-Frau, die straight as fuck ist und auf Cis-Männer steht, die straight as fuck sind.

Ja, liebe @********reau, da ist in der Tat etwas dran.

„Label“-Partys sind eine Sache für sich. Die meinen wir auch nicht.

Was uns irritiert, Hetero auf Queer-Veranstaltungen wird diskutiert. Auch wenn diese vom Veranstalter offen für alle und keine Label Party sind.

„Cis hat da nix zu suchen“ *nono*

Umgekehrt wird aber niemand etwas dagegen haben, wenn schwule und lesbische Menschen auf eine für zunächst Hetero ausgewiesene Veranstaltung gehen.

Man sieht den Menschen ihre Neigungen ja nun nicht gleich an.

Was wir aber leider meinen wahrzunehmen, ist eine verdeckte oder zum Teil sogar offene „Gegendiskriminierung“ von Cis, Hetero und Mainstream Menschen durch manche „Queer“-Menschen.

Klar, wir können das nachvollziehen, dass man auch mal etwas „zurück-diskriminieren“ will, wenn man sein Leben lang selber unter Diskriminierung gelitten hat. Schlimm genug. Wir kennen das aus der eigenen Verwandtschaft.

Nur, bei allem Verständnis unsererseits dafür, verprellt man damit nicht genau die paar Heteros, die sich wirklich offen und ohne Vorbehalte der queeren Szene nähern wollen?

Wir begreifen halt nicht, wie einerseits nach mehr Verständnis, Aufgeschlossenheit und Nicht-Diskriminierung gerufen wird, aber genau das andererseits den Cis/Hetero Menschen gegenüber gebracht wird und man sich abschottet.

Das finden wir schade, weil wir eben auch viele gute Erfahrungen gemacht haben, wie sich Cis, Hetero, Poly, Queer und was auch immer wir da so begrifflich (falsch?) zusammenwerfen sich wunderbar miteinander vertragen kann. Ohne Ausgrenzung und Vorbehalte.


*liebhab*

Tom & Zarah
*******heCH Mann
2.270 Beiträge
Ich bin manchmal erstaunt darüber, wie ich meine jungen Jahren (und die danach) überleben konnte. Mit Freunden in Schwulenbars gewesen, welche einfach gute Drinks hatten. War der einzige, der nicht auf Männer stand. War dennoch lustig, hat sich auch nie jemand beklagt. Anstand und Respekt sowie keine Gafferei sind vorausgesetzt.

Später alles gesehen, was heute als Queer definiert wird. Oft mitgenommen. Von Männern, Damen und anderen Gendern, kein Problem. Vieles davon mache ich heute auch noch, doch ist das Allermeiste nicht mehr versteckt, geheim oder anrüchig.

Einladungen zu queeren Partys erhalte ich gelegentlich. Wo ich definitiv nicht hingehe, sind offizielle Lesbenpartys oder HC-Gaypartys. Dort störe ich als "normaler" Mann einfach nur. Kann die Leute ja sonst überall treffen, was ich auch tue. Die Mehrheit würde auch nicht an meine Events kommen.

Generell treibt mich die ständige Vermischung aller Szenen weiter an den Rand. Dorthin wo es begonnen hat. Private Partys oder solche mit Einladungspflicht. Andere sind durchaus spannend, doch die Gaffer, die Hippen und die "muss da auch dabei sein"-Leute nerven mich jedes Jahr mehr. Selbst auf Gothic-Evens treffe ich inzwischen Menschen, welche "nur gucken wollen". Ist zwar nicht verboten, doch wer damit nichts anfangen kann, der soll doch fern bleiben.

Mir tun die Menschen leid, welche sich mit Absicht unter sich aufhalten wollen und ständig mehr von den Normalos bedrängt werden. Kommt mir vor wie ein Zoo. Meine Sicht.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******heCH:


Mir tun die Menschen leid, welche sich mit Absicht unter sich aufhalten wollen und ständig mehr von den Normalos bedrängt werden. Kommt mir vor wie ein Zoo. Meine Sicht.

Yupp. Stimmt. Ist so.

Nur, das hat mit „queer“ alleine nichts zu tun. Das geht jeder Gruppe so, die sich von anderen Gruppen abgrenzen will, um mal „ihr Ding“ zu machen.

Das hat eher etwas mit Gruppenidentität zu tun, die natürlich auch im geschlossenen Rahmen gepflegt werden muss. Auch jenseits von Sex, Geschlecht und Identität.

