BDSM im Alltag

Wie habt ihr das denn vorher gemacht?

Ist bestimmt die Spannung etwas weg.

24/7...
Er führt, Du folgst. Er trifft die letzte Entscheidung.
Da ihr zusammen wohnt, könntet ihr mit Kleidung anfangen... Du darfst ihm täglich drei Outfits vorschlagen, er entscheidet was Du anziehen wirst.
Oder Du möchtest Dich mit Freundinnen treffen. Aber nicht ohne seine Erlaubnis.
Regeln einführen die euch beide betreffen und Dich einschränken.

Es gibt so viele Möglichkeiten... setzt euch zusammen und überlegt gemeinsam was zu euer gemeinsames Leben passt, in welchen Bereichen Du ihm die Führung überlassen möchtest.

Oder eure Sexualität... Er nimmt sich was er haben möchte und Du hast ihm zur Verfügung zu stehen.

Ich kenne das Problem, dass es sich mit der Zeit etwas verringert. Aber es gibt Dinge, die nicht viel Zeit kosten und einfach umzusetzen sind:
• fragen, ob das ausgesuchte Outfit in Ordnung ist
• die Herrschaft entscheiden lassen, was es zu essen gibt
• beim Einkaufen die Herrschaft aussuchen lassen
• fragen, ob man auf Toilette oder ins Bett darf
Et cetera.

Ansonsten ist das entscheidende doch das Mindset. Wann immer die Herrschaft etwas will, tut man es.

Eine Nachfrage: möchte ER denn auch 24/7? Und wie definiert er das?
Hat er da schon mal mit dir drüber gesprochen?

Wir können dir Beispiele geben, aber in welcher Intensität er Entscheidungen im Alltag treffen möchte, sollte er für sich klar haben.
Wenn wir mal die Beispiele von oben nehmen, würde mich zum Beispiel Nachfragen bzgl Toilette nerven, aber Entscheidungen was man unternimmt oder kocht nicht.

Ich würde euch empfehlen ganz unverkrampft 24/7 zunächst als immerwährende Verfügbarkeit zu sehen, d.h.:

normaler Alltag bis zu den Momenten wo er/du/ihr spürt, dass das Verlangen nach der besonderen Basis da ist und umgesetzt wird.
Und dararaus sich mehr entwickeln lassen, schauen ob das Bedürfniis nach mehr und öfter größer wird, plus Regeln, Aufgaben etc.

Dieses 'so, jetzt sind wir durchgehend aktiv Herr und sub' wird nicht funktionieren.

Ist das bei DDLG etwas anders aufgeteilt?

Auch wir stecken noch in den Kinderschuhen und auch hier ist seit einem Jahr ziemlich viel passiert, was uns auch immer wieder mal 5 Schritte zurück gehen lassen bis hin zum normalen Ehealltag, in unserem Versuch eine 24/7 Beziehung zu gestalten.
Regeln machen nur dann Sinn wenn er sie kontrolliert und seine Konsequenzen daraus zieht. Da solltet ihr zusammen drüber reden und gucken was Sinn für beide macht. Und am besten klein Anfangen.
Morgens für ihn den Kaffee anrichten, sich bedanken, bei gewissen Dingen um Erlaubnis fragen, so etwas vielleicht fürs Erste.
Eine 24/7 Beziehung muss wachsen und geht nicht von null auf hundert.
Unsere Sie schrieb.

Das ist so!

Und da fängt es bei den kleinen Dingen im Alltag ja schon an.


Wenn es nicht besprochen ist, dass sie das fragt, könnte es schwierig werden.

Ich habe in einer ehemaligen Beziehung auch ähnliches versucht.
Wenn aber auf meine Frage: "Was soll ich heute abend im Club anziehen?" als Antwort nur ein: "Zieh dich so an, dass du dich wohl fühlst. " kommt, ist das zwar einerseits (evtl) sehr lieb und einfühlsam.
Aber andererseits, wenn ich immer Antworten à la "Mach wie du meinst." bekomme, ist es halt keine Führung...


Daher:
Auch solche "kleineren" Alltagsdinge sollten vorher besprochen werden!

Davon war ich ausgegangen, dass man das nicht von sich aus macht, sondern gemeinsam erarbeitet, was die Herrschaft will.

