Der "stille Einbruch"

Es wäre möglich, dass diese Person unter Demenz leidet und in einem verwirrten Moment ihre alte Freundin besuchen wollte. Dass demente Menschen Sachen mitgehen lassen (womöglich weil sie sie für ihre eigenen halten) kommt auch vor; im Pflegeheim, wo meine Mutter war, war das dauernd der Fall.

Das Schloss auszutauschen ist auf jeden Fall gut. Wenn es keine anderen Zutrittswege zur Wohnung gibt, müsste das eigentlich erstmal reichen.

Ich habe es vor langer Zeit mal in einer etwas heruntergekommenen Wohngegend erlebt, dass meine junge Nachbarin, die offenbar ein paar Probleme hatte, sich über den Balkon Zutritt zu meiner Wohnung verschafft und Lebensmittel und Kosmetika hat mitgehen lassen. Das war aber relativ schnell klar, dass sie das war, sie hat das auch zugegeben und ich habe es dann auf sich beruhen lassen.

Einen fast stillen Einbruch habe ich vor einem Dreivierteljahr erlebt. Fast still deshalb, weil die Einbrecher wohl dachten, es wäre niemand in der Wohnung.

Es war an einem Samstagabend und ich hatte mich relativ früh, so gegen 23 Uhr schlafen gelegt.
Von rumpelnden Geräuschen, die ich nicht einnordnen konnte, wurde ich aus dem ersten Tiefschlaf gerissen, bemerkte, wie plötzlich meine Schlafzimmertür geöffnet wurde und jemand mich mit einem Handy anblitzte. Ich reagierte instinktiv sehr unwirsch und schrie die beiden dunklen Figuren an und der Spuk war so schnell wie er aufgetaucht war, wieder verschwunden.

Das war extrem unheimlich, obwohl ich erst glaubte, ich hätte das alles nur geträumt. Habe dann trotzdem vorsichtig die ganze Wohnung abgesucht. Nichts fehlte, nur die Balkontür war offen, und ich war nicht sicher, ob ich sie nicht selbst offengelassen hatte. Hatte ich das alles vielleicht doch geträumt?
Am nächsten Morgen sah ist die Einbruchspuren, die Balkontür war von außen aufgehebelt worden und ich rief die Polizei.

Seitdem habe ich eine Überwachungskamera, die nachts die Balkontür bewacht und Alarm bei Bewegung schlägt. Laut Polizei sind Terrassen und Bakontüren am einfachsten aufzubrechen. Meine Wohnungstür ist jedenfalls sehr gut abgesichert.
Wochenlang hatte ich echt Probleme mit der Angst vor Wiederholung und habe abends zusätzlich alle Zimmertüren verschlossen.
Seit einiger Zeit geht es aber wieder und ich kann ruhig schlafen, aber die Kamera mache ich abends immer an.

In meinem nahen Umfeld war‘s der Partner der Reinigungskraft.

Subtile Zeichen - die retrospektiv als Signale des Leidensdrucks gedeutet werden - waren leicht umplatzierte Gegenstände, verschwundene Kleidungsstücke und eingeknipste Lichtquellen.
Man wundert sich, es hat aber kein Konfliktpotenzial- und verunsichert eher als es bedroht.
War wohl auch im Haus, als wir anwesend waren und delektierte sich an der Verwirrung über vermisste/versteckte Dinge.
Eskalierte in Form von Anrufen, in denen private Situationen der letzten Zeit thematisiert wurden.
Schloß gewechselt und der Spuk war vorbei.

Ja, deine Voraussetzungen finde ich sinnvoll. Finde es nur erstaunlich, dass eine geistig gesunde Person einerseits soviel Energie aufwendet, illegalerweise in die Wohnung zu kommen und etwas mitzunehmen, andererseits aber Wertsachen liegenlässt. Deshalb die Idee, dass diese Person inzwischen eine Demenz entwickelt haben könnte. Sie findet den Schlüssel, womöglich mit dem Namen deiner Mutter dran, erinnert sich an die Freundin und deren Wohnung, weiß aber nicht mehr, dass diese tot ist, weil die letzten paar Jahre aus ihrem Gedächtnis raus sind. Also geht sie hin, um sie zu besuchen, lässt sich selbst herein, als niemand öffnet, und nimmt etwas mit, das ihr spontan gefällt. Das könnte m.E. demenztypisches Verhalten sein.

Das Problem bei Demenz ist, das sie vergessen wer sie mal waren.

