Wie bereitet ihr euch auf eure Session vor?

"Drehbuch" ist auch für mich/uns definitiv nichts, kann mir aber schon vorstellen, dass es gerade am Anfang hilft.
Wie es bei uns läuft, ist dass ich oder meine Frau , wenn wir auf irgendetwas bestimmtes Lust haben, das einfach mal rauslegen bzw im Haus "verstecken"(verheiratet, ein Haushalt mit Kindern), und dann sehen wir, was daraus wird. Also wenn ich z.b. Nach Feierabend im Schlafzimmer beim Umziehen einen Lederriemen unter dem Kopfkissen des frisch gemachten Bettes hervorblitzen sehe, den Sie platziert hat.. dann bringt das einfach schonmal in Stimmung und stimuliert die Fantasie und erzeugt viel Vorfreude darauf wenn in 3-4 Stunden die Kinder tief schlafen..
Dem anderen über den Tag mit so etwas ein paar kleine wortlose Anregungen zukommen lassen, was man sich am Abend so vorstellen könnte, macht uns beide gut an und dann entwickelt sich alles von alleine.. Braucht aber vielleicht auch eine gewisse Vertrautheit, damit so eine Dynamik entsteht..
Aber man muss Bedenken: das ganze kann auch durchaus zu unbeabsichtigten Session führen... ich erinnere mich daran als ich mir einfach nur einen neuen Ledergürtel (Wirklich nur als Kleidungsstück) gekauft habe und den gedankenlos liegen ließ... Naja..

Hallo Meeplepeople,

es ist toll, dass ihr euch so engagiert und neugierig in die Welt des BDSM einfindet. Es gibt jedoch ein paar Punkte, die ich gerne ansprechen möchte, um euch zu helfen, eure Erfahrungen sicher und entspannt zu gestalten.

Das Ampelfarben-System ist eine gängige Methode, jedoch ist es gerade für Anfänger oft nicht ideal. In der Hitze des Moments kann es schwierig sein, an die richtigen Farben zu denken und sie korrekt zu kommunizieren. Es kann sinnvoller sein, ein einziges, klares Safe Word zu nutzen, das sofort signalisiert, wenn etwas nicht stimmt. Alternativ kann ein einfaches “Stopp” oder “Pause” ebenso effektiv und intuitiver sein.

Zu deiner Methode, Sessions im Voraus zu planen und ein Drehbuch zu erstellen: Es ist verständlich, dass du dich damit sicherer fühlst, aber allzu strikte Pläne können auch einschränkend wirken und unnötigen Druck erzeugen. BDSM lebt von der Dynamik und dem spontanen Austausch zwischen den Partnern. Ein grober Leitfaden kann hilfreich sein, aber sei offen dafür, den Plan loszulassen und dich auf den Moment einzulassen. So könnt ihr besser aufeinander reagieren und die Session natürlicher und fließender gestalten.

Ihr habt bereits einige großartige Schritte unternommen, um euch weiterzubilden, wie den Bondage-Kurs und die Clubbesuche. Diese Erfahrungen werden euch sicherlich viele neue Ideen und Inspirationen bringen.

Zu deinen Fragen am Ende: Ja, viele bereiten sich gedanklich vor, aber Flexibilität ist der Schlüssel. Aufgaben und Herausforderungen können spannende Elemente sein, aber sie sollten immer so gestaltet sein, dass sie den Spaß und die Verbindung fördern, ohne Stress zu verursachen.

Zum Thema Buchführung über Strafen und Vergehen: Manche Paare finden es reizvoll, eine Art Buchführung zu führen, aber es sollte immer spielerisch und mit gegenseitigem Einverständnis geschehen. Die Bewertung und Bestrafung von “vergangenen Vergehen” sollte nicht zu ernst genommen werden und stets im Rahmen des gegenseitigen Respekts und Wohlwollens bleiben. Beschränkt euch in erster Linie auf aktuelle Sessions und zerstört nicht künftige Sessions mit „Du hast das letzte Mal etwas falsch gemacht, dafür bestrafe ich dich.“

Ich hoffe, diese Anregungen helfen euch weiter. Viel Spaß und spannende Erlebnisse auf eurem gemeinsamen Weg!

Liebe Grüße

DomOfDesire