Nun
„„Wenn man auf dem Dorf wohnte früher, war jemand mit Führerschein sozusage Ansprechpartner schlechthin ...
Das muss so ein komisches Dorf ohne Bauern gewesen sein.
Auf den Dörfern die ich kenne (mit Bauern) hat JEDER einen Führerschein und meist ist das eine reine Formsache (einzige Hürde ist die Theorie), weil jedes Bauernkind auf dem Privatgelände Traktor fährt, sobald die Füße bis an die Pedale reichen.
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Hauptsache, das Bauernkind hat vorher nicht alle möglichen Partner mit dem Trecker überfahren.
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früher (tm) hat mensch eben zukünftige Partner in seinem/ihrem Umfeld kennengelernt - im Dorf mit ziemlich kleinen Auswahlmöglichkeiten (und wahrscheinlich in vielen Fällen trotzdem glücklichen lebenslangen Beziehungen); in der Stadt mit einer größeren Populationsdichte. „Heiratsmarkt“ waren Schule, Beruf, Uni, Sportverein, Kegelclub, Freunde von Freunden etc.
Das Internet gaukelt uns unbegrenzte Möglichkeiten vor und nur für manche erfüllen sie sich.
Ich habe über Flirtbörsen Menschen in Berlin oder Hamburg kennen gelernt, und als ich beruflich mich viel reiste, auch besucht.
Früher oder später stellte sich dann aber oft die Frage, inwieweit sich eine Fernbeziehung „lohnt“.
Dafür ist aber nicht einmal die Tatsache relevant gewesen, ob ich oder der andere einen Führerschein hatte - die Frage ist vielmehr, wie kompromissbereit und leidensfähig Mensch ist.
Mit damals noch Mitte vierzig später Anfang fünfzig war ich/sind viele andere oft im Beruf etabliert, haben Konsequenzen für Kinder und Ex-Partner zu bedenken und ziehen nicht mal eben quer durch Deutschland zusammen.
Jüngere Generationen mögen sich da leichter tun, weil sie schon allein für brauchbare Jobs flexibel und mobil sein müssen.
Mir sagte sogar ein Mann in „nur“ dreißig Kilometer Entfernung, er wolle keine Fernbeziehung; für mich wenig einsichtig, da ich zuvor öfter mal 700 km für eine Strecke unterwegs war.
Da ist aber eben auch die Frage, wie definiert Mensch Beziehung.
Mir hätte und würde ein mensch, den ich am Wochenende um mich habe, voll und ganz reichen; andere wollen die Beziehung 24/7; im letzteren Fall spielt die Logistik logischerweise eine viel größere Rolle und da kommt bei manchem eben Unmut auf, wenn er immer fahren oder abholen muss.