Der Opa meiner Frau, war immer ein sehr gepflegter Mann sowohl im Aussehen als wie auch in der Sprachwahl. Immer Aufrichtig gewesen. Als die Demenz anfing, konnte er fluchen wie ein Weltmeister und klauen gehörte auf einmal zur Tagesordnung.

Naja, nach Okkhams Razor ist hier die einfachste Erklärung, dass jemand an den 2. Schlüssel geraten ist, der dich bestohlen hat, allerdings nicht schlimm bestohlen, sondern eher leicht und in einer Form, dass es auch Psychoterror sein könnte, sodass man von einer Person ausgehen kann, die dich kennt.

Ich würde also empfehlen, zu recherchieren, wer den 2.Schlüssel haben und verloren/vergeben haben könnte. Und wenn dabei was herauskommt, die Person direkt ansprechen oder, wenn klar ist, dass sie dir schlecht gesonnen ist, anzeigen. Somit könnte es sein, dass sie den Schlüssel zurückgibt.

Und wenn so eine Person nicht zu ermitteln und reumütig ist, ist es wohl sinnvoll, so schnell wie möglich das Schloss austauschen zu lassen. Dabei wird man wohl auf Kosten hängenbleiben, was daran liegt, dass es ja immer Eigenverantwortung ist, wenn man 2.Schlüssel herausgibt.

Ich finde nicht dass das hier mit eigenverantwortlicher Selbstverschuldung zusammen hängt. Auch finde ich es grundsätzlich bedenklich einem Opfer Selbstverschuldung in die Schuhe zu schieben.

Die Maßnahmen finde ich angebracht und vernünftig, ich kann verstehen das man da verunsichert wird, schließlich sollte das eigene Heim ein sicherer Ort sein.
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe der Mist ist damit vorbei.
Ansonsten, nicht lange warten, Polizei zu Rate ziehen, die sind nämlich auch für Beratung in solchen Fällen da und ein kompetenter Ratgeber.

Sich so in die Privatsphäre anderer einzumischen ist ne feige Form der Machtdemonstration.
Solltest du herausfinden wer das war empfehle ich auf allen Ebenen sehr deutlich zu machen, dass das Konsequenzen hat und sorg dafür, dass das auch passiert.

Und wenn du eine vernünftige Nachbarschaft hast: Informiere sie über die Problematik, hol sie ins Boot. Lass den Teil mit dem verschollenen Schlüssel weg und bitte um Wachsamkeit und Informationen.

@******yes
Tut mir sehr leid für dich. Hoffe, du hast Ruhe mit dem neuen Schloss. Ich würde trotzdem Anzeige bri der Polizei gegen Unbekannt erstatten.bzw. mir da Rat holen. Die haben sicher mehr Möglichkeiten, rauszufinden, wo der 2. Schlüssel geblieben ist.

hatten wir auch schon und ich bin mir bis heute nicht sicher, ob wirs uns eingebildet haben oder nicht.
keine Einbruchsspuren,aber es war manchmal Licht an in Zimmern, in denen keiner von uns war wenn wir nach Hause kamen, es verschwanden Kleinigkeiten (Kosmetik und nahezu wertlose Kleidungsstücke), die bis heute nicht wieder aufgetaucht sind...
erst haben wir uns gegenseitig beschuldigt die sachen verlegt zu haben und das Licht vergessen zu haben.
nach dem tauschen der Schlösser war nichts mehr.
ich habe eine Vermutung, wer dafür in Frage gekommen sein könnte, aber eben keine Beweise,nichtmal dafür, dass das wirklich eine dritte Person war (die Polizei war wenig hilfreich mit Hinweis darauf, ob wir uns denn sicher wären, dass es nicht einfach versehen und schlampigkeit von uns waren)

@******yes
Das tut mir leid. Nachfragen kostet ja trotzdem nichts.

Im Prinzip ja, aber:
Unbedingt im Hinterkopf haben, dass die Bilder aus der eigenen Wohnung damit in der Cloud stehen. Mein Vertrauen in den Zugriffsschutz ist begrenzt und sinkt weiter mit dem Produktpreis. Also eher auf den Eingangsbereich richten als ins Schlafzimmer (aber nicht in den öffentlichen Raum).

ich würd die Tür auch "außen" mit Kamera überwachen... so siehst du vielleicht, wer zu öffnen versucht.
erlaubt ist das vermutlich nicht, aber die Klage wär es mir wert

drück trotzdem die Daumen, dass nix rauskommt!

