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BDSM und Gewalt - wie seht ihr das?

*******dor Mann
6.028 Beiträge
Danach fragt das EP gar nicht.
****sum Mann
4.792 Beiträge
Sich mit einem Hammer auf den Daumen zu kloppen ist auch kein BDSM.
Ob aus Versehen oder beabsichtigt.

Ist das so? Also z.B. hat ein Bekannter mal im Rahmen von Selbstbefriedigung seine Vorhaut festgetackert. Ich sehe das als Masochismusteil von BDSM.

Ich benutze Gewalt idR ähnlich wie der BGH. Somit kann insb. vis absoluta sehr wohl Teil von einvernehmlichem BDSM sein.
**********eaven Mann
1.733 Beiträge
Vergewaltigung oder einvernehmlicher GV, ist doch beides Sex, oder nicht?!

/s (nur zur Sicherheit)
********hlen Mann
1.354 Beiträge
Gewalt Definition des BGH:

Eine juristische Definition liefert die Rechtsprechung des BGH, die Gewalt wie folgt definiert: "körperlich wirkender Zwang durch die Entfaltung von Kraft oder durch sonstige physische Einwirkung, die nach ihrer Intensität dazu geeignet ist, die freie Willensentschließung oder Willensbetätigung eines anderen zu beeinträchtigen"

Zum anderen gibt es die „vis absoluta“, die absolute bzw. überwältigende Gewalt. Diese Form der Gewalt wird laut Definition vor allem körperlich / physisch verursacht (z.B. durch Körperverletzung, Vergewaltigung) und bei der die Willensbildung des Opfers komplett unterbunden wird oder aber ein Willen gebildet wird, dieser jedoch nicht betätigt werden kann. Dies kann durch Betäuben des Opfers (Unterbinden des Willens) ebenso geschehen wie durch Einsperren von Menschen (Wille kann nicht betätigt werden).
********hlen Mann
1.354 Beiträge
Zitat von **********eaven:
Vergewaltigung oder einvernehmlicher GV, ist doch beides Sex, oder nicht?!

/s (nur zur Sicherheit)
Grins ich vermute das erst genanntes, da nicht einvernehmlich, als kein Sex angesehen wird.
**********eaven Mann
1.733 Beiträge
Ja, das stimmt wohl. Ersetze Sex mit Penetration, dann passt das wieder.
*******dor Mann
6.028 Beiträge
Schon.
Es bleibt aber völlig opaque, was du damit in dem Zusamnenhang hier aussagen möchtest.
*****n_N Mann
9.751 Beiträge
Zitat von *******ndy:
Wenn es aber keine Gewalt wäre, wenn das Gegenüber zustimmt, was ist es dann?
Das Mittel zum Zweck, um in beiden die Gefühle auszulösen, die ihnen Befriedigung verschaffen.
Ihre Art der Befriedigung, Lust, Zuneigung.

Zitat von *******ndy:
Und was macht den Unterschied aus?
Gewalt wird in meinen Augen nicht dosiert, sondern in der Regel mit maximal möglicher Energie ausgeführt. (im BDSM ist das eher selten der Fall... da wird sehr oft dosiert, je nachdem womit und wohin man schlägt)

Gewalt wird zur Verteidigung oder zum Angriff genutzt. (im BDSM ist beides nicht der Fall)

Gewalt nimmt schweren Schaden billigend in Kauf. (im BDSM wird der Schaden in der Regel bewusst auf das unvermeidliche oder auf den akzeptierten Rahmen begrenzt)

Gewalt beinhaltet negative Emotionen (noch nie im BDSM gesehen)

Gewalt erzeugt nie ein positives Ergebnis für alle Beteiligten (das positive Ergebnis ist im SM das Ziel aller beteiligten.)

Bei Gewalt ist Einvernehmlichkeit selten gegeben (Außer bei irgendwelche Hooligans die sich zum gegenseitigen Verkloppen verabreden etc.)

