„Ja, dafür, dass oft die Fahne hochgehalten wird zu „Ich bin niemanden Eigentum und andere dürfen nicht über mich bestimmen“ wird das merkwürdig. Ist wohl doch nur situativ und wie es gerade mal passt.
Das ist nicht der Punkt.
Wenn man das so kompromisslos halten möchte, dann muss man Single bleiben.
Ganz einfach. Oder es muss im Rahmen der Paarbeziehung die Absprache geben, das alles erlaubt ist.
Quasi "Alles geht, alles ist okay."
Der Punkt ist, dass es in Beziehungen gemeinsame Absprachen und Grenzen gibt.
Person A hat Bedürfnisse und Grenzen.
Person B hat Bedürfnisse und Grenzen.
Zusammen schaut man, wie man die Beziehung konsensual, also in Absprache und mit gemeinsamen Grenzen, gestaltet.
Ist einem das zu viel, ich wiederhole es:
Single bleiben oder die Absprache treffen, dass alles geht, also kompromisslos offen.
Das war hier aber nicht gegeben.
Aus dem Opener:
Erstmal vielleicht ein paar relevante Hintergrundinfos: Ich bin mit meinem Partner seit fast 10 Jahren zusammen. Seit ein paar Jahren gehen wir in Swingerclubs. Er ist der Typ Wifesharer und Cucki, von PT bis GB machen wir so ziemlich alles was mit normalem Sex zu tun hat. Eifersucht gab es bei uns nie.
--> Absprache
Nun zum eigentlichen Thema:
Schon seit längerem hat normaler Sex bei mir irgendwie seinen Reiz verloren, sowohl mit meinem Partner als auch mit anderen.
--> Problem
Manchmal hab ich ihm wirklich softe Spiele vorgeschlagen aber das ist nicht sein Ding.
--> BDSM, zumindest in dem Beispiel Sadismus, ist nicht sein Ding
--> Andere Bedürfnisse / Kinks matchen an der Stelle nicht
Lösungsversuch:
Über meinen Vorschlag dass ich mir stattdessen einen Dom suche um es mal auszuprobieren war er nicht begeistert, normale Sexdates wären akzeptabel aber nicht so etwas.
--> Vorschlag zu BDSM mit anderen, etwa die Suche nach einem Dom, abgelehnt.
Annahme:
"Dom" meint für viele nicht unbedingt eine einmalige Session, sondern gleich eine D/s-Beziehung. Das ginge über einmaligen Sex im Swingerkontext, der für beide okay war (siehe oben) hinaus. Ob das bei ihm so ankam werden wir hier wohl nie erfahren.
Generell stellen wir aber fest, dass BDSM mit anderen, bzw. gar eine Suche nach einem Dom für sie, für ihn nicht okay war.
Zur Erinnerung was okay war (Absprache):
Er ist der Typ Wifesharer und Cucki, von PT bis GB machen wir so ziemlich alles was mit normalem Sex zu tun hat.
Nicht okay, nicht Teil der Absprache:
Über meinen Vorschlag dass ich mir stattdessen einen Dom suche um es mal auszuprobieren war er nicht begeistert, normale Sexdates wären akzeptabel aber nicht so etwas.
Was hat sie gemacht?
Dann kam ein Kerl zu mir und fragte ob ich spielen möchte, ich wusste nicht genau was. Mein Partner kam mit zum zusehen, nur was da ablief (NS, DT, gewalttätige Sachen)[...]
----------------
Da kann man jetzt nicht sagen es habe keine Absprachen gegeben, die gebrochen worden wären. Oder gar ferner, dass Einschränkungen generell "Verboten" gleich kämen und "Freiheit um alles zu tun was man will" in Beziehungen grundsätzlich normal seien, bzw. alles andere, etwa persönliche Grenzen, gleich "Einschränkungen".
Sein Verhalten ist mies, aber bitte bitte redet solche Grenzverletzungen doch nun nicht schön.
Natürlich ist es ein riesen Problem wenn Person A eine Neigung hat zu der sich ein Bedürfnis aufbaut und Person B blockt das komplett.
Ebenso mies ist es aber, wenn man dann, ehe dieser Beziehungskonflikt gelöst wurde, geradezu trotzig genau das, was der Partner als "nicht okay", also als Grenze, für sich definierte auch noch genau vor dessen Augen abzieht.