Sich gemeinsam hinsetzen Flasche Wein und Schreibblock und loslegen . Regeln wann und wo ,welche Ausnahmen wo kann ich entscheiden wo entscheidest Du für uns. Regeln können sich durchaus mit der Zeit auch wieder ändern. Ich bin im Fernverkehr und nur am Wochenende zuhause da fällt Kontrolle etwas schwerer aber ich bekomme von den Aufgaben Videos oder bin über Video dabei. Regeln aufstellen die den Sinn dahinter verdeutlichen um es einfacher zu machen. Bei uns Abmelden wenn das Wohngebiet verlassen wird , oder man nicht erreichbar sein wird. Den Gang auf die Toilette erfragen halte ich für 2much da ich es verbieten kann wenn ich möchte sehe das auch so mit anderen alltäglichen sachen . Kurz gesagt viel Reden und Zeit lassen

Das sehe ich genauso, feste Regeln, Verhaltensweisen, Positionen, Kleidungsvorschriften... tragen viel dazu bei!

Grade bei 24/7 (TPE) geht's ja erstmal ums ankommen in den Rollen. Es soll eine Selbstverständlichkeit und kein Pflicht sein. Meine Frau hat vor kurzem erst Ihre Devotion zugelassen und erkennt nun auch die Vorzüge die Unterwerfung hat.

Ich würde eher darauf aufbauen, was schon gewesen ist. Es gab doch sicherlich schon Regeln?

Er ist bei dir eingezogen. (Warum?)
DU (!) willst D/s 24/7
Er hat (nämlich) keinen Plan davon

Bist du sicher, dass er "dein Herr" ist?

Du schreibst, dass er nicht weiß, was er machen könnte / gar keine Erfahrung hat. Das wusstest du doch sicher schon, bevor ihr zusammengezogen seid, oder? Habt ihr denn über deinen/euren Wunsch gesprochen und überlegt, wie ihr den umsetzen könnt? Ohne Kommunikation wird es schonmal enorm schwer, da auf einen Nenner zu kommen.

Was möchtest du denn konkret erleben? Was für Szenarien gehen dir beim Masturbieren durch den Kopf? Gib ihm Beispiele an denen er lernen kann. Sei eine gute Sub und unterstütze ihn in seinem Lernprozess. Du hast dir einen Dom gesucht, der wenig/keine Erfahrung hat. Jetzt mach was draus.

Ansonsten bestellt euch ein paar Bücher (z.B.
https://www.amazon.de/gp/aw/d/153481017X?psc=1&ref=ppx_pop_mob_b_asin_title ) und lasst euch inspirieren.

Es gibt dazu eine gute Folge im Podcast "Lustgewinn". https://open.spotify.com/episode/2DwzAlmx4MUACvFcNtHKc0?si=Rlr9G_NVQmi8WqQpUcDQWQ

Wo es Beispiele für Aufgaben gibt, aber auch Tips, wie man diese Aufgaben alltagstauglich gestalten kann. Denn jede Aufgabe/Regel will kontrolliert und nachgehalten werden. Wenn es in der ersten Woche noch spannend und kinky ist, vor jedem Toilettengang um Erlaubnis bitten zu müssen, kann sich irgendwann als eher lästig herausstellen. Für beide Seiten.

Ähnliche Gedanken hatte ich schon mal, als sie ein Problem kommunizierte, das sie mit seiner Lustbefriedigung hat.
Aber mich geht's ja nichts an, wie sie ihre Beziehung gestalten.

Dann sei doch mal frech und provozierend und unartig.

Mal sehen was dann passiert.

Er hat einfach keinen Anreiz dich zu bestrafen, wenn du so süss bist.

Flirte mal mit anderen Männern.

Dann muss er dir die Grenzen aufzeigen.

Mit Druck, müssen beide umgehen können.
Daran sollte es nicht scheitern.
Ehrlich sein und viel reden...beide.

Du schreibst sehr wenig davon, was früher gut lief. Oder was jetzt noch gut läuft. Oder was deine Erwartungen wären.
Auch nicht, ob ihr dazu im Gespräch miteinander seid. Oder, wie er dazu steht.


Alles, was wir hier schreiben können, ist doch totales Stochern im Nebel