Zitat von *******ndy:
Nur weil es vermeintlich nicht strafbar, aber dem Wesen nach gleich ist, kann es ja nicht etwas anderes sein.
Die Handlungen mögen ähnlich sein und ähnliches Leid verursachen.
Das Wesen ist der Antrieb, die Motivation und das Ziel.
Das unterscheidet sich immens voneinander.

Boxen ist Sport...ne Schlägerei nicht.
Einvernehmlicher GV ist schön, ne Vergewaltigung sicher nicht.
Die Handlungen sind auch hier dieselben, aber der Antrieb, die Motivation und das Ziel sind gänzlich unterschiedlich.

Soweit meine Differenzierung *lolli*
********hlen Mann
1.354 Beiträge
Gewalt wird in meinen Augen nicht dosiert, sondern in der Regel mit maximal möglicher Energie ausgeführt. (im BDSM ist das eher selten der Fall... da wird sehr oft dosiert, je nachdem womit und wohin man schlägt)

Das sieht man oft im Catonium wo das Gegenüber eine Stunde lang warm gemacht wird, und dann gehen sie nach Hause.
**********eaven Mann
1.733 Beiträge
Zitat von *******dor:
Schon.
Es bleibt aber völlig opaque, was du damit in dem Zusamnenhang hier aussagen möchtest.

Dass der Konsens eine Handlung komplett neu definiert.
BDSM und Gewalt - wie seht ihr das?

Wir sehen keinen Zusammenhang und es gibt andere Herausforderungen im Leben, den wir unsere Aufmerksamkeit widmen.
*******bre Frau
1.186 Beiträge
Juristische Definitionen sind immer nur Näherungen und müssen halt Beweis-und gerichtsfest sein.
Damit kommt man hier nicht weiter.

Wenn es darum gehen sollte, ob man(n) sich sicher sein will, dass ihm nichts „angehängt wird“ gibt es ein simples, jahrtausendealtes Mittel: Kommunikation.

Einfach nachfragen.

Unter der Prämisse „nur ja heißt ja“.
Und das kann man durchaus seeeehr sexy gestalten, inklusive gebetteltem „jaaa, bitte!“
****BS Mann
180 Beiträge
So ganz verstehe ich nicht wo der TE hin will.

Erstens wird hier kein Konsens über eine eindeutig abgrenzbare und objektive, das heisst nicht von der Interpretation der Beteiligten abhängende, Definition zustandekommen. Warum? Weil das individuelle Empfinden ein untrennbarer Bestandteil des Begriffes ist, und das ist nunmal nicht nur von Mensch zu Mensch verschieden, sondern auch von Ort, Zeit, Situation, den Beteiligten ud der aktuellen psychicschen Verfassung und vielen weiteren Faktoren abhängig. UND von aussen nicht feststellbar, solange wir keine Gedankenlesemaschine erfinden. Also ist schon dieser Versuch zum Scheitern verurteilt. Vergleiche auch ähnliche Endlos-Diskussionen über verwandte Begriffe, zum Beispiel "Missbrauch".

Zweitens, selbst wenn es die obige Definition gäbe, und man anhand dessen klar und unwiderlegbar beweisen könnte dass BDSM Gewalt ist (oder halt nicht) - würde das etwas ändern? Würden es Menschen, die es bisher abgelehnt haben, plötzlich toll finden wenn bewiesen wurde dass es keine Gewalt ist? Wohl kaum. Würden Menschen die es praktizieren und lieben, ja als integralen Teil ihrer Identität betrachten, damit aufhören, weil jemand den Stempel "Gewalt" draufgemacht hat? Wohl auch nicht.

Also - wohin soll das führen, ausser zu einem Flamewar der früher oder später mit einem Nazivergleich endet?
*******dor Mann
6.028 Beiträge
Zitat von **********eaven:
Zitat von *******dor:
Schon.
Es bleibt aber völlig opaque, was du damit in dem Zusamnenhang hier aussagen möchtest.

Dass der Konsens eine Handlung komplett neu definiert.

Wurde ja auch noch nicht erwähnt *zwinker*
**********eaven Mann
1.733 Beiträge
Zitat von *******dor:
Zitat von **********eaven:
Zitat von *******dor:
Schon.
Es bleibt aber völlig opaque, was du damit in dem Zusamnenhang hier aussagen möchtest.