Mich gruselt es gerade gewaltig und triggert mich total. Ich hatte vor zig Jahren einen Stalker. Ein Grund, warum ich nie wieder im EG wohnen werde.
Vor einigen Wochen hatte ich ein unheimliches Erlebnis im Waschkeller. Irgendwer, vermutlich Kinder, sind ins Haus gekommen und haben bei sämtlichen Waschmaschinen, die Wäsche herausgeholt, auch bei mir. Ein Scherz, den ich nicht lustig finde.
Mit Deinem Schlossaustausch hast Du schon alles richtig gemacht. Über eine Bewegungskamera würde ich an Deiner Stelle auch nachdenken.
Sowas kann einen mürbe machen.

Hallo @******yes

Doch, ruhig der Polizei Bescheid sagen.
Die haben auch Berater, die die Wohnung inspizieren und Dir sagen, wo Schwachstellen sind ...
Und es gibt "Initiative Schutz vor Kriminalität" (http://www.isvk.de).

Ich erwähne das nur, ohne Dir noch mehr Angst machen zu wollen. Die ersten richtigen Schritte hast Du ja schon getan.

Alles Gute und liebe Grüsse
Clara

Ich Frage mich ob du nicht einen Stalker hast. Es ist schon Seltsam das Parfüm und Sonnenbrillen fehlen.

Hast du mal deine Unterwäsche ganz genau überprüft. Ich Frage da wir vor kurzem einen sehr skurrilen Fall von Diebstahl in der Nachbarschaft hatten. Sowohl von der Tochter als der Mutter verschwanden Unterwäsche. Rauskam das es einer der Handwerker war der seit Wochen immer wieder ins Haus kam.

Hallo.


Ohne jetzt auf jeden oder jede einzelne(n) eingehen zu wollen der/die irgendwelche China-Kracher Billig Überwachunskameras hier anpreisen.

Ich würde da sehr vorsichtig sein, welche Kamera, welcher Hersteller und ob die Kamera in die Cloud senden darf. Kurzum die sind NICHT sicher. Stellen eher ein falsches Gefühl von Sicherheit. Ich laufe in meiner Wohnung auch Nackt rum, diese Bilder möchte ich in keiner Cloud haben.

Hier mal einige Beispiele:
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/video-ueberwachung-kameras-datenschutz-china-risiko-102.html
https://adguard.com/de/blog/robot-vaccuum-photo-leak.html

Klar sollte man keine Paranoia bekommen, allerdings sollte man sehr genau wissen was man da tut. Ich für meinen Teil möchte KEINE Bilder von mir in irgendwelchen Clouds habenMein Robot ist Cloud-Free. Auch keine mit einer Kamera oder Laser Zentimeter genauen erstellten Übersicht meiner Wohnung, Möbel, Haustiere, ich nackt auf Toilette, in der Küche nackt am kochen oder sonst was, die durch einen Staubsaugroboter erstellt wurden. Hierbei geht es noch nicht ein mal über rein über Bilder, denn selbst das Layout Eurer Wohnung ist für die Hersteller interessant.

Also mal einfach so schlicht zu empfehlen, sich eine Billig-Kamera in sehr sensible Bereiche des privaten Lebens zu holen halte ich für grobfahrlässig.

Und nein, ich sehe das nicht nur so kritisch, weil ich im CyberSecurity Bereich arbeite...


EDIT: Achja, zu den anderen schlauen Empfehlungen den Außenbereich zu filmen. Hier wäre ich sogar noch vorsichtiger, denn das ist in der Regel illegal und kann sehr empfindlich bestraft werden, wenn man nicht sehr genau die DSGVO befolgt. In einer Mietwohnung völlig undenkbar.

Was Kameras angeht, TP Link ist sicher keine Billigmarke, auch wenn die IP Kameras da recht günstig sind. Und man kann sich auch zu verrückt machen, gerade wenn man bedenkt, welche Themen auf dieser Community hier besprochen werden.

Noxx

Eine Kamera, die von innen den Eingangsbereich erfasst, den ein möglicher Einbrecher passieren muss, ist ausreichend und nicht jede Kamera sendet automatisch in eine Cloud. ( Ich benutze grundsätzlich keine Cloud)

Bei meiner kann ich das abstellen. Für Video-Aufzeichnungen ist zusätzlich ein Speicherchips eingebaut. Alles ist im W-LAN eingebunden und über Handy oder PC abrufbar.
Dazu habe ich einen lauten Warnton aktiviert, der sofort bei Bewegung anschlägt.
Die Warnanlage mache ich nur an, wenn ich schlafe oder vereist bin.