@*******007 , ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, möchte trotzdem ein paar Gedanken zum Thema (Eingangspost) teilen.
Irgendwo gab es eine Studie, die besagte:
Frauen bereuen tendenziell eher Dinge, die sie getan haben.
Männer bereuen tendenziell eher Dinge, die sie NICHT getan haben.
Auch wenn ich kein Freund vom schwarz-weißen Denken bin, kann man dies mal in die Überlegung einfließen lassen.
In meinem ganzen Leben (immerhin 40 Jahre) gibt es nur zwei Dinge, die ich bereue. Eine Frau, auf die ich mich nicht eingelassen habe und eine Investition, die ich besser hätte bleiben lassen sollen. Allerdings ist beides nicht sehr gravierend und es gibt sehr sehr viel Blödsinn, den ich gemacht habe und nicht bereue. Vieles ist als Lebenserfahrung abgespeichert, einige lustige Geschichten sind daraus geworden und sogar die eine oder andere Weisheit.
Was hältst Du denn von folgendem Gedankenspiel:
Aus jeder Erfahrung kann man etwas mitnehmen, etwas lernen, etwas über sich selbst erfahren. Vielleicht lassen sich deine Erlebnisse in kleinere Portionen, kleinere Fragen und Einheiten einteilen.
Anstatt zu fragen: Hätte ich das besser tun oder lassen sollen?
Könntest Du fragen: Was genau an diesem Erlebnis hätte ich lassen sollen? Worauf will ich mich zukünftig wieder einlassen? Was genau hat mich gestört? Was hat mich gereizt? Was fand ich wertvoll?
Ich habe das so ähnlich bei der Jobsuche gemacht. Mein erster Job war ganz okay, ich habe mir solche Fragen gestellt wie oben. Was daran hat mir gut gefallen. Was hat mir am Konzern gefallen und was nicht. Wie ich mit den Menschen klargekommen bin. Wie sehr technisch ich arbeiten möchte. Was mir nicht gefallen hat etc..
Mein 2. Job war auch kein Traumjob, aber wieder konnte ich einige Fragen für mich beantworten (Trainer sein ist cool, aber für mich sehr anstrengend. Freiheiten sind mir wichtig und Gestaltungsspielraum etc.)
In jedem weiteren Job konnte ich weitere wichtige Fragen klären und mittlerweile (nach etwa 10 Versuchen) habe ich meinen Traumjob, weiß was ich will und wohin die Reise geht. Mit jedem Jobversuch haben sich weitere wichtige Fragen geklärt, die irgendwann das Bild zum Traumjob geformt haben.
Vielleicht lässt sich dieses Konzept auch auf Beziehungen übertragen, bzw. mögliche Erlebnisse mit Menschen, wie du es beschreibst. Also viele kleine Fragen zu vergangenen Erlebnissen stellen um heraus zu finden, was einem passt und nicht. Was man evt. bereut getan zu haben oder bereut, nicht getan zu haben...
• Ist mir eine neue, sexuelle Erfahrung wichtig?
• Nehme ich in kauf, mit einer Person zu schlafen, die ich kaum kenne? Wo es evt. Gefahren gibt?
• Ist mir etwas langfristiges wichtig? Etwas tiefgehendes? Kurzfristiges, oberflächliches? Neues, Vertrautes....
• usw. usf...
Aus den Erkenntnissen vergangener Erlebnisse könnte man dann Stück für Stück bessere Entscheidungen treffen, worauf man sich in Zukunft einlassen möchte oder besser nicht. Die Vergangenheit ist sowieso schon passiert, aber für die Zukunft bessere Entscheidungen zu treffen lässt sich so erlernen.
PS: Ich habe hier von bereuen und nicht bereuen geschrieben, das soll aber auch die Sehnsucht mit einschließen, die ich jetzt einfach mal als etwas unschönes einordne, das es zu vermeiden gilt.