Dass der Konsens eine Handlung komplett neu definiert.

Wurde ja auch noch nicht erwähnt ;)

Schon klar, deswegen habe ich auch keine Dissertation draus gemacht, sondern nur nen Satz hingerotzt, der das kurz und knapp auf den Punkt bringen sollte. 😉
******Bln Frau
1.640 Beiträge
Zitat von ****sum:
Sich mit einem Hammer auf den Daumen zu kloppen ist auch kein BDSM.
Ob aus Versehen oder beabsichtigt.

Ist das so? Also z.B. hat ein Bekannter mal im Rahmen von Selbstbefriedigung seine Vorhaut festgetackert.

Sich selbst ...im Rahmen der Selbstbefriedigung ...

Davon mal ab würde ich einen Daumen nicht mit einer Vorhaut vergleichen.
Von mir aus darf sich auch jeder mit dem Hammer zur sexuellen Selbststimulation sonstwo hin hauen, wenn es ihm Lustschmerz bereitet.

Das erinnert mich an ein Foto das ich auf einer anderen Plattform eingestellt hatte.
Meine Tit...zensiert.. mit Nägeln auf ein Brett durch die Nippel fest genagelt.

Einfache Sache, immerhin waren Piercinglöcher vorhanden...
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Zitat von *********hlen:

Ach so wenn es darum geht wie jeder das persönlich sieht stimmt das wohl. Mich hätte es interessiert wie es laut Definition ist, also mal weg von den persönlichen Empfindungen.

Warum bemühst du dich dann nicht zu Wikipedia.
Dort gibt es eine sehr gute und sehr differenzierte Definition zum Thema Gewalt und wie sie sich im gesellschaftlichen Kontext im Laufe der Jahrhunderte verändert hat.

Hier kann nur jeder aus seiner eigenen Sicht schreiben.
Gerade im BDSM gibt es so viele unterschiedliche Facetten. Was für den einen schon Gewalt bedeutet, ist für den anderen ein Säuseln.
****tia Frau
1.994 Beiträge
BDSM und Gewalt ist nicht vergleichbar. BDSM ist eine Entscheidung, Gewalt wird mir auferlegt gegen meinen Willen.
*****ica Frau
363 Beiträge
Also, ich sehe das ziemlich anders als viele hier.

Natürlich erlebe ich bei bdsm Gewalt.
Positiv, gewünschte.

Das ist doch genauso wie beim Wort Schmerz.
Nein, Schmerz ist immer negativ, Schmerz dient dem Körper als Warnung um nicht noch mehr zu schaden zu kommen, Schmerz kann vom Begriff her niemals positiv sein, und wer das anders sieht ist verrückt,.....
Aber dann kam der Begriff Lustschmerz auf, weil man scheinbar nicht damit Leben konnte, dass Schmerz positiv sein kann und das ist mittlerweile akzeptiert.

Den Begriff Gewalt sehe ich genauso.
Ich wünsche mir als Sub kontrollierte, positive, beglückende Gewalt.
Lustgewalt?
Klingt das besser?

Aber letztlich ist Schmerz nicht nur negativ und Gewalt auch nicht.