Das betrifft Audi Leute auf der BMW Wiese
Western-Reiter auf dem Dressur Turnier
VeganerInnen auf dem Wagyu Steak Grill Event
Strickliesel in der Häkel-Gruppe
und eine Menge anderer Gruppen mehr.

Wir halten diese Gruppenidentität auch für wichtig.


*hi5*

Tom & Zarah
********reau Frau
278 Beiträge
Zitat von ******rah:

Ja, liebe @********reau, da ist in der Tat etwas dran.

„Label“-Partys sind eine Sache für sich. Die meinen wir auch nicht.

Was uns irritiert, Hetero auf Queer-Veranstaltungen wird diskutiert. Auch wenn diese vom Veranstalter offen für alle und keine Label Party sind.

„Cis hat da nix zu suchen“ *nono*

Umgekehrt wird aber niemand etwas dagegen haben, wenn schwule und lesbische Menschen auf eine für zunächst Hetero ausgewiesene Veranstaltung gehen.

Man sieht den Menschen ihre Neigungen ja nun nicht gleich an.

Was wir aber leider meinen wahrzunehmen, ist eine verdeckte oder zum Teil sogar offene „Gegendiskriminierung“ von Cis, Hetero und Mainstream Menschen durch manche „Queer“-Menschen.

Klar, wir können das nachvollziehen, dass man auch mal etwas „zurück-diskriminieren“ will, wenn man sein Leben lang selber unter Diskriminierung gelitten hat. Schlimm genug. Wir kennen das aus der eigenen Verwandtschaft.

Nur, bei allem Verständnis unsererseits dafür, verprellt man damit nicht genau die paar Heteros, die sich wirklich offen und ohne Vorbehalte der queeren Szene nähern wollen?

Wir begreifen halt nicht, wie einerseits nach mehr Verständnis, Aufgeschlossenheit und Nicht-Diskriminierung gerufen wird, aber genau das andererseits den Cis/Hetero Menschen gegenüber gebracht wird und man sich abschottet.

Das finden wir schade, weil wir eben auch viele gute Erfahrungen gemacht haben, wie sich Cis, Hetero, Poly, Queer und was auch immer wir da so begrifflich (falsch?) zusammenwerfen sich wunderbar miteinander vertragen kann. Ohne Ausgrenzung und Vorbehalte.


*liebhab*

Tom & Zarah

Was ich ganz wichtig finde: Es gibt (zumindest rechtlich) eine klare Definition davon, was »Diskriminierung« ist. Die reine Frage, was man als Cis-Hetero-Paar auf einem queeren Event möchte, fällt nicht darunter. Beäugt zu werden und/oder gewisse Irritationen hervorzurufen, ist ebenfalls nicht diskriminierend. Das auszuhalten, gehört in meinen Augen zum Prozess des Erwachsenwerdens. Als ich neulich in der Business-Klamotte auf einem Unheilig-Konzert war, wurde ich auch (kritisch) beäugt. Das ist allerdings keine Diskriminierung.

Von daher frage ich mich gerade, welche »Gegendiskriminierung« du meinst.

Ganz abgesehen davon bin ich völlig fein damit, wenn bestimmte Szenen für sich eingegrenzte Events veranstalten. Mache ich ein Femdom-Event, möchte ich dort keine MaleDoms oder Krethi und Plethi aus Vanillahausen haben. Das heißt aber nicht, dass ich nicht tolerant bin oder diejenigen diskriminiere. Umgekehrt hab ich als Femdom nix auf einem O-Event verloren. Vor allem weil es soooo viele Events für Normalo-Allerwelts-Weibchen wie mich gibt.

Da muss ich nicht in irgendwelche Szenen drängen, die nicht originär meine sind. Offenheit wird geschenkt. Sie kann nicht erzwungen werden. Vielleicht kommt man mit dieser Haltung weiter, als mit dem Wunsch, dass sich alle immer überall mögen müssen.
*****ade Mann
367 Beiträge
Jo. Wer zu einem bestimmten Thema so gar keinen Bezug hat, sollte deren Veranstaltung fern bleiben. Ist ja eigentlich nur logisch. Aber logisches Denken ist schwer und Ignoranz bzw Egoismus so viel leichter und angenehmer. Gilt für alle.
Grundsätzlich finde ich es schade das die Menschen sich insgesamt immer mehr in ihre Bubbles zurück ziehen und wehe einer kommt der nicht reinpasst.
Finde ich nicht gut.
Ich hätte gerne die Welt mit dem rosaschwarzen Regenbogen um den wir alle herumtanzen ohne dabei ständig mit dem Finger auf andere zu zeigen. Das geht in alle Richtungen.
Jede Szene hat die Möglichkeit Veranstaltungen zu starten deren Publikum sie kontrollieren und separieren kann. Vorausgesetzt es geht nicht um monitäres.
Als Metall Head freu ich mich wenn n Hipp Hopper auf'n Konzi kommt..... Im besten Fall wird er bekehrt oder sein Horizont erweitert.
*******corn
2.163 Beiträge
Das schöne an den Begriff Queer ist, dass er nicht fest definiert ist. Queer ist, wer sich queer fühlt. Auf queeren Partys ist grundsätzlich jede*r willkommen. Auch CIS HETEN.

Wichtig ist aber schon daraufzuachten niemandes Safespace zu beeinträchtigen. Und das ist aufgrund der Buntheit gar nicht mal sooo einfach. Normalerweise gibt es auch am Einlass einen längeren Awarenessvortrag, was Mensch bitte zu berücksichtigen hat. So lange da ein Mühegeben vorhanden ist, spricht meiner Meinung nach nichts dagegen auch als "normales" hetero Paar auf eine queere Veranstaltung zu gehen.

(Euch könnte man übrigens aufgrund eures Lifestyles durchaus als queer bezeichnen, denn euer "Swingerlivestyle" ist ja in breiten Kreisen der Gesellschaft durchaus verpöhnt)
*******ease Mann
320 Beiträge
Ich war mal mit meiner hochschwangeren Frau und meinem dreijährigen Sohn 2000 in Paris einem Restaurant, welches im Reiseführer als jung tolerant und schwulenfreundlich bezeichnet wurde.

Wir sind nicht bedient worden, dabei würde ich mich als Bisexuell bezeichnen und habe das auch damals schon.

Toleranz ist halt so eine Sache.

Kp
*******schi Frau
14.591 Beiträge
da stellt sich mir die frage:

geht es hier um die party oder geht hier um das queer???

eine party können ALLE gemeinsam feiern
eine party, auf der es niemanden interessiert, in welcher schublade du dich befindest
die parte ist für ALLE da

während queer ja schon etwas vorgibt, was nicht unbedingt für eine party erforderlich ist

wenn wir also für ALLES offen wären - auf einer party
würde mich/uns das queere gar nicht mehr interessieren

ich geh einfach nur party machen...
*******lus Mann
287 Beiträge
Zitat von ******rah:
Umgekehrt wird aber niemand etwas dagegen haben, wenn schwule und lesbische Menschen auf eine für zunächst Hetero ausgewiesene Veranstaltung gehen.

Das kommt darauf an. Wenn auf irgendeiner 08/15-Swinger-Veranstaltung neben einem ständig irgendwelche Männer (oder auch Transen) stehen, einem auf den Schwanz glotzen oder sogar versuchen, bei einem Hand anzulegen, dann habe ich da schon etwas dagegen. Und ja, solche Situationen gibt es. Wenn die einen in Ruhe lassen, ist mir deren Anwesenheit egal, so lange der eigentliche Charakter der Veranstaltung bestehen bleibt.
*****ade Mann
367 Beiträge
Zitat von *******lus:
Zitat von ******rah:
Umgekehrt wird aber niemand etwas dagegen haben, wenn schwule und lesbische Menschen auf eine für zunächst Hetero ausgewiesene Veranstaltung gehen.

Das kommt darauf an. Wenn auf irgendeiner 08/15-Swinger-Veranstaltung neben einem ständig irgendwelche Männer (oder auch Transen) stehen, einem auf den Schwanz glotzen oder sogar versuchen, bei einem Hand anzulegen, dann habe ich da schon etwas dagegen. Und ja, solche Situationen gibt es. Wenn die einen in Ruhe lassen, ist mir deren Anwesenheit egal, so lange der eigentliche Charakter der Veranstaltung bestehen bleibt.

Ich hatte zu Anfang meiner Entdeckungsreise ein Date mit einem Mann in einem Swinger Club dessen Abendmotto "BI" war.
Gott war ich blauäugig.
Mein Date und ich waren auf der Matte Zugange und eine Frau kam mit einem Rudel Männer dazu. Diese haben uns dann ziemlich plump von der Matte verwiesen.

Gelernt habe ich:
Swinger sind bei weitem nicht so tolerant wie ich es gedacht hatte,
Bi im Swingerclub bedeutet Bi unter Frauen.
Das war vor Corona. (Da ist er wieder der Zeitmarker)
Vielleicht ist es heute anderst...
Nach deinem Post glaube ich aber eher nicht. Oder habe ich deinen Post falsch verstanden? Ich weiß ja nicht.
Grundsätzlich sind aufdringliche Menschen in Clubs fail. Meiner Erfahrung nach sind das männliche single Swinger.
*******chen Frau
1.731 Beiträge
Zitat von *******lus:
Zitat von ******rah:
Umgekehrt wird aber niemand etwas dagegen haben, wenn schwule und lesbische Menschen auf eine für zunächst Hetero ausgewiesene Veranstaltung gehen.

Das kommt darauf an. Wenn auf irgendeiner 08/15-Swinger-Veranstaltung neben einem ständig irgendwelche Männer (oder auch Transen) stehen, einem auf den Schwanz glotzen oder sogar versuchen, bei einem Hand anzulegen, dann habe ich da schon etwas dagegen. Und ja, solche Situationen gibt es. Wenn die einen in Ruhe lassen, ist mir deren Anwesenheit egal, so lange der eigentliche Charakter der Veranstaltung bestehen bleibt.

So geht es Single-Frauen in Swingerclubs übrigens regelmäßig: dass dir Männer folgen, neben dir stehen, dich ungefragt anfassen und angeiern (auch wenn man selbst keinerlei Interesse zeigt, sondern sich körperlich abwendet). Und dabei ist es für diese Männer von deren Verhalten oftmals völlig irrelevant, ob die Single-Frau, die sie gerade bedrängen, lesbisch, bi, hetero o.ä. ist.

Damit möchte ich auf keinen Fall sagen, dass ich es okay finde, wenn Männer andere Männer im Swingerclub sexuell bedrängen. Ich möchte hiermit eher zu einem Perspektivenwechsel und Bewusstseinsbildung anregen.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Themenersteller 
@*******lus & @*****ade

Ach je - Ihr habt ja nicht ganz unrecht.

Aber wir versuchen mal zu beruhigen und zitieren jemanden aus unserem Familienkreis mit über 20 Jahren Pflegestufe III im Rollstuhl:

„Unter uns „Behinderten“ gibt’s genauso viele Arschl… wie in allen anderen Gesellschaftsgruppen.“

Das gilt dann wohl auch für Single Cis Männer, Gay, Transsexuelle, Mollys, Schickimicki Paare, Modelleisenbahner und Astronautinnen.

Für uns auch ok. Denn seit wir uns darüber im klaren sind, dass keine Gruppe besser oder moralisch überlegener ist als die anderen, sind wir sehr viel großzügiger gegenüber anderen geworden und fassen uns und lassen uns auch mal an die eigene Nase fassen. Minderheit hin, Minderheit her. Die sind wir am Ende abhängig vom Kontext doch alle irgendwie oder irgendwo, auch wenn’s nicht immer gleich danach aussieht.

Eint uns ja auch irgendwie.

*friends*

Tom & Zarah
*****ade Mann
367 Beiträge
J
Zitat von ******rah:
@*******lus & @*****ade

Ach je - Ihr habt ja nicht ganz unrecht.

Aber wir versuchen mal zu beruhigen und zitieren jemanden aus unserem Familienkreis mit über 20 Jahren Pflegestufe III im Rollstuhl:

„Unter uns „Behinderten“ gibt’s genauso viele Arschl… wie in allen anderen Gesellschaftsgruppen.“

Das gilt dann wohl auch für Single Cis Männer, Gay, Transsexuelle, Mollys, Schickimicki Paare, Modelleisenbahner und Astronautinnen.

Für uns auch ok. Denn seit wir uns darüber im klaren sind, dass keine Gruppe besser oder moralisch überlegener ist als die anderen, sind wir sehr viel großzügiger gegenüber anderen geworden und fassen uns und lassen uns auch mal an die eigene Nase fassen. Minderheit hin, Minderheit her. Die sind wir am Ende abhängig vom Kontext doch alle irgendwie oder irgendwo, auch wenn’s nicht immer gleich danach aussieht.

Eint uns ja auch irgendwie.

*friends*

Tom & Zarah

Wie Recht ihr damit habt 👍👍👍👍

Ich erweiterte... Arschl... Gibt es in jeder Nation und überall. Aber nicht alle sind Arschl.

Dazu gibt's ne gute Textpassage von Dürrenmatts Roman "Der Henker"
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