Gewalt hat wie Schmerz sehr viele Abstufungen. Es ist doch dann möglich, dass ein klein wenig Schmerz und ein klein wenig Gewalt auch gut sein kann.
**********hmerz Paar
324 Beiträge
Die Ablehnung des Gewaltbegriffes in Bezug auf einvernehmliche BDSM Praktiken ist mehr als nachvollziehbar.
Jedoch birgt der Begriff für mich trotzdem eine nicht zu verleugnende Attraktivität, um gewisse persönliche Empfindungen zu umschreiben.
Zum einen das Wort Gewaltphantasien an sich wohnt im Giftschrank meiner Selbst. Dass mir Gewalt angetan wird, ist ein Gedanke, der mich seit Jahrzehnten begleitet. Da gibt es Erinnerungen und geheime Wünsche, die zwar per se verboten aber nicht nur unangenehmer Natur sind. Ich empfinde hier hauptsächlich Ambivalenz und eine gewisse Irritation mit meinen Begierden.
Zum anderen denke ich Gewalt auch oft eher in den Konnotation, die die englische Vokabel 'force' in sich trägt. Zwang, Kraft. Ich möchte den Willen meines Gegenübers spüren, mit dem er das Geschehen und meine Handlungen forciert(!). Er formt den Rahmen und mich. Es ist diese Härte seines reinen Wollens, an der ich mich festhalten kann und die mich von dem Zwang befreit selbst aktiv zu agieren, um die Situation sozial adäquat zu gestalten.
Dazu kommt natürlich die Krafteinwirkung seines Körpers auf den meinigen bei der Ausübung von geliebten SM Praktiken. Es ist mir sehr daran gelegen, ihn ganz und gar zu empfinden; gewissermaßen ohne Handbremse (wobei mir dabei rational natürlich bewusst ist, dass er sich am Ende sehr kontrolliert und seine Kraft dosiert). Nichts fühlt sich schlimmer an als das Verweilen in zögerlichen und zaghaften Berührungen, weil ich dann das Gefühl hätte, nicht gewollt zu werden.
Auch weiß ich, dass unsere Grenzgänge, ohne dass er einen gewissen Zwang ausübt, oft nicht möglich wären. Und dass dort in diesem Dunkelfeld viele intensive Emotionen wohnen, die mich tief berührt haben und die ich nicht missen möchte.
********hlen Mann
1.354 Beiträge
Zitat von *****_54:
Zitat von *********hlen:

Ach so wenn es darum geht wie jeder das persönlich sieht stimmt das wohl. Mich hätte es interessiert wie es laut Definition ist, also mal weg von den persönlichen Empfindungen.
Warum bemühst du dich dann nicht zu Wikipedia.

Meinst du nicht das ich da als erstes geschaut habe. Mittlerweile sind hier ja auch schon einige Definitionen drinne.
********er75 Mann
6.897 Beiträge
Die aktuelle Rechtssprechung und juristische Definitionen einer Fachjuristin zum BDSM habe ich hier zusammengetragen:

Homepage "Rechtslage zu BDSM" von Heartdiver75

Grundsätzlich wird BDSM (inklinierendes/konsensuales) ähnlich betrachtet wie Tätowierungen und medizinische Eingriffe.
Ist BDSM einvernehmlich sind die juristischen Grenzen bei der Gefährdung des Lebens, so der BGH.
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Ein paar ungeordnete Gedankensplitter dazu:

Gewalt ist die Ausübung von Macht zum Nachteil eines anderen Menschen und ohne dessen Einverständnis.

BDSM ist die Übertragung von Macht mit dem Einverständnis aller Beteiligten. (Was voraussetzt, dass sie dazu in der Lage sind.)

Anders ausgedrückt: Gewalt ist die dunkle Seite der Macht. BDSM die helle.

Und man kann BDSM benützen, um Macht- und Gewaltvorstellungen auf eine akzeptable Weise auszuleben, aus der dunklen Seite in die helle zu holen, zu kanalisieren. (In der Phantasie dürfen sie ja trotzdem weiterhin "dunkel" bleiben. Oder in einem Metakonsens.)
****si4 Mann
111 Beiträge
Also ich Verbinde mit BDSM Macht und Schmerzen über Andere zu bringen und lehne das strikt ab...auch wenn es einvernehmlich ist. Dieser Modetrend hat sich in den letzten Jahren ja stark ausgebreitet und gehört inzwischen zum Muss...aber es gibt sehr viel andere ästhetische auch achtsame Spielarten.
****oni Frau
393 Beiträge
Zitat von ****si4:
Dieser Modetrend hat sich in den letzten Jahren ja stark ausgebreitet und gehört inzwischen zum Muss...aber es gibt sehr viel andere ästhetische auch achtsame Spielarten.

Wenn du meine Neigung als Modetrend abhaken willst, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass du wirklich Ahnung davon